Uni einklagen!

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Uni einklagen!

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo allerseits!

Ich habe dieses Jahr in Niedersachsen mein Abitur gemacht und bin unglücklicher Bestandteil des Doppeljahrgangs.
Mein Abitur habe ich mit 2,6 gemacht.

Ich möchte ab dem Wintersemester 2011/2012 mein Studium in Hannover beginnen, bin jedoch einigermaßen
skeptisch, ob ich mit meiner Abiturnote angenommen werde hinsichtlich dem zu befürchtenen Anstrom an Zulassungsanfragen.


Die Zulassungskriterien in Hannover bestehen aus:
51% Abiturnote
25% Deutschnote (beste)
12% Erste Fremdsprache (beste)
12%Mathe (beste)

Ich habe folgende Noten:

Deutsch 12 Punkte
Englisch 9 Punkte
Mathe 5 Punkte

Der NC in Hannover lag letztes Jahr bei 2,7.


Nun meine eigentliche Frage:
Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, dass es eine Möglichkeit gibt, sich an Unis einzuklagen.
Nun wollte ich fragen, wie das verläuft und wie die Chancen sind, damit durchzukommen


Schönen Gruß,

Hannoveraner
EinHeinz
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von EinHeinz »

So jetzt kommt ein Anti-Post.

Such dir eine andere Uni oder nimm ein Wartesemester (freiwilliges soziales Jahr, macht sich im Lebenslauf auch nicht schlecht bei einer vernünftigen Adresse) in Kauf.

Wie lächerlich ist es bitte sich mit so einer... ich sag mal mäßigen Abi Note bei einem solchen NC einzuklagen. Nimm es doch einfach als Lehrgeld - für Mathe hättest du einfach mehr tun sollen. Außerdem bist du nicht unglücklicher Bestandteil eines Doppeljahrgangs sondern glücklicher Bestandteil der Abiturienten. Dass du nicht zu den besten gehörst und deswegen nun ein kleines Problem hast liegt in deiner Verantwortung und wird dich auch später noch ereilen.

Da du dich ohne Anwalt eh nicht einklagen können wirst, kannst du auch direkt diesen konsultieren. Mit etwas Glück ist deine Erstberatung kostenlos. Dafür ist das Forum nicht gedacht. ::roll:

PS: Einen Nachtrag zum Einklagen. Grundsätzlich wurde das von Leuten genutzt die entweder zu viel Geld haben oder schon immer den Traum haben Arzt zu werden. Da gibt es nämlich eine etwas höhere Hürde durch den NC die man schon mal verfehlen kann. Gerade in Hannover hat sich das jedoch auch mal gerächt. Soweit ich mich erinnere wurden da einige Medizinstudenten nach 3 Semester exmatrikuliert die sich eingeklagt haben.
Zuletzt geändert von EinHeinz am Samstag 11. Juni 2011, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
Gelöschter Nutzer

Re: Uni einklagen!

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

EinHeinz hat geschrieben: Dafür ist das Forum nicht gedacht. ::roll:

Es geht mir auch nicht um eine anwaltliche Beratung, sondern viel mehr um Erfahrungswerte und die Möglichkeit überhaupt, sich einzuklagen.

PS: Mathe lag am Lehrer! ;)
julée
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von julée »

Warum muss es denn unbedingt Hannover sein?! :-k

Erheblich einfacher als sich irgendwo einzuklagen dürfte es sein, sich an mehreren Unis zu bewerben und notfalls woanders hinzugehen und dann nach einigen Semestern an die Wunschuni zu wechseln. Gerade bei Jura macht es m.E. keinen Sinn sich einzuklagen.
Das kann man machen, wenn der N.C. unerreichbar bei 1.0 oder so liegt, aber doch nicht, wenn man an mindestens 50% der Unis mit einem Schnitt von 2.6 noch eine realistische Chance auf Zulassung hat.

Welche konkreten Nachweise zum Einklagen Du erbringen musst, wird Dir aber nur ein hierauf spezialisierter Anwalt sagen können.
Ich vermute mal, hier wirst Du keinen finden, der sich bei Jura eingeklagt hat...
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von Cardican »

Diese Klagen sind m.E. sehr (!) teuer - überleg einfach, ob Du nicht das Geld in 'nen halbes Jahr Auslandspraktikum o.ä. investieren kannst und dann mit Wartesemester reinkommst. Die meisten klagen kommen m.E. von Leuten die 5-10 Jahra auf ihr Medizinstudium warten, da lohnt es sich dann schonmal so etwas zu versuchen und ordentlich Kohle zu verbraten.
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von forsaken »

Siehe: BVerwG, Urteil vom 23.03.2011 - 6 CN 3.10

Ciao
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von Ulpian »

Clevere Medizinstudenten klagen nicht, sondern studieren ein paar Semester in Szeged und wechseln dann...

