Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

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Gelöschter Nutzer

Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo alle zusammen,

ich habe mich vor kurzem selbständig gemacht und wollte fragen, ob es einige gibt, die sich auch direkt nach dem 2. StEx selbständig gemacht haben und etwas aus ihrer Erfahrung berichten können.

Sollten man am Anfang wirklich alle Fälle annehmen? Oder vielleicht eher auf das Zivilrecht, Strafrecht oder Öffentliche Recht beschränken?
Wie wird die Erstberatung in Fällen durchgeführt, in denen man vorab noch nicht weiß um was es geht und bei denen man vielleicht selber auf Anhieb nicht weiter weiß? Sollte man in diesen Fällen auch mal dazu stehen oder doch lieber versuchen das irgendwie zu beantworten?

Ich freue mich über jede Erfahrung!
Saigon
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Saigon »

Ich war lange Lurker des Forums, aber der Beitrag zwingt mich zur Anmeldung.
Sollten man am Anfang wirklich alle Fälle annehmen?
Oh Gott, nein! Wie du recht schnell bemerken wirst, gibt es unter den Anfragenden einen erstaunlich hohen Anteil an Spinnern. Diese Art von Mandantschaft willst du nicht in deinem Büro. Im Übrigen würdest du wohl spätestens bei der Abrechnung erleben, dass der Mandant eine Nullnummer ist.
Oder vielleicht eher auf das Zivilrecht, Strafrecht oder Öffentliche Recht beschränken?
Das ist natürlich abhängig von deiner Ausrichtung und deinem Wissen. Generell solltest du mit der Thematik so vertraut sein, dass du im Gespräch eine treffende Antwort erarbeiten kannst.

Ich selbst bitte meine Mandantschaft immer, den Beratungsbedarf vorab kurz zu schildern. Wenn ich daraufhin zu einem Termin bereit bin, erhalte ich die entscheidenden Unterlagen in aller Regel vorab per Email. Auf diese Weise lassen sich der Termin gut vorbereiten und etwaige Rechtsfragen klären.

Nur im Strafrecht erübrigt sich meist die Zusendung von Unterlagen. Da geschieht die Beratung in der Tat on the fly. Erstberatungen ohne vorherige Mitteilung, um was geht, gibt es bei mir allerdings auch im Strafrecht nicht.


Hoffe das hilft :)
markus87
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von markus87 »

"Das werde ich für Sie prüfen." In nicht ganz einfach gelagerten Fällen dient das Erstgespräch vor allem dazu, dass du die nötigen Sachverhaltsinformationen bekommst.
Gelöschter Nutzer

Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Gedanken mache ich mir gerade auch über Literatur und Software. Ich spiele mit dem Gedanken zumindest Formularbücher für die jeweiligen Rechtsgebiete anzuschaffen. Was haltet ihr davon?

Und sollte ich mir schon gleich zum Anfang eine Software anschaffen? Getestet habe ich bisher Advoware und finde, dass es einem doch enorm die Arbeit erleichtert unter anderem durch die hinterlegten Musterschreiben.

Mit was habt ihr angefangen zu arbeiten? :)
falsus
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von falsus »

Steuer15 hat geschrieben:Und sollte ich mir schon gleich zum Anfang eine Software anschaffen? Getestet habe ich bisher Advoware und finde, dass es einem doch enorm die Arbeit erleichtert unter anderem durch die hinterlegten Musterschreiben.

Mit was habt ihr angefangen zu arbeiten? :)
Wow! Die Frage steht da schon 10h und es hat noch niemand mit seinem ersten Beitrag über die speziellen Vorteile eines bestimmten Produktes referiert.
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j_laurentius
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von j_laurentius »

Die Musterschreiben sind in den Anwaltssoftwares doch das Uninteressanteste (von den Vorlagen für Zwangsvollstreckung und dergleichen mal abgesehen).
Syd26
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Syd26 »

Erstberatungen niemals ohne vorherige Zusendung der Unterlagen machen und am besten gleich am Telefon dazu sagen, dass diese kostenpflichtig sind. In diesem Zusammenhang gebe ich Dir gleich den Tipp, den finanziell schlecht gestellten Mandanten zu sagen, dass der Beratungshilfeschein vorher beantragt werden muss und Du diesen vorgelegt haben willst. Denn ansonsten machst Du für die den Schreibkram und ärgerst Dich mit dem Gericht herum.

Software braucht man m. E. am Anfang nicht. Irgendwann hast Du sowieso Deine eigenen Vorlagen und hilfreich ist Software eigentlich nur bei der Zwangsvollstreckung, der Abrechnung und evtl. der Kollisionsprüfung.

Ich würde dazu raten, in aktuelle Kommentare und Handbücher zu investieren, da sind meist Formulare drin.
"Eine Verschiebung eines Termins setzt jedoch denklogisch voraus, dass vorher ein fester Termin vereinbart worden ist."
Calipso
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Calipso »

Hallo,

ich klinke mich mal in das Thema ein, weil ich mich vor circa 4 Monaten auch selbstständig gemacht habe.

@Steuer15: Dein Ausgangspost klingt ein bisschen so, als hättest du dir zuvor nicht besonders viele Gedanken gemacht. Hast du keinen Businessplan erstellt?

Ich habe jedenfalls einen Businessplan erstellt und was soll ich sagen: bei mir ist es sehr, sehr viel besser angelaufen als im Plan prognostiziert. Ich habe ein vielfaches an Mandaten als zuvor eingeschätzt. Genau das stresst mich jetzt aber! Zumal ich vier Eilverfahren habe (wovon eins bereits abgeschlossen ist) und das in Rechtsgebieten, in denen das so gut wie nie vorkommt. Selbst die Gerichte sind in den Gebieten mit den Eilverfahren total unerfahren. Und das Schlimmste: da bekommt man eine Verfügung und dann weigert sich der Gegner trotzdem, die Verfügung zu befolgen. Und dann? Find mal Fachliteratur zur Zwangsvollstreckung - nicht bezogen auf Unterlassungen, sondern auf Gebote - im Eilverfahren.... Falls jemand Tipps hat, immer her damit!

Ich mache jedenfalls mindestens 1 Mio. Kreuze, wenn die Eilverfahren abgeschlossen sind! Weil mich stresst das sehr. Eine Art normalen Büroalltag konnte ich dadurch bisher nämlich irgendwie noch nicht entwickeln. Daneben habe ich eben zig andere Mandante u täglich Anrufe für neue Mandate. Bezogen auf Werbung scheine ich jedenfalls erfreulicherweise alles richtig zu machen. :-)

Eine Frage, die ich habe, an Leute wie Syd, die sich auch selbstständig gemacht haben: wie erging es euch/dir nervlich anfangs? Bei mir ist es so, dass die Erfolge, die ich nebenbei in anderen Mandaten habe, gar nicht bei mir ankommen. Also klar, ich freue mich kurz, aber das Stressgefühl aufgrund der Eilverfahren nimmt mich dann gleich wieder ein.......... Ich versuch grade wieder vermehrt Sport zu treiben, aber ich wache morgens trotzdem mit einem Gefühl von Hummeln im Bauch auf. :-(

Was auch krass ist: habe in den 4 Monaten jetzt sooooo viel dazu gelernt auf zig Ebenen (Umgang mit Mandanten, Buchhaltung, Abrechung, Rechtsgebiete etc.)....

Am liebsten würde ich demnächst mal Urlaub machen, um den doch recht fulminanten Einstieg u all das Gelernte mal zu verarbeiten - bzw. mal Abstand zu gewinnen, um alles nüchterner betrachten zu können.

LG, Calipso
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j_laurentius
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von j_laurentius »

@Calipso: So ähnlich lief der Berufseinstieg bei mir seinerzeit auch, ich hatte ebenfalls sehr schnell viel mehr zu tun, als ich gedacht hatte, und fühlte mich dem nicht immer wirklich rundherum gewachsen. Das ist normal, denke ich, wenn man so ins kalte Wasser springt und niemanden hat, der einem sagen kann, wo es lang geht, und von dessen Erfahrung man profitieren kann. Und dieses Gefühl der Überforderung überlagert dann alles andere, auch die Erfolge, die man erzielt. Ich war zwar von Anfang an in einer Bürogemeinschaft, allerdings war die Kanzlei, die meine Bürogemeinschafterin war (und in der ich jetzt als Partnerin bin), in ganz anderen Rechtsgebieten tätig als ich und konnte mir deswegen bei Rechtsproblemen auch eher wenig helfen.

