Regelungen zur Nachwuchsförderung in deutschen Sportligen.

Staatsrecht, Allgemeines und Besonderes Verwaltungsrecht (Bau-, Kommunal-, Polizei- und Sicherheitsrecht, BImSchG etc.)

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Omissioliberaincausa
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Regelungen zur Nachwuchsförderung in deutschen Sportligen.

Beitrag von Omissioliberaincausa »

Zur Abwechslung einmal ein allgemeines Thema, was unmittelbar mit dem EU-Recht zu tun hat. In vielen deutschen Profisportligen existieren Regelungen, welche zur Förderung der deutschen Nachwuchsspielern die Teilnahme von Spielern aus anderen Staaten beschränken. Ich möchte die Frage hier am Beispiel der Sportart Basketball aufwerfen, die in dieser Situation gerade prominent drin steckt, weil ein Viertligist angedroht hat, gegen die Regelung bis zum EuGH vorzugehen. Nach dem Bosman-Urteil von 1996, welches Ausländerfeindliche Regelungen bis auf weiteres verbot, wurde seit 2008 in der dritten deutschen Basketballiga ProB eine Regelung eingeführt, die besagt, dass in einem Team mindestens drei deutsche Spieler gleichzeitig auf dem Feld (von fünf Spielern ) stehen müssen, ohne jedoch zu reglementieren, wieviele Spieler nichtdeutscher Herkunft im Kader stehen dürfen (so z.B. die 1. Liga BBL, bei der 6 von 12 Spielern im Kader die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen müssen.) Ein Team in der ProB könnte somit also mit 9 ausländischen Spielern antreten, und nur drei deutsche Spieler im Kader haben. Die wiha Panthers Schwenningen, Meister der RLSW, haben der Liga ProB nun also mit einer Klage gegen diese Regelung, welche in den Lizenzstatuten reglementiert und von den Teams einstimmig beschlossen wurde, gedroht, da nach deren Meinung diese Regelung die Spieler aus EU-Ländern diskriminiert (von sonstigen Nationalitäten, wie z.B. Spielern aus den USA ist nicht die Rede). Schwenningen hatte die letzte Saison in der Regionalliga also mit 11 osteuropäischen Spielern bestritten, diese sind in der Regio deutschen Spielern gleichgestellt, und möchte so auch in der ProB fortfahren.

Die Frage, die so sicher nicht Fall einer Hausarbeit ist, und die auch nicht suf Rechtsberatung aus ist,da die betroffenen Verfechter der Quote ihre Rechtsberatung sicher nicht hier holen, ist also,ob eine solche Quote, die die Mindestzahl der nationalen Spieler auf dem Feld reglementiert, tatsächlich gegen das EU-Recht verstößt. Immerhin kann eine Mannschaft ja 9 von 12 Spieler aus EU-Staaten außer der BRD verpflichten,und theoretisch auch mehr als die 12 Spieler, die pro Spiel maximal eingesetzt werden dürfen, unter Vertrag nehmen.

Eine weitere Frage ist eine prozessrechtliche: Darf ein Verein überhaupt gegen die Regelung klagen, oder müsste das ein betroffener Spieler tun?

Ich bitte um Entschuldigung für meine Ahnungslosigkeit, ich gehe eben nochzur Schule und studiere Jura nur als Frühstudium neben der Schule.
Gelöschter Nutzer

Re: Regelungen zur Nachwuchsförderung in deutschen Sportlige

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Dazu ganz interessant die Problematik in der Baseball Bundesliga. Dort sollte eine ähnliche Regelung getroffen werden, die jegliche Ausländer zu Ausländern machte, ungeachtet dessen, ob diese EU- oder nicht-EU-Ausländer waren. Jegliche Ausländer sollten durch die Regelung ebenfalls begrenzt werden, sodass nur noch 2 Ausländer gleichzeitig auf dem Feld stehen dürfen. Dagegen hat sich Mannheim aber auch Hamburg gewehrt und der Wettkampfausschuss des Deutschen Baseball- und Softballverbandes hat danach die Regelung wieder gekippt, nachdem Mannheim gedroht hat hiergegen zu klagen.

Falls ich darf, hier mal der Link, der die Problematik schildert. Dort findest du auch einen Link der auf die EU-rechtlichen Regelungen verweist:

https://www.tornados.de/2016/11/tornado ... liga-2017/

Vielleicht hilft dir das schon ein bisschen bei der Recherche.
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JulezLaw
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Re: Regelungen zur Nachwuchsförderung in deutschen Sportlige

Beitrag von JulezLaw »

Allerdings, und Mannheim wird "Erpressung" und "reine Profitgier" wegen der Durchsetzung geltenden Rechts vorgeworfen. Insbesondere, nachdem sie die Regensburger deutlich geschlagen haben, die ihren Namen an Buchbinder verkauft haben. Oh, diese Ironie :lmao:
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