Gerade mal geguckt: Alpmann wirbt auf der Homepage aktuell mit 60 Jahren Erfahrung, dh die Anfänge dürfen im Jahr 1956 liegen; Hemmer gibt es seit 1976. Beides Anbieter, die einerseits sehr personenunabhängig sind (viele gehen ja zu Alpmann / Hemmer, weil "man" da eben in Stadt X hingeht - selbst wenn der Dozent im Strafrecht Mist ist und der Dozent im ÖR zum Einschlafen langweilig) und andererseits durch ein sehr breites Skriptenangebot bereits in den Anfangssemestern präsent sind.Tibor hat geschrieben:Naja, das ist sicherlich ein Unternehmen gewesen, was sehr von der Person abhing. Wenn man dann als "Macher" nicht für Nachfolger sorgt und auch deren Namen "am Markt platziert", ist es eben vorbei. Ich kenn mich nicht gut in der Geschichte der Rep-Anbieter aus, aber haben ggf. in der Zeit auch AS & Hemmer expandiert?
Welche materiell-rechtlichen Skripten?
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Re: Welche materiell-rechtlichen Skripten?
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Re: Welche materiell-rechtlichen Skripten?
Atzler begann als Repetitor in der Weimarer Republik in Berlin und hat damals noch Präsenzkurse gehalten. Er sollte dann auf Wunsch von Otto Palandt, dem damaligen Leiter des Reichsjustizprüfungsamtes, die Referendare reichsweit auf die Große Staatsprüfung vorbereiten (die mussten ohnehin alle zur Prüfung nach Berlin), was Atzler jedoch abgelehnt hat. Nach dem Krieg ließ er sich dann in einem Kaff in der Pampa nieder - Bad Schussenried - und schuf diesen Postversandkurs, der anscheinend mit relativ wenig Manpower auskam. Daher ist auch nicht verwunderlich, dass die Firma am Ende physisch ausgestorben ist. Die Idee, aus jedem kleinen Geschäft einen Weltkonzern zu machen, weil man den Rachen nicht voll genug bekommen kann, war damals anscheinend noch nicht so weit verbreitet.
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Re: Welche materiell-rechtlichen Skripten?
Ah, interessant. Wandel bleibt ja auch nicht aus. Man schaue sich nur an, wie Kaiser in den letzten 10 Jahren im Assessor-Bereich die Vorherrschaft übernommen hat. Bei mir in der AG sind einige wenige noch zu Beginn des Refs in die Assessor-Jahreskurse "ihres" Reps gegangen, aber die Mehrheit saß irgendwann bei Kaiser.
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Re: Welche materiell-rechtlichen Skripten?
Gerade unter Palandt konnte man dogmatische Lücken doch gut mit Blut und Boden-"Argumentationen" überspielen. Dass gerade er das Repetitorwesen in die staatliche Ausbildung integrieren wollte, wundert mich.Juratutorium hat geschrieben:Er sollte dann auf Wunsch von Otto Palandt, dem damaligen Leiter des Reichsjustizprüfungsamtes, die Referendare reichsweit auf die Große Staatsprüfung vorbereiten
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Re: Welche materiell-rechtlichen Skripten?
"Blubobrausi" von einst firmiert heutzutage unter "WURST", ohne dass dadurch inhaltlich viel gewonnen wäre.