Ich hatte mich angesichts des Arbeitsanfalls schon relativ bald nach der Existenzgründung mit dem Gedanken getragen, einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin einzustellen, traute mir das allerdings mit Mitte zwanzig und wenig eigener Berufserfahrung und noch längst nicht gesicherter wirtschaftlicher Existenz eigentlich nicht so richtig zu. Dann traf ich durch Zufall auf eine Dame, die zwei oder drei Jahre jünger war als ich, schon eine Berufsausbildung abgeschlossen hatte und auch schon ein bisschen eigene Erfahrung mit dem Thema Selbstständigkeit gesammelt hatte und die Interesse daran hatte, die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten zu machen. Die habe ich dann als Auszubildende eingestellt, zu wirklich überschaubaren Kosten (die Ausbildungsvergütung ist in dem Bereich ein Witz), und sie hat mir sehr bei der Bewältigung des alltäglichen Wahnsinns geholfen. Zu Beginn natürlich nicht so sehr in fachlicher Hinsicht, das konnte sie ja noch nicht, aber allein wenn Du jemanden hast, der das Telefon bedient und Anrufer somit "kanalisiert", die Aktenführung übernimmt, Materialien einkauft etc., ist das schon extrem hilfreich. Fand ich jedenfalls.

Vielleicht wäre das ja auch ein Weg für Dich.
Calipso
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Calipso »

Danke @j_laurentius für deinen Beitrag!

Ich stehe mit einem Kollegen viel im Austausch und ich hätte auch eine erfahrene Refa, die in dem Beruf seit kurzem nicht mehr tätig ist, die bereit wäre mich stundenweise zu unterstützen. Aber noch kann ich mir das nicht leisten. Eine Steuerexpertin - alte Bekannte - habe ich nun auch immerhin schon gefunden. Habe sie in einem Verfahren vertreten und nun kümmert sie sich um meine Steuerangelegenheiten. Quid pro quo quasi.

Zu den Eilverfahren habe ich auch viel rumtelefoniert auf Empfehlung, aber niemand konnte mir da helfen. Sagen nur alle, wenn es eh PKH gibt, mach einfach weiter und stelle weitere Anträge, auch wenn du dir unsicher bist...

Also, ich bin sehr froh, dass ich Leute habe für kollegialen Austausch etc., aber das Stressgefühl bleibt. Ich hoffe wirklich sehr, dass es deutlich abnimmt, sobald die Eilverfahren beendet sind..... Am Schlimmsten finde ich, dass dadurch andere Sachen eben liegen bleiben und man sich unsicher ist, ob man dieses und jenes Mandat noch annehmen kann/sollte und gerade als Berufsanfänger/in will man doch einen besonderen Service bieten.
Herr Schraeg
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Herr Schraeg »

@ Calipso:

Vielleicht tröstet es Dich, dass auch Berufsanfänger in grösseren Kanzleien, bei denen genügend Hilfestellung zur Verfügung steht oder stehen sollte, dieses Gefühl kennen, ständig an der Grenze zur Überforderung oder darüber hinaus herumzutänzeln. Na ja, jedenfalls war es bei mir in den ersten Monaten so. Ein Problem wird es erst, wenn dieses Gefühl auch bei vertrautem Terrain nach ein, zwei Jahren nicht verschwindet.

Wenn Du dagegen in Dir bislang nicht vertrauten Gebieten operierst, wird dieses Unsicherheitsgefühl auch später wiederkehren, allerdings auch da mit zunehmender Erfahrung und zunehmenden beruflichen Selbstvertrauen allmählich verblassen. Manchmal frage ich mich sogar, ob es nicht zu rasch verblasst. Es kann der Mandatsbearbeitung zuträglicher sein, das nach aussen demonstrierte Selbstbewusstsein "Klar schaffe ich das" intern zu hinterfragen, sich seine Unsicherheit einzugestehen und deshalb gründlicher zu arbeiten.

Was Dir aber immer bleiben wird (wiederum: nur meine Bebachtung meiner Kollegen bzw. Selbstbeobachtung), ist die fehlende oder nur kurzzeitige Freude über den Erfolg in einem Mandat, wenn Du zugleich in anderen Mandaten unter Stress stehst. Wenn wir diesen Beruf ernst nehmen, setzen wir unsere gesamte Kraft für das Anliegen des Mandanten ein und können das Nachdenken und Wälzen von Problemen nur eingeschränkt abschalten, wenn wir die Akte weglegen.
Syd26
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Syd26 »

Calipso: Eilverfahren sind einfach sch...Sie sprengen Dir nämlich immer den Kanzleialltag, auch nach Jahren noch, weil man erstens in der Regel nicht damit rechnet und sie zweitens zeitlich immer ungünstig kommen. Meist kommen solche Mandate dann Freitagnachmittags, am Wochenende oder abends um 5. ;)

Die eigenen Erfolge zu erkennen und als solche zu würdigen ist nicht immer einfach.

