Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

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Gelöschter Nutzer

Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Liebe Anwälte,

vorgestern habe ich meinen lokalen Anzeiger im Briefkasten gefunden, auf der vorderen Seite waren gleich zwei der vier Anzeigen von hiesigen Anwälten geschaltet. Die Frage die ich mir (und Euch) gerne stellen würde ist: lohnt sich das?

Wenn ich mir die Preise und den Reach anschaue (2.400€ für 1/4 Seite bei einem angeblichen Reach von 25.000) und das mal mit Marketing auf digitalen Kanälen vergleiche ist das völlig verrückt... Für meine Stadt (ca. 700 Suchen nach "Anwalt meine Stadt") könnte man für einen Aufwand von unter 1.000€ pro Monat kontinuierlich auf den ersten Rängen bei google auftauchen. Der Unterschied: Bei der Zeitung trifft man 25.000 Leser mit völlig unterschiedlichen Interessen, die allerwenigsten davon haben Interesse an Rechtsanwälten. Bei der Onlinesuche hingegen wissen Sie sogar zu 100%, das Ihr Publikum eben genau diese sucht.

Die Frage ist: Warum machen Rechtsanwälte das so selten? Welche Aufklärung muss geleistet werden, um mehr Anwälte für digitales Marketing zu begeistern? Was sind die Ängste, die gegen digitales Marketing sprechen?

Ich würde mich sehr über ein paar Einsichten freuen!

P.S.: Disclaimer: Ich bin Inhaber einer Agentur für digitales Marketing, nenne aber mit Absicht nicht meine Agentur, da mich tatsächlich die Antworten auf die gestellten Fragen und nichts anderes interessieren. Gerne beantworte ich natürlich auch Eure Fragen.
Syd26
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Syd26 »

Fast jeder Kollege ist doch inzwischen bei anwalt.de und sonstwo gelistet. Oder meinst Du etwas anderes?

Als Leserin finde ich die Printanzeigen ja ganz nett. Allerdings könnte ich mir niemals merken, wer da inseriert hat, wenn ich 4 Wochen später einen Anwalt brauche. Deswegen frage ich mich, warum DAS überhaupt noch gemacht wird.

Suche ich einen RA, google ich nach "Rechtsanwalt Stadt Fachgebiet"
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von JuraPunk »

Wir dürfen nicht nur an unsere Generation und die nachfolgenden digital natives denken. Im Zuge der demographischen Entwicklung wird unsere Bevölkerung immer älter, wobei die älteren Semester zumindest nach meiner Nahbereichsempirie das Internet wenn überhaupt nur rudimentär nutzen. Meine Oma würde einen Anwalt beispielsweise nicht im Netz, sondern tatsächlich in den gelben Seiten suchen. Sofern man diese Zielgruppe erreichen möchte, bringt digitales Marketing nur bedingt etwas.

Ansonsten ist digitales Marketing selbstverständlich ein Muss.

JuraPunk
Gelöschter Nutzer

Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Syd26 hat geschrieben:Fast jeder Kollege ist doch inzwischen bei anwalt.de und sonstwo gelistet. Oder meinst Du etwas anderes?

Als Leserin finde ich die Printanzeigen ja ganz nett. Allerdings könnte ich mir niemals merken, wer da inseriert hat, wenn ich 4 Wochen später einen Anwalt brauche. Deswegen frage ich mich, warum DAS überhaupt noch gemacht wird.

Suche ich einen RA, google ich nach "Rechtsanwalt Stadt Fachgebiet"
Der Part mit anwalt.de ist eben nur ein Part. Im speziellen sehe ich bei dem letzten Punkt enorm viel Potential: Ich denke, die meisten Normalsterblichen suchen eben genau so nach einem Anwalt. Jetzt ist es aber so, dass ich mit guten SEO / digitalen Marketing ja beeinfluss kann, wo meine Kanzlei in den Suchergebnissen auftaucht. 70% der Suchenden schauen nur auf die ersten drei Ergebnisse, d.h. wenn Ihre Kanzlei auf dem 6ten Platz oder vielleicht sogar erst auf der zweiten Seite steht, sind Sie für potentielle Kunden quasi unsichtbar.

Außerdem hat man natürlich den Vorteil, dass man genau die Zielgruppe abgreift, die "Rechtsanwalt Stadt Fachgebiet" sucht, und nicht 99% Streuverlust hat, indem man einfach die komplette Bevölkerung einer ganzen Stadt anschreibt.

Vielen Dank für den Input, Syd26!
JuraPunk hat geschrieben:Wir dürfen nicht nur an unsere Generation und die nachfolgenden digital natives denken. Im Zuge der demographischen Entwicklung wird unsere Bevölkerung immer älter, wobei die älteren Semester zumindest nach meiner Nahbereichsempirie das Internet wenn überhaupt nur rudimentär nutzen. Meine Oma würde einen Anwalt beispielsweise nicht im Netz, sondern tatsächlich in den gelben Seiten suchen. Sofern man diese Zielgruppe erreichen möchte, bringt digitales Marketing nur bedingt etwas.

