"Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Tobias__21
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Tobias__21 »

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Justitian
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Justitian »

Mietspantrakt hat geschrieben:keine streitstaende lernen (ausser im strafrecht). wenn man die wertungen hinter dem gesetz verstanden hat ist die halbe miete schon bezahlt.
Stimmt einerseits, andererseits fängt man erst an zu verstehen wenn man eine ganze Menge auswendig gelernt hat. Es gibt nicht soetwas wie die "50 Wertungen des BGB" die man versteht und dann kann man jedes Problem lösen. Die Gesetze sind wie Spinnennetze und wertungsbasierte Argumentationen sind oft auch nur Analogien zu auswendig Gelerntem.
Schließlich gibt es noch einige Streitstände, auf die man niemals kommen wird, auch wenn man alles verstanden hat. Und das nicht nur im Strafrecht.
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
Mietspantrakt
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Mietspantrakt »

also, ich habe die examensklausuren so erlebt, dass es um reine gesetzesarbeit geht. 90% waren durch sauberes subsumieren und grundverstaendnis zu loesen. von dem gelernten streitstaenden habe ich keinen einzigen brauchen koennen (ausser strafrecht). da sind die hemmer klausuren ganz anders (wobei es trotzdem etwas bringt, sie mitzuschreiben m.e.).
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
Samson
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Samson »

Mietspantrakt hat geschrieben:also, ich habe die examensklausuren so erlebt, dass es um reine gesetzesarbeit geht. 90% waren durch sauberes subsumieren und grundverstaendnis zu loesen. von dem gelernten streitstaenden habe ich keinen einzigen brauchen koennen (ausser strafrecht). da sind die hemmer klausuren ganz anders (wobei es trotzdem etwas bringt, sie mitzuschreiben m.e.).
Mitreiß und Trennungstheorie. Da wäre ich eher nicht von selbst drauf gekommen. Also auf eine Lösung schon, aber nicht dass das umstritten ist. Ansonsten hast du durchaus recht.
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Ara
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Ara »

Ich geh mal gegen den Trend: Ich hab mit ~60 ausformulierten Examensklausuren definitiv viel zu viele Klausuren geschrieben... Es hätten 10 gereicht. Ich hatte nie Zeitnot in den Probeklausuren (im Examen wars dagegen dann knapp) und war auch immer in der Lage anständiges Gutachten zu schreiben. Mir hätten 4 durchskizzierte Klausuren mehr gebracht, als eine ausgeschrieben Klausur. Dazu kam, dass unsere Uni-Probeklausuren wenig bis gar nichts mit dem Examen zu tun hatten (Uni: 1 großer Schwerpunkt mit klassischen Streits, Examen: 2-3 völlig unabhängige Themenfelder mit Problemen die man schlicht Anhand des Gesetzes lösen musste). Die Korrekturen waren für die Tonne. Alle Examensprobeklausuren die ich bestanden hatte waren mehr oder weniger für die Tonne. Lediglich die Klausuren in denen ich tatsächlich durchgerasselt bin haben mir geholfen. Einerseits kann ich die Fehler aus den Klausuren noch heute im Schlaf, andererseits hat es mich motiviert zu lernen... Ne Probeklausur mit 7-8 Punkten hab ich dagegen nie mehr angeschaut gehabt.

Wie viel sinnvolles man hätte tun können statt 5 Stunden ne Klausur zu schreiben...

"Klassisches Rep" halte ich weiterhin für überflüssig wenn man einigermaßen begabt ist... Keine Ahnung obs für den 4 Punkte Kandidat was bringen kann. Hatte OnlineRep, fand ich ganz ordentlich und würde ich wiedermachen, würde aber nicht sagen, dass das nun das Wichtigste in meiner Examensvorbereitung war. Auf keinen Fall würde ich mich 3 Tage die Woche jeden Morgen irgendwo hinschleppen und dort demotiviert meinen halben Vormittag verschwenden, um dann den Rest des Tages mich von der schweren Examensvorbereitung zu erholen. Da war n OnlineRep natürlich deutlich angenehmer, da ich es schlicht genutzt habe, wenn ich keine Lust mehr auf Lesen/Schreiben hatte. So nun muss ich aufhören, klingt schon fast nach Werbung :P

