Rund ums Studium...

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Gelöschter Nutzer

Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Lucia2010 hat geschrieben:Ich bin im Moment auch etwas entspannter, weil ich derzeit Berufsaussichten habe, die sich auch mit einem nicht vb verwirklichen lassen.
Welche denn?
Mir geht es nämlich exakt so wie von dir beschrieben... Habe schon im 1. Semester Panik, keine zwei VB-Examen zu bekommen und unfreiwillig als selbstständige "Feld-Wald-und-Wiesen"-Anwältin, wie man so schön sagt, zu enden. 8-[
Zuletzt geändert von Gelöschter Nutzer am Dienstag 15. Februar 2011, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
Matthias80
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Matthias80 »

Dann würde ich an Deiner Stelle ganz schnell das Studienfach wechseln. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es genauso kommt ist sehr hoch.
Gelöschter Nutzer

Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Deswegen gucke ich mich auch schon anderweitig um, um ggf. zum WS 2011 zu wechseln, je nachdem, wie das 2. Semester läuft.
Jura interessiert mich jedoch nach wie vor und das Lösen von Fällen macht mir auch Spaß (in Strafrecht und BGB um einiges mehr als in Staatsrecht, aber es hat wohl jeder so seine Stärken und Schwächen) und ich weiß nicht, ob ich wirklich wechseln soll nur aus Angst, vielleicht kein so gutes Examen zu schaffen. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken und Sorgen?
Andererseits habe ich wie gesagt schon andere Fächer im Hinterkopf, die mich auch sehr interessieren und bei denen ich weniger angstvoll durchs Studium gehen würde. Weiß ja nicht, wie das bei mir erst in der Examensvorbereitung aussehen soll, wenn ich im 1. Semester schon ständig Zweifel habe und Angst habe, das alles nicht zu packen bzw nicht mit der Ungewissheit klarkomme, die das Jurastudium wohl oder übel mit sich bringt. Mich ärgert diese "Alles oder Nichts"-Situation. Da wäre das potenzielle Dasein z.B. als Richter, was ich als sehr erstrebenswert empfinde, aber auch ein Dasein als selbstständiger Anwalt, der seine Kanzlei im Wohnzimmer hat und nur schwer an Mandanten kommt, was ich wirklich nicht will (gegen eine Einstellung als Anwalt in einer Kanzlei hätte ich dagegen nichts). Dann lieber einen Kompromiss finden und einen Beruf haben, den ich schlechter finde als das Maximalziel Richter, aber besser als Dorfanwalt? Mit Jura hätte ich so viel zu gewinnen, aber auch so viel zu verlieren...
Columbo
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Columbo »

Andererseits habe ich wie gesagt schon andere Fächer im Hinterkopf, die mich auch sehr interessieren und bei denen ich weniger angstvoll durchs Studium gehen würde
Als jemand der vor 4 Wochen das erste Examen geschrieben hat, kann ich dir nur sagen:

Mach was anderes so lange du dich dem Dämon der juristischen Ausbildung noch entziehen kannst!!! :twevil

;)
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bilguer
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von bilguer »

Pumpkin hat geschrieben:Mir geht es nämlich exakt so wie von dir beschrieben... Habe schon im 1. Semester Panik, keine zwei VB-Examen zu bekommen und unfreiwillig als selbstständige "Feld-Wald-und-Wiesen"-Anwältin, wie man so schön sagt, zu enden. 8-[
Oh Mann Leute! Jetzt atmet aber einmal tief durch.
Ein bißchen Druck mag ja gar nicht schlecht sein, aber das was hier veranstaltet wird, ist entweder eine Verar...ung des Forumser es ist dringend angebracht, ein paar Gänge zurück zu schalten.
Mach in Ruhe Dein Studium und genieß das Studentenleben. - Ja, das geht!!!

Gruß
bilguer
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Lucia2010
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Lucia2010 »

Ernstgemeine Frage: In welchen Bereichen kann man denn mit zwei nicht-vb arbeiten? Bleibt da wirklich nur Wald- und Wiesenanwalt, der am Existenzminimum jedes Mandat annehmen muss? Oder gibt es auch andere (nette!) Berufe, die gut sind?
Zuletzt geändert von Lucia2010 am Sonntag 17. April 2011, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Senat antwortet auf Fragen, die der Fall nicht aufwirft, mit Verfassungsgrundsätzen, die das Grundgesetz nicht enthält.“ - Sondervotum Prof. Dr. Lübbe-Wolff
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bilguer
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von bilguer »

Lucia2010 hat geschrieben:Ernstgemeine Frage: In welchen Bereichen kann man denn mit zwei nicht-vb arbeiten? Bleibt da wirklich nur Wald- und Wiesenanwalt, der am Existenzminimum jedes Mandat annehmen muss? Oder gibt es auch andere (nette!) Berufe, die gut sind?
Schau Dir einfach einmal an, wieviel Examen es mit vb gibt und dann halt daneben die Breite an Jobangeboten, die es mit einer juristischen Ausbildung gibt.
Allein daraus wird schon klar, dass man auch unterhalb von vb Jobs erhalten kann, die mehr sind als "nur" ein Wald- und Wiesenanwalt, obwohl auch letzteres Spaß machen kann.
Meine Antwort auf Deine PN kommt heute Abend.

