Kleiner SE vs. Differenztheorie/Surrogationstheorie

Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Zivilprozeßrecht

Moderator: Verwaltung

Antworten
boogienat0r
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 263
Registriert: Samstag 27. November 2010, 14:47

Kleiner SE vs. Differenztheorie/Surrogationstheorie

Beitrag von boogienat0r »

Ich bin gerade etwas verwirrt und möchte zur Sicherheit nachfragen:

Sehe ich das richtig, dass bei kleinem Schadensersatz (z.B. nach § 281 I 1) ausschließlich eine Berechnung nach der Surrogationstheorie möglich ist? Denn schließlich will der Gesetzgeber ja, dass der Schadensersatz i.H. der Wertdifferenz besteht, also Wertdifferenz zwischen Total- und Teilleistung bzw. mangelfreier und mangelhafter Leistung, evtl. + entgangener Gewinn usw.

Das wäre ja nun nicht mehr möglich, wenn die Gegenleistungspflicht des Gläubigers (Kaufpreiszahlung) von diesem Schadensposten abgezogen werden würde, wie dies bei der Differenztheorie der Fall ist. Beispiel: TV mangelhaft erhalten mit einem Restwert von 1000€, Kaufpreis 2500€ und objektiver Wert 3000€. Nach der Surrogationstheorie bekomme ich die Wertdifferenz von 2000 € ersetzt, muss aber meine Gegenleistung von 2500 € erbringen, sodass ich am Ende +500€ gestellt bin. Nach der Differenztheorie müsste man doch die 2500 € Kaufpreis von meinem Schaden i.H.v. 2000 € abziehen, sodass ich am Ende überhaupt keinen Schaden mehr hätte (- 500€) und damit auch überhaupt keinen SE-Anspruch.
"Ob dagegen aus einer Kreuzung von Mensch und Tier gezeugte Wesen (Chimären) Träger der Menschenwürde sein können , wird man mit Erleichterung als derzeit inaktuell bezeichnen können"
Antworten