Hallo,
ich habe eine Frage zum Thema Verhalten und Leistung in juristischen Praktika bzw. Ref-Stationen.
Ich habe von einer Kollegin vor Kurzem folgendes aus einem Großkanzleipraktikum gehört:
Sie hat Associates/Senior Associates beständig nach Arbeit gefragt (auch obwohl sie eigentlich schon genug zu tun hatte) und auch viel Arbeit bekommen. Diese hat sie dann, da sie sich sehr viel Mühe gegeben hat, schnell und vergleichsweise gut erledigt. Ihren Mitpraktikanten wurde hingegen immer weniger Arbeit zugewiesen, sodass diese oft tatlos im Praktikum herumsaßen und nichts tun konnten. Mit jeder Aufgabe wuchs dann die Verantwortung meiner Kollegin und ihr wurden wichtigere Aufgaben zugeteilt.
Als ich diese Geschichte gehört habe, habe ich über meine eigenen Praktika reflektiert. Auch ich hatte oft nichts zu tun und habe dann versucht, alle möglichen Personen nach Arbeit zu fragen. Andererseits wollte ich die Leute auch nicht nerven und habe irgendwo akzeptiert, dass ich als 6 Wochen Praktikant nicht immer etwas zu tun habe.
Kann es aber auch sein, dass die Associates in mir nicht die proaktive „Ich frage immer und jeden nach Arbeit“-Einstellung meiner Kollegin gesehen haben und mich innerlich angeschrieben haben, sodass ich keine Arbeit mehr bekommen habe?
Wie proaktiv sollte ich in einem Praktikum/Ref-Station nach Arbeit fragen bzw. mich immer anbieten, obwohl ich eigentlich noch genug zu tun habe? Wann beginnt man, die Associates zu nerven? Was sind andere Verhaltens-Do‘s und No Go‘s, die man als Praktikant vermeiden sollte?
Immer wenn ich nichts zu tun hatte, bin ich in meinen Großkanzlei Praktika dann auch mal gegen 18:30 gegangen und habe nicht vor 10-11 Uhr angefangen (was aber auch Standard in meinem Team war). Wann sollte ich als Praktikant ins Büro kommen und wie lange sollte ich bleiben?
Mir wurde immer kommuniziert, dass ich kommen und gehen kann, wann ich möchte. Ich hinterfrage nun jedoch, ob mich mein Team einfach innerlich abgeschrieben hatte, wie die Mitpraktikanten meiner Kollegin. Rein Inhaltlich habe ich mE sehr gut gearbeitet, auch wenn ich natürlich keine detaillierten Kenntnisse im Spezialgebiet meines Teams hatte. Ich habe aber Zweifel, ob ich ggf zwar inhaltlich super gearbeitet habe, aber früher hätte kommen sollen und noch proaktiver nach Arbeit fragen, um meinem Team wirklich mein Comittment zu zeigen.
Wie kann ich in einem Praktikum/Ref-Station mein Kanzleiteam von mir überzeugen, wie sollte ich mich konkret verhalten?
Konkret wurde mir zB auch noch nie eine Hilfskraft/WissMit-Stelle nach Abschluss meines Praktikums angeboten. Ich frage mich, wie meine Kollegen nach einem Praktikum solche Stellen bekommen haben.
Vielen Dank im Voraus euch allen!
Viele Grüße
Verhaltens-No Go‘s in Kanzlei-Praktika/Ref-Stationen
Moderator: Verwaltung
-
- Noch selten hier
- Beiträge: 27
- Registriert: Samstag 8. Juli 2023, 22:56
-
- Noch selten hier
- Beiträge: 17
- Registriert: Donnerstag 24. August 2023, 14:46
- Ausbildungslevel: RRef
Re: Verhaltens-No Go‘s in Kanzlei-Praktika/Ref-Stationen
du bist halt einfach nur zu faul und bringst keine leistung, hast aber große ansprüche. es ist doch klar dass dich kein kanzleiinhaber möchte. das ist ja kein sozialunternehmenDrStrangelove hat geschrieben: ↑Freitag 3. November 2023, 11:44 Hallo,
ich habe eine Frage zum Thema Verhalten und Leistung in juristischen Praktika bzw. Ref-Stationen.
Ich habe von einer Kollegin vor Kurzem folgendes aus einem Großkanzleipraktikum gehört:
Sie hat Associates/Senior Associates beständig nach Arbeit gefragt (auch obwohl sie eigentlich schon genug zu tun hatte) und auch viel Arbeit bekommen. Diese hat sie dann, da sie sich sehr viel Mühe gegeben hat, schnell und vergleichsweise gut erledigt. Ihren Mitpraktikanten wurde hingegen immer weniger Arbeit zugewiesen, sodass diese oft tatlos im Praktikum herumsaßen und nichts tun konnten. Mit jeder Aufgabe wuchs dann die Verantwortung meiner Kollegin und ihr wurden wichtigere Aufgaben zugeteilt.
