KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Internationale Praxis: Von ausländischer Firmengründung von Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen, über internat. Steuerrecht, Doppelbesteuerungsabkommen bis zum internat. Vollstreckungen & Zustellungen

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Gelöschter Nutzer

KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich war ziemlich überrascht nachdem ich diesen Artikel gelesen habe:
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/die ... bs-124079 (Verwaister Link http://www.blick.ch/news/wirtschaft/dieser-star-anwalt-verteidigt-die-ubs-124079 automatisch entfernt)
2. Artikel "Reiche US-Insolvenzanwälte"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,424744,00.html


Ich weiß es gibt jetzt auch schon einige Anglo-Kanzleien die bereits ab 500 Euro/700 Euro per Hour verlangen. Aber selbst bei 500 Euro/pro Std ist schon in Deutschland die Schmerzgrenze erreicht worden. Sehr viele Großmandanten bitten schon um Herabsetzung der Honorare, kaum zu glauben, dass die US-Konzerne dies alles ergehen lassen. Ich denke mal, dass die Folgen beim 1. Fall mit der UBS verherrender Folgen zunehmend kann, falls da kein Top-Attoney einschreitet.

Das manche Anwälte 1000 Doller/hour verlangen ist für mich nur nachvollziehbar, wenn die Leistung die erbracht wird auch parallel zum Honorar verläuft. Quality = Fees

Was ich leider in Deutschland viel erleben musste, dass manche Kollegen/Partner zwar 700 Euro/Std verlangen, aber ihre Leistung weit entfernt sind von den US-Kollegen. Vielleicht ist es auch nur ein Trend in den namenhaften Großkanzleien. Aber wenn die Qualität nicht im Verhältnis der Honrare stehen, werden die deutschen Mandaten auf Dauer auch überlegen, ob sie überhaupt diese Kanzlei beauftragen wollen.
Berega
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Re: KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Beitrag von Berega »

Je nach Wechselkurs liegen die Honorare inzwischen teils bei bis zu 1.500 USD/h (Insolvency, London). In Washington D.C. gab es schon vor Jahren Anwälte, die mehrere Tausend USD pro Stunde verlangt haben. Das war aber kaum je für Rechtsberatung der Fall. Vielmehr sind diese Anwälte genau genommen als Lobbyisten tätig - exzellent verdrahtet in Politik und Wirtschaft vermitteln sie Kontakte.
Auch in Deutschland verkaufen die Anwälte, die 700 EUR/h verlangen, nicht bloß Rechtsrat. Gute Transaktionsberatung geht weit darüber hinaus. Wenn z.B. ein großer Mittelständer strategisch ein Unternehmen einkauft, oder selbst verkauft wird, stehen die Manager vor einer ihnen weitgehend unbekannten Situation und haben auf der Gegenseite oft erfahrene (und gut beratene) PE-Teams. Wenn Du als Mittelständer Deinen Laden verkaufst, um Dich mit 100 Mio. EUR zur Ruhe zu setzen, kommt es Dir vielleicht nicht mehr ganz so auf ein Paar Hundert EUR die Stunde an. Und für EUR 700 hast Du gute Chancen, nicht bloß einen Juristen zu bekommen, sondern jemanden, der für Dich die ganze Transaktion leitet und auch über wirtschaftliche Aspekte berät und verhandelt, ohne sich vom Gegner übern Tisch ziehen zu lassen. Ein guter Anwalt wird Dir eine Struktur empfehlen, die schnell ein Paar Mio. an Steuern spart. Und, und, und.
Lass' die Leute doch verlangen, was sie können.
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showbee
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Re: KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Beitrag von showbee »

Berega hat geschrieben:Ein guter Anwalt wird Dir eine Struktur empfehlen, die schnell ein Paar Mio. an Steuern spart.
Oder man geht zur Big4 und zahlt allein für diese steueroptimierte Erwerbsstruktur Partner-Fees von ca 450€ Netto je Stunde...
"I suspect that if a million monkeys were put in front of a million typewriters, by Wednesday one of them would have come up with an improved version of the Income Tax Assessment Act" CASE P132 [1982] ATC 660, 662, AUSTRALIA
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Re: KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Beitrag von Consigliere »

In "The Associate" von J. Grisham werden die Hohenstundensätze der Wallstreetkanzleien ua wie folgt erklärt: Da die Mandanten in ihren Budgets ein festen Satz (zB. 2 %) für Rechtsberatung einplanen müsste diese Summe auch durch die kooperierenden Kanzlei verbraucht werden. Andernfalls könnte bei den Mandanten der Verdacht aufkommen, die Kanzlei engagiere sich zu wenig für das Unternehmen.
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Re: KÖNIGSKLASSE! - Teuerste US-Anwälte in Amerika

Beitrag von Exocomp »

Consigliere hat geschrieben:In "The Associate" von J. Grisham werden die Hohenstundensätze der Wallstreetkanzleien ua wie folgt erklärt: Da die Mandanten in ihren Budgets ein festen Satz (zB. 2 %) für Rechtsberatung einplanen müsste diese Summe auch durch die kooperierenden Kanzlei verbraucht werden. Andernfalls könnte bei den Mandanten der Verdacht aufkommen, die Kanzlei engagiere sich zu wenig für das Unternehmen.
Grisham hat ganz offenkundig mit einigen Wall-Street Anwälten einige Biere getrunken, während er das Buch geschrieben hat. Aber ganz so einfach ist es auch nicht - erstens ist es nicht immer einfach herauszufinden, wie das Budget ist. Zweitens wird dieses Budget häufig auf mehrere Kanzleien (Panel Prinzip) verteilt, ohne dass anfänglich klar ist, welche Kanzlei wieviel davon bekommt. Auch sonst sind bei Grisham ein Paar zahlen nicht ganz richtig, und die Krise hat er völlig ignoriert.
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