Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Moderator: Verwaltung
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Vermutlich geht es auch nie um Wissen, sondern darum, ob die Kandidatin oder der Kandidat nicht nach vier Wochen entnervt kündigt, weil ihm das Rechtsgebiet so gar nicht liegt. Ich erinnere mich noch an mein letztes Bewerbungsgespräch in der Privatwirtschaft: ein (schwieriges und ziemlich beknacktes) Rechtsgebiet sollte es sein. Trotz tauglichen Noten wurde mir dermaßen auf den (fachlichen) Zahn gefühlt. Mir fehlte bis dato auch jegliche Erfahrung in diesem Bereich.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Wobei man das als Bewerber ja auch nicht wirklich mehr als einmal bringen kann, nach vier Wochen zu kündigen, nur weil das Rechtsgebiet doch Mist ist. Aber wenn nach wenigen Tagen in der Kanzlei die Bewerbung für die Justiz / Verwaltung auf dem Weg ist, dann ist das natürlich auch für die Kanzlei unschön.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Wenn das der Fall wäre, hätte ich das Beispiel nicht gebracht. A1 war gut bei den Kollegen auf gleicher Ebene integriert, sozial kompetent usw.
Und die eher undankbaren Projekte sind, soweit ich das mitbekommen habe, A1 von Anfang an zugeteilt worden (A2 kam übrigens erst 4 Monate später dazu): da war jemand Neues, ohne klare Spezialisierung, also warum sollte er nicht das undefinierbare Projekt betreuen? Ungefähr so dürfte der Gedankengang der zuteilenden Partner gewesen sein.
Und die eher undankbaren Projekte sind, soweit ich das mitbekommen habe, A1 von Anfang an zugeteilt worden (A2 kam übrigens erst 4 Monate später dazu): da war jemand Neues, ohne klare Spezialisierung, also warum sollte er nicht das undefinierbare Projekt betreuen? Ungefähr so dürfte der Gedankengang der zuteilenden Partner gewesen sein.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Dann nimm sechs Monate oder ein Jahr. Für die Kanzlei ist das trotzdem unschön.julée hat geschrieben:Wobei man das als Bewerber ja auch nicht wirklich mehr als einmal bringen kann, nach vier Wochen zu kündigen, nur weil das Rechtsgebiet doch Mist ist. Aber wenn nach wenigen Tagen in der Kanzlei die Bewerbung für die Justiz / Verwaltung auf dem Weg ist, dann ist das natürlich auch für die Kanzlei unschön.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Das versteckte sich im "eigentlich alles, was man so will"
Und sicherlich muss es so nicht laufen, aber es kann eben so laufen. Und ich habe es auch schon in anderen zusammenhängen erlebt, dass es von Vorteil sein kann, wenn man weiß, bei welchen Aufgaben man möglichst schnell sehr weit weg sein sollte.
Im Übrigen: wenn die Frage zu Beginn des Refs "nur" lautet "A oder B (oder vielleicht C)", dann kann man sicherlich auch beides gleichrangig verfolgen und in beiden Bereichen Stationen machen. Die Aussage "will Gesellschaftsrecht machen, weil Anwaltsstation toll war, da (...)" ist ja immer noch besser als die Ansage "will Gesellschaftsrecht machen, weil alles andere, was ich bislang probiert habe, doof ist und Sie jetzt halt ne Stelle ausgeschrieben haben".
Und sicherlich muss es so nicht laufen, aber es kann eben so laufen. Und ich habe es auch schon in anderen zusammenhängen erlebt, dass es von Vorteil sein kann, wenn man weiß, bei welchen Aufgaben man möglichst schnell sehr weit weg sein sollte.
Im Übrigen: wenn die Frage zu Beginn des Refs "nur" lautet "A oder B (oder vielleicht C)", dann kann man sicherlich auch beides gleichrangig verfolgen und in beiden Bereichen Stationen machen. Die Aussage "will Gesellschaftsrecht machen, weil Anwaltsstation toll war, da (...)" ist ja immer noch besser als die Ansage "will Gesellschaftsrecht machen, weil alles andere, was ich bislang probiert habe, doof ist und Sie jetzt halt ne Stelle ausgeschrieben haben".
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Ich würde sagen einmal GK, um zu wissen, auf was man sich einlässt und vielleicht einmal kleinere Kanzlei, wo man viel Prozessführung und Gerichtstermine macht - und sich das auch im Zeugnis bescheinigen lässt.Bruce Wayne hat geschrieben: Wie sieht eigentlich die Ref-Spezialisierung aus, wenn man in ner GK in die Litigation-Abteilung möchte? Laut Aussage eines GK-Partners machen die ja nur die Prozesse und haben von der eigentlichen Materie nur oberflächlich Ahnung.
Wobei für die GK vermutlich dann doch die Examensnoten wichtiger sind. Wir sprechen ja gerade davon, dass für Kanzleien unterhalb der GK die Spezialisierung wichtiger sein kann als die Noten.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Zu Beginn des Refs kommen ja erst einmal Richterstation und Strafrecht. Die Entscheidung muss also eher in der Mitte des Ref fallen. Und irgendwann in seiner Ausbildung muss man wohl relevante Entscheidungen treffen.Bruce Wayne hat geschrieben: Ich find das im Übrigen gar nicht so einfach sich zu Beginn des Refs für eine Spezialisierung zu entscheiden.
Ich selber habe in der Gerichtsstation gemerkt, dass mein zuerst in Betracht gezogenes Rechtsgebiet nichts für mich ist und bin auf mein Wunschgebiet dann im Rahmen der Anwaltsstation in der GK gestoßen. Da war meine Verwaltungsstation leider schon vorbei, die ich rückblickend betrachtet anders hätte nutzen können.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Naja, irgendwann muss man sich ja für die Stationen bewerben - wobei man das ja nicht wie einige bereits innerhalb des ersten Einführungslehrgangs tun muss. Dann kann man nämlich nachträglich immer noch andere Schwerpunkte setzen.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Und was spricht dagegen, sich schon im Rahmen des Studiums zu entscheiden, so wie es die Studierenden aller anderen Studienfächer tun?
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Ich würde noch weiter gehen und sagen, dass man sich bereits im Studium entscheiden muss, ob man Rechtsanwalt oder Richter werden will. Was spricht dagegen? Ist in anderen Fächern doch auch so. Dieses Gewechsel tut der Justiz nicht gut. Ist auch nicht zuviel verlangt.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Natürlich ist es für die Justiz nur vorteilhaft, wenn man einige Jahre die Anwaltsperspektive kennt, und insbesondere auch aus erster Perspektive erfahren hat, wie wirtschaftlich orientierte Mandanten denken. Ebenso wie ich hervorragende Anwälte kenne, die aus der Justiz kennen. Was soll daran "nicht gut tun"?Syndikus001 hat geschrieben:Ich würde noch weiter gehen und sagen, dass man sich bereits im Studium entscheiden muss, ob man Rechtsanwalt oder Richter werden will. Was spricht dagegen? Ist in anderen Fächern doch auch so. Dieses Gewechsel tut der Justiz nicht gut. Ist auch nicht zuviel verlangt.
Ich halte die Forderung nach Frühspezialisierung übrigens für verfehlt. Ja, es ist sinnig, wenn man das Ref Schwerpunktorientiert nuttzt, das habe ich in sehr bescheidenem Rahmen auch gemacht.
Aber gerade das Studium sollte m.E. noch generalisitsch sein, ich halte diesbezüglich bereits die Schwerpunkteinführung für letztlich verfehlt (schöner fände ich, wenn Sachen wie Rechtsphilosophie und Geschichte eine deutlich stärkere Zwangswichtigkeit besitzen würden). Der Ref. sollte hochwertiger Generalist sein, der Assessor dann ggf. spezialisiert.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Gegen eine frühzeitige Planung spricht beispielsweise, dass Punkte nur deflationär vergeben werden und die Endnote - anders als im Bachelor-Studiengang, wo praktisch jede Einzelnote Einfluss auf die Endnote hat - nicht vorhersehbar ist, aber alles von ihr abhängt.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Ich kann nicht erkennen, wo ein Wechsel "der Justiz nicht gut tut".Syndikus001 hat geschrieben:Ich würde noch weiter gehen und sagen, dass man sich bereits im Studium entscheiden muss, ob man Rechtsanwalt oder Richter werden will. Was spricht dagegen? Ist in anderen Fächern doch auch so. Dieses Gewechsel tut der Justiz nicht gut. Ist auch nicht zuviel verlangt.
Hinzu kommt, dass der Student, der sich dann für ein "Richterstudium" entscheiden will genau wissen müsste, ob der Staat zum Zeitpunkt seines Studienabschlusses Bedarf an Richtern haben wird und er so eine Chance auf eine Stelle haben wird.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Ich glaube, es geht hier mehr um die persönliche Provokation als um die Sache.
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Re: Morgen ist nochmal Euer erster Ref-Tag...
Genau, und Anwälte, die dann nach 3 Jahren in Unternehmen wechseln, sollte man auch nicht für Voll nehmen.Syndikus001 hat geschrieben:Ich würde noch weiter gehen und sagen, dass man sich bereits im Studium entscheiden muss, ob man Rechtsanwalt oder Richter werden will. Was spricht dagegen? Ist in anderen Fächern doch auch so. Dieses Gewechsel tut der Justiz nicht gut. Ist auch nicht zuviel verlangt.
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