llm während des refs

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Gelöschter Nutzer

llm während des refs

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Falls es schon mal besprochen wurde, tut es mir Leid. Dann wäre ich unendlich dankbar, wenn man den Link dazu hier kurz posten könnte, oder per PM mitteilen könnte. Aber ich habe bisher nur sehr wenig darüber erfahren, ob es möglich (machbar) ist, ein LLM-Programm während des Refs zu absolvieren.
Ich fange wahrscheinlich im Oktober in BW-Mannheim mein Ref an. Ich würde sehr gerne einen LLM nebenher machen. Mich reizt gerade das Programm der Fernuni Hagen, da man auch nicht ortsgebunden ist. Aber auch der LLM an der Uni Mannheim hat mein Interesse geweckt.

1. Ich weiß, dass es viel Zeit und Arbeit kostet. Mich interessiert daher vor allem die Erfahrung derjenigen, die tatsächlich diese Erfahrung gemacht haben oder sicher wissen, ob der Zeitaufwand nicht doch zu intensiv ist.
2. Ich weiß, dass viele von einem einem deutschsprachigen LLM abraten. Ich kenne viele Threads zu diesem Thema.

PS: Falls ich es doch wagen sollte. Wird es dann überhaupt genehmigt in Mannheim ? Schließlich ist es ja eine Nebentätigkeit, die schon eine Menge Arbeit kostet. Oder muss es nur angezeigt werden?

Vielen Dank schon mal im voraus 8-[
Parabellum
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Re: llm während des refs

Beitrag von Parabellum »

Nur interessehalber: Was reizt Dich denn am LL.M.-Programm der Fernuni Hagen? Ich gehe doch mal davon aus, dass es um den Studiengang "Anwaltsrecht und Anwaltspraxis" geht...
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Gelöschter Nutzer

Re: llm während des refs

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studi ... laws.shtml

1. Ich meine dieses LLM oben. Am LLM reizt mich, dass ich glaube, dass ich mein bisheriges Wissen aus dem 1. Examen wirklich vertieft wiederholen kann. Es gibt z.B. ein Modul: Beteiligung Dritter an privatrechtlichen Beziehungen... Ein Modul, dass sich ganz alleine der DSL, gestörten Gesamtschuld usw. widmet. So etwas hätte ich mir vor dem 1. Examen gewünscht.

2. Darüber hinaus glaube ich, dass es für den einfachen Bürger besser aussieht, wenn vor dem Namen ein LLM oder ein anderer Titel steht. Ich will ehrlich sein. Nach meiner Auffassung gelangt man mit ein paar Buchstaben vor dem Namen leichter an Kundschaft. Für mich steht aber der Titel nicht im Vordergrund. Wenn ich Titelgeil wäre, würde ich den Dr. machen, den ich jedenfalls in meinen Ausweis übernehmen könnte.

3. Auch reizt mich daran, dass man im Ausland leichter versteht, was man genau gemacht hat und welchen Status man innehat. Beim Dr. jur. tauchen ja aufgrund der nationalen Begrenzung schon Probleme auf.

4. Es ist, ob man es so sehen möchte oder nicht, ein Plus im Lebenslauf. Wer sagt, dieser Zusatz würde sich nicht lohnen, versteht auch nicht, warum 1 > 0 ist.

5. Es ist eine Erfahrung, die ich gerne machen würde.
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Tibor
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Re: llm während des refs

Beitrag von Tibor »

Der allgemeine Inlands-LL.M. dürfte für einen Volljuristen in der Tat nur und ausschließlich für den akademischen Grad (a.k.a. Titel) - den man dann auch hinter dem Namen anfügt - Bedeutung haben. Für die allgemeine berufliche Perspektive dürfte indes eine bessere Note im 2. Examen einen höheren Stellenwert haben. Ein LL.M. Programm neben dem Ref dürfte sich nur zur Fachvertiefung in Spezialstudiengängen anbieten.
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Re: llm während des refs

Beitrag von julée »

blu3 hat geschrieben:https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studi ... laws.shtml

1. Ich meine dieses LLM oben. Am LLM reizt mich, dass ich glaube, dass ich mein bisheriges Wissen aus dem 1. Examen wirklich vertieft wiederholen kann. Es gibt z.B. ein Modul: Beteiligung Dritter an privatrechtlichen Beziehungen... Ein Modul, dass sich ganz alleine der DSL, gestörten Gesamtschuld usw. widmet. So etwas hätte ich mir vor dem 1. Examen gewünscht.
Inhaltlich ist dieser LL.M. aber eine bloße Wiederholung zum Pflichtfachstoff, d. h. Du könntest Dich genauso gut nochmal in die Vorlesungen des Hauptstudiums setzen.

2. Darüber hinaus glaube ich, dass es für den einfachen Bürger besser aussieht, wenn vor dem Namen ein LLM oder ein anderer Titel steht. Ich will ehrlich sein. Nach meiner Auffassung gelangt man mit ein paar Buchstaben vor dem Namen leichter an Kundschaft. Für mich steht aber der Titel nicht im Vordergrund. Wenn ich Titelgeil wäre, würde ich den Dr. machen, den ich jedenfalls in meinen Ausweis übernehmen könnte.
Ich bin mir nicht sicher, ob ein LL.M. beim einfachen Bürger bereits einen solchen Status hat. Zumal der einfache Bürger einen Mastertitel künftig vermutlich eher für den regulären Uni-Abschluss und nicht für eine besondere, zusätzliche Qualifikation hält.
3. Auch reizt mich daran, dass man im Ausland leichter versteht, was man genau gemacht hat und welchen Status man innehat. Beim Dr. jur. tauchen ja aufgrund der nationalen Begrenzung schon Probleme auf.
Ist das für Dich wirklich von Belang? Und im Ausland dürften zumindest diejenigen, die sich für deutsche Volljuristen interessieren, durchaus darüber informiert sein, wie die Ausbildung in Deutschland so abläuft und welche Abschlüsse es gibt.
4. Es ist, ob man es so sehen möchte oder nicht, ein Plus im Lebenslauf. Wer sagt, dieser Zusatz würde sich nicht lohnen, versteht auch nicht, warum 1 > 0 ist.
Die Frage ist nur, ob man mit genau diesem "Plus" dann noch ernst genommen wird oder ob dieses "Plus" wirklich zählt. Und mit Blick darauf, dass dieser LL.M. inhaltlich nichts wesentlich Neues vermittelt (jedenfalls wenig, was Du noch nicht können solltest), glaube ich nicht wirklich, dass Du damit irgendwen beeindrucken kannst.
Ich würde es daher wie Tibor sehen: eine bessere Note im 2. Examen oder ein spezialisierter LL.M. (der dann ggf. auch den praktischen Teil eines Fachanwalts enthält) sind eine deutlich lohnenswertere Qualifikation.
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Re: llm während des refs

Beitrag von Trente Steele82 »

Tibor hat geschrieben:Der allgemeine Inlands-LL.M. dürfte für einen Volljuristen in der Tat nur und ausschließlich für den akademischen Grad (a.k.a. Titel) - den man dann auch hinter dem Namen anfügt - Bedeutung haben. Für die allgemeine berufliche Perspektive dürfte indes eine bessere Note im 2. Examen einen höheren Stellenwert haben. Ein LL.M. Programm neben dem Ref dürfte sich nur zur Fachvertiefung in Spezialstudiengängen anbieten.
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Re: llm während des refs

Beitrag von Swann »

blu3 hat geschrieben:https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studi ... laws.shtml

1. Ich meine dieses LLM oben. Am LLM reizt mich, dass ich glaube, dass ich mein bisheriges Wissen aus dem 1. Examen wirklich vertieft wiederholen kann. Es gibt z.B. ein Modul: Beteiligung Dritter an privatrechtlichen Beziehungen... Ein Modul, dass sich ganz alleine der DSL, gestörten Gesamtschuld usw. widmet. So etwas hätte ich mir vor dem 1. Examen gewünscht.
Ein LL.M. als besseres Rep? Ich glaube, da stellst du dir was falsches vor.
2. Darüber hinaus glaube ich, dass es für den einfachen Bürger besser aussieht, wenn vor dem Namen ein LLM oder ein anderer Titel steht. Ich will ehrlich sein. Nach meiner Auffassung gelangt man mit ein paar Buchstaben vor dem Namen leichter an Kundschaft. Für mich steht aber der Titel nicht im Vordergrund. Wenn ich Titelgeil wäre, würde ich den Dr. machen, den ich jedenfalls in meinen Ausweis übernehmen könnte.
Ein LL.M. vor dem Namen sieht schlicht außerordentlich dämlich aus. Im Übrigen ist dein Verschmähen des Dr. kein Anzeichen dafür, dass du nicht titelgeil bist, sondern nur, dass du den Aufwand der Promotion scheust.
3. Auch reizt mich daran, dass man im Ausland leichter versteht, was man genau gemacht hat und welchen Status man innehat. Beim Dr. jur. tauchen ja aufgrund der nationalen Begrenzung schon Probleme auf.
In welchen Situationen befürchtest du denn da Missverständnisse?
4. Es ist, ob man es so sehen möchte oder nicht, ein Plus im Lebenslauf. Wer sagt, dieser Zusatz würde sich nicht lohnen, versteht auch nicht, warum 1 > 0 ist.
Selbst wenn man konzediert, dass es tatsächlich ein Plus im Lebenslauf ist – könnte es nicht sein, dass dieses zu gering ist, um den Aufwand zu rechtfertigen?
5. Es ist eine Erfahrung, die ich gerne machen würde.
Was ist denn bei einem Fernstudium die erstrebenswerte "Erfahrung"? Das Kribbeln im Bauch, wenn die Unterlagen im Briefkasten liegen?
OJ1988
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Re: llm während des refs

Beitrag von OJ1988 »

Swann hat geschrieben: Was ist denn bei einem Fernstudium die erstrebenswerte "Erfahrung"? Das Kribbeln im Bauch, wenn die Unterlagen im Briefkasten liegen?
:lmao: =D>
Gelöschter Nutzer

Re: llm während des refs

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bruce Wayne hat geschrieben:Ich mache gerade den dav (Hagen) LLM (momentan als Puffer für die ref Wartezeit und demnächst neben dem ref) und finde den (bis jetzt) inhaltlich entgegen aller Unkenrufe wirklich gut, weil er genau das an Vorbereitung nachholt, was die Uni absolut versäumt.

Bezüglich der Belastung im ref, kann ich dir noch nix sagen.
Im Moment ist es so dass sich die meisten Studienbriefe ganz gut lesen weil sie rechtlich nicht viel neues beinhalten sondern die Anwendung deines Wissens in praktischen Situationen zeigen. Es gibt aber auch da wie überall leichtere und schwerere. Ich würde es insgesamt nicht unterschätzen. Man kann aber auch flexibel da pausieren.
@Bruce Wayne, Wie ist es dir denn jetzt fast ein Jahr später rückblickend mit der Doppelbelastung im Referendariat mit dem Master ergangen? Machst du ihn Teilzeit auf 2 Jahre verteilt oder bist du schon fertig?
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