Studienabbruch?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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MrHonda
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Studienabbruch?

Beitrag von MrHonda »

Servus,

mittlerweile bin ich im 4. Semester und es packen mich erhebliche Zweifel, ob ich mein Studium weiter durchziehen soll. Meine Leistungen sind ob der hohen Durchfallquoten zwar stets durchschnittlich aber objektiv betrachtet dennoch sehr schwach. Hier eine Kostprobe:
Staatsrecht I; II: 6 Pkt., 3 Pkt.
Privatrecht I; II: 4 Pkt., 6 Pkt.
Strafrecht I; II: 4 Pkt., 2 Pkt.
Gesetzl. SV. 4 Pkt.
Mobiliarsachenrecht: 1 Pkt.
Verwaltunsgrecht I; II: 4 Pkt., 5 Pkt.

Man soll sich zwar nicht mit anderen Leuten vergleichen aber dennoch erreichen viele meiner Kommilitonen mit einem ähnlichen Aufwand um Längen bessere Noten. Mir stellt sich hier die Frage, ob es Sinn macht gegen solche Leute "anzulernen". Wie soll das werden, wenn die erstmal anfangen richtig zu lernen, dann dürfte ich ja relativ schnell abgehängt werden. Mir fällt es zwar nicht sonderlich schwer Meinungsstreite nachzuvollziehen aber in Klausuren tu ich mich häufig mit grundlegenden Dingen schwer (insbesondere in aufbautechnischer Hinsicht).

Zusätzlich bin ich als ehrenamtlicher Rechtsberater bei einer stud. Rechtsberatung tätig. Die Fälle beschränken sich zwar auf das Zivilrecht aber insbesondere das Erstellen der juristischen Gutachten bietet vermutlich dennoch einen guten Einblick in die spätere anwaltliche Praxis. Dieses juristische Arbeiten macht mir grundsätzlich Spaß.
Ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten aber manchmal frage ich mich dennoch, wofür man mind. 6,5 Jahre studiert, nur um als Wald- und Wiesenanwalt zu enden, der Fälle bearbeitet, die schon ab dem 4. Semester lösbar sind. Mit meinen jetzigen Noten wird es darauf hinaus laufen.
Es geht mir nicht darum, das große Geld zu verdienen, beruflich würde ich aber ehrlich gesagt gerne etwas Herausfordernderes machen, das aus meiner unbedarften Sicht auf den Arbeitsmarkt erst ab deutlich besseren Noten möglich ist.

Als letzten Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet, möchte ich mein anstehendes Auslandsjahr erwähnen. Ich werde ein Jahr ins nahöstliche Ausland gehen und mich insbesondere mit dem Völkerrecht in allen seiner Variationen auseinandersetzen. Es erscheint mir als große Zeit- und Geldverschwendung, dieses Jahr zu absolvieren, wenn ich anschließend tatsächlich mein Studium abbrechen sollte. Anderseits übt das anvisierte Land eine unheimliche Faszination auf mich aus und ich würde es sehr schade finden, die Gelegenheit, es ein Jahr genauer kennenzulernen, in den Wind zu schlagen.

Ich freue mich auf ein paar Meinungen - gerne auch beißende Kritik - über meine Situation.
Theopa
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von Theopa »

MrHonda hat geschrieben: Zusätzlich bin ich als ehrenamtlicher Rechtsberater bei einer stud. Rechtsberatung tätig. Die Fälle beschränken sich zwar auf das Zivilrecht aber insbesondere das Erstellen der juristischen Gutachten bietet vermutlich dennoch einen guten Einblick in die spätere anwaltliche Praxis. Dieses juristische Arbeiten macht mir grundsätzlich Spaß.
Ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten aber manchmal frage ich mich dennoch, wofür man mind. 6,5 Jahre studiert, nur um als Wald- und Wiesenanwalt zu enden, der Fälle bearbeitet, die schon ab dem 4. Semester lösbar sind.
Das (gutachterliche) Lösen von Fällen ist nur ein Bruchteil der anwaltlichen Tätigkeit. Natürlich kann ein Sachverhalt rechtlich in zwei Seiten zu lösen sein, die tatsächlichen Probleme sind dann jedoch oft die echte Herausforderung.

Ein Beispiel:
Der Mandant hat sich eine Garage überdachen lassen. Jetzt sind die Innenwände feucht. Rechtlich ist das natürlich keine große Frage und für jeden Anfänger zu lösen. Als Anwalt darf man nun aber erst einmal anfangen:
Vorgerichtlich versuchen auf die Gegenseite einwirken, die Risiken einer Klage abwägen, einen Schriftsatz mit allen relevanten Tatsachen verfassen, die wohl folgende Klageerwiderung "beantworten", bei der Gegenseite anrufen und einen Vergleichsvorschlag machen, irgendwann dann beim Termin antanzen, nach zwei Stunden erfolgloser Vergleichsverhandlungen dem Mandanten erklären, dass er einen Vorschuss für den Sachverständigen leisten "darf", die richtigen Fragen für das Gutachten formulieren, auf den Folgeschriftsatz der Gegenseite erwidern, im nächsten Termin antanzen und weiter über den Vergleich verhandeln, das Ergänzungsgutachten abwarten und schließlich im dritten Termin endlich den 60/40 Vergleich erwirken ;)

Die Lösung rechtlicher Fragen ist natürlich wichtig, macht aber je nach Bereich vielleicht nur 5 - 50% der Arbeit aus.

