Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Alle Themen rund um das Referendariat (Organisation, Ablauf, Wahlstation im Ausland etc.)

Moderator: Verwaltung

Antworten
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von julée »

Bei den Hamburger Mieten vielleicht schon. Dazu dürfte natürlich auch die z. T. erhebliche Wartezeit in Hamburg kommen.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16441
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Tibor »

Letztere dürfte der Knackpunkt sein.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Benutzeravatar
Fyrion
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1679
Registriert: Montag 19. November 2007, 20:49

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Fyrion »

Für mich war die Zuerdienstgrenze das wesentliche Argument. Ein WG-Zimmer in einem netten Stadtteil kann in Hamburg schnell mal 600-700 Euro kosten. Mit dem Refgehalt bleiben eiem da vielleicht 200 Euro zum Leben, die Nebentätigkeit bzw. der Zuverdienst war damit zwingend. Und 500 Euro nicht ausreichend.
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von julée »

Ich war vor Beginn des Studiums sehr beeindruckt, als ich in Hamburg eine Referendarin traf, die tatsächlich über 2 Jahre auf einen Refplatz in Hamburg gewartet hat. Kam mir damals schon merkwürdig vor...
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Benutzeravatar
Fyrion
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1679
Registriert: Montag 19. November 2007, 20:49

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Fyrion »

So hoch sind die Hürden aber mittlerweile nicht mehr. Letztes Jahr wurde glaub ich schon mit 10,5 oder 11 eingestellt. Mit Schwerpunkt und dem Punkt extra für Zivi/Wehrdienst kommt man da auch mit einem "normalen" Prädikat ohne große Wartezeit rein.
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von julée »

Ein "normales" Prädikat muss man aber auch erstmal haben. Und wenn man keinen Bonuspunkt für Wehr-/Zivildienst bekommt (jetzt kommen ja schon die Jahrgänge ohne Wehrpflicht, dh die durchschnittliche Punktzahl dürfte hierdurch ohnehin sinken), sieht es ja bei durchschnittlichen 7-8 Punkten eher mau aus, selbst wenn es den Hamburg-Bonus gibt.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Benutzeravatar
Fyrion
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1679
Registriert: Montag 19. November 2007, 20:49

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Fyrion »

Sebast1an hat geschrieben:In Niedersachsen wurde die Zusatzvergütung nun ab Mai 2016 per Erlass untersagt (sofern keine anzeigepflichtige Nebentätigkeit). :-({|=
Hast du vielleicht noch nen Link o.Ä.? Finde dazu irgendwie nichts.
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Parabellum »

Recht ausführlich auch NZS 2016, 84.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Benutzeravatar
Fyrion
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1679
Registriert: Montag 19. November 2007, 20:49

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Fyrion »

Aus dem Aufsatz:
Gleichwohl gibt es für die rechtsichere Gestaltung für die Zukunft derzeit keinen Königsweg. Am erfolgversprechendsten erscheint, dass die jeweiligen Bundesländer aus der vorab eingeforderten Freistellungserklärung von den Stationsausbildern Freistellung dahingehend fordern, dass sie von der Inanspruchnahme durch die Einzugsstelle freigestellt werden; ungeklärt sind Einzelheiten der steuerrechtlichen Bewertung
Diesen Weg scheinen ja viele nun nicht gehen zu wollen. Die Frage ist, ob sich das über die Nebentätigkeit so einfach umgehen lässt. In Nds. ist diese, soweit ich weiß, auf 8 Stunden in der Woche beschränkt. Sieht halt merkwürdig auf der Abrechnung aus, wenn der Referendar für einen Wochenarbeitstag 2500€ bekommen, aber warum nicht. Soweit ich es mitbekomme sind jedenfalls alle GKs wild entschlossen das Verbot auf die eine oder andere Weise zu umgehen.
Sebast1an
Power User
Power User
Beiträge: 662
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 19:37
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Sebast1an »

Fyrion hat geschrieben:
Sebast1an hat geschrieben:In Niedersachsen wurde die Zusatzvergütung nun ab Mai 2016 per Erlass untersagt (sofern keine anzeigepflichtige Nebentätigkeit). :-({|=
Hast du vielleicht noch nen Link o.Ä.? Finde dazu irgendwie nichts.
Eine entsprechende Mitteilung ging an alle Referendare. "Das Niedersächsische Justizministerium - Landesjustizprüfungsamt - hat durch Erlass vom 29. Dezember 2015 geregelt, dass die Verfahrensweise, Freistellungserklärungen durch die Ausbildungsstellen einzuholen, nicht länger aufrechterhalten werden kann."
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von julée »

Die Hamburger "Lösung" scheint mir doch etwas sehr grenzwertig zu sein: http://www.lto.de/recht/studium-referen ... e-loesung/
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von julée »

Das ändert nichts daran, dass das quasi die direkte Aufforderung an die Sozialversicherungsträger und Sozialgerichte ist, die Mär von der sauber abgetrennten Nebentätigkeit beim Ausbilder nicht zu glauben, vgl. die nachfolgenden Seiten dieses Threads... ;)
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Ant-Man
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5106
Registriert: Donnerstag 19. Juni 2008, 02:32

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Ant-Man »

NRW verwaltet Zusatzvergütungen künftig selbst:

http://www.juve.de/nachrichten/namenund ... tig-selbst
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16441
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Verbot des Stationsentgelts für Referendare

Beitrag von Tibor »

Das ist absurd.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Antworten