Joecks des Zivilrechts?

Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Zivilprozeßrecht

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich würde sagen, dass man den Kommentar andauernd braucht. Habe ich aber auch erst spät realisiert - aber den Fehler müssen ja nicht alle machen.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Also ich habe in meinen Kommentar selten reingeschaut, einfach weil dort nicht das steht, was man braucht.

Wenn man einen Meinungsstreit hat, naja, dann hilft es wenig zu wissen, dass es zwei oder 3 Meinungen gibt. Auf die Argumente kommt es an, und da sieht der Palandt, ebenso wie alle anderen, nicht so toll aus. Das Aufzählen von einem einzigen Argument hilft einem nicht sehr weiter. Denn die Argumente stehen oftmals in den Aufsätzen drin, so dass man am Besten in der Bib bleibt und dort lernt.

Habs mir in der Empore schon gang gemütlich gemacht. :D
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

Selbst im Studium hat der Palandt bereits einen gewissen Wert für das Lernen.
Mir hat er mehrmals bei kleineren Problemen geholfen, denn es steht doch eine Menge drin.
Nach dem 1.Examen ist der Palandt dann sowieso Pflicht, d.h. früher oder später muss man eh mit ihm arbeiten können.

Gruß
bilguer
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Christian aus Mainz
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Beitrag von Christian aus Mainz »

man kann jura auch mit dem beck`schen formularhandbuch allein betreiben. dann hat man aber noch lange nichts verstanden. daher führt an einem lehrbuch oder skript kein weg vorbei. im strafrecht funktioniert der joecks so gut, weil er eigentlich ein lehrbuch ist und die problemkreise sich im wesentlichen auf einzelne vorschriften reduzieren, außerdem ist der dreitufige deliktsaufbau und der allgemeine teil nicht wirklich aufregend.

im zivilrecht sind die wechselbeziehungen der vorschriften zueinander viel komplexer, daher würde ich dort nicht nach paragraphen, sondern nach problemkreisen lernen. später muss es dann der große examenstypische fall sein, weil man nur so lernt strukturen zu erkennen und systematik anzuwenden, wobei sich die probleme oft erst im zusammenspiel verschiedener vorschriften ergeben. die lösung dafür steht in keinem kommentar.

cam
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Christian aus Mainz hat geschrieben:im zivilrecht sind die wechselbeziehungen der vorschriften zueinander viel komplexer, daher würde ich dort nicht nach paragraphen, sondern nach problemkreisen lernen. später muss es dann der große examenstypische fall sein, weil man nur so lernt strukturen zu erkennen und systematik anzuwenden, wobei sich die probleme oft erst im zusammenspiel verschiedener vorschriften ergeben. die lösung dafür steht in keinem kommentar.
Niemand behauptet, dass die Lösung zu Examensfällen im Kommentar steht! Natürlich muss man sich die Rechtsgebiete erarbeiten, sich Überblicke verschaffen und die Zusammenhänge verstehen. Wenn das aber geschafft ist, lassen sich Einzelfragen ganz gezielt nachschlagen. In einem guten Kommentar werden übrigens natürlich auch Zusammenhänge und Systematik deutlich.

Um das nochmal klarzustellen: Ich meinte nicht, dass man mit einem Kommentar in der Weise lernen soll, dass man die Kommentierung zu einem Paragraphen durchliest. Ich finde aber, dass die Arbeit mit Kommentaren zum Handwerkszeug des Juristen gehört. Dass sich diese Erkenntnis langsam auch an der Uni durchsetzt, zeigt die steigende Zahl von Studienkommentaren.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Den Joecks ziehe ich deswegen gerne zu Rate, weil er die wichtigsten Meinungen in verständlicher Weise präsentiert, ohne dabei jeder Mindermeinung hinterher zu hetzen. Der Palandt ist das Flaggschifff der Verweisung und daher überhaupt nicht mit dem Joecks vergleichbar. Wie auch, wenn Joecks lediglich ein kleines Themengebiet zu beackern hat :-w . Aber ich suche eben etwas umfassendes, um nicht wegen jedem Problem wieder ein anderes Lehrbuch aus dem Regal ziehen zu müssen, sondern die Lösung stets an der Hand zu haben. Joecks bietet eben einen anständigen Mix aus Lehrbuch und Kommentar. Diesen Bogen muss doch auch schon jemand im Zivilrecht gespannt haben, oder bin ich der Einzige, der völlig vernarrt in den Joecks ist? Kropholler fällt anscheinend flach, obwohl aus derselben Reihe wie der Joecks. Dann bliebe Nomos, Jauernig und Palandt O:) . Ich bin wirklioch niemand der Leute, die den Schönfelder durch die Stadt tragen, nur damit "Eingeweihte" mich schon aus der Ferne als Juristen entlarven. *Vorturteilsmodus an* Denke ohnehin, dass es eher hinderlich ist und es einem Spiesrutenlauf gleicht, wenn die Möchtegernstudenten :-k (Geschichtler, Soziologen, Lehrämtler) einem die Sandalen hinterherwerfen, weil sie wieder vor den Kadi gezogen wurden, aufgrund ihrer herrlichen Protestaktionen und man dafür verantwortlich gemacht wird*Vorurteilsmodus aus*
Kadet
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Beitrag von Kadet »

Also im gewissen Sinne sicher der Medicus,

hat die meisten wichtigen Streitstände drinn, ist recht kompakt; hat aber den Nachteil, dass er nicht wie ein Kommentar aufgebaut ist.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Wenn ich was im Zivilrecht nachschlagen will, dann ist der Medicus das letzte Buch, an das ich denke.