Ach und ne kleine "Lerngruppe". Wir haben uns zu zweit tatsächlich 1 mal die Woche getroffen und recht unstrukturiert gelernt. Karteikarten abgefragt, gegenseitige einige Probleme diskutiert und ähnliches. So kriegt man einerseits inhaltlich noch einmal anderen Input, hat eine gewisse Lernkontrolle und man lernt für die mündliche Prüfung. Wichtiger aber: Man vereinsamt in der Examenszeit nicht zu stark und man hat immer wen an seiner Seite, der gerade in der gleichen Ausnahmesituation ist.

Von daher: Hoffen, dass man in den 4 Jahren Jurastudium vor dem Rep viele Grundlagen gelernt hat. Die Monate Examensvorbereitung nutzen um das gesamte angesammelte Wissen wieder hervorzuholen und zu vertiefen (das passiert im Zweifel alleine am Schreibtisch und nicht im Rep). Und am Ende ein gewisses Grundvertrauen in seine eigenen juristischen Fähigkeiten haben... Dann fehlt nur noch die Portion Glück und es klappt mit dem Examen.

Rückblickend fand ich die Examensvorbereitung gar nicht so schlimm... Das Examen (Rund um die Klausuren/mündliche Prüfung) selbst traumatisiert einen sicherlich, aber die ganzen Horrorgeschichten die vorher rund um die Examensvorbereitung gesponnen wurden, waren zumindest für mich humbug... Viel Zeit hab ich im Sommer im Park liegend mit nem Lehrbuch/Skript verbracht... gibt schlimmeres.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
cabal
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von cabal »

Erstmal vielen Dank für die tollen Postings in diesem Thread!

Einige davon hab ich so von Kollegen, die am Ende des Reps sind, auch gehört. Ich hab noch ein paar konkrete Fragen:

1. Was haltet ihr vom Staudinger - Eckpfeiler des Zivilrechts als Zusatzlektüre fürs BGB? Manche feiern den ja mit geradezu religiösem Eifer.

2. Ich habe noch ein großes Problem mit Formalitäten. Ich hatte schon öfter gute Klausuren, wo fachlich eigentlich alles da war - aber über 13 Punkte zu kommen war dann doch nie drin, selbst, wenn ich gefühlt alles gewusst habe. Ich glaube, dass der Grund darin in Schwerpunktsetzung bzw. Formalitäten liegt. Ein großes Problem ist, dass es nirgendwo "perfekte" Arbeiten zum Anschauen gibt, also mal ein komplett (!) durchexerziertes Gutachten. Viele Übungsmaterialien arbeiten mit Beispielen, schreiben dann aber entweder: "in einer Klausur reicht für so eine Ausführung die Zeit freilich nicht" oder es gibt gleich gar keine Textbeispiele - damit weiß ich ja wieder nicht, wie die richtige Schwerpunktsetzung aussehen soll.

3. Wie sieht es eigentlich mit Ausbildungszeitschriften wie der JA oder der JUS aus? Ich habe - ehrlich gesagt - noch nie in meinem ganzen Studium einen Blick in diese Dinger geworfen. Kann man aus denen signifikanten Mehrwert schöpfen, und wie geht man da am besten ran?

Schöne Grüße
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JulezLaw
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von JulezLaw »

Zu 1) kann ich leider nicht viel sagen. Hab da zwar mal reingeschaut, allerdings nicht konkret in der Tiefe mit gearbeitet.

Zu 2) kann ich dir anbieten, mir mal eine Klausur von dir in digitaler Version zu schicken, vielleicht kann ich dir ein paar Tipps geben. Habe jetzt ein paar hundert Klausuren korrigiert ;) Bei Interesse PN.

Zu 3) würde ich sagen, dass das mE Geschmackssache ist. Es schadet ganz bestimmt nicht, sich eine Zeitschrift regelmäßig anzuschauen, dh insbesondere das Inhaltsverzeichnis, und zu lesen, was man interessant findet. Persönlich habe ich das quasi nie gemacht, es sei denn, es war wissenschaftlich irgendwie interessant für mich.
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

TE: Wenn ich Deine Frage richtig verstehe möchtest Du wissen, was ich mir selbst rückblickend mitgeben möchte. Ich wandele Deine Frage insoweit ab, dass ich mich auf den Beginn meiner Examensvorbereitung beziehe. Ein Repetitorium habe ich nicht besucht.

Da wären vier Punkte:

1. Deutlich weniger Klausuren (unter zehn) schreiben. Ich ziehe daraus keinerlei Mehrwert, eher ein Leistungsdefizit. Die Zeit als Freizeit nutzen. (Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen.)

2. (Noch) mehr Veranstaltungen der universitären Vorbereitungskurse nutzen. Den Motivationsschub im Anschluss (lies: Nachbereitung am kommenden Tag) möchte ich nicht missen.

3. Noch mehr auf Lücken setzen. Ich habe spät gemerkt, dass ich in den Fächern, die mich nicht (Zivilrecht) oder nur bedingt (Strafrecht) interessiert haben, auch mit einem großen Mehraufwand nichts mehr herausholen kann und ich aber trotzdem mit der Durchschnittskenntnis ganz taugliche Noten geschrieben habe. Das heißt der Mehraufwand war dort gut investiert, wo ich in der Lage war, regelmäßig sehr gut abzuschließen (Öffentliches Recht; in Regel nicht unter 15 Punkten).

4. (Noch) Mehr zwischen verschiedenen Literaturstilen wechseln. Das schult das Denken.

Daneben gibt es noch kleinere Baustellen, die ich aber hier ersteinmal weglassen wollte. Mit Blick auf die Literatur kann ich wenig raten, da eine klasse Reihe ("Juristischer Studienkurs", C. H. Beck) leider nur unzureichend betrieben wird.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Pillendreher »

Eines darf man aber beim Klausurenschreiben nicht unterschätzen: Erst dann merkt man, ob man den Stoff wirklich auch drauf hat. Es ist was anderes, wenn man Klausuren stichpunktartig löst und dann im Zweifel sagt "Ach, das passt schon", oder wenn man den Fall wirklich lösen muss und merkt, dass man doch recht blank ist und die Thematik doch nicht drauf hat.
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Einwendungsduschgriff
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Ja, deswegen mein Disclaimer. Das kommt ganz entschieden auf die eigene Persönlichkeit an. Ich war immer so kritisch zu mir, dass ich zum Beweis für meine eigenen Mängel keine Klausuren brauchte. Einen Notenzuwachs konnte ich im Laufe der Zeit auch nicht verzeichnen: hatte ich ein Thema verstanden, war die Klausur gut; hatte ich ein Thema nicht verstanden, war die Klausur nicht gut.
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Samson
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Samson »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Ja, deswegen mein Disclaimer. Das kommt ganz entschieden auf die eigene Persönlichkeit an. Ich war immer so kritisch zu mir, dass ich zum Beweis für meine eigenen Mängel keine Klausuren brauchte. Einen Notenzuwachs konnte ich im Laufe der Zeit auch nicht verzeichnen: hatte ich ein Thema verstanden, war die Klausur gut; hatte ich ein Thema nicht verstanden, war die Klausur nicht gut.
bei mir wars genauso. Ich habe auch unter 10 Klausuren geschrieben und im 2. aueßer den Pflichtklausurn gar keine. Würde ich wieder so machen.

was ich anders machen würde:
Nie am Wochenende lernen.
Nie mehr als 4 bis max. 6 Stunden am Tag lernen.
Kein Rep.
Früher Anfangen (am besten schon deutlcih vor der Examensvoerbereitung) wirklich dicke Bücher (z.B. Roxin) zu lesen.
Wenig mit anderen Studenten, außer ausgewählten Freudnen, über Studium und Examen reden. Das führt nicht zum Austausch, sondern zur gegenseitigen Verunsicherung.
Stalker
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Stalker »

cabal hat geschrieben:An alle Leute, die das Examen erfolgreich hinter sich gebracht haben oder gerade kämpfen, ich steige jetzt gerade so richtig durch und habe mich gefragt: Gibt es Bücher (oder sonstige Quellen), die euch so richtige Geistesblitze beschert haben?

Ich meine damit sowohl klassische Lehrbücher als auch Soft-Skill-Bücher bzw. jeden Lesetip (oder allgemeinen Tip), den ihr euch selbst gern an den Anfang des Reps zurückgeschickt hättet. Es muss nichtmal zwangsmäßig mit Jura zu tun haben - wenn es euch denn geholfen hat.
Ich war damals gerade in der Übergangszeit, was die Hörbuch-Skripten von Alpmann anging - die waren damals noch klassisch auf Kassette, und ich hab die Restposten damals quasi geschenkt bekommen. Da ich im Studium als Bote gearbeitet habe, war das nicht wirklich verkehrt.^^
cabal
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von cabal »

Ich bin beeindruckt, wieviele Leute hier kein Rep besucht haben. Ich kenne niemanden, der das so handhabt. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich aus Passau komme, wo man dem Uni-Rep ein sehr hohes Niveau nachsagt und damit jeder zumindest ein paar mal dorthin geht.

Generell finde ich das toll, denn ich bin überhaupt kein auditiver Lerner, und glaube, dass ich mit dem Rep wieder mehr im "Schul-Modus" drin bin - was für mich absolut kacke ist, denn ich lerne am besten zwar mit Lernziel, aber auf mich allein gestellt, in meinem Tempo, nach meinem System. Dafür fehlt mir momentan leider ein wenig der Mut, denn ich hab Angst, was falsch zu machen, was zu verpassen.

@Ara: Welches OnlineRep (ganz ohne Werbehintergedanken) hast du denn in Anspruch genommen? Ich hab mich ein wenig damit auseinandergesetzt - hatte schon Erfahrungen mit MOOCs und fand das immer gut, außerdem mag ich flexible Tagesplanung - aber bis jetzt hat mich nix so recht überzeugt. Hatte bis jetzt noch nie darüber nachgedacht, möchte mir das aber gern näher angucken.

@Stalker: Die Sache mit so Hörbuch-Dingern hab ich mir auch schon überlegt. Wie gesagt, ich bin ein schlechter auditiver Lerner, aber ich fahr ganz gern Radtouren und zock auch mal gern am Abend Computerspiele. Grade bei letzterem hab ich in meinem Zweitstudium öfter mal Vorlesungen nebenbei gehört, und das war nicht ganz verkehrt. Wie haben dir damals die Alpmann-Teile gefallen? Waren die von guter Qualität?

@JulesLaw: Vielen Dank für das Angebot! Haste PN ;)


Ich möcht selber noch etwas zu meinem eigenen Thread hinzufügen: Anki. Das ist so ein Karteikartenprogramm (meiner Meinung nach das beste). Ich hab mir mit dem Ding erbarmungslos fast 100 cases des englischen Rechts in einem Nachmittag reingeprügelt, und wenn man ein Tablet hat, kann man überall wiederholen. Es hat einen ganz guten Algorithmus zur Wiederholung und viele meiner Freunde verwenden es inzwischen. Am besten 20 Minuten am Morgen bzw. immer dann, wenn sonst "nix mehr geht". Es gibt auch andere Software, aber Anki find ich bis jetzt am besten. Nur den Lernfortschritt sollten sie noch ein wenig mehr gamifizieren, aber obwohl es schon einige Grafiken über den Fortschritt gibt, ginge da noch viel mehr. Wichtigster Tip: Lieber 3000 kurze Karteikarten als 1000 lange. Die Fragen und Antworten müssen so kurz und prägnant wie möglich sein, nur so lernt man mit diesem System wirklich effizient. Beim "Lernen" muss man die Punkte, die man so auswendig gelernt hat, verbinden. Ist übrigens gratis.

Zweitens: Microsoft OneNote. Das ist leider nicht gratis, aber es gibt einige kostenlose Alternativen, und viele werdens ohnehin auf ihrem PC haben. Ich hab OneNote lang ignoriert, aber inzwischen liebe ich es. Ich verwend es quasi für ALLES - für die Strukturierung von Hausarbeiten genauso wie für das Lernen für Klausuren, Kochrezepte und random Gedanken, die mir untertags kommen. Was ich daran so mag ist der Aufbau: Man hat eines (oder mehrere) Notebooks. In diese Notebooks kann man "Sections" einbauen, also sowas wie Reiter in einem echten Notizbuch. Und in diese Sections kommen dann einzelne Dokumente, die man so lang machen kann wie man will. Ich finde diesen Aufbau wirklich perfekt, um große Mengen Information zu strukturieren. Man kann auch alle Dokumente mit einem Klick durchsuchen. Tolle Sache.

Drittens: TheBrain. Sehr unbekanntes Mind-Mapping Programm. Ist für viele wahrscheinlich nicht brauchbar, aber für mich wars perfekt. Der bedeutende Unterschied zu Freemind und co ist das sog. "Multi-threading". Das heißt, dass man jeden Punkt der Mindmap mit jedem anderen Punkt verknüpfen kann. Es kann also nicht nur einen parent node, sondern beliebig viele geben. Das ist für viele vielleicht nicht so besonders brauchbar, aber ich hab eine Arbeit über die ECJ-Rechtsprechung zu einem speziellen Thema geschrieben und mir alle bedeutenden Entscheidungen (waren etwa 20 Stück) in eine riesige Mindmap eingefügt und dann alle möglichen Verbindungen hergestellt, sodass ich alles immer auf einen Blick hatte. Da war das wirklich Gold wert, wenn man besonders komplexe Themen hat und mal alles auf einen Blick sehen will.
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Ara
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Ara »

cabal hat geschrieben: @Ara: Welches OnlineRep (ganz ohne Werbehintergedanken) hast du denn in Anspruch genommen? Ich hab mich ein wenig damit auseinandergesetzt - hatte schon Erfahrungen mit MOOCs und fand das immer gut, außerdem mag ich flexible Tagesplanung - aber bis jetzt hat mich nix so recht überzeugt. Hatte bis jetzt noch nie darüber nachgedacht, möchte mir das aber gern näher angucken.
Lecturio. Im Endeffekt einfach nur ein abgefilmtes Präsenzrep (stärker basierend auf Grundlagen und Theorie als auf Fälle. Also anders als Hemmer/Alpmann). Qualitativ durchwachsen (schrieb ich hier irgendwo schonmal). Strafrecht: Sehr gut. Zivilrecht: Ordentlich. Öffentliches Recht: Vom Umfang nicht ausreichend.

Und solltest dich dafür entscheiden: Es gibt IMMER alle paar Wochen nen Gutschein für 50% Rabatt... Also nie die Kurse für Vollpreis kaufen, sondern immer in den Aktionszeiträumen erwerben. (Meist wechseln sich so 2-3 Wochen 50% Rabatt ab. 2-3 Wochen Lebenslanger Kurszugriff und 2-3 Wochen ohne Rabatt ab)
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: "Wäre ich nochmal am Anfang des Reps..."

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

cabal hat geschrieben:Ich bin beeindruckt, wieviele Leute hier kein Rep besucht haben. Ich kenne niemanden, der das so handhabt. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich aus Passau komme, wo man dem Uni-Rep ein sehr hohes Niveau nachsagt und damit jeder zumindest ein paar mal dorthin geht.
Ich bezog mich tatsächlich nur auf kommerzielle Angebote. Die Wiederholungs- und Vertiefungskurse an der Uni habe ich tatsächlich ausgewählt besucht.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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