Gruß
bilguer
recht_selten
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von recht_selten »

Bin zwar noch nicht berufstätig, aber das sehe ich auch so. Ein VB erreichen ca. 15% der Juristen. Ein Doppelprädikat dann wahrscheinlich noch weniger. Wenn alle anderen überhaupt keine Chancen hätten, wären ja 85% der Juristen arbeitslos und das ist ja meines Wissens nicht der Fall.
I.Ü. kann man das auch anhand der Stellenangebote feststellen (z.B. auf lto.de). Da wird häufig pauschal nach Volljuristen gesucht bzw. "nur" ein befriedigendes Examen verlangt.
Im Zweifel gibt es ja auch andere Fachbereiche, in denen juristisches Wissen gefragt ist. Wenn man sich die Berichterstattung so mancher Zeitschriften anschaut, scheinen diese ja zwingend Juristen zu benötigen ;) Denn dass das zweite Staatsexamen keine zwingende Promotionsvoraussetzung ist, weiß glaub ich auch Jurist ohne VB ;)
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Muirne
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Muirne »

Wobei man den avatar heute noch
mehr denn frueher in frage stellen kann.
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Lucia2010
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Lucia2010 »

War es bilguer, der vor 2 Wochen in einem anderen Thread mal etwas schrieb wie 'Mal schauen, ob du den Ava in 2 Wochen noch drin hast'? ;)
"Der Senat antwortet auf Fragen, die der Fall nicht aufwirft, mit Verfassungsgrundsätzen, die das Grundgesetz nicht enthält.“ - Sondervotum Prof. Dr. Lübbe-Wolff
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von bilguer »

Lucia2010 hat geschrieben:War es bilguer, der vor 2 Wochen in einem anderen Thread mal etwas schrieb wie 'Mal schauen, ob du den Ava in 2 Wochen noch drin hast'? ;)
OK, ich finde das sehr tapfer!
Behalt den Avatar und schreibe ein "in memoriam" darunter. :D
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Lucia2010
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Lucia2010 »

:D

Man muss auch in Krisenzeiten tapfer sein und standhaft bleiben... ;)
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Ara »

Lucia2010 hat geschrieben::D

Man muss auch in Krisenzeiten tapfer sein und standhaft bleiben... ;)
Hab ich mir vor 200 Jahren auch gesagt!
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von Lara83 »

Pumpkin hat geschrieben:Mich ärgert diese "Alles oder Nichts"-Situation. Da wäre das potenzielle Dasein z.B. als Richter, was ich als sehr erstrebenswert empfinde, aber auch ein Dasein als selbstständiger Anwalt, der seine Kanzlei im Wohnzimmer hat und nur schwer an Mandanten kommt, was ich wirklich nicht will (gegen eine Einstellung als Anwalt in einer Kanzlei hätte ich dagegen nichts). Dann lieber einen Kompromiss finden und einen Beruf haben, den ich schlechter finde als das Maximalziel Richter, aber besser als Dorfanwalt? Mit Jura hätte ich so viel zu gewinnen, aber auch so viel zu verlieren...
ach, das ist doch so nicht richtig. gibt etliches zwischen richter und dorfanwalt und neben richter und dorfanwalt. und richter-sein als die "alles"-situation anzusehen, lässt sich ja auch nicht verallgemeinrn. das sind ja nur persönliche vorlieben (ich würde niemals richter sein wollen!). und dass man evtl. tatsächlich nicht seinen traumjob bekommt, kann einem in allen bereichen passieren, nicht nur in der juristerei.
chris0
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Re: Rund ums Studium...

Beitrag von chris0 »

im 1. Semester hat man doch im Zweifel noch nie eine Kanzlei von innen gesehen, Gerichtsverfahren kennt man aus Filmen oder vielleicht war man mal mit der Schulklasse da...

Was dir in 6 bis 8 Jahren tatsächlich gefällt wird sich noch zeigen. Klar gibt es Juristen, die wollen von Beginn an Richter werden und es bleibt auch bei diesem Wunsch. Viele wollen nach den Stationen im Ref aber dann doch genau das nicht mehr und machen was anderes. Vielleicht versteht es ein Anwalt bei deinem ersten Praktikum noch dein Interesse für die Anwaltschaft zu wecken, wer kann das jetzt schon sagen. Du hast einen Marathon zu laufen, sprinte nicht gleich mit deiner Maximalgeschwindigkeit los.
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