Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

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Syd26
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Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Syd26 »

Ich mach's kurz:

Letzte Instanz verloren. Mandant will Verfassungsbeschwerde erheben. Ich habe davon keine Ahnung, wenn man mal vom Gelernten aus dem Studium absieht.

Die Monatsfrist hab ich rein vorsorglich notiert. :D

Hat jemand von Euch Erfahrung damit und sei es nur, wie man sowas geschickt an einen Kollegen abgibt? ;)
"Eine Verschiebung eines Termins setzt jedoch denklogisch voraus, dass vorher ein fester Termin vereinbart worden ist."
Parabellum
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Parabellum »

Syd26 hat geschrieben:... und sei es nur, wie man sowas geschickt an einen Kollegen abgibt? ;)
Nur für ein Stundenhonorar arbeiten. Damit dürfte sich das Problem von alleine lösen. ;)
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Syd26 »

Parabellum hat geschrieben:
Syd26 hat geschrieben:... und sei es nur, wie man sowas geschickt an einen Kollegen abgibt? ;)
Nur für ein Stundenhonorar arbeiten. Damit dürfte sich das Problem von alleine lösen. ;)
Tut es leider nicht. Ich hab einen Vorschuss im 4-stelligen Bereich angekündigt. Der Mandant will zahlen.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Ant-Man »

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showbee
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von showbee »

In jedem Fall auf § 34 (2) BVerfGG hinweisen :D
"I suspect that if a million monkeys were put in front of a million typewriters, by Wednesday one of them would have come up with an improved version of the Income Tax Assessment Act" CASE P132 [1982] ATC 660, 662, AUSTRALIA
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von hlubenow »

Syd26 hat geschrieben:Ich habe davon keine Ahnung, wenn man mal vom Gelernten aus dem Studium absieht.
Wenn man damit materiellrechtlich keine Verfassungsbeschwerde hinbekommen könnte, wäre die Ausbildung wohl nicht viel wert.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Syd26 »

showbee hat geschrieben:In jedem Fall auf § 34 (2) BVerfGG hinweisen :D
Guter Tipp! :D
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Syd26 »

hlubenow hat geschrieben:
Syd26 hat geschrieben:Ich habe davon keine Ahnung, wenn man mal vom Gelernten aus dem Studium absieht.
Wenn man damit materiellrechtlich keine Verfassungsbeschwerde hinbekommen könnte, wäre die Ausbildung wohl nicht viel wert.
Na wenn das reicht, dann mach ich's!
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von famulus »

Sowohl Mes, (Beck'sches) Prozessformularbuch als auch Büchting/Heussen, (Beck'sches) Rechtsanwaltshandbuch enthalten Abschnitte über die Verfassungsbeschwerde.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von j_laurentius »

Ich habe mal in einer, wie ich bis heute finde, ziemlich fiesen Asylsache eine Verfassungsbeschwerde geschrieben - und die wurde noch nicht mal zur Entscheidung angenommen, trotz einer Menge Gehirnschmalz, die ich darauf verwendet habe ::evil:

Für den Aufbau habe ich mich am Beck'schen Prozeßformularbuch orientiert und außerdem noch ein wenig bei beck-online herumgelesen, wenn ich mich recht erinnere.

Viele Grüße, Jana
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von Syd26 »

j_laurentius hat geschrieben:Ich habe mal in einer, wie ich bis heute finde, ziemlich fiesen Asylsache eine Verfassungsbeschwerde geschrieben - und die wurde noch nicht mal zur Entscheidung angenommen, trotz einer Menge Gehirnschmalz, die ich darauf verwendet habe ::evil:

Für den Aufbau habe ich mich am Beck'schen Prozeßformularbuch orientiert und außerdem noch ein wenig bei beck-online herumgelesen, wenn ich mich recht erinnere.

Viele Grüße, Jana
Danke, Jana. Weißt Du zufällig noch, wie lange es gedauert hat, bis die Entscheidung über die Nichtannahme da war?

Das Beck'sche Prozessformularbuch ist in manchen Dingen wirklich brauchbar, aber im Arbeitsrecht z.B. teils falsch. Deswegen bin ich damit etwas vorsichtiger geworden.

Ich werde mal ein wenig querlesen und schauen, ob ich's - gegen entsprechendes Honorar - doch nicht selbst mache. Das Ding wird eh nicht angenommen werden, das weiß ich jetzt schon.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von j_laurentius »

Hab gerade mal nachgeschaut. Die Verfassungsbeschwerde habe ich Mitte April 2012 abgesetzt, die Entscheidung erging Ende Mai 2012. Allerdings hatte ich die Verfassungsbeschwerde mit einem Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Anordnung verbunden (es ging um die Verhinderung einer drohenden Abschiebung), so daß das BVerfG möglicherweise deutlich zügiger entschieden hat als normal.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von DrLarch »

Wenn Du damit Erfolg haben willst, dann solltest Du dich von dem Gedanken verabschieden, die Verfassungsbeschwerde selbst zu schreiben. Ich der Kanzlei, in der ich gearbeitet habe, haben wir in einem großen Mandat auch eine Verfassungsbeschwerde über einen darauf spezialisierten Anwalt einlegen lassen. Bei Interesse kann ich dir per PN gerne die Kanzlei nennen, an die wir die Bearbeitung der Verfassungsbeschwerde abgegeben haben.
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j_laurentius
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von j_laurentius »

Wieso das? In einem Rechtsgebiet, in dem man "zuhause" ist, sollte man nach meinem Dafürhalten auch eine Verfassungsbeschwerde schreiben können. Mit den verfassungsrechtlichen Implikationen des Bereichs sollte man dann nämlich eigentlich vertraut sein.
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Re: Erfahrung mit Verfassungsbeschwerden

Beitrag von DrLarch »

Mag sein, dass man mit viel Einarbeitung da irgendwas zusammen bekommt. Wenn Anwälte das aber seit vielen Jahren tagtäglich machen, dann steigt die Chance auf ein vernünftiges Resultat.
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