Lawfirm oder RA-Micro

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Gelöschter Nutzer

Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich stehe zu Beginn meiner Selbständigkeit vor der Frage der richtigen Anwaltssoftware. Dass ich eine haben will steht für mich fest. Ich habe den Markt ein wenig sondiert und bin bei den zwei genannten hängengeblieben.

Welche findet ihr besser und warum?

Was kosten die Programme effektiv wirklich? Die Angaben bei RA-Micro sind da ein wenig schwammig.

RA-Micro hat mit dem Kanzleistarterpaket für mich den Vorteil, dass ich im 1. Jahr gar nichts zahle, dann 1 Jahr nur 50% und dann erst voll (48 €). Bei Lawfirm muss ich sofort erst einmal 920 € für die Software auf den Tisch legen, eine monatliche Zahlung hab ich nicht entdecken können. Das ist für Existenzgründer nicht so schön.

Dafür scheint Lawfirm keine weiteren Zusatzkosten zu verursachen. Bei RA-Micro hört man das jedenfalls immer anders. Mich hat schon ein wenig abgeschreckt, dass die Einrichtung des Breifkopfs mehrere hundert Euro kosten soll. Außerdem kostet die Nutzung auf dem IPad untertwegs nochmal 24 € monatlich.

Lawfirm gibt es ja als Testversion, RA-Micro leider nicht. Bei Lawfirm finde ich die Oberfläche sehr schön, finde aber nicht alles auf Anhieb was ich suche. Für mich wäre insbesondere wichtig, die Zwangsvollstreckung effizient und zeitsparend vornehmen zu können.

Was habt ihr und warum?
hlubenow
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von hlubenow »

Wenn ich eine Kanzlei übernehmen würde (so wie Du offenbar), würde ich mich daran orientieren, was da schon läuft und worauf die Mitarbeiter schon geschult sind.
iura novit advocatus hat geschrieben:Lawfirm gibt es ja als Testversion, RA-Micro leider nicht.
Dafür ist bei RA-Micro wohl diese Einzelplatzversion (Verwaister Link http://www.ra-micro.de/ra-micro-1/ automatisch entfernt) gedacht.
Gelöschter Nutzer

Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

hlubenow hat geschrieben:Wenn ich eine Kanzlei übernehmen würde (so wie Du offenbar), würde ich mich daran orientieren, was da schon läuft und worauf die Mitarbeiter schon geschult sind.
iura novit advocatus hat geschrieben:Lawfirm gibt es ja als Testversion, RA-Micro leider nicht.
Dafür ist bei RA-Micro wohl diese Einzelplatzversion (Verwaister Link http://www.ra-micro.de/ra-micro-1/ automatisch entfernt) gedacht.
Das würde ich gerne. Das Problem dabei ist, dass der Anwalt dort gar keine Software benutzt, sondern sich sein eigenes System angeeignet hat, was außer ihm aber keiner versteht. Ansonsten macht er alles "analog", benutzt den PC quasi nur als Schreibmaschine.
RAMeier
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von RAMeier »

bin inzwischen nicht mehr so oft "hier" und hab daher die Frage jetzt erst gesehen. Wir haben LawFirm von Anfang an und haben nie eine Rechnung außerhalb der Lizenz und Pflegegebühren bezahlt. Ich habe auch von Kollegen gehört, dass das bei RA Micro ganz anders üblich ist. Unter dem Strich stellen die "Zusatzkosten" für irgendwelche Dienstleistungen nachher wohl den größten Batzen. Soweit ich weiß, muss man bei einem Einplatzsystem nicht unbedingt einen Pflegevertrag mit monatlichen Kosten abschließen, aber das solltest du dort bei der Hotline nochmal erfragen. Sonst sind ja gerade für Existenzgründer sehr lang laufende Verträge üblich. Die ZV geht mit LawFirm sogar m.E. besonders gut. Es füllt z.B. die PDF-Pflichtformulare (PfÜB, ZV Auftrag) komplett mit Forderungsaufstellung aus. Für weitere Fragen gerne einfach melden...
mfkG Meier
Gelöschter Nutzer

Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich melde mich mit meinem 1. Beitrag zu diesem Thema.
Ich habe seit Jahren das Programm RA-Micro auf 4 Arbeitsplätzen im Einsatz. Das Programm war ursprünglich sehr gut. Seit nun mehr als einem Jahr macht das Programm beinahe täglich nur Probleme. Meine Angestellten müssen an machen Tagen mehr Zeit in die Fehlerbewältigung des Programms investieren, als in die eigentliche Arbeit. Nach beinahe jedem Update, und davon gibt es zahlreiche, tauchen neue Fehler auf. Zur Behebung dieser Fehler kommen neue Updates, wieder mit neuen Fehlern. Ein gravierender Fehler wird seit ca. 1 Jahr nicht behoben. Ruft man den Support an, hängt man bis zu 45 Minuten in einer Warteschleife. Schreiben an RA-Micro in Berlin werden trotz Fristsetzung nicht beantwortet. Ich suche jetzt nach einem Alternativprogramm, weil es mit dem "Service", wie der derzeit von RA-Micro geboten wird, nicht weitergeht. Bei der Entscheidung für ein Programm sollte man die Kosten für die Softwarepflege auch betrachten. Diese sind bei RA-Micro derzeit im Verhältnis zur Gegenleistung nach meiner persönlichen Meinung viel zu hoch.
RAMeier
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von RAMeier »

Das scheint ja ein allgemeines Thema zu sein. Vor kurzem hat ein Kollege Hoenig aus Berlin sogar ein eigenes Blog aufgesetzt, siehe http://kanzleisoftware-berlin.com (Verwaister Link automatisch entfernt)
Saigon
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Saigon »

Wäre nicht der Verzicht auf spezielle Software eine überlegenswerte Option? Zumindest mir als Einzelkämpfer bringt eine Kanzleisoftware keine nennenswerten Vorteile (ausprobiert habe ich insgesamt drei).

Stattdessen habe ich mein Betriebssystem und meine Office-Anwendungen auf meine Bedürfnisse zugeschnitten:
– Formatvorlagen für die häufigsten Schriftsätze (Außergerichtliches Schreiben, Klage, Deckungsanfrage, Kfa, usw.).
– Rechnungsvorlagen.
– Strenge Digitalisierung aller "analogen" Posteingänge.
– Gescheite Strukturierung der digitalen Akten.
– Nutzung einer Cloud, um unterwegs und zuhause zu arbeiten.


Beste Grüße
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Tibor
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Tibor »

Das hängt doch auch immer vom Geschäft ab, spätestens wenn man viel in Vollstreckungssachen macht bzw Arbeiten auf eine Reno auslagert, ist Kanzleisoftware sinnvoll.
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Voland
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Voland »

Saigon hat geschrieben:Wäre nicht der Verzicht auf spezielle Software eine überlegenswerte Option? Zumindest mir als Einzelkämpfer bringt eine Kanzleisoftware keine nennenswerten Vorteile (ausprobiert habe ich insgesamt drei).

Stattdessen habe ich mein Betriebssystem und meine Office-Anwendungen auf meine Bedürfnisse zugeschnitten:
– Formatvorlagen für die häufigsten Schriftsätze (Außergerichtliches Schreiben, Klage, Deckungsanfrage, Kfa, usw.).
– Rechnungsvorlagen.
– Strenge Digitalisierung aller "analogen" Posteingänge.
– Gescheite Strukturierung der digitalen Akten.
– Nutzung einer Cloud, um unterwegs und zuhause zu arbeiten.


Beste Grüße
Hallo,

eine anständige Cloud-Lösung interessiert mich auch. Leider habe ich noch nichts gefunden, was sich wirklich mit § 203 StGB / Datenschutz vereinbaren lässt und günstig zu haben ist. Auf welchen Anbieter setzt Du denn da?

Gruß,

Voland
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immer locker bleiben
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von immer locker bleiben »

Vergesst RA-Micro! Wirklich, vergesst es. Nehmt' was anderes.
You might remember me from such posts as this.
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Voland
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Voland »

Voland hat geschrieben:
Saigon hat geschrieben:Wäre nicht der Verzicht auf spezielle Software eine überlegenswerte Option? Zumindest mir als Einzelkämpfer bringt eine Kanzleisoftware keine nennenswerten Vorteile (ausprobiert habe ich insgesamt drei).

