@Tokyo, der einzige, der hier "bashed" bist du - nämlich Lehrbücher, Vorlesungen, die Examensvorbereitung, das Studium im Allgemeinen und von deiner abweichende Meinungen. Alle anderen sind sich darin einig, dass Aussagen wie "Außer Klausuren hilft nix" im (seltenen) Einzelfall im Hinblick auf das (mehr oder weniger gute) Bestehen des Examens hilfreich sein mögen aber mit Sicherheit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben und auch für das spätere Berufsleben nicht ideal sind.
Was hier alle so erstaunt, ist, mit welcher Arroganz du dich hinstellst und behauptest, den Schlüssel zum Examen geknackt zu haben, während alle anderen nur wie Lemminge dem Mainstream verfallen sind: "Ich erklär' euch jetzt mal die Welt, denn ich habe sie als einziger verstanden!" Die Krönung setzt du dem auf, indem du nun beginnst, der dir persönlich nicht bekannten juleé zu erklären, wieso sie ihr Examen so gut bestanden hat...
Deine dünnhäutige Reaktion auf Kritik an der unangemessenen Pauschalität deiner Aussagen und der "Ich weiß Alles und ihr Nichts"-Mentalität lässt darauf schließen, dass du vielleicht doch selbst nicht so recht daran glaubst. Umso gefährlicher, dann einem nach Hilfe und Rat Suchenden wie dem TE solche Allgemeinplätze um die Ohren zu hauen.
Mir ist nicht bekannt, welche Noten du in deinen Examina erzielt hast oder in welchem Beruf du arbeitest. Wie bei den meisten von uns werden es aber wohl (schon rein statistisch) keine zwei "sehr gut" gewesen sein. Das bedeutet, es wäre noch Luft nach oben gewesen. Diese hättest du vielleicht ausfüllen können, indem du Lehrbücher gelesen sowie Vorlesungen besucht und nicht nur Klausuren geschrieben hättest - vielleicht auch nicht; das können weder wir noch du beantworten. Du hast damit aber schlicht keine Grundlage für deine Behauptung, dass Klausuren der einzige Weg zum Optimum seien - denn das hast du nicht erreicht. Ebensowenig haben wir eine Grundlage zu behaupten, unsere Lernmethode bzw. Lehrbücher seien der einzige Weg, denn auch von uns haben die Wenigsten zweimal "sehr gut". Genau das behaupten wir aber auch nicht. Das ist der kleine aber feine Unterschied: Wir weisen darauf hin, dass die juristische Theorie, Methodenlehre, Rechtsphilosophie und -geschichte, die in Vorlesungen und Büchern vermittelt wird, elementarer Bestandteil einer guten juristischen Ausbildung sind -
neben dem zweifelsohne wichtigen Klausuren- bzw. Falltraining. Das persönliche Examens-Optimum ist in vielen (
nicht allen!) Fällen nur in Kombination zu erreichen. Mir fallen aus meinen und den flankierenden Jahrgängen unzählige Beispiele ein, die stark auf Probeklausuren gesetzt (und dort ziemlich gerockt) haben aber im Examen abgeschmiert sind. Im Hinblick auf ein solides juristisches Können und Kennen über das Examen hinaus ist Theorie aber unabdingbar.
Ob und wie man am besten lernt, muss jeder für sich herausfinden. Auch das persönliche Ziel ist nicht bei allen gleich. Ich habe Freunde, die haben trotz 11,9 Punkten einen Verbesserungsversuch geschrieben, weil sie unbedingt >12 wollten. Andere haben abgefeiert, dass sie mit 5,1 bestanden haben. Diese Ziele sind natürlich mit unterschiedlichen Lernmethoden erreichbar. Veteranen können jüngeren Generationen hilfreiche Tipps geben, sollten sich aber mit Allgemeinplätzen zurückhalten. Ich persönlich habe z.B. nie auch nur eine Karteikarte angefasst und dennoch recht ordentliche Examina erzielt. Deshalb würde ich aber nicht behaupten, dass Karteikarten überflüssig sind. Möglicherweise hätten sie mir zu einem noch besseren Ergebnis verholfen, möglicherweise nicht. Für andere Lerntypen sind sie dagegen ein zentrales und wichtiges Mittel.
Im Übrigen behauptet hier keiner, dass das deutsche Jura-Studium (und insbesondere das Ref) ideal und alle Vorlesungen und Lehrbücher hilfreich sind. Überflüssig macht das aber weder das eine noch das andere. Und in einem weiteren Punkt sind wir anderen uns einig: Das Studium, wie offenbar du, als Suche nach dem Weg des geringsten Widerstands zu einem bestandenen Examen zu verstehen, ist ein Fehler sowohl im Hinblick auf die Examina als auch im Hinblick auf einen vernünftig ausgeübten Beruf.