Zum Thema: Du bist mE noch nicht an dem Punkt angelangt, an welchem man aufgrund schlechter Leistungen aufgeben sollte. Sofern es dir keinen Spaß mehr machen sollte sähe die Sache anders aus, die "Startschwierigkeiten" können jedoch weiterhin überwunden werden.
Ich würde einmal schätzen, dass du wie so viele am Anfang des Studiums eines vergisst: Das Lösen von Fällen ist essentiell. Es bringt dir gar nichts, irgendwelche Meinungsstreitigkeiten zu beherrschen, wenn du das Prüfungsschema für den Anspruch nicht hinbekommst. Besinne dich also auf die Grundlagen, lerne das Gesetz zu verwenden (!) und versuche so viele Fälle wie möglich durch ganz einfache Anwendung der grundlegenden Prüfungsschritte zu lösen.
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Tibor
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Studienabbruch?

Beitrag von Tibor »

Das Auslandsjahr kann auch gut tun, also iSv neue Motivation schaffen. Setz dir doch ein klares Ziel nebst Exit-Alternative. Gehe ins Ausland, beginne ggf am Ende des Auslandsjahres mit Wiederholung der ersten Semester und dann machst du ein "scharfes" Inlandssemester. Hier setzt du dir schon jetzt ein Ziel, bspw in 3 Klausuren und einer Hausarbeit mindestens 25/30 Punkte zu schaffen. Wenn du das Ziel dann verfehlst und bspw nur 15/20 Punkte aus 4 Leistungsprüfungen hast, obwohl du gut gearbeitet/gelernt hast, dann kannst du immernoch "aufgeben". Aber jetzt so aus der Hüfte auf unsicherer Tatsachengrundlage würde ich das nur machen, wenn eine taugliche Alternative vorliegt (bspw Bewerbung für anderes Studium ab dem WiSe).
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Den "Lernaufwand" zu vergleichen ist immer so eine Sache. Wie viel hast du denn tatsächlich für die Noten an Zeit investiert?

Mit Ausnahme von Mobiliarsachenrecht sind die Noten zwar nicht erfreulich, aber auch nicht völlig katastrophal. 1 Punkt ist aber schon ein deutliches Warnzeichen.
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scndbesthand
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von scndbesthand »

Offenbar hast Du kein fächerspezifisches, sondern irgendein grundlegendes Problem mit Jura (oder den juraspezifischen Anforderungen in Prüfungssituationen). Das kann man vielleicht noch in den Griff bekommen, wenn man weiß, wo das Problem liegt. Vielleicht liegt Dir das Fach aber auch einfach nicht.

Die ganz grundlegende Frage ist doch, brauchst Du Jura für einen Beruf, der Dich glücklich macht und kannst Du auch dann in einem für Dich erfüllenden Beruf arbeiten, wenn es kein Prädikatsexamen wird? Hast Du über Dein Engagement in der studentischen Rechtsberatung hinaus mal ein Praktikum irgendwo gemacht? Willst Du gerade als juristischer Berater arbeiten? Oder ist es vielleicht nur das Internationale, was Dich reizt, und könntest Du Dir das auch in einem anderem fachlichen Kontext erschließen, der Dir leichter fällt?

Was sind denn eigentlich genau Deine Schwächen? Du schreibst etwas von Aufbauproblemen. Dem musst Du mal etwas genauer auf den Grund gehen.

Sind das ausschließlich Ergebnisse aus Klausuren oder sind auch Hausarbeiten dabei? Was haben die Korrektoren im Einzelnen kritisiert? Hast Du die Kritik reflektiert und etwas an Deiner Lernmethode geändert?

Und: wie viel Zeit hast Du wirklich bis jetzt in das Studium und wieviel in andere Dinge investiert?
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lucyyy
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von lucyyy »

Hallo,

mich irritiert etwas der Aspekt des "gegeneinander anlernens" - es kommt am Ende v.a. auf Deine Noten an und nicht die der anderen, das ist ja kein Wettlauf (wie sich auch in Anbetracht der geringen Bedeutung der Platzziffer für die berufliche Laufbahn zeigt).

Es ist ein Irrglaube, dass es zwischen Doppelprädikat-GK und Feld-Wald-und Wiesen-Klitsche nichts gäbe. Sondern auch im Bereich zwischen 4 Punkten und 9 Punkten tun sich sehr interessante Tätigkeitsfelder auf, von denen man gut leben kann. Sei auch versichert, dass die meisten Praktiