Also hier nun die Berichterstattung von meinem heutigen Interviewtermin (für alle, denen der Termin noch bevorsteht und die auch etwas "beeindruckt" von den Berichten über das Interview sind):
Es war alles viel unspektakulärer als man es immer hört bzw. im Internet liest. Keine Warteschlangen vor dem Gebäude, ich konnte - wie andere auch - sofort nach der Sicherheitskontrolle in das Gebäude gehen. Man wurde dann angewiesen, die Dokumente in einer bestimmten Reihenfolge in den Reisepass zu legen und diese dann zunächst kontrollieren lassen. Dann musste man an einen Schalter gehen, an dem der Reisepass mitsamt den Anträgen usw. abzugeben war. Danach sollte man sich zu den anderen Wartenden (vielleicht ca. 20 bis 25 Leute) gesellen und warten, bis der Name aufgerufen wird. Es dauerte vielleicht ca. 45 bis 60 Minuten bis der Aufruf meines Namens kam. Ich wurde zu einem anderen Schalter gerufen, musste meine Fingerabdrücke geben und zwei Fragen auf Englisch beantworten (1. Weshalb wollen Sie in die USA gehen? 2. Wie sind sie gerade auf diese Kanzlei gekommen?). Ich habe diese Fragen normal beantwortet und dann sagte die Beamtin auch schon, dass das Visum bewilligt und mir zusammen mit meinem Reisepass zugeschickt würde. Das war es dann auch schon. Punkt. (Da ich in der Nähe der Schalter saß, an denen die Interviews stattfanden, konnte ich hören, dass eigentlich alle Interviews recht locker geführt wurden, meist auch auf deutsch. Häufig wurde sogar gefragt, ob es den Antragstellern lieber sei, deutsch zu sprechen, was dann auch kein Problem zu sein schien. Bei mir sprach die Beamtin von Anfang an nur Englisch. Na ja, aber der kurze Smalltalk auf Englisch ist auch nicht wirklich schlimm...)
Zur Verspätung kann ich folgendes sagen: Ich habe mich vorher erkundigt, ob es schlimm sei, wenn ich 30 bis 40 Minuten zu spät käme. Die Antwort lautete mehrmals "nein"! (Zur Absicherung habe ich mehrmals angerufen und mit unterschiedlichen Beamten gesprochen.) Als Tip: Auf der Internetseite unter "Anschrift" usw. steht eine Festnetznummer. Wenn Ihr diese anwählt, landet Ihr zwar nicht in der Visaantragsstelle, jedoch konnte man mir dort schon die Frage bezüglich meiner Verspätung beantworten. Mir wurde dann eine Emailadresse genannt, an die ich meine Fragen bzgl. der Verspätung und einiger Ausfüllmodalitäten stellen konnte. Die Mail wurde noch am gleichen Tag beantwortet und im übrigen wurde auch hier geschrieben, eine Verspätung, wie die von mir angegebene, sollte kein Problem sein. Im übrigen scheint es die Möglichkeit zu geben, von der Festnetznummer in die Visaabteilung durchgestellt zu werden, so dass man die teure Hotline umgeht... Ich habe es nicht probiert, die Emailantwort langte mir, aber es sei wohl in "dringenden Fällen" (wie einer "unerwarteten Verspätung"...) möglich... Im Konsulat interessierte sich dann niemand mehr für meine Verspätung.
Noch ein anderer Tip: Da man Rucksäcke nicht mit in das Gebäude nehmen darf, bietet es sich an, die kostenlosen Schließfächer an der nahegelegenen Uni (FU) zu nutzen. Fußweg ca. 5 Minuten, weit ist es jedenfalls nicht und ´n Café in der Mensa ist dann auch noch drin...
Fazit: Alles halb so wild! Wünsche allen, denen der Termin noch bevorsteht, viel Glück!
Im Gegenzug drückt mir mal bitte alle ganz fest die Daumen: Nächste Woche startet bei mir das Examen. Na ja, wenn da nicht diese schrecklichen Lücken wären, ginge es mir besser...
