Das ergibt sich doch bereits aus der Systematik der JAGs und JAPOs?Tibor hat geschrieben:Du hast bisher noch nicht deine Behauptung belegen können, dass das Studium der Rechtswissenschaften an einer inländischen Universität vorrangig der Examensvorbereitung nach den JAG der Länder dienen soll.
Die Gesetze schreiben einen bestimmten Unterrichtskanon (kleine und große Übungen in den Hauptrechtsgebieten und Grundlagenfächer) vor. Der Besuch dieser Veranstaltungen ist Anmeldungsvoraussetzung für die Staatsprüfung. In der Staatsprüfung können Themen aus genau diesen Bereichen abgefragt werden. Die Grundlagenfächer treten in der tatsächlichen Prüfungspraxis zurück, könnten theoretisch aber rankommen. Hin und wieder fragt ja auch ein Prüfer in der Mündlichen nach solchen Dingen.
Ich wundere mich, ehrlich gesagt, auch ziemlich darüber, dass Du ernsthaft in Zweifel ziehst, dass ein Studium vorrangig der Vorbereitung der Abschlussprüfung dienen soll. Wenn es anders sein sollte, müsste man sich fragen, wozu es eine gesetzliche Verknüpfung zwischen Studium und Abschlussprüfung gibt?
Ich glaube, in keinem anderen universitären Fach käme man auf die Idee eine solche künstliche Trennung zu konstruieren. In meinem Geschichtsstudium war es jedenfalls völlig klar, dass die Veranstaltungen von Grund- und Hauptstudium dazu dienen sollen, die wesentlichen Inhalte und vor allem Methodenkenntnisse zu vermitteln, um am Ende eine entsprechende wissenschaftliche Arbeit abzuliefern.
Ich ziehe auch in Zweifel, dass es diese Trennung in der Juristerei tatsächlich so gibt. Die Qualität der Lehrveranstaltungen schwankt bekanntlich stark. Wer aber das Glück hatte, inhaltlich und didaktische gute Übungen und Vorlesungen besucht zu haben (einschließlich Vor- und Nachbereitung), der ist in Sachen Examensvorbereitung m.E. schon ziemlich gut aufgestellt. Wenn es dann noch ein gutes Uni-Rep und einen Examensklausurenkurs gibt, dann dürfte es für einen engagierten Studenten keine große Notwendigkeit für ein kommerzielles Rep geben.
Da steckt natürlich ein sehr großer Batzen Selbststudium dahinter, der sehr viele Studenten überfordert. Daher dann das Gewürge während der Examensvorbereitung. Das ist aber nicht die Schuld der Universität.