Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

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Pillendreher
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Pillendreher »

Ich weiß es auch besser als ich selbst. :)
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j_laurentius
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von j_laurentius »

Jaja, ich ändere es ja schon... :)
Thandor79
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Re: AW: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Thandor79 »

j_laurentius hat geschrieben:Ich bin keine "Maulhure" oder "freundliches Mietmaul" und ich finde diese Begriffe auch sehr merkwürdig
Mal die Hure weggelassen.

Die Person war erstens Straftrechtsrepetitor und zweitens Hamburger. Beides sorgt für farbige direkte Ausdrucksweise, die ich hier aber im Grundsatz sehr treffend finde. Man steht für beide Seiten zur Verfügung und erzählt das, was die jeweilige Seite zum Erfolg führen soll. Für Geld.

Wenn Du jetzt so vorgehst, dass Du jeden Fall unabhängig prüfst und alle Mandanten weggeschickst, die keinen Anspruch haben - ok, das wäre was anderes.
Samson
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Samson »

j_laurentius hat geschrieben: Warum hat Deine Kanzlei das Mandat denn nicht schon längst gekündigt, Samson?

Viele Grüße, Jana
Weil hier jemand den Mandanten privat kennt, Golf glaube ich.
Samson
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Re: AW: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Samson »

Thandor79 hat geschrieben:Wenn Du jetzt so vorgehst, dass Du jeden Fall unabhängig prüfst und alle Mandanten weggeschickst, die keinen Anspruch haben - ok, das wäre was anderes.
Moment, das ist doch noch einmal was anderes. Klagen, von denen ich sicher davon ausgehe, dass sie unbegründet sind, erhebe ich nicht; selbst wenn der Mandant nach Aufklärung darauf besteht.
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Re: AW: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Thandor79 »

Samson hat geschrieben:
Thandor79 hat geschrieben:Wenn Du jetzt so vorgehst, dass Du jeden Fall unabhängig prüfst und alle Mandanten weggeschickst, die keinen Anspruch haben - ok, das wäre was anderes.
Moment, das ist doch noch einmal was anderes. Klagen, von denen ich sicher davon ausgehe, dass sie unbegründet sind, erhebe ich nicht; selbst wenn der Mandant nach Aufklärung darauf besteht.
Schon richtig. Aber interessehalber: Wann ist es “sicher“? Da gibt es ja Spielraum.

Wie gesagt, ich bin nicht Anwalt, habe aber im Job häufiger mit anwaltlich geltend gemachten Forderungen zu tun. Da wird in einigen Fällen von Anwälten auch in ersichtlich aussichtslosen Fällen Klage eingereicht, wir verteidigen uns mit eigenem Anwalt, weil ja LG. Der Fall ist juristisch ca. zweites Semester.

Unser Anwalt legt nun dar, dass die Forderung haltlos ist. Das Gericht legt der Gegenseite nahe, die Klage zurück zu nehmen. Und was macht der gegnerische Anwalt? Fängt an lang und breit mit dem Gericht zu diskutieren, dass das nur dann ein gangbarer Weg sei, wenn jede Seite ihre Kosten selbst trage ...
Zuletzt geändert von Thandor79 am Freitag 8. Mai 2015, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Tikka
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Tikka »

Samson hat geschrieben:
j_laurentius hat geschrieben: Warum hat Deine Kanzlei das Mandat denn nicht schon längst gekündigt, Samson?

Viele Grüße, Jana
Weil hier jemand den Mandanten privat kennt, Golf glaube ich.
Klassiker. Was hab ich in meiner Anwaltszeit nicht für schöne Fälle bearbeiten dürfen für Golf-, Tennis- oder Reitpartner, Rotary-Brüder, echte Brüder, Onkel und Schwippschwager von enorm wichtigen Seniorpartnern. :)
Wir Associates nannten sie die "Lieber [Vorname des Partners]" Fälle.
Aber das ist wie die Grundausbildung bei der Bundeswehr. Eigentlich war die Zeit beschissen, aber man hat bis heute lustige Geschichten zu erzählen und das Leben wäre ärmer (an Erfahrung) ohne solche Fälle. :D

Hier muss halt irgendwann der Partner von dem das ganze kommt die Reissleine ziehen. Irgendwann gehts halt nicht mehr.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
Herr Schraeg
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von Herr Schraeg »

Tikka hat geschrieben:
Samson hat geschrieben:
j_laurentius hat geschrieben: Warum hat Deine Kanzlei das Mandat denn nicht schon längst gekündigt, Samson?

Viele Grüße, Jana
Weil hier jemand den Mandanten privat kennt, Golf glaube ich.
Klassiker. Was hab ich in meiner Anwaltszeit nicht für schöne Fälle bearbeiten dürfen für Golf-, Tennis- oder Reitpartner, Rotary-Brüder, echte Brüder, Onkel und Schwippschwager von enorm wichtigen Seniorpartnern. :)
Wir Associates nannten sie die "Lieber [Vorname des Partners]" Fälle.
Aber das ist wie die Grundausbildung bei der Bundeswehr. Eigentlich war die Zeit beschissen, aber man hat bis heute lustige Geschichten zu erzählen und das Leben wäre ärmer (an Erfahrung) ohne solche Fälle. :D

Hier muss halt irgendwann der Partner von dem das ganze kommt die Reissleine ziehen. Irgendwann gehts halt nicht mehr.
:D Stimmt leider.

Deshalb hilft es auch nichts, den Partner auf die persönlichen Schwierigkeiten mit dem Tennisfreund o.ä. hinzuweisen. Da wird er etwas von "Übung im Umgang mit schwierigen Mandanten" und "persönlichem Reifeprozess" murmeln, weil es ja nicht seine Schwierigkeiten sind. Er wird erst reagieren, wenn man überzeugend darlegt, dass der Ruf der Kanzlei Schaden nimmt.
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immer locker bleiben
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Re: Mandantenführung - wenn der Mandant spinnt.

Beitrag von immer locker bleiben »

Ich frage solche Mandanten dann kurz, ob Sie mich als Anwalt haben möchten - dann entscheide ich, was geschrieben wird - oder nicht. In der Regel hört der Quatsch dann sofort auf. Ich habe auch schon einen direkt gefragt, wieso er mich überhaupt beauftragt, wenn er es doch selbst viel besser kann. Auch der hat die Ironie bemerkt und sich danach benommen.
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