Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll?

Alle Themen rund um das Referendariat (Organisation, Ablauf, Wahlstation im Ausland etc.)

Moderator: Verwaltung

Benutzeravatar
Einwendungsduschgriff
Fossil
Fossil
Beiträge: 14744
Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 19:16
Ausbildungslevel: Doktorand

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Tikka hat geschrieben:. Es -im Gegensatz zum Kaiserskript- dürfte ja schliesslich wirklich fast jeder Referendar den Anders/Gehle haben.
Nur in Nehmerländern.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von [enigma] »

Tikka hat geschrieben:Es -im Gegensatz zum Kaiserskript- dürfte ja schliesslich wirklich fast jeder Referendar den Anders/Gehle haben. Wird Dir halt am Anfang empfohlen und dann kaufst Du ihn.
Nun lass mal die Kirche im Dorf ;) Zumindest hier in BaWü ist A/G (im Gegensatz zum Knörringer) keine Standardlektüre.
Smooth seas don`t make good sailors
Benutzeravatar
Tikka
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 3048
Registriert: Montag 23. Februar 2009, 09:48
Ausbildungslevel: Schüler

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von Tikka »

Liebe Leute ich bildete hier gerade einen Inlandssachverhalt. Was es noch für lustige Sachen im Ost-Elsass oder Oberitalien so geben mag stand hier gar nicht zur Debatte!
:)
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von julée »

[enigma] hat geschrieben: Zum materiellen Zivilrecht finde ich übrigens die Hemmer-Fallsammlungen super zum Wiederholen. Sind gut auf den Punkt gebracht und lassen sich in der Vorbereitung für das zweite Examen recht zügig durcharbeiten.
Du meinst diese "die xx wichtigsten Fälle aus dem xy-Recht"-Skripten? Ist das nicht sehr zeitaufwendig?

Dass ein 200-300 Seiten-Skript für das materielle Recht ausreichend sein kann, zeigt m. E. das Alpmann-Skript zum materiellen Verwaltungsrecht (allerdings nur BT, das ist m. E. ein kleines Manko): relativ banal, aber eingängig und ausreichend, um den durchschnittlich zu erwartenden Examensfall gut in den Griff zu bekommen - und weil man nicht mit so viel irrelevanten Details belastet wird, bleibt sogar noch Zeit, beim Lesen ein wenig über den Stoff zu sinnieren und sich vielleicht zumindest gedanklich noch mal mit den Grundlagen zu beschäftigen.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von [enigma] »

Ja, das Alpmann Skript von Stuttmann finde ich wie gesagt auch klasse, ich habe zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, im Baurecht wirklich klausurfit zu sein :D Das Skript bietet einfach eine extrem gut strukturierte Übersicht über die wichtigen Rechtsgebiete. Bei den Examensklassikern kann man dann immer noch mit zusätzlicher Literatur vertiefen. Kenntner ist zum Beispiel klasse für Verwaltungsrecht BT in BaWü, da fehlen aber die Nebengebiete, die wiederum im Stuttmann drin sind. Ergänzen sich also gut. Das materielle AT wird übrigens in den anderen Alpmann-Skripten zum Verwaltungsrecht ebenfalls gut behandelt, dort dann auch direkt im Klausurkontext.

Die Hemmer-Fallsammlungen (ja, ich meine die "wichtigsten Fälle") finde ich zum Wiederholen des materiellen Rechts gut geeignet, da sie sich insbesondere mit dem Vorwissen, das man im Ref ja ohnehin hat, sehr flüssig lesen, mE aber alle examensrelevanten Probleme abbilden. Hilfreich finde ich die zur Zeit vor allem im Erb- und Familienrecht, da hatte ich für das Erste Examen eher auf Lücke gesetzt.
Smooth seas don`t make good sailors
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von julée »

Ah okay, die anderen Alpmann-Skripten zum Verwaltungsrecht habe ich nicht gelesen, weil ich da an sich schon gut versorgt war, aber eine kompakte Darstellung des allgemeinen Verwaltungsrecht hat mir am Ende irgendwie gefehlt.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
jurapeasant
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 88
Registriert: Donnerstag 17. März 2016, 00:19
Ausbildungslevel: RRef

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von jurapeasant »

Haha, danke für die Antworten. Ich sehe wir konnten das Skript ganz gut Entmystifizieren. Und obendrein kam eine Liste von wirklich empfohlenen Skripten zusammen.

Bei den materiell-rechtlichen Skripten hat Kaiser auch nicht sonderlich gut abgeschitten. Gibt es dazu aber Ausweichliteratur? Alpmann für das Verwaltungsrecht wurde zB empfohlen...
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von [enigma] »

Wie gesagt Alpmann für VerwR, das Kaiser Skript zum materiellen Strafrecht habe ich bisher nur quergelesen, das fand ich in der Tat gut. Vor allem weil man eben einen Überblick bekommt, welche Probleme bei klassischen Kostellationen, zB. den Tankfällen immer wieder dran kommen.

Im materiellen Zivilrecht verfolge ich eine zweispurige Strategie zwischen Hemmer-Fälle wiederholen und auf Palandt hoffen :D
Smooth seas don`t make good sailors
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16441
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von Tibor »

[enigma] hat geschrieben:... und auf Palandt hoffen :D
Im Palandt gibt es einige brauchbare Abschnitte, die man tatsächlich dort nutzen kann. Man sollte sich diese dann aber merken, insbesondere die Fundstelle. Manches findet sich dort ja an den Stellen, an die man in der Klausurensituation nicht sofort denkt. Ich hatte damals einige Schwierigkeiten mit dieser Taktik, insbesondere als man in Berlin nichts anstreichen durfte.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
jurapeasant
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 88
Registriert: Donnerstag 17. März 2016, 00:19
Ausbildungslevel: RRef

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von jurapeasant »

Tibor hat geschrieben:Im Palandt gibt es einige brauchbare Abschnitte, die man tatsächlich dort nutzen kann. Man sollte sich diese dann aber merken, insbesondere die Fundstelle. Manches findet sich dort ja an den Stellen, an die man in der Klausurensituation nicht sofort denkt. Ich hatte damals einige Schwierigkeiten mit dieser Taktik, insbesondere als man in Berlin nichts anstreichen durfte.
Care to elaborate?

Ich kann mich nur verschwommen erinnern, dass die drittschützenden Normen im Baurecht im VwGO Kommentar bei § 42 VwGO stehen, nur um mal ein konkretes Beispiel zu nennen von dem, was du vermutlich meinst.
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von julée »

Es dürfte generell Sinn machen, sich hinreichend mit den Kommentaren vertraut zu machen und ggf. den Aufbau wichtiger Kommentierungen zu kennen, damit man die Sachen im Ernstfall schneller findet und im Idealfall sogar schon mal gelesen hat. Abstrakt irgendwelche Fundstellen zu lernen, halte ich für wenig sinnvoll.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Kasimir
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3751
Registriert: Sonntag 10. Dezember 2006, 11:18
Ausbildungslevel: RA

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von Kasimir »

Ich habe seinerzeit mit drei Kaiserskripten gelernt, und zwar zur Zivilgerichtsklausur, zur Zwangsvollstreckungsklausur und zum materiellen Zivilrecht.

Das Skript zur Zivilgerichtsklausur fand ich sehr gut, weil es die prozessualen Konstellationen, die in Klausuren haeufig auftauchen, gut dargestellt hat. Materiell hat man das Zivilprozessrecht ja schon fuer das erste Examen gelernt.

Zwangsvollstreckungsrecht fand ich ebenfalls richtig gut. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich Zwangsvollstreckungsrecht im Studium nie richtig verstanden habe und auch im Referendariat eher langweilig fand. In Kombination mit dem Buch von Lackmann konnte ich mir das Gebiet so aneigenen, wie man es fuer die Klausuren brauchte. In der Praxis hatte ich mit Zwangsvollstreckungsrecht bislang zum Glueck kaum etwas zu tun. Es reizt mich auch einfach nicht.

Das Skript zum materiellen Zivilrecht fand ich ebenfalls gut. Wenn man schon ein fundiertes Wissen im Zivilrecht hat, dann werden dort sehr komprimiert noch einmal relevante Klausursituationen aufbereitet. Ich habe es daher vor allem zur Wiederholung von Examenswissen gebraucht. Man muss die Aussagen dort auch nicht ohne zu hinterfragen zu uebernehmen. Wichtig ist, dass man sich ueber die dort behandelten Problemkonstellationen Gedanken macht.

Das Buch von Anders/Gehle fand ich furchtbar. Die Schwerpunkte werden dort mE voellig falsch und abseits jeglicher Examensrealitaet gesetzt. Die fuer das Examen und die Praxis voellig irrelevanten Ausfuehrungen zum aequipollente Parteivorbringen haben mir den Rest gegeben.

Letztlich ist es bei Lernmitteln wie mit der Fussballtaktik. Der Erfolg gibt einem immer recht. Ob man nun mit einer Viererkette oder mit Libero spielt, ist dann zweitrangig.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
jurapeasant
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 88
Registriert: Donnerstag 17. März 2016, 00:19
Ausbildungslevel: RRef

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von jurapeasant »

Danke für die Ausführungen!

Bin gerade im Ref am Anfang der Zivilstation und befinde mich in der misslichen Lage, nicht zu wissen wie und was ich lernen soll. Zum ersten Examen hat man schön Themenkomplexe abarbeiten können. Lernpläne gab es ja ohne Ende.
Doch jetzt bin ich mittlerweile so ratlos, dass ich schon das materielle Recht mit den Skripten für das 2. Examen wiederhole und Urteils- und Anwaltsklausuren löse. Die AGs nutze ich eigentlich nurnoch um mit eigenen Fragen Wissens- oder Verständnislücken zu schließen. Verrückt :D
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von [enigma] »

julée hat geschrieben:Es dürfte generell Sinn machen, sich hinreichend mit den Kommentaren vertraut zu machen und ggf. den Aufbau wichtiger Kommentierungen zu kennen, damit man die Sachen im Ernstfall schneller findet und im Idealfall sogar schon mal gelesen hat. Abstrakt irgendwelche Fundstellen zu lernen, halte ich für wenig sinnvoll.
So meinte ich das auch nicht [-X
Smooth seas don`t make good sailors
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Was ist am Kaiserskript: ZRGerichtsklausur im Ex so toll

Beitrag von julée »

[enigma] hat geschrieben:
julée hat geschrieben:Es dürfte generell Sinn machen, sich hinreichend mit den Kommentaren vertraut zu machen und ggf. den Aufbau wichtiger Kommentierungen zu kennen, damit man die Sachen im Ernstfall schneller findet und im Idealfall sogar schon mal gelesen hat. Abstrakt irgendwelche Fundstellen zu lernen, halte ich für wenig sinnvoll.
So meinte ich das auch nicht [-X
Das habe ich Dir auch nicht unterstellt, nur jurapeasant fragte ja jetzt nach konkreten Beispielen ;)
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Antworten