Unsicher, ob Jurastudium zu mir passt
Moderator: Verwaltung
-
- Fleissige(r) Schreiber(in)
- Beiträge: 267
- Registriert: Freitag 3. März 2006, 15:43
Bei solchen Stories denk ich mir: Der/die hat bestimmt nur ein Prädikat und ein ausreichend (soll vorkommen) oder es liegt ein klassisches Selbstvermarktungsproblem vor.TerminatorII hat geschrieben:Ein Prof hat mal von einer Prädikatsjuristen erzählt die einen 1000 Euro Job hat...
Eben. Soviele Geschichten wie Biographien. Also sollte man an seiner eigenen Story trotz Rückschlägen weiterschreiben.Andererseits gibt es genug "gute" Geschichten, sodass ich es immer schwer finde die Lage richtig einschätzen.
Zwei Eindrücke am Rande:
1. Viele Bewerber haben zu wenige außerjuristische Interessen (es zieht vor allem das gute alte Ehrenamt), die sie gegenüber anderen Bewerbern interessant machen könnten.
2. Es fehlt an der Einstellung zu den Dingen: Wieso gehen z.B. so viele Referendare das ganze so lustlos an? Ehrlich, ich freu mich aufs Referendariat, auch wenns mal sch... sein sollte. Vielleicht liegts daran, dass ich es schon einige Zeit lang sehnlich erwarte.
-
- Fossil
- Beiträge: 13077
- Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
- Ausbildungslevel: Au-was?
1. Dein Abi, da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, sagt gar nichts aus - schon allein, weil 1,2 auf einer "objektiven Skala" 1,0 oder auch nur 1,8 sein können (will nicht sagen, dass es gerade bei Dir so ist).
2. Eine Verpflichtung mit einem bestimmten Schnitt ein bestimmtes Fach zu studieren gibt es nicht - kannst auch Hilfsarbeiter werden
3. was bringt es Dir, wenn Du etwas studierst, wenn Du am Ende 40 Jahre lang damit unzufrieden bist?!
4. Noten sind bei Jura nicht planbar, da die Notenvergabe grds. in weiten Teilen nicht rational-begründbar ist - und es immer was zu kritisieren gibt, siehe das Zahlenbeispiel von schlemil, welches leider stimmt
5. Es gibt viele, die mit "ich schreibe nur 15 Punkte" gescheitert sind - ich vermisse schon so einige Gesichter
2. Eine Verpflichtung mit einem bestimmten Schnitt ein bestimmtes Fach zu studieren gibt es nicht - kannst auch Hilfsarbeiter werden
3. was bringt es Dir, wenn Du etwas studierst, wenn Du am Ende 40 Jahre lang damit unzufrieden bist?!
4. Noten sind bei Jura nicht planbar, da die Notenvergabe grds. in weiten Teilen nicht rational-begründbar ist - und es immer was zu kritisieren gibt, siehe das Zahlenbeispiel von schlemil, welches leider stimmt
5. Es gibt viele, die mit "ich schreibe nur 15 Punkte" gescheitert sind - ich vermisse schon so einige Gesichter
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Naja, bevor ich mit dem Ref angefangen habe, habe ich auch immer gedacht: Warum haben die denn keine Lust darauf - dafür hat man doch studiert. Ich habe mich auch total drauf gefreut. Nachdem ich jetzt 7 Monate dabei bin, muss ich leider eingestehen, dass ich einfach hoffe, dass es so schnell wie möglich vorbei ist. Es macht mir schon zum großen Teil Spaß - daran liegt es nicht. Aber irgendwie habe ich zumeist das Gefühl, es ist eher eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Und das ganze muss man dann abreißen, immer mit dem Gedanken: Eigentlich muss ich mal was Examensrelevantes lernen. Es macht zwar Spaß, jedoch stehen im Vordergrund immer die Klausuren, für die man eigentlich was tun "will" bzw. muss. Leider ist das, was man da für seinen jeweiligen Ausbilder zu tun hat zwar zumeist Praxisrelevant, jedoch für die Klausuren (und die erfolgreich zu bestehen, ist nun mal das wichtigste) überhaupt nicht zu gebrauchen. Das ist zumindesr der Grund, warum ich recht schnell den Spaß am Ref verlorern habe ...2. Es fehlt an der Einstellung zu den Dingen: Wieso gehen z.B. so viele Referendare das ganze so lustlos an? Ehrlich, ich freu mich aufs Referendariat, auch wenns mal sch... sein sollte. Vielleicht liegts daran, dass ich es schon einige Zeit lang sehnlich erwarte.
-
- Super Power User
- Beiträge: 1168
- Registriert: Montag 14. Juni 2004, 12:46
Kurzversion:
Wenn du viel arbeiten willst, gerne einer unter Hundertausend bist, verhältnismäßig lächerlichen Verdienst liebst und dazu noch nahezu keinerlei Freizeit haben willst, dann würde ich dir Jura nahelegen.