Als ich diese Geschichte gehört habe, habe ich über meine eigenen Praktika reflektiert. Auch ich hatte oft nichts zu tun und habe dann versucht, alle möglichen Personen nach Arbeit zu fragen. Andererseits wollte ich die Leute auch nicht nerven und habe irgendwo akzeptiert, dass ich als 6 Wochen Praktikant nicht immer etwas zu tun habe.
Kann es aber auch sein, dass die Associates in mir nicht die proaktive „Ich frage immer und jeden nach Arbeit“-Einstellung meiner Kollegin gesehen haben und mich innerlich angeschrieben haben, sodass ich keine Arbeit mehr bekommen habe?
Wie proaktiv sollte ich in einem Praktikum/Ref-Station nach Arbeit fragen bzw. mich immer anbieten, obwohl ich eigentlich noch genug zu tun habe? Wann beginnt man, die Associates zu nerven? Was sind andere Verhaltens-Do‘s und No Go‘s, die man als Praktikant vermeiden sollte?
Immer wenn ich nichts zu tun hatte, bin ich in meinen Großkanzlei Praktika dann auch mal gegen 18:30 gegangen und habe nicht vor 10-11 Uhr angefangen (was aber auch Standard in meinem Team war). Wann sollte ich als Praktikant ins Büro kommen und wie lange sollte ich bleiben?
Mir wurde immer kommuniziert, dass ich kommen und gehen kann, wann ich möchte. Ich hinterfrage nun jedoch, ob mich mein Team einfach innerlich abgeschrieben hatte, wie die Mitpraktikanten meiner Kollegin. Rein Inhaltlich habe ich mE sehr gut gearbeitet, auch wenn ich natürlich keine detaillierten Kenntnisse im Spezialgebiet meines Teams hatte. Ich habe aber Zweifel, ob ich ggf zwar inhaltlich super gearbeitet habe, aber früher hätte kommen sollen und noch proaktiver nach Arbeit fragen, um meinem Team wirklich mein Comittment zu zeigen.
Wie kann ich in einem Praktikum/Ref-Station mein Kanzleiteam von mir überzeugen, wie sollte ich mich konkret verhalten?
Konkret wurde mir zB auch noch nie eine Hilfskraft/WissMit-Stelle nach Abschluss meines Praktikums angeboten. Ich frage mich, wie meine Kollegen nach einem Praktikum solche Stellen bekommen haben.
Vielen Dank im Voraus euch allen!
Viele Grüße
-
- Super Power User
- Beiträge: 866
- Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 20:11
- Ausbildungslevel: Interessierter Laie
Re: Verhaltens-No Go‘s in Kanzlei-Praktika/Ref-Stationen
Ist doch nur ein Praktikum. Mach so wenig wie möglich. Eine WissMit Stelle bekommst du am einfachsten, indem du dich einfach auf eine solche Stelle bewirbst.
- Schnitte
- Super Mega Power User
- Beiträge: 3993
- Registriert: Dienstag 4. März 2008, 17:37
- Ausbildungslevel: Au-was?
Re: Verhaltens-No Go‘s in Kanzlei-Praktika/Ref-Stationen
Dringender Rat: Bitte ignoriert das unerträgliche Geschwätz der ID „johannesauskiel“.johannesauskiel hat geschrieben: ↑Freitag 3. November 2023, 15:02 du bist halt einfach nur zu faul und bringst keine leistung, hast aber große ansprüche. es ist doch klar dass dich kein kanzleiinhaber möchte. das ist ja kein sozialunternehmen
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."
--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
- Ara
- Urgestein
- Beiträge: 8348
- Registriert: Donnerstag 11. Juni 2009, 17:48
- Ausbildungslevel: Schüler
Re: Verhaltens-No Go‘s in Kanzlei-Praktika/Ref-Stationen
Als Referendar in der Großkanzlei (M&A) hatte ich teilweise das Problem, dass nach der langen Mittagspause sich das Anfangen mit der Arbeit bis zur Kaffeerunde nicht mehr gelohnt hatte.
Oder kurz: Bei uns hatte es niemanden gekümmert wie viel man geschafft hat, solange man die Arbeit, die man zugewiesen bekommen hat, ordentlich gemacht hatte. Jobangebot gab es zumindest am Ende trotzdem.
Oder kurz: Bei uns hatte es niemanden gekümmert wie viel man geschafft hat, solange man die Arbeit, die man zugewiesen bekommen hat, ordentlich gemacht hatte. Jobangebot gab es zumindest am Ende trotzdem.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11