Ansonsten ist digitales Marketing selbstverständlich ein Muss.

JuraPunk
Danke für den Input!
Gelöschter Nutzer

Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

DMresearch hat geschrieben: Danke für den Input!
Was fällt denn für dich alles unter digitales Marketing?
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Ara
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Ara »

DMresearch hat geschrieben:
Der Part mit anwalt.de ist eben nur ein Part. Im speziellen sehe ich bei dem letzten Punkt enorm viel Potential: Ich denke, die meisten Normalsterblichen suchen eben genau so nach einem Anwalt. Jetzt ist es aber so, dass ich mit guten SEO / digitalen Marketing ja beeinfluss kann, wo meine Kanzlei in den Suchergebnissen auftaucht. 70% der Suchenden schauen nur auf die ersten drei Ergebnisse, d.h. wenn Ihre Kanzlei auf dem 6ten Platz oder vielleicht sogar erst auf der zweiten Seite steht, sind Sie für potentielle Kunden quasi unsichtbar.

Außerdem hat man natürlich den Vorteil, dass man genau die Zielgruppe abgreift, die "Rechtsanwalt Stadt Fachgebiet" sucht, und nicht 99% Streuverlust hat, indem man einfach die komplette Bevölkerung einer ganzen Stadt anschreibt.
Du verkennst, dass auf den ersten 3 Plätzen auch nur 3 Anwälte sein können. Warum sollte ich als Anwalt auf Platz 6 Geld in digitales marketing investieren, wenn die 3 obersten Anwälte (die eh schon investieren) mich eh ausbooten werden? Anwälten die viel Digital Marketing betreiben, ziehen dadurch auch einen gewissen Missgunst vieler Kollegen auf sich.

Daher lohnt sich vielleicht ne andere Form des Marketings mehr, wenn man diesen Krieg nicht führen will.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Trente Steele82 »

Ara hat geschrieben:
DMresearch hat geschrieben:
Der Part mit anwalt.de ist eben nur ein Part. Im speziellen sehe ich bei dem letzten Punkt enorm viel Potential: Ich denke, die meisten Normalsterblichen suchen eben genau so nach einem Anwalt. Jetzt ist es aber so, dass ich mit guten SEO / digitalen Marketing ja beeinfluss kann, wo meine Kanzlei in den Suchergebnissen auftaucht. 70% der Suchenden schauen nur auf die ersten drei Ergebnisse, d.h. wenn Ihre Kanzlei auf dem 6ten Platz oder vielleicht sogar erst auf der zweiten Seite steht, sind Sie für potentielle Kunden quasi unsichtbar.

Außerdem hat man natürlich den Vorteil, dass man genau die Zielgruppe abgreift, die "Rechtsanwalt Stadt Fachgebiet" sucht, und nicht 99% Streuverlust hat, indem man einfach die komplette Bevölkerung einer ganzen Stadt anschreibt.
Du verkennst, dass auf den ersten 3 Plätzen auch nur 3 Anwälte sein können. Warum sollte ich als Anwalt auf Platz 6 Geld in digitales marketing investieren, wenn die 3 obersten Anwälte (die eh schon investieren) mich eh ausbooten werden? Anwälten die viel Digital Marketing betreiben, ziehen dadurch auch einen gewissen Missgunst vieler Kollegen auf sich.

Daher lohnt sich vielleicht ne andere Form des Marketings mehr, wenn man diesen Krieg nicht führen will.
Wie kommst du auf diesen Trichter?
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Tibor »

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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Trente Steele82 »

Achso, na dann wird es wohl stimmen... ;)
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Ara »

Logik?

Oder wie sollen mehr als 3 Webseiten bei Google in den Top 3 sein?
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Trente Steele82 »

Mir ging es um die Punkte "Missgunst" und "Krieg". Aber du wirst schon wissen wovon du sprichst...Ich habe jedenfalls anders erlebt.
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Ara »

Das ist natürlich eigene Erfahrung.

Ich hab hier mehr als einmal Sprüche gehört wie "Wer jährlich fünfstellige Beiträge für seine Webseite ausgeben muss..."

Aber es ist doch auch nicht verwunderlich? Es sind halt die gleichen Anwälte die sich Zugänge zur UHaft erschleichen und dort dann mit falschen Versprechen Mandate angeln oder als Gefälligkeit Briefe schmuggeln... Dann wird halt auch schlecht über Kollegen gesprochen, die sich anscheinend ihre "Mandanten" mittels Agenturen kaufen.

Dass manche Anwälte dem anderen das Brot auf der Butter nicht gönnen, ist aber doch jetzt keine neue Erkenntnis? Ich hab ja weder behauptet, dass das üblich sei, noch dass die meisten Anwälte so handeln. Ich wollte nur anmerken, dass viele Anwälte zwar Digitales Marketing wollen, aber nicht bereit (oder in der Lage) sind, die gleichen hohen Summen für SEO-, SEA- und Content-Marketing auszugeben.

Der Kern meiner Aussage war daher, dass wenn man nicht das Geld hat sich tatsächlich auf die Topplätze hochzupromoten, es sich halt nicht lohnt. Man macht es nur für die anderen noch aufwendiger, ohne dass man selbst davon profitiert.

Ein gutes Beispiel ist ja momentan Marco Laudon. Der recht frisch auf dem Markt ist, aber mit seiner Domain bei den wichtigsten Suchbegriffen (z.B. "Strafverteidiger Hamburg") vor bekannten Verteidigern wie Strate und Meyer-Lohkamp / Pragal rankt. Da steckt sicherlich ne Menge Zeit und Geld drin. Zusätzlich unterstelle ich ihm jetzt mal eine gewissen Internet-Affinität und daher auch Grundwissen bei SEO und co. Und vor allem wenn man die Strafakte.de quasi als vorbereitende Maßnahme begreift. Da steckt über 2 Jahre sicherlich täglich 1 Stunde oder mehr Arbeit drin.

Wer heute als Anwalt mit Digital Marketing ganz oben mitspielen will, muss halt sehr viel Aufwand betreiben. Das lohnt sich nur, wenn man sich auf die Materialschlacht einlässt um zumindest auf der ersten Seite zu erscheinen.

Just my 2 cent.
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Tibor »

Wer ein Lawblog nur als Marketingmaßnahme versteht, der hat natürlich ein Problem mit dem Aufwand. Es gibt ganz viele Unternehmen die halbseidene Blogs, Twitteraccounts oder früher Newsletter hatten. Der Content war und ist meistens 0,00 Mehrwert, weil es nur ein Wiederkäuen von bekannten Meldungen/Pressemeldungen ist. Gut wird ein Blog nur, wenn die Profilierungsneurose ohnehin da ist und man auch gut schreiben kann. Bspw Hoenig, das Blog ist zwar mittlerweile professionell ausgebaut und dient natürlich auch dem Marketing, die Meldungen sind aber aus der eigenen Kanzlei und heben sich allein deshalb vom Mainstream ab, da kann die nervige Art mancher Beiträge auch mal dahinstehen. Und für ein bisschen Google Page Rank braucht man vorrangig ein Thema und nicht Geld.
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Ara »

Da haste sicherlich Recht. Es geht aber ja nicht nur um Blogs ala Hoenig oder Vetter (meine persönliche Meinung dazu ist eh, dass ich ein Problem als Mandant damit hätte, wenn mein Anwalt "meinen Fall" ungefragt zu nem Blogpost verwandelt... das mag aber ne persönliche Ansicht sein).

Es gibt ja auch Kanzleiseiten die durch anderen Content, zum Beispiel aufbereitete Urteile oder "News", ganz gut ranken. Da ist tatsächlich häufig der Inhalt für die Leser nun nicht so relevant, es hilft aber beim Ranken für bestimmte Keywords. Wer 20 (gute) aufbereitete Urteile zum Thema Unfallflucht hat, der wird bei "Rechtsanwalt Unfallflucht" halt auch gut ranken.

Außerdem, muss man so einen Blog oder Inhalte für eine Webseite ja auch nicht selbst schreiben. Das kann ja auch eine studentische Hilfskraft oder ein wissenschaftlicher Mitarbeiter machen.
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Re: Digitales Marketing für Anwaltskanzleien?

Beitrag von Trente Steele82 »

Ara hat geschrieben:Da haste sicherlich Recht. Es geht aber ja nicht nur um Blogs ala Hoenig oder Vetter (meine persönliche Meinung dazu ist eh, dass ich ein Problem als Mandant damit hätte, wenn mein Anwalt "meinen Fall" ungefragt zu nem Blogpost verwandelt... das mag aber ne persönliche Ansicht sein).

Es gibt ja auch Kanzleiseiten die durch anderen Content, zum Beispiel aufbereitete Urteile oder "News", ganz gut ranken. Da ist tatsächlich häufig der Inhalt für die Leser nun nicht so relevant, es hilft aber beim Ranken für bestimmte Keywords. Wer 20 (gute) aufbereitete Urteile zum Thema Unfallflucht hat, der wird bei "Rechtsanwalt Unfallflucht" halt auch gut ranken.

Außerdem, muss man so einen Blog oder Inhalte für eine Webseite ja auch nicht selbst schreiben. Das kann ja auch eine studentische Hilfskraft oder ein wissenschaftlicher Mitarbeiter machen.
So ist es.

Ich gebe dir Recht, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber der Aufwand ist nicht ganz so extrem, wie oben von dir beschrieben. Ohne die Strafverteidiger Szene zu kennen, sehe ich keinen Grund, warum ein "Neuling" wie der von dir genannte Kollege, sich auf diese Weise einen Namen in der Szene zu machen.
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