Kaiser Klausuren Benotung

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Jura_Prüfling
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Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Jura_Prüfling »

Hallo!

Ich weiß, das Thema gab es schonmal, aber doch ist es Jahre her und mich würden aktuelle Erfahrungen interessieren.

Habt ihr Kaiser Klausuren geschrieben und wie fiel die Benotung aus, wenn ihr nicht an den Seminaren teilgenommen habt? Ich selbst habe bisher kaum Klausuren bestanden und beginne an mir zu zweifeln und frage mich, wie ich das Ruder bis zum Exmanen (in wenigen Wochen) noch herumreißen soll.

Ich wäre deshalb für aktuelle Erfahrungsberichte dankbar. Kommt euch die Bewertung hart vor oder realistisch etc.

Danke,
eurer Jura_Prüfling
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famulus
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von famulus »

Eine sehr merkwürdige Häufung von Kaiser- bzw. allgemein Rep-Threads hier in letzter Zeit. ::roll:
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
julée
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von julée »

In der Tat.

Ungeachtet der Frage, wie examensnah die Bewertung ist, dürfte es höchst sinnvoll sein, die Klausuren zu analysieren und zu schauen, wo die Defizite liegen, und diese dann gezielt aufzuarbeiten. Darauf, dass 3 Punkte bei Kaiser möglicherweise 4 oder 5 Punkte im Examen sind, würde ich mich nicht verlassen. Und die Frage wäre bereits, ob die Kaiserklausuren vom Umfang her für Dein Prüfungsamt realistisch sind. Für den Bereich des GJPA ist es im Strafrecht wohl eher nicht der Fall: jedenfalls kenne ich da zu 2 älteren Kaiserklausuren die "Originalklausuren" des GJPA (inzwischen als Übungsklausur veröffentlicht) und die sind deutlich umfangreicher angelegt (z. B. weiterer Beteiligter zu prüfen).
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Jura_Prüfling
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Jura_Prüfling »

Hallo Julée,

zunächst Danke für deine Antwort.
Natürlich arbeite ich die Klausuren nach und versuche meine Fehler zu beheben. Die Bewertung macht es mir nur so schwer, mit dem nötigen Selbstbewusstsein in die Prüfung zu gehen. Es zieht mich richtig herunter. Und da macht es für mich gerade beim Examen eben doch einen Unterschied, ob es nachher 3 oder 5 Punkte sind. ;)

Was mich besonders fertig macht ist, dass ich eigentlich das Gefühl habe, ziemlich viel richtig zu machen. Aber dann wird aufgrund eines Fehlers die Klausur als "unter dem Strich" bewertet. Ist das so realistisch? Denn so habe ich das Gefühl, dass ich sowieso machen kann was ich will, sobald ein Fehler drin ist, ist die Gefahr des Durchfallens gegeben. Dazu würde ich gern wissen, wie es anderen so geht.

Was meinst du mit der Realitätsnähe der Klausuren? Waren die Kaiser-Klausuren umfangreicher oder die des GJPAs?
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von OJ1988 »

Dass die Kaiser-Korrektoren dazu neigen, Fehler jeder Couleur in weitem Umfang als ab-so-lu-tes No-Go zu werten, weshalb die Klausur "leider nicht mehr als bestanden gewertet" werden konnte, habe ich schon von vielen gehört. Würde da nicht allzu viel drauf geben und lieber den Abgleich mit der Lösungsskizze machen.
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von T0bi »

Tu dir selbst einen Gefallen und schreibe unter die Klausur fett: "Bitte keine Note erteilen, sachliche Anmerkungen reichen mir!" Bei mir hatte sich nur ein Korrektor drüber hinweggesetzt (bei einer guten Klausur). Wirkt genau deinem Gefühl entgegen, das man in der Vorbereitung überhaupt nicht gebrauchen kann. Im Übrigen: Reales Examen war leider umfangreicher, ich habe nach entsprechenden Erfahrungsberichten die Kaiser-Klausuren in max. drei Stunden geschrieben, um Realitätsnähe reinzubringen und mich zeitlich unter Druck zu setzen.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Jura_Prüfling »

Das mit den drei Stunden ist ein guter Tipp. Das hätte ich eher gebrauchen können. Für weitere Klausuren ist es jetzt für mich leider zu spät.
Ich hatte immer angenommen, dass es Originalklausuren seien. Aber wenn die Originalklausuren viel umfangreicher sind, kann das ja kaum stimmen. Schade. Das hätte ich wirklich gern vorher gewusst.

Auch ein toller Tipp mit dem Notenverzicht. Kommt für mich leider auch zu spät, aber würde ich anderen Kandidaten empfehlen, das mal auszuprobieren. Mich haben die Noten tatsächlich sehr niedergeschmettert und mich auch beim Lernen blockiert.

T0bi hast du dein Examen mittlerweile hinter dir? Haben dir die Klausuren von Kaiser im Ergebnis geholfen?
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Infinit-E »

Sind die Kaiser-Klausuren (auch die aktuellen) tatsächlich weniger umfangreich als die des LJPA? Ich frage, weil ich mich für meine Klausuren mit dem Klausurenkurs von Alpmann vorbereitet habe und die Klausuren dort oft als viel zu kurz empfunden habe. Ich überlege mir daher, für meinen Vorbereitungsversuch Übungsklausuren zu wählen, die vom Umfang her den echten Klausuren möglichst nahe kommen.
Der Tritt ins Gesäß der unterstellten Mitarbeiterin gehört auch dann nicht zur "betrieblichen Tätigkeit" einer Vorgesetzten, wenn er mit der Absicht der Leistungsförderung oder Disziplinierung geschieht.
LAG Düsseldorf, Az: 12 (18) Sa 196/98
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von T0bi »

Also mir haben die Übungsklausuren schon geholfen, auch wenn ich im Nachhinein den Fokus eher noch stärker auf Anwalts- statt auf Gerichtsklausuren setzen würde, letztere hatte ich im Examen glaube ich nur eine einzige... Realistischer vom Umfang her waren die Hemmer-Klausuren. Kaiser mögen mal Original-Klausuren gewesen sein, nur leider hat der Umfang der Klausuren mit den Jahren zugenommen. Heutige Klausuren sind manchmal unmenschlich vollgestopft mit Problemen.
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Bietet Kaiser Klausuren für das 1. Examen an, oder wann hast du Kaiserklausuren gelöst?
Jura_Prüfling
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Jura_Prüfling »

Aus welchem Grund werden die Klausuren so vollgestopft? Haben die früheren Durchgänge am Ende der Klausur noch soviel Zeit über gehabt?
Wie schlägt sich das auf die Bewertung aus? Soll es dazu dienen, dass man mehr Punkte sammeln kann, weil man mehr Probleme erkennen kann oder ist das Gegenteil der Fall und die Noten werden eher schlechter, weil man nicht alle Probleme gelöst bekommt?
Ist es eine Alternative, auf unproblematisches noch kürzer einzugehen?
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Blaumann
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von Blaumann »

Jura_Prüfling hat geschrieben:Aus welchem Grund werden die Klausuren so vollgestopft?
Das wird dir hier niemand beantworten können, weil hier aller Wahrscheinlichkeit nach niemand im Prüfungsauschuss eines LJPAs sitzt. Und wenn doch wird er den Teufel tun und sich hier outen. ;)

Ich habe mit einigen Prüfern und Klausurerstellern darüber geredet (Vorteil hier in Sachsen: Klausurenkurs und AGs werden größtenteils von Examensprüfern betreut). Die Tendenz zu immer mehr Rennfahrerklausuren konnte sich niemand wirklich erklären. Gängige Schilderung von Klausurerstellern: "Ich habe dem Prüfungsamt meinen Entwurf geschickt. Kam zurück, Klausur sei zu kurz, bitte noch ein weiteres prozessuales Problem einbauen."

Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Ich vermute, der Grund ist ein "Wettrüsten" zwischen den Prüfungsämter. Kaum jemand will in den Ruch kommen, dass die Examina in seinem Land leichter wären als woanders. Wenn einer den Schwierigkeitsgrad tendenziell anzieht, ziehen die anderen sukzessive nach.
Wie schlägt sich das auf die Bewertung aus?
Gar nicht. Alle Prüfer, die ich gefragt habe, richteten ihre Benotung im Einzelfall am wahrgenommenen Schwierigkeitsgrad der Klausur und am Abschneiden des Kandidaten-Mittelfeldes aus.
Ist es eine Alternative, auf unproblematisches noch kürzer einzugehen?
Unproblematisches ist in jedem Fall so kurz wie möglich zu halten. Das heißt, Du stellst fest, dass der gesetzliche Tatbestand erfüllt ist und subsumierst so kurz wie möglich. Mehr sollte nicht dastehen, weniger darf nicht dastehen.
James Monroe
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Re: Kaiser Klausuren Benotung

Beitrag von James Monroe »

Ich hole das Thema mal hoch, weil ich kurz vor dem 2. Examen stehe. Wie war es bei euch? Entsprach die Benotung der Kaiserklausuren der eures Examen?
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