Stattdessen habe ich mein Betriebssystem und meine Office-Anwendungen auf meine Bedürfnisse zugeschnitten:
– Formatvorlagen für die häufigsten Schriftsätze (Außergerichtliches Schreiben, Klage, Deckungsanfrage, Kfa, usw.).
– Rechnungsvorlagen.
– Strenge Digitalisierung aller "analogen" Posteingänge.
– Gescheite Strukturierung der digitalen Akten.
– Nutzung einer Cloud, um unterwegs und zuhause zu arbeiten.


Beste Grüße
Hallo,

eine anständige Cloud-Lösung interessiert mich auch. Leider habe ich noch nichts gefunden, was sich wirklich mit § 203 StGB / Datenschutz vereinbaren lässt und günstig zu haben ist. Auf welchen Anbieter setzt Du denn da?

Gruß,

Voland
Nobody?
Gelöschter Nutzer

Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Als Einzelanwältin nutze ich das kostenlose Minimalprogramm ol§ro (http://www.olsro.de (Verwaister Link automatisch entfernt)), bis auf die fehlende Zeiterfassung bin ich damit sehr zufrieden, reicht für meine Zwecke völlig aus. Da es mir vor allem auf die Adressenverwaltung und Dokumentvorlagen sowie Rechnungserstellung ankommt. Brauche kein Zwangsvollstreckungsmodul, da ich kaum Zwangsvollstreckungen betreibe. Das Programm basiert auf Access.
Die Zeiterfassung läuft über ein anderes aus dem Internet beschafften Programm.

Mehr brauche ich nicht, meine Zahlungseingänge überwache ich per Excel-Tabelle.

RA-Micro habe ich als angestellte RA erlebt, ewig Support- und Updateprobleme. Und für mich als Einzelanwältin völlig überdimensionert!
GuBis
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von GuBis »


[...]
– Nutzung einer Cloud, um unterwegs und zuhause zu arbeiten.


Beste Grüße


https://www.teamdrive.com/de/teamdrive- ... -anwaelte/?
"Das korrekte Abschreiben von Diktaten, bei denen schnell und undeutlich gesprochen wird, gehört nicht zu den von einer Anwaltsgehilfin zu erwartenden Leistungen. "

LAG Hamburg, 06.12.2007 - 8 Sa 51/07
Saigon
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Re: Lawfirm oder RA-Micro

Beitrag von Saigon »

Voland hat geschrieben:
Saigon hat geschrieben:Wäre nicht der Verzicht auf spezielle Software eine überlegenswerte Option? Zumindest mir als Einzelkämpfer bringt eine Kanzleisoftware keine nennenswerten Vorteile (ausprobiert habe ich insgesamt drei).

Stattdessen habe ich mein Betriebssystem und meine Office-Anwendungen auf meine Bedürfnisse zugeschnitten:
– Formatvorlagen für die häufigsten Schriftsätze (Außergerichtliches Schreiben, Klage, Deckungsanfrage, Kfa, usw.).
– Rechnungsvorlagen.
– Strenge Digitalisierung aller "analogen" Posteingänge.
– Gescheite Strukturierung der digitalen Akten.
– Nutzung einer Cloud, um unterwegs und zuhause zu arbeiten.


Beste Grüße
Hallo,

eine anständige Cloud-Lösung interessiert mich auch. Leider habe ich noch nichts gefunden, was sich wirklich mit § 203 StGB / Datenschutz vereinbaren lässt und günstig zu haben ist. Auf welchen Anbieter setzt Du denn da?

Gruß,

Voland

Hi!

Benutzt habe ich vorübergehend zunächst Dropbox. Mittlerweile liegen die Daten auf meinem eigenen virtuellen Server in Deutschland. Die Cloud selbst betreibe ich mit der Open-Source-Software OwnCloud.

Die Vereinfachung der Arbeitsabläufe möchte ich nicht mehr missen :)


Beste Grüße!
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