Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Fyrion
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Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Fyrion »

irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für examenszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im seminar den hintern platt.

daher hier mal ein thread in dem man ernsthaft über die examenszeit plaudern kann oder einfach nur frust ablassen.

ich fang mal mit dem ernsthaften plaudern an:
wer schafft es eigentlich ernsthaft auf diese ominösen 8 stunden netto am tag, die irgendwie dauernd im raum rumschwirren? wer hat sich das ausgedacht? könnt ihr euch jeden tag 8 stunden lang konzentrieren? ich meine, es ist ja eine sache 8 oder von mir aus auch 10 oder 12 stunden zu arbeiten, auch juristisch zu arbeiten. aber LERNEN ist so ziemlich das anstrengendste und schwierigste wozu das gehirn in der lage ist, also das aufnehmen, verarbeiten, ordnen neuer informationen.
wenn ich an einem tag mal 3-4 stunden wirklich konzentriert stoff aufnehme, neue dinge verstanden habe und sich mein wissen vergrößert, kann ich schon recht zufrieden sein. aber irgendwie habe ich ständig das gefühl nicht genug zu machen, denn 3/4 der leute kommen um 8 und gehen um 20 uhr. was machen sie die ganze zeit da? die gehena uch nicht ständig kaffee trinken oder mensen, die sitzen da und lesen. bestimmt 8-10 stunden am tag. ist mein gehirn mangelhaft, oder was ist da los bei den kollegen?

zweitens: examenspanik. wer kennt sie nicht, die wunderschönen momente, in denen man der überzeugung ist, dass man das niemals schaffen wird. ich schreib in so ca. 4 monaten ( mitte oktober ) und kann mir kaum vorstellen, dass ich bis dahin vernünftig fälle lösen kann. materiell bin ich eigentlich recht fit, mittlerweile gibt es auch kaum eine lösung, sei es im KK oder im fallbuch, die ich nicht nachvollziehen oder verstehen kann. aber sitzt man vor dem blanken sachverhalt denkt man sich trotzdem jedes mal: aha, toll. nie gesehen - keine ahnung ( bester fall ) ODER aha...irgendwie schonmal gesehen...kann mich nicht errinern ( schlimmster fall weil frustrierend ).
nur einmal möchte ich in eine klausur gehen und sehen: ha, kenn ich alles, kann ich alles, kurz skizze machen und dann schön locker runterschreiben...aber das wird wohl nicht passieren, oder?

und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun? schlimm genug, dass sich kaum über etwas anderes als jura unterhalten wird, das ständige geprotze geht auch sehr gegen den strich. "was, du wiederholst nur mit dem musielack? das ist doch viel zu wenig, also den medicus BR sollte man schon so 1-2 mal komplett durcharbeiten!" und derlei mehr.
was ich daran nicht verstehe: soll es wirklich sinnvoll sein, sich "probleme" zu merken? kann das irgendwer, sich alle probleme im z.B. schuldrecht merken? also ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber ich bin froh, dass ich mir meine telefonnummer merken kann. ich kann entweder verstehen, wo ein problem im anspruchsaufbau herkommt, welche interessen betroffen sind und aus welchen rechtsfolgen sich diese problematiken ergeben. oder ich kann es eben nicht verstehen, dann kann ich es zwar lernen, aber in zwei wochen habe ich das zu 100% vergessen.
deswegen verstehe ich nie den einwand "oh das ist aber nicht tiefgehend genug das buch". ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man, um beim beispiel zu bleiben, den musielak einmal durchgearbeitet und VERSTANDEN hat, man mit irgend einer schuldrechtsklausur ein problem haben wird. auch wenn da probleme auftauchen, die man noch nie gesehen hat. die entstehen doch nicht im luftleeren raum, sondern ergeben sich entweder zwingend aus der systematik des jeweiligen anspruchs oder halt nicht, dann können sie aber so bedeutend nicht sein.

naja so viel zum thema lust und frust, haut rein, schreibt mit - völlig ohne sinn und konzept :)

abschlussfrage: was kann man sich in 4 monaten wohl noch reinprügeln? meinungen im bekanntenkreis gehen ausseinander von "in 4 monaten kannst du so ziemlich alles wiederholen" bis "ohoh. das wird aber knapp BGB AT nochmal komplett zu schaffen" mein stand: alles mal im rep gehört und versucht nachzuarbeiten/mitzuarbeiten. in örecht allerdings erfolgreicher als im zivilrecht. dafür ist komischerweise im zivilrecht mehr hängengeblieben, bzw klappt die falllösung einfach besser, im örecht haperts am ersten entscheidenden einstieg.

jedenfalls jetzt große wiederholrunde. bgb at, schuldR at soweit durch. örecht staatsorga, grundrechte soweit durch. als nächstes also verwaltungsrecht AT und schuldrecht BT. probeklausuren so zwischen 4 und 9 mit paar ausrutschern nach unten, aber von sicherheit kann keine rede sein. ( und von ganz ohne hilfe auch nicht, ein gaaaanz kleiner kurzer blick ins skript "wie war nochmal der aufbau" ist doch zu verlockend. wobei das am juli endgültig zu unterbleiben hat. hab ich mir jedenfalls vorgenommen. hach, die beichte tat gut, jetzt kommen bestimmt die rügen eingeflogen :))

momentane verfassung: wenn ich glück habe, kann ich mit sowas wie 4 punkten aus dem massaker kommen. ohne glück wirds wohl nix. dabei hatte ich mal ganz gute noten, back in the days :D
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Eagnai »

Fyrion hat geschrieben:und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun?
Einfach nicht hinhören... oder hinhören und dir dabei denken "Na und? Ich mach's halt anders, warum soll meine Methode nicht genauso gut sein?"

Jeder lernt anders am besten, also muss auch jeder seine eigene Lernmethode finden - was dem einen sehr viel bringt, hilft dem anderen gar nichts und umgekehrt.

Und: Den Medicus muss man definitiv nicht durchgearbeitet haben, um ein gutes Examen zu machen. Ich habe das Ding damals nach fünfzig Seiten frustriert wieder in die Ecke gelegt und danach nie wieder reingeschaut, und geschadet hat's mir nicht... und ich bin sicher, dass das gerade in Bezug auf den Medicus nicht wenigen so geht. An dem Ding scheiden sich die Geister. ;)
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Letitia »

Fyrion hat geschrieben: und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun?
Ignorieren und die Kontakte zu Nichtkuristen pflegen, das hilft ganz gut ;-) Zu den wenigen erträglichen Jurastudenten kannste ja den Kontakt aufrechterhalten.
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Fyrion
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Fyrion »

jaaa ignorieren sagt sich ja so einfach. aber auch der selbstbewussteste mensch vergleicht. und dann schreibt sabine ne bessere note im örecht und der klaus ist auf einmal super fit im strafrechtskurs und man denkt sich hmmm vielleicht sollte ich auch mal das skript von hummer oder jungfrau schmidt ausprobieren. :drinking:
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Letitia »

Klar ist das schwer, aber wenn du nach den anderen schaust, zieht dich das nur runter. Es gibt so viele Dummschwätzer, die man ohnehin nicht ernst nehmen muss. Entscheidend ist, was du am Ende auf dem Papier stehen hast. Wie du dein Ziel erreichst, bleibt dir überlassen. Nur du weißt, wie du am besten und mit welcher Literatur arbeitest. Wenn man ein Buch nicht liest, weil man den Schreibstil oder was auch immer scheiße findet, dann nutzt es auch nichts, wenn mans im Schrank stehen hat.

Kopf hoch, auch die Examensvorbereitung geht vorbei ;)
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Fyrion
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Fyrion »

na dass die vorbeigeht, das bezweifel ich nicht - fraglich bleibt ob sie mich mitnimmt 8[
julée
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von julée »

a) was Leute von 8-20 Uhr in der Bib machen, ist mir auch schleierhaft. Effektiv lernen (und das dürfte mehr sein als immer das gleiche Skript zu markern) tun sie sicherlich nicht die ganze Zeit über (das geht mal ein paar Tage lang, aber ein ganzes Jahr?!). Bei mir waren es meistens - bei ehrlicher Betrachtung - eher max. 5-6 Stunden "netto". Hat auch vollkommen gereicht. Aber natürlich hat man vorher selten diese Einsicht und macht sich selbst verrückt, weil man ja abends noch "eben schnell" nach 17 Uhr das ultimative Problem xy sich erarbeiten könnte.

b) richtige oder falsche Literatur gibt es nur begrenzt - vor allem, wenn Du zusätzlich den gesamten Stoff auch schon mal im Rep gehört hast, dürfte es jedenfalls im Grundsatz egal sein, ob Du mit Musielak oder Medicus wiederholst. Kann natürlich sein, dass im Medicus oder einem sonstigen ach-so-tollen Buch das nebensächliche Problem xy wunderbar gut erklärt ist und man damit im Examen einen Vollltreffer landen kann, aber mit soliden Grundkenntnissen sollte man (fast) jede Klausur lösen können.

c) Kommilitonen einfach nicht beachten - oder ihnen mit ernstem Gesicht erklären, Du könntest es Dir leisten "nur" mit dem Musielak zu wiederholen, da Du ja nebenbei schon den MüKo gelesen hast :D

d) 4 Monate sind viel Zeit - wenn Du es Dir aufteilst, kannst Du in 12 Wochen den Stoff nochmal komplett wiederholen und hast dann immer noch 4 (?) Wochen zur "freien" Verfügung. Du solltest ja schon genügend Erfahrung haben, wieviel Du so in einer Woche schaffst.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
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showbee
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von showbee »

Fyrion hat geschrieben:irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für examenszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im seminar den hintern platt.
Jep!
Irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für arbeitsszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im büro den hintern platt.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von julée »

showbee hat geschrieben:
Fyrion hat geschrieben:irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für examenszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im seminar den hintern platt.
Jep!
Irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für arbeitsszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im büro den hintern platt.
Da fragt man sich doch, wer eigentlich Zeit hat, jetzt schon am See zu liegen... :D
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Infinit-E
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Infinit-E »

Ohne großartig diesen Thread gelesen zu haben:
Vier Monate genügen LOCKER, um den gesamten examensrelevanten Stoff zu wiederholen. Bei mir haben sogar 2,5 Monate genügt.
Der Tritt ins Gesäß der unterstellten Mitarbeiterin gehört auch dann nicht zur "betrieblichen Tätigkeit" einer Vorgesetzten, wenn er mit der Absicht der Leistungsförderung oder Disziplinierung geschieht.
LAG Düsseldorf, Az: 12 (18) Sa 196/98
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lawlita
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von lawlita »

Mal input zu ein paar Punkten:

Effektiv lernen ist sehr anstrengend und keine Kurzstreckendisziplin. Klar kann man von 8 bis 20 Uhr durchlernen. Nur das hält man nicht lange durch. Und das schlechteste, was einem passieren kann, ist, dass einem kurz vor oder im Examen schlicht und ergreifend die Kraft ausgeht. Und ja, ich kenne Leute, denen genau das passiert ist. Blöd.
In meiner Examensvorbereitung zum Ersten Examen habe ich nur sehr, sehr selten mehr als 6 Stunden netto gelernt. Meistens waren es 5. Mit Pausen zwischendurch, die das Hirn einfach braucht, ist man dann zwar auch bis zum späten Nachmittag (je nach Frühaufsteherqualitäten) beschäftigt, aber zumindest hat man vom Abend noch was.

Lernen ist auch sehr individuell. Der eine schafft es morgens vor dem Frühstück schon das erste Kapitel zu lesen, der andere schläft gerne lang und lernt lieber abends oder nachts, wenn es still ist. Beides nicht mein Ding, z.B. Aber was ich damit sagen will: Es hilft dir nichts, dich an anderen zu orientieren.

Wenn dich die Kommilitonen nerven, hilft es vllt schon in einen anderen Bibliotheksbereich zu gehen. Freunde von mir haben im Theologiebereich gelernt. Da war es angeblich schön still. ;)

Das Gefühl, nichts zu können und von der Stoffmenge überfordert zu sein, gehört leider zur Examensvorbereitung dazu und wird immer wieder auftauchen - egal wie lange die Vorbereitung auch dauert(!). Da hilft es nur die Emotionen so weit es geht runterzudrehen, vllt mal einen Tag bewusst jurafrei zu machen und dann geht es auch wieder.
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Vincent
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Vincent »

Fyrion hat geschrieben: wer schafft es eigentlich ernsthaft auf diese ominösen 8 stunden netto am tag, die irgendwie dauernd im raum rumschwirren?
Auch wenns schon gesagt wurde: nur Idioten machen das. Die sind dann entweder ausgebrannt oder dümpeln irgendwann in der Bib vor sich her. Repetitoren sollen Panik machen, damit die Leute weiter in ihre idiotischen Kurse gehen.
Ist Mist. Ich persönlich habs so gemacht: 2x2 Stunden durchlernen mit ner saftigen Mittagspause zwischendrin. Im Laufe der Zeit habe ich dann auf 2x2,5 und dann auf 2x3h aufgestockt. Und die Zeiten waren weißgott nicht in Stein gemeißelt. Und danach ist der Tag nicht vorbei!
In der Zeit hab ich noch reiten gelernt und mich auf nen Marathon vorbereitet. Wenn man schon um 8 anfängt, ist man mit 1,5h Mittagspause spätestens um 17 Uhr aus der Bib draußen. Mit dem Hoppa früh morgens oder abends auszureiten oder durch die Wälder laufen zu gehen hilft insbesondere gegen deine Probleme aus Pkt. 2 und 3.
Fyrion hat geschrieben: zweitens: examenspanik. wer kennt sie nicht, die wunderschönen momente, in denen man der überzeugung ist, dass man das niemals schaffen wird. ich schreib in so ca. 4 monaten ( mitte oktober ) und kann mir kaum vorstellen, dass ich bis dahin vernünftig fälle lösen kann. materiell bin ich eigentlich recht fit, mittlerweile gibt es auch kaum eine lösung, sei es im KK oder im fallbuch, die ich nicht nachvollziehen oder verstehen kann. aber sitzt man vor dem blanken sachverhalt denkt man sich trotzdem jedes mal: aha, toll. nie gesehen - keine ahnung ( bester fall ) ODER aha...irgendwie schonmal gesehen...kann mich nicht errinern ( schlimmster fall weil frustrierend ).
nur einmal möchte ich in eine klausur gehen und sehen: ha, kenn ich alles, kann ich alles, kurz skizze machen und dann schön locker runterschreiben...aber das wird wohl nicht passieren, oder?
Näh. Nicht wirklich. Klausuren sind eben schitte. Schreib viele davon!
Fyrion hat geschrieben: und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun? schlimm genug, dass sich kaum über etwas anderes als jura unterhalten wird, das ständige geprotze geht auch sehr gegen den strich. "was, du wiederholst nur mit dem musielack? das ist doch viel zu wenig, also den medicus BR sollte man schon so 1-2 mal komplett durcharbeiten!" und derlei mehr.
was ich daran nicht verstehe: soll es wirklich sinnvoll sein, sich "probleme" zu merken? kann das irgendwer, sich alle probleme im z.B. schuldrecht merken? also ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber ich bin froh, dass ich mir meine telefonnummer merken kann. ich kann entweder verstehen, wo ein problem im anspruchsaufbau herkommt, welche interessen betroffen sind und aus welchen rechtsfolgen sich diese problematiken ergeben. oder ich kann es eben nicht verstehen, dann kann ich es zwar lernen, aber in zwei wochen habe ich das zu 100% vergessen.
deswegen verstehe ich nie den einwand "oh das ist aber nicht tiefgehend genug das buch". ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man, um beim beispiel zu bleiben, den musielak einmal durchgearbeitet und VERSTANDEN hat, man mit irgend einer schuldrechtsklausur ein problem haben wird. auch wenn da probleme auftauchen, die man noch nie gesehen hat. die entstehen doch nicht im luftleeren raum, sondern ergeben sich entweder zwingend aus der systematik des jeweiligen anspruchs oder halt nicht, dann können sie aber so bedeutend nicht sein.
Was sind denn das für Idioten? Häng mehr mit Nichtjuristen rum. Insbesondere nach dem Lernen. Oder du findest ein paar normale Juristen (ich hab in meinem ganzen Semester genau EINE solche Person gefunden)
Nach dem Lernen und in den Pausen ist Juraverbot.
Fyrion hat geschrieben: abschlussfrage: was kann man sich in 4 monaten wohl noch reinprügeln?
Ne Menge! Wenn Leute sich 1 Jahr lang vorbereiten, sind 4 Monate 1/3, was mehr oder weniger einem ganzen Rechtsgebiet entspricht. ...Naja, nicht ganz. Aber 4 Monate sind noch ne Menge Zeit. Trödeln ist dennoch nicht.
Fyrion hat geschrieben: momentane verfassung: wenn ich glück habe, kann ich mit sowas wie 4 punkten aus dem massaker kommen. ohne glück wirds wohl nix. dabei hatte ich mal ganz gute noten, back in the days :D
Mach dich nicht selbst zum Verlierer, bevor die Prüfungen überhaupt beginnen. Was isn das für eine bekloppte Einstellung?
Und selbst wenn. Mit 4 Punkten bist du immernoch besser dran als die 30-40% der Kandidaten, die durchfallen.

Entdecke mal wieder den Denny Crane in dir, freu dich, dass es bald vorüber ist und hau rein. ;)
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Unbedingt den zeitlichen Deckel draufhalten - die Examensvorbereitung muß wichtig sein, aber sie darf nicht überhand nehmen. Konsequentes Arbeiten ohne viel Zeitverluste (oder aber ausdrücklich geplante, s. Vincents Mittagspause) bringt viel. Viele halten von einem Plan nichts, er bringt aber ein gewisses abendliches Erfolgserlebnis, wenn es paßt. Sollte man also einen Plan haben (im streng formalistischen Sinne), so sollte er realistisch und lieber etwas zu pessimistisch sein.

Die Schreckensberichte über Mitstudenten überraschen mich immer etwas. Da hatte ich wohl Glück :-w
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von EinHeinz »

Zu den 8 Stunden: Ich bin letztens mal über die Seite der LMU gestolpert und da gibts einen Musterplan zur Examensvorbereitung. Da finde ich die zeitliche Aufteilung für den Tag ziemlich gut und kann mir vorstellen dass man so eher was behält als von 9 bis 9 in der Bib. Dummerweise ist er auf 18 Monate ausgelegt:
http://www.jura.uni-muenchen.de/personen/knoche_joachim/examensvorbereitung.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
Vincent hat geschrieben: Was sind denn das für Idioten? Häng mehr mit Nichtjuristen rum. Insbesondere nach dem Lernen. Oder du findest ein paar normale Juristen (ich hab in meinem ganzen Semester genau EINE solche Person gefunden)
Nach dem Lernen und in den Pausen ist Juraverbot.
Nicht nur danach. Meine Mittagspause bringt mir nichts wenn ich auch die ganze Zeit nur über Jura rede. Da möchte ich mal etwas abschalten. Bei einer großen Gruppe jedoch kaum möglich.

PS: Wie kommt man dazu vormittags zu reiten? Wo hast du studiert, klingt ja idyllisch. ;)
Zuletzt geändert von EinHeinz am Dienstag 28. Juni 2011, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Vincent
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Vincent »

EinHeinz hat geschrieben: Nicht nur danach. Meine Mittagspause bringt mir nichts wenn ich auch die ganze Zeit nur über Jura rede. Da möchte ich mal etwas abschalten. Bei einer großen Gruppe jedoch kaum möglich.
Türlich auch in den Pausen.
Mit was für Vollspaten und Fachidioten lernt ihr alle denn, dass die niemals den Juramist sein lassen können?
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