800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

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AlicImWunderland
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Re: 800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

Beitrag von AlicImWunderland »

immer locker bleiben hat geschrieben:Das Problem mit solchen "Standardfällen" ist die Terminswahrnehmung. Die ganze Schreiberei kann man optimieren, standardisieren, ggf. auch delegieren, aber der Gerichtstermin, der haut rein. Mit An- und Abfahrt geht das ja selbst am Heimatgericht des RA nicht unter einer Stunde. Und da zahlt man bei einem Streitwert von 800 € schlicht drauf.
Dann wundert es mich nun ehrlich gesagt, warum der Anwalt direkt Klage eingereicht hat beim zuständigen Amtsgericht :eeeek:
Hatte nämlich eigentlich erwartet, dass er erst nochmal ein Briefchen rausschickt oder so. Naja hab mir netterweise ja eine Kanzlei in der Stadt des zuständigen Gerichts gesucht. Vielleicht liegt die ja direkt auf der anderen Straßenseite :D
AlicImWunderland
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Re: 800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

Beitrag von AlicImWunderland »

peppowitsch hat geschrieben:
AlicImWunderland hat geschrieben:
Ant-Man hat geschrieben:
AlicImWunderland hat geschrieben:Versucht habe ich es natürlich trotzdem. Habe zunächst eine Mail als "Normalbürger" geschrieben - diese wurde komplett ignoriert. Daraufhin kam dann das zweiseitige Einschreiben in bestem Juristendeutsch unter Zitierung der aktuellen Rechtsprechung mit Forderungsaufstellung, Fristsetzung und allem was dazu gehört (Ich glaube ich werde mal ein guter Anwalt später :D ).
Warum hast Du "Einschreiben" gewählt? Oder anders gefragt: Was genau hast Du Dir erhofft mit dem Einschreiben nachweisen zu können?
Es war ein Übergabe Einschreiben. Davon habe ich mir eine bessere Beweisbarkeit des Zugangs erhofft.
Was, wenn die Gegenseite eingeräumt hätte, ein Übergabeeinschreiben von dir erhalten zu haben, gleichwohl aber behauptet, der Inhalt sei nur eine unkommentierte Kopie eines Urteils (z.B. AG Mönchengladbach, 5a C 106/91) gewesen?
Klassiker das Urteil :D
Behaupten können Sie das natürlich, aber ob das wirklich überzeugend wäre? Mal abgesehen davon, dass ich eine Versicherung an Eides statt über den Inhalt abgeben könnte und mehrere Zeugen habe die beobachtet haben wie ich den Schriftsatz in den Brief gesteckt hab und dem Anwalt in einer Mail schon vor der Mandatierung meine Vorgehensweise detailliert beschrieben habe (Warum sollte man seinen Anwalt anlügen), wird die Tatsache, dass ich angehender Jurist bin und daher wohl kaum unkommentierte Urteile zur Geltendmachung einer Forderung verschicke ausreichen, um meine Version der Geschichte glaubhaft machen zu können.

Und selbst wenn nicht, sicherer als ein Standardbrief, den die Gegenseite im Zweifel dann natürlich nie bekommen hat ist es allemal. Die 2,3 Euro mehr ist mir das dann auch wert.
Wenn du eine bessere Methode kennst, kannst du sie mir aber gerne mitteilen O:)
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Re: 800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

Beitrag von Mietspantrakt »

peppowitsch hat geschrieben:
AlicImWunderland hat geschrieben:
Ant-Man hat geschrieben:
AlicImWunderland hat geschrieben:Versucht habe ich es natürlich trotzdem. Habe zunächst eine Mail als "Normalbürger" geschrieben - diese wurde komplett ignoriert. Daraufhin kam dann das zweiseitige Einschreiben in bestem Juristendeutsch unter Zitierung der aktuellen Rechtsprechung mit Forderungsaufstellung, Fristsetzung und allem was dazu gehört (Ich glaube ich werde mal ein guter Anwalt später :D ).
Warum hast Du "Einschreiben" gewählt? Oder anders gefragt: Was genau hast Du Dir erhofft mit dem Einschreiben nachweisen zu können?
Es war ein Übergabe Einschreiben. Davon habe ich mir eine bessere Beweisbarkeit des Zugangs erhofft.
Was, wenn die Gegenseite eingeräumt hätte, ein Übergabeeinschreiben von dir erhalten zu haben, gleichwohl aber behauptet, der Inhalt sei nur eine unkommentierte Kopie eines Urteils (z.B. AG Mönchengladbach, 5a C 106/91) gewesen?
selbstverstaendlich hat man einen zeugen, der beim kuvertieren des briefes dabei war?
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
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Re: 800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

Beitrag von Ant-Man »

AlicImWunderland hat geschrieben:Behaupten können Sie das natürlich, aber ob das wirklich überzeugend wäre? Mal abgesehen davon, dass ich eine Versicherung an Eides statt über den Inhalt abgeben könnte und mehrere Zeugen habe die beobachtet haben wie ich den Schriftsatz in den Brief gesteckt hab und dem Anwalt in einer Mail schon vor der Mandatierung meine Vorgehensweise detailliert beschrieben habe (Warum sollte man seinen Anwalt anlügen), wird die Tatsache, dass ich angehender Jurist bin und daher wohl kaum unkommentierte Urteile zur Geltendmachung einer Forderung verschicke ausreichen, um meine Version der Geschichte glaubhaft machen zu können.
Es gibt also Zeugen, die gesehen haben, wie Du Deinen Schriftsatz in den Brief gesteckt hast. Wie willst Du damit aber den Einwand von peppowitsch entkräften, dass in dem Brief nur eine unkommentierte Entscheidung enthalten war? Hat der Zeuge das Schreiben von der Kuvertierung bis zur Aufgabe bei der Post verfolgt?
AlicImWunderland hat geschrieben:Wenn du eine bessere Methode kennst, kannst du sie mir aber gerne mitteilen O:)
Was spricht gegen eine persönliche Zustellung durch den Gerichtsvollzieher?
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Re: 800 Euro Streitwert = Nerviges Mandat?

Beitrag von Syd26 »

AlicImWunderland hat geschrieben:(Warum sollte man seinen Anwalt anlügen),
:D :D :D

Bewahre Dir Deine Naivität. Dann fällst Du nicht so schnell auf den Boden der Tatsachen.
"Eine Verschiebung eines Termins setzt jedoch denklogisch voraus, dass vorher ein fester Termin vereinbart worden ist."
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