Es sei denn, ich brauche jahrzehntealte Rechtsprechung und Aufsätze... ;-)
strafrechtler
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Beitrag von strafrechtler »

Also ich habe auch nie zu den Medicus-Fans gehört :-- , aber viele schwören ja drauf. Dass einem Kommentar a la Joecks einige strukturelle Hindernisse entgegenstehen, wurde ja bereits gesagt. Ansonsten kommt es halt darauf an, was man sich von einem Kommentar im Studium verspricht. Will man auf jede Frage (irgend)eine Antwort, auch wenn sie sich mehr oder weniger in einer Fundstelle erschöpft -> Palandt. Will man möglichst viel Ballast abwerfen und sich aufs Nötigste konzentrieren -> Kropholler. Ich habe Kommentare im Studium eigentlich überwiegend dann verwendet, wenn irgendwo ein mir unbekanntes Problem aufgetreten ist (etwa aus einem Gebiet, zu dem ich vielleicht noch gar kein Buch hatte) oder mir in einem Lehrbuch etwas seltsam vorkam. Dafür eignet sich mE jedenfalls der Jauernig, höchstwahrscheinlich auch der Nomos-Kommentar, mit dem ich allerdings nie gearbeitet habe. Wenn man in der Bib sitzt und alles mögliche verfügbar ist, sieht die Sache vielleicht ein bisschen anders aus.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Verstehe auch die strukturelle Problematik, welche das Zivilrecht gegenüber dem Strafrecht aufweist, so dass es schier unmöglich ist, ein Buch zu schreiben, welches nahezu alle Eventualitäten abdeckt, aber nicht in Form eines Kommentars, sondern in Form eines Lehrbuchs. Zu Eurer Info: Bin jetzt völlig verwirrt. Nomos, Palandt, Jauernig oder Kropholler? :shockingzap: Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Jetzt die Chance um mich wegen meiner Entscheidungsunfreude völlig in den Wahnsinn zu stürzen. Den besten Kommentar las ich mal bei Amzon, dass dieses Buch (denke es war Medicus) gelesen werden müsse, sonst könne man ein Prädikatsexamen vergessen. Welch ein exquisiter Schwachsinn. Könnte man den Kropholler nicht als Lehbruch vewenden und sich dann als Kommentar zwischen Palandt, Jauernig oder Nomos entscheiden? Da wandern wieder an die 200 Eurösen in andere Hände. Juhu! Vielleicht fliegt ja am LG noch ein alter Schellhammer (Schuldrecht nach Anspruchsgrundlagen) rum. Warum bin ich nur so ein entscheidungsfeindliches Männlein :-x .
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Versuch doch mal den Plate. Das Buch erhebt zumindest den Anspruch "das gesamte examensrelevante Zivilrecht" zu beinhalten (so auch der Titel). Ich persönlich kenne es nicht, aber darüber wurde hier auch schon diskutiert. Bei Amazon gibt's eine Leseprobe.

Dazu dann ein Kommentar wie den Jauernig oder Nomos-Hk. Einer von beiden sollte es sein. (Palandt ist m. E. für Studenten/Anfänger nicht so geeignet und Kropholler für den Zivilrechts-Crack in spe etwas zu dürftig.)

Das kostet dich ~ 100 Euro. Aber damit bist du zivilistisch erstmal versorgt.

Vor dem Examen haust du dir dann noch den Medicus rein.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mit dem Plate sollte ich mir ja auch den Schellhammer sparen. Wie hört sich für den geneigten Leser diese Zusammenstellung an: Plate, Jauernig, Palandt? Ja, zwei Kommentare! Einen zum Verständnis, den anderen zur 100%-igen Falllösung :D . Vielleicht kann ich da ja was bei nem Gericht abstauben. Soll ich da einfach mal vorbei, oder fliege ich dann im hohen Bogen wieder auf die Straße zurück?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

law & order hat geschrieben:Mit dem Plate sollte ich mir ja auch den Schellhammer sparen.
Ja. Ist billiger und für studentische Zwecke vermutlich besser geeignet.
law & order hat geschrieben:Wie hört sich für den geneigten Leser diese Zusammenstellung an: Plate, Jauernig, Palandt? Ja, zwei Kommentare!
Meinen Segen haste.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Das wollte ich hören =D> . In einem anderen Thread hast du mir noch den Schellhamer ans Herz gelegt :-k . Ertappt :blob5: ! Verstehe deine Intension. Außerdem freue ich mich natürlich, dass du bei mir das Potential zum Zivilrechts-Crack entdeckt hast, oder zumindest -wenn auch nur für mich - hoffst, dass es mir innewohnend sein wird \:D/ .
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

law & order hat geschrieben:Das wollte ich hören =D> . In einem anderen Thread hast du mir noch den Schellhamer ans Herz gelegt :-k . Ertappt :blob5: ! Verstehe deine Intension.
Du meinst vermutlich "Intention"...

In dem anderen Thread ging es - wenn ich mich recht erinnere - darum, ein gewisses Grundverständnis für das Zivilrecht zu bekommen. Dafür und für ein praktisches Veständnis ist der Schellhammer ganz hervorragend geeignet. Nur: Wenn du für Klausuren auch die ganzen Streitstände lernen musst, hilft der Schellhammer nicht so viel. Der fährt nämlich ganz pragmatisch die Schiene der Rechtsprechung (in den Fußnoten finden sich fast ausschließlich BGH-Entscheidungen).
law & order hat geschrieben:Außerdem freue ich mich natürlich, dass du bei mir das Potential zum Zivilrechts-Crack entdeckt hast, oder zumindest -wenn auch nur für mich - hoffst, dass es mir innewohnend sein wird \:D/ .
In jedem von uns steckt ein kleiner Civilist - der aus uns raus will!

Du kannst es schaffen, ein "weit überdurchschnittlicher" Zivilrechtler zu werden! :D
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