Um was für ein Fach geht es denn? Wenn es nicht etwas ganz spezielles ist, findet sich ganz sicher eine Möglichkeit, ohne Klage zu studieren.
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AdamCarter
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von AdamCarter »

forsaken hat geschrieben:Siehe: BVerwG, Urteil vom 23.03.2011 - 6 CN 3.10

Ciao
Forsaken
Oh man, der bei dejure verlinkte Spiegelartikel ist ja der Hammer, durchgehend frei nach dem Motto "Die bösen bösen Juristen" :-k

@edit:

Es sind bei Jura sogar viele der Top-Unis zulassungsfrei bzw. haben lächerlich niedrige Anforderungen, schau dich da einfach um. Hannover ist bei sämtlichen Rankings eigentlich immer nur im tiefsten Bodensatz dabei - dazu muss ich aber sagen dass ich die Fakultät nicht kenne, über die Qualität also auch nix sagen kann was eben über die Rankings hinausgeht (von denen man halten kann was man will).
Es gibt soviele schöne Städte wo man Jura studieren kann, teilweise wie gesagt ohne NC und mit tollen Fakultäten. Und falls du nach Hannover willst weil du da herkommst: Ein Grund mehr NICHT in Hannover zu studieren.

btw, an der Faulheilt die zu deinem Abischnitt geführt hat musst du ein bissel was tun, Jura ist ziemlich arbeitsintensiv. Aber ich denke mal damit erzähl ich dir nix neues ;-)
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von Ant-Man »

Eine Studienplatzklage muss nicht teuer sein, vorausgesetzt man selbst (oder die Eltern) hat eine Rechtsschutzversicherung, die eine Studienplatzklage (bzw. verwaltungsgerichtliche Streitigkeiten) abdeckt. Auf jeden Fall einen Blick in die AGB der Rechtsschutzversicherung (ARB) werfen. ;)
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Ara
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von Ara »

Bei Jura stellen sich doch die meisten Unis gar nicht an... Was kostet denn ein Jurist? Der hockt in paar Vorlesungen die eh nie voll sind und belegt mal nen Platz in der Bib.

Hier bei uns in Hamburg reichte in den letzten Jahren bei Jura ein Widerspruch und eine Klageeinreichung beim Verwaltungsgericht mit nem Asta Vordruck. Dann bekam man von der Uni nen Platz und hat 75 Euro gezahlt für den ganzen Spaß und das mit ner Erfolgsquote von 100%, da die Uni gar keine Lust hatte sich drum zu streiten. Hier mal die Info-Mappe vom Asta UniHH wird sicher in Hannover nicht groß anders sein: http://www.asta-uhh.de/uploads/media/Studienplatzbeschaffung-Kurzinfo.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt)

Viel größeres Problem ist, dass die Einkläger bei uns die OE-Wochen verpassen (Die doch sehr hilfreich war, vor allem wenn man neu in der Stadt ist) und, dass sie erst n paar Wochen später eingestiegen sind und da schon ein bisschen was verpasst hatten.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
EinHeinz
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von EinHeinz »

Ara hat geschrieben: Viel größeres Problem ist, dass die Einkläger bei uns die OE-Wochen verpassen (Die doch sehr hilfreich war, vor allem wenn man neu in der Stadt ist) und, dass sie erst n paar Wochen später eingestiegen sind und da schon ein bisschen was verpasst hatten.
Ist ja bei ihm kein Problem. Außerdem kann man da doch einfach hingehen, wie wenn man eingeschrieben wäre? Über Facebook, StudiVZ und die Uniseite bekommt man die selben Infos wie die Immatrikulierten.
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Ara
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von Ara »

EinHeinz hat geschrieben: Ist ja bei ihm kein Problem. Außerdem kann man da doch einfach hingehen, wie wenn man eingeschrieben wäre? Über Facebook, StudiVZ und die Uniseite bekommt man die selben Infos wie die Immatrikulierten.
Bei uns wurden Semesterausweise kontrolliert bei der Einteilung in die OE-Gruppen. Und es geht ja meist nicht mal um die Infos die man bekommen hat, sondern auch seine Mitstudenten kennen zu lernen. Die meisten lernt man ja doch erst richtig nach einem, zwei oder fünf Bier kennen!

Aber klar, daran wird kein Studium scheitern ;]
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Uni einklagen!

Beitrag von HRP »

Geht denn das gute alte "Ich studiere Jura erst einmal im Nebenfach und wechsle dann unbürokratisch ins Hauptfach." nicht mehr? So haben das einiger meiner ehemaligen Kommilitonen gemacht.
Gelöschter Nutzer

Re: Uni einklagen!

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Willst du dein Glück nicht erstmal auf normalem Wege versuchen, bevor du über eine Klage nachdenkst ::roll: ? Eine Bekannte hat vor 3 Jahren mit einem wesentlich schlechteren Abi (3,x; keine Wartesemester) einen Platz für Jura in Hannover bekommen, wenn auch erst im Nachrückverfahren.
Gelöschter Nutzer

Re: Uni einklagen!

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Jura erst einmal im Nebenfach und wechsle dann unbürokratisch ins Hauptfach." nicht mehr? So haben das einiger meiner ehemaligen Kommilitonen gemacht.



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