Ich selbst habe z. B. in den letzten 2 Jahren einen totalen mentalen Einbruch bemerkt, weil ich seit dem ein komplizierten Verfahren aus einem nicht ganz gängigen Rechtsgebiet begleite/bearbeite und sich aus der ursprünglichen eigentlich nur angedachten Terminsvertretung ein Rattenschwanz an weiteren Mandaten entwickelt hat. Was auf der einen Seite gut ist, auf der anderen Seite mich aber 2 Tage Arbeit pro Woche in Anspruch nimmt. Wenn dann auch noch schlechte/langsame Arbeit der Gerichte dazu kommt und Anträge mit Begründungen abgewiesen werden, die quasi nirgends vertreten werden, sieht man den Rest kaum noch.

Deshalb mein Rat: Freue Dich wirklich an jedem noch so kleinen Erfolg, weil es Kraft gibt für schwierigere Dinge. Zudem erinnert man sich dann wieder daran, dass man nicht ganz dämlich ist. :D

Ich kann übrigens auch die Einschaltung eines Telefonsekretariats empfehlen. Das hatte ich mal 2,3 Jahre genutzt. Natürlich können die Damen keine mandatsspezifischen Fragen beantworten, aber sie sind geschult und filtern auch Werbeanrufe gut heraus. Zudem verschafft es einem mal 1-2 Stunden Zeit, um in Ruhe zu arbeiten.

Was mir noch extrem wichtig ist, um abends nicht ganz am Ende zu sein: In Ruhe mittags etwas zu essen. Dabei ist es egal, ob es das belegte Brötchen vom Bäcker ist oder Reste vom Vorabend, Hauptsache man hat mal ein paar Minuten keine Ablenkung. Lässt sich leider nicht immer umsetzen.
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von j_laurentius »

Diese Telefonservices sind nach meiner unmaßgeblichen Meinung verzichtbar. Ich jedenfalls merke es immer, wenn ich mit so jemandem telefoniere (das ist, wie mit einem Callcenter zu sprechen), und komme mir ziemlich veralbert vor, wenn mir da jemand weiszumachen versucht, er/sie sei Mitarbeiter der Kanzlei des anderen Anwalts. Da würde ich, wenn ich keinen Mitarbeiter, der das Telefon bedient, hätte, eher feste Anrufzeiten pro Tag festlegen und kommunizieren und ansonsten einen Anrufbeantworter laufen lassen, natürlich mit der Möglichkeit, eine Nachricht und Rückrufbitte zu hinterlassen.

Eine gewisse Strukturierung des Tages, wozu auch eine Mittagessenszeit gehört, ist immer empfehlenswert.
frage
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von frage »

Sehr interessantes Thema was sich hier entwickelt hat.

Meine Erfahrung aus etwas anderer Ausgangssituation: Rechtsanwalt mit Berufserfahrung in Wirtschaftskanzlei. Kanzleigründung nebenher, zunächst nur Beratung im Bereich von Online-Plattformen (Das ist vielleicht auch eine gute Möglichkeit ein Gespür für Erstberatungen zu entwickeln) Nach und nach ergaben sich aber auch hieraus "echte" Mandate. Auch hier gab es schnell das Gefühl der Überforderung. Dies jedoch weniger fachlich, sondern eher zeitlich sowie mit dem Ganzen "drumherum" (Partei zur Kenntnis, Abrechnung, etc). Besonders herausfordernd finde ich die Priorisierung mancher Aufgaben, insbesondere wenn mal wieder alle gleichzeitig etwas wollen.
Syd26
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Re: Erfahrungen Einzelanwalt Erstberatung

Beitrag von Syd26 »

j_laurentius hat geschrieben:Diese Telefonservices sind nach meiner unmaßgeblichen Meinung verzichtbar. Ich jedenfalls merke es immer, wenn ich mit so jemandem telefoniere (das ist, wie mit einem Callcenter zu sprechen), und komme mir ziemlich veralbert vor, wenn mir da jemand weiszumachen versucht, er/sie sei Mitarbeiter der Kanzlei des anderen Anwalts.
Das man es nicht merkt, habe ich nie behauptet. ;)

Natürlich muss dies jeder Kollege selbst entscheiden. Ich fand es bei Abwesenheit einfach besser, als einen AB laufen zu lassen. DAS hatte nämlich mein früherer Kanzleikollege so gemacht und die Mandanten waren davon extrem genervt, während ich das über das Telefonsekretariat kaum gehört habe.
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