Wenn Du es nicht unbedingt willst, lass es.
Es gibt Fachgebiete in denen man mit weniger mehr erreichen kann.
Wenn du viel arbeiten willst, gerne einer unter Hundertausend bist, verhältnismäßig lächerlichen Verdienst liebst und dazu noch nahezu keinerlei Freizeit haben willst, dann würde ich dir Jura nahelegen.
Wenn Du es nicht unbedingt willst, lass es.
Es gibt Fachgebiete in denen man mit weniger mehr erreichen kann.
- Infinit-E
- Super Power User
- Beiträge: 1551
- Registriert: Mittwoch 8. Februar 2006, 05:41
- Ausbildungslevel: Anderes
Och komm...ist es denn wirklich soooo~oo schlimm?Kadet hat geschrieben:Kurzversion:
Wenn du viel arbeiten willst, gerne einer unter Hundertausend bist, verhältnismäßig lächerlichen Verdienst liebst und dazu noch nahezu keinerlei Freizeit haben willst, dann würde ich dir Jura nahelegen.
Zum Beispiel?Kadet hat geschrieben: Wenn Du es nicht unbedingt willst, lass es.
Es gibt Fachgebiete in denen man mit weniger mehr erreichen kann.
Ich kenne alle Kollegen in meinem (Zweit-)Examenstermin von Platz 1-10. Alle "äußerlich und charakterlich" normal. Obiges = bloßes Vorurteil.schlemil hat geschrieben: Aus meiner Beobachtung, sollte man für eine gute Jura-Note in der Regel menschlich (äußerlich oder charakterlich) auch irgendwie recht ziemlich abstossend "bäh" sein, was irgendwie eher förderlich zu sein scheint.
[...]
MJ
- schlafkatze
- Super Mega Power User
- Beiträge: 5532
- Registriert: Samstag 3. April 2004, 14:04
- Ausbildungslevel: Ass. iur.
-
- Super Power User
- Beiträge: 1003
- Registriert: Samstag 15. Januar 2005, 12:14
- flohofer
- Fleissige(r) Schreiber(in)
- Beiträge: 181
- Registriert: Freitag 7. Juli 2006, 07:22
@ schlemil: aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die richtig guten Leute den Ball flach halten können. Und es gibt doch nichts schöneres, als einen Angeber, der "doch tatsächlich 10 P in einem großen Schein hat", so nach und nach auseinander zu nehmen.
Ferengi-Erwerbsregel Nr. 5: "Wenn du einen Vertrag nicht brechen kannst, interpretiere ihn."
- caze
- Power User
- Beiträge: 359
- Registriert: Samstag 11. März 2006, 16:04
- Ausbildungslevel: Student (Sonstiges)
Da muss ich Dich enttäuschen: deine morgendlichen Ohrenschmerzen kommen vom "Zähneknirschen" in der Nacht. Das ist eine der gefährlichen Nebenwirkungen des Jurastudiums...ready_or_not hat geschrieben:Jetzt wo Du es sagst ... wäre vielleicht eine Erklärung für meine morgentlichen Ohrenschmerzen
Bisher mir bekannte Risiken und Nebenwirkungen (alle tatsächlich von Bekannten oder selbst erlebt!):
- Antriebslosigkeit
- Kopfschmerzen
- Genick- und Rückenschmerzen
- Verlust der Sehschärfe (dickere Brillen)
- Zähneknirschen
- Haarausfall
Also dann,
Viel Spaß beim Jurastudium!!
"Das ist ja ein Stück aus dem Tollhaus!"
- Christian aus Mainz
- Mega Power User
- Beiträge: 2097
- Registriert: Dienstag 11. Mai 2004, 18:07
- Ausbildungslevel: Ass. iur.
kann ich bis auf haarausfall komplett bestätigen.caze hat geschrieben:Da muss ich Dich enttäuschen: deine morgendlichen Ohrenschmerzen kommen vom "Zähneknirschen" in der Nacht. Das ist eine der gefährlichen Nebenwirkungen des Jurastudiums...ready_or_not hat geschrieben:Jetzt wo Du es sagst ... wäre vielleicht eine Erklärung für meine morgentlichen Ohrenschmerzen
Bisher mir bekannte Risiken und Nebenwirkungen (alle tatsächlich von Bekannten oder selbst erlebt!):
- Antriebslosigkeit
- Kopfschmerzen
- Genick- und Rückenschmerzen
- Verlust der Sehschärfe (dickere Brillen)
- Zähneknirschen
- Haarausfall
Also dann,
Viel Spaß beim Jurastudium!!
cam
- Effi
- Super Mega Power User
- Beiträge: 5278
- Registriert: Sonntag 18. Juni 2006, 19:12
- Ausbildungslevel: RA