Schwerpunkt Steuerrecht oder Kapitalmarktrecht?

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Gelöschter Nutzer

Schwerpunkt Steuerrecht oder Kapitalmarktrecht?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hi Leute,

ich bräuchte ein paar Informationen zu den oben erwähnten Schwerpunktbereichen. Momentan studiere ich im 4. Semester an der LMU. Ende dieses Semesters kann man sich für den Schwerpunkt entscheiden. Momentan bin ich zwischen dem Schwerpunkt 6: "Innerstaatliches, Internationales und Europäisches Steuerrecht" und dem Schwerpunkt 4: "Gesellschafts-/Kapitalmarkt- und Insolvenzrecht" hin und hergerissen. Es gibt zwar eine Informationsveranstaltung, allerdings wird dort kaum mehr erzählt, als ich schon herausgefunden habe. Ein paar Vorlesungen zu den jeweiligen Schwerpunkten habe ich auch schon besucht und kann immer noch keinen ausschließen. Die Vorteile sind bei beiden relativ ähnlich: gute Berufsaussichten, internationaler Bezug, wirtschaftlicher Bezug, decken in sehr geringem Umfang auch Examensstoff ab. Daher interessiert mich die Studentenperspektive zu den beiden Schwerpunkten.

Konkret möchte ich gerne wissen:

- wie anspruchsvoll war der Schwerpunktbereich (ungefährer Zeitaufwand)?
- stimmt das mit den Berufsaussichten (unterstellen wir mal ein Examen mit einem Befriedigend)?
- welcher ist besser geeignet für den Einstieg in ein Unternehmen?
- fällt die Bewertung eher schlecht oder gut aus?
- speziell für Steuerrecht: ist der Bezug zum ÖffR sehr groß?

Ich freue mich auf Antworten :)
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Pillendreher
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Re: Schwerpunkt Steuerrecht oder Kapitalmarktrecht?

Beitrag von Pillendreher »

Steuerrecht, aber noch unter Prof. Lehner. Wie es jetzt aussieht: Keine Ahnung.
Dhanyabad hat geschrieben:- wie anspruchsvoll war der Schwerpunktbereich (ungefährer Zeitaufwand)?
Ein paar Vorlesungen die Woche, dann noch Übungen. Ich hab mir das größtenteils geschenkt, da mir das Format nicht getaugt hat (man saß mind. 1,5h lang da und wurde mit einem Fall gequält, zu dem es immer mind. 25 Seiten an Lösungsskizze gab, die einem gefühlt vorgelesen wurde). Das lag aber auch zum Großteil an der Dozentin, die ja jetzt nicht mehr da ist *hust*. :D
Dhanyabad hat geschrieben: - stimmt das mit den Berufsaussichten (unterstellen wir mal ein Examen mit einem Befriedigend)?
Du meinst ob dir der SPB da groß helfen wird? Keine Ahnung. Ich kann mir vorstellen, dass ein potentieller Arbeitgeber eher denjenigen nimmt, der mit der Materie schon Erfahrung hat, auch wenn er jetzt insgesamt kein Top 15 % Ergebnis mitbringt.
Die scheinen aber teilweise auch krude Vorstellungen davon zu haben, was man denn in den SPB denn so anstellt. Letztens fragte mich ein Partner in einem Vorstellungsgespräch, ob ich denn wüsste, was gewerbliche Einkünfte seien und wo die im Gesetz zu finden wären. :-w War zwar ein BWLer, aber dennoch...
Dhanyabad hat geschrieben: - welcher ist besser geeignet für den Einstieg in ein Unternehmen?
Keine Ahnung.
Dhanyabad hat geschrieben: - fällt die Bewertung eher schlecht oder gut aus?
Dazu kann ich nichts verlässliches sagen. Im Termin vor mir wurde die Klausur umgestellt (weil scheinbar manche Dozenten was haben durchsickern lassen) und der Kurs ist mit einem 5,x Schnitt rausgegangen.
Bei meinem Termin gab es mehrere kleine Fälle, so ein wenig quer durchs Steuerrecht. Wie die Klausur ausgefallen ist, weiß ich nicht; bei mir hatte es für etwas zweistelliges gereicht, wobei ich sagen muss, dass die Klausur wirklich nicht ohne war. Soweit ich weiß gab es aber auch andere, die in der Klausur selber etwas zweistelliges hatten. Einen Schnitt kann ich dir nicht nennen, gerade da ich einer der ganz wenigen war, die mit mir angefangen haben und dann die Klausur direkt nach einem Jahr geschrieben haben.

Wie es im Moment ist kann ich dir nicht sagen. Ich weiß noch von zwei Kollegen, die mit mir angefangen, dann aber mit erheblicher Verspätung ihre Klausur geschrieben haben (teilweise in unmittelbarer Nähe zum 1.StEx). Die hatten wenn ich mich recht erinnere nichts Zweistelliges, so irgendwo zwischen 7 und 9 meine ich. Da hat aber auch mit reingespielt, dass die in der Examensvorbereitung waren und ich vor der Prüfung monatelang nichts anderes als Steuerrecht gelernt habe - da ist der Kenntnisstand einfach ein anderer.

Beim Seminar weiß ich von mir und den zwei Kollegen von jeweils mind. 10. Das ist aber auch nicht sonderlich schwierig, außer einem liegen solche Arbeiten gar nicht. Mir hat das immer gefallen.
Dhanyabad hat geschrieben: - speziell für Steuerrecht: ist der Bezug zum ÖffR sehr groß?
Mhh. Kann man so pauschal gar nicht beantworten. Du hast teilweise deine Bezüge zum allgemeinen Verwaltungsrecht, wobei sich diese in den Vorlesungen zumindest darauf beschränken, dass bestimmte "Muster" einfach ähneln bzw. in das Steuerrecht übernommen wurden.
Dann gibt es noch eine Vorlesung zu den verfassungsrechtlichen Grundlagen des Steuerrechts, wobei ich sagen muss, dass die damals bei mir ziemlich wirr war, was aber auch daran lag, dass der Dozent sich gern in "Kleinstfragen" verrannte (und nie den großen Zusammenhang im Blick hatte bzw. ihn nicht rüberbringen konnte. Mir hat damals geholfen, dass ich die Einflüsse aus Art. 3, 6, 12 und 14 GG noch aus dem Grundlagenseminar so in etwa im Kopf hatte.

Dann gibt es natürlich noch das europäische Steuerrecht. Viel ist mir davon nicht in Erinnerung, außer dass es da ein paar (richtungsweisende) EuGH-Entscheidungen gab, die man von Namen her immer wieder hörte.
Es kam dann in der Klausur sogar etwas europarechtliches dran, was ich mir aus den Fingern saugen musste - wie im 1.StEx hat es aber auch damals super geklappt :D
Welcome to Loud City! THUNDER UP!
Gelöschter Nutzer

Re: Schwerpunkt Steuerrecht oder Kapitalmarktrecht?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Dankeschön Pillendreher! Der Bezug ins ÖffR scheint ja sehr überschaubar zu sein - damit kann ich sehr gut leben ;)
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