Ziemlich dreist

Alle Themen rund um das Referendariat (Organisation, Ablauf, Wahlstation im Ausland etc.)

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Samson
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von Samson »

Tibor hat geschrieben:
Samson hat geschrieben:Ein Leben voller Termindruck, Stress, Arbeitslast bzw. drückender Verantwortung.
Bitte mehr von dieser Satire.
Außerhalb der Justiz natürlich :D
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famulus
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von famulus »

Samson hat geschrieben:Das darf man natürlich gerne anders sehen.
Danke.
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
Samson
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von Samson »

julée hat geschrieben:@Samson: Diese Umstände mögen begründen, warum man mal fünfe gerade lässt und den Erwartungshorizont entsprechend anpasst. Aber deshalb muss man m. E. Referendare nicht in Watte packen und ihnen die Wahrheit ersparen, nämlich, dass ihre Leistungen möglicherweise auch bei wohlwollenster Betrachtung nicht mehr durchschnittlich sind und sie daher dringend etwas an ihrer Arbeitshaltung ändern sollten.
Das teile ich ihnen mündlich mit. Ebenso wie ich Mängel in ihren Arbeiten deutlich kennzeichne und Ratschläge zur Abhilfe gebe.
Ich muss dies aber nicht in einer Weise und in Dokumenten tun, die in die Personalakte kommen und späteren Bewerbungen beigefügt werden.
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thh
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Re: AW: Ziemlich dreist

Beitrag von thh »

julée hat geschrieben:Aber hat sich ein Referendar, der sich als unterdurchschnittlich engagiert (Minimalistenprogramm) und / oder unterdurchschnittlich begabt erweist, die zweistellige Durchschnittsnote verdient oder darf es dann von diesem faktischen Durchschnitt ausgehend nicht vielleicht doch eher ein befriedigend sein (was ja an sich immer noch eine krasse Übertreibung ist)?
Die Durchschnittsnote ist für den Durchschnittsrefendar. Wer unterdurchschnittlich ist, bekommt eine schlechtere Note, wer überdurchschnittlich ist, eine bessere. Ich beobachte allerdings Hemmungen, unter 8 Punkte zu gehen, wenn vielleicht 4 richtiger wären; das lässt sich aber unproblematisch durch den zugehörigen Text ausgleichen. Umgekehrt spricht auch nichts dagegen, wenn man sich den Referendar als künftigen Kollegen vorstellen kann, das im Zeugnis zu vermerken.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von julée »

@Samson: Und ich denke, Referendare sind alt genug, um auch mit den Konsequenzen eines wahrheitsgemäßen Stationszeugnisses zu leben. Was passiert ihnen denn Schlimmeres, als dass sie sich dafür rechtfertigen müssen, dass ihre Arbeitshaltung in der xy-Station wirklich unterirdisch war? Du hast doch selbst berichtet, dass sich kein Mensch für Deine Stationszeugnisse interessiert hat.

@thh: dachte ich mir. Damit habe ich auch kein Problem. Wohl aber damit pauschal jedem Referendar die Durchschnittsnote zu geben.
Zuletzt geändert von julée am Freitag 27. Mai 2016, 10:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Tibor
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von Tibor »

Man darf auch nicht vergessen, dass man in den meisten Ländern auch die Pflichtstationen halbwegs planen kann. Es ist ja nicht so, als ob man wahllos dem RiAG, dem StA und irgendeinem Regierungsrat in irgendeiner Behörde zugewiesen wird. In der Zivilstation kann man zwar wenig wählen (ggf Spezialkammer LG ja/nein), aber schon bei der StA gibt es idR besondere Dezernenten, von den diversen Behörden ganz zu schweigen.
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von julée »

Wobei es in mancher Station ja eher die Wahl zwischen Pest und Cholera ist, womit man jetzt genau seine Zeit verbringt. Aber gewiss, man kann sich schon das geringste Übel aussuchen, das einem möglicherweise sogar Spaß macht.
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von Tibor »

Das ist mir jetzt zu pessimistisch. [-X
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Re: Ziemlich dreist

Beitrag von julée »

Es gab jedenfalls bei mir 1-2 Stationen, die ich mir zwar mit der Beschäftigung mit dem Lieblingsrechtsgebiet ganz annehmbar gestaltet habe, aber eigentlich hätte ich da nicht mehr als 3 Wochen verbringen müssen, um zu wissen, dass ich das definitiv nicht machen möchte. Dementsprechend froh war ich, als die Stationen vorbei waren.
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