Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

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Halbbefriedigend
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Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Halbbefriedigend »

Salut,

Mich würde interessieren was man bei der Suche nach einer passenden Anwaltstauchstation erwarten "darf". Also damit meine ich, um es überspitzt auszudrücken:

gibt es Anwälte, zu denen man 9 Monate tatsächlich NIE geht, sprich die sozusagen ideale Tauchstation

Oder ist z.B. eine gute, bzw lange Tauchstation schon dadurch gekennzeichnet, dass man über 9 monate lediglich 1x in der Woche kommen soll und dann z.b. die letzten 2 Monate nichmehr, oder ist das eher die absolute Regel auch bei einer "Nicht-Tauch-Station"?

Mich würden da eure Erfahrungen interessieren, was man quasi als Maximum an tauchen erwarten darf.
Gelöschter Nutzer

Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bei Großkanzleien dürfte es jedenfalls idR üblich sein, dass man von 9 Monaten 4-5M taucht und die übrigen Monate 4-5T/Woche arbeitet.

Natürlich mag es, je nach GK, Partner, eigenem Fokus, Vorerfahrung in der GK usw. auch möglich sein, noch länger zu tauchen.

Besser dürften die Chancen bei einer kleineren Kanzlei stehen, allerdings besteht dort - anders als bei einer GK - die Gefahr, dass sie sich i.E. nicht an die mündliche Absprache hält. Dann stehst du dumm da, bei deinem OLG kannst du dich ja schlecht beschweren.
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Tibor
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Tibor »

Halbbefriedigend hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 16:40 gibt es Anwälte, zu denen man 9 Monate tatsächlich NIE geht, sprich die sozusagen ideale Tauchstation
Was soll darin ideal sein? Wie lange willst du denn für die Klausuren lernen? Was, wenn das Examen am Ende doch lausig wird und man Anwalt werden muss, aber noch nie eine Kanzlei in der Praxis gesehen hat? Ich halte das für sehr kurzsichtig, eine lange Tauchstation als "ideal" zu bezeichnen.
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Halbbefriedigend
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Halbbefriedigend »

Tibor hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 16:59
Halbbefriedigend hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 16:40 gibt es Anwälte, zu denen man 9 Monate tatsächlich NIE geht, sprich die sozusagen ideale Tauchstation
Was soll darin ideal sein? Wie lange willst du denn für die Klausuren lernen? Was, wenn das Examen am Ende doch lausig wird und man Anwalt werden muss, aber noch nie eine Kanzlei in der Praxis gesehen hat? Ich halte das für sehr kurzsichtig, eine lange Tauchstation als "ideal" zu bezeichnen.
Klar, das ist natürlich eine absolut berechtigte Frage. Ich meinte auch nur ideal im Hinblick auf Tauchen. Dass das nicht die ideale Ausbildung darstellt ist schon klar. Mir gings auch mehr um Erfahrungswerte, was also normal in einer Anwaltsstation ist und was schon tauchen ist. Dass man wohl 2 Wochen vor den Klausuren nicht mehr 5 Tage die Woche arbeitet, ist wohl eher üblich. Aber ist es auch noch üblich 2 Monate davor nicht mehr zu kommen? Wo ist die Grenze, bzw wann ist es schon "exzessives" Tauchen?
TedRemptation
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von TedRemptation »

Halbbefriedigend hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 17:06
Tibor hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 16:59
Halbbefriedigend hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 16:40 gibt es Anwälte, zu denen man 9 Monate tatsächlich NIE geht, sprich die sozusagen ideale Tauchstation
Was soll darin ideal sein? Wie lange willst du denn für die Klausuren lernen? Was, wenn das Examen am Ende doch lausig wird und man Anwalt werden muss, aber noch nie eine Kanzlei in der Praxis gesehen hat? Ich halte das für sehr kurzsichtig, eine lange Tauchstation als "ideal" zu bezeichnen.
Klar, das ist natürlich eine absolut berechtigte Frage. Ich meinte auch nur ideal im Hinblick auf Tauchen. Dass das nicht die ideale Ausbildung darstellt ist schon klar. Mir gings auch mehr um Erfahrungswerte, was also normal in einer Anwaltsstation ist und was schon tauchen ist. Dass man wohl 2 Wochen vor den Klausuren nicht mehr 5 Tage die Woche arbeitet, ist wohl eher üblich. Aber ist es auch noch üblich 2 Monate davor nicht mehr zu kommen? Wo ist die Grenze, bzw wann ist es schon "exzessives" Tauchen?
5 Tage die Woche arbeiten ist - von Großkanzleien abgesehen - ohnehin unüblich. Selbst mein Ausbilder (mein jetziger Chef), der wirklich viel Zeit für mich investiert hat, hätte mir wohl den Vogel gezeigt, wenn ich so oft da angekommen wäre und beschäftigt hätte werden wollen :D
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Halbbefriedigend »

Das dacht ich schon :D aber wie sah es dann konkret bei dir aus? Wie oft bist du die Woche hin und wie lange?
Sektnase
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Sektnase »

Beim kleinen Anwalt um die Ecke kannst kommen wie du willst, oft zumindest ist es so. Kenne auch Mittelständler die komplett tauchen uU anbieten, aber das wäre echt reichlich dumm. Halbe Zeit tauchen, halbe Zeit Station sollten hoffentlich reichen. Ich kenne das "arbeiten" als 1x die Woche kommen und Akten mitnehmen/besprechen und ggf noch einen Termin wahrnehmen. Einmal die Woche ist ja noch AG und einen (Wochen-) Tag lernen ist auch gut.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von JuraMädl93 »

Ich war damals 3 Monate lang 3 Tage die Woche in der Kanzlei und habe anschließend 6 Monate getaucht. Die meisten in meiner AG haben es ähnlich gemacht, kürzer als 5 Monate hat eigentlich keiner in meiner AG getaucht.
Hab aber auch etliche Kollegen, die in 9 Monaten Anwaltsstation maximal 3 mal bei ihrem Anwalt waren. Die waren aber entweder sehr ergeizig und sehr gut oder wollten sowieso definitiv kein Anwalt werden. Ansonsten würde ich schon empfehlen, zumindest ein paar Monate der Anwaltsstation mitzunehmen, da bekommt man einen guten Einblick in die Praxis.
arlovski
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von arlovski »

aus zweiter hand: US GK (aber durchaus große bueros in DE) in duesseldorf - 3 monate a 4 tage oder 4 monate a 3 tage

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Theopa
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von Theopa »

JuraMädl93 hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 18:29 Ich war damals 3 Monate lang 3 Tage die Woche in der Kanzlei und habe anschließend 6 Monate getaucht. Die meisten in meiner AG haben es ähnlich gemacht, kürzer als 5 Monate hat eigentlich keiner in meiner AG getaucht.
Kommt bei mir auch hin.

3-4 Monate lang ca. 3 Tage pro Woche (Freitags nie, an den anderen Tagen öfter mal halbtags AG) gearbeitet, danach abgetaucht. Wirtschaftskanzlei mit knapp 20 Berufsträgern.
TedRemptation
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Re: Realistische Tauchzeit? - oder- Die ideale Tauchstation

Beitrag von TedRemptation »

Halbbefriedigend hat geschrieben: Donnerstag 7. Mai 2020, 17:26 Das dacht ich schon :D aber wie sah es dann konkret bei dir aus? Wie oft bist du die Woche hin und wie lange?
Ich war eigentlich durchgehend zweimal die Woche dort, bis ca. 2 Wochen vor dem Examen. Zusammen mit AG-Zeiten und einer Lerngruppe war ich so ca. 4 Tage ausgelastet. Ja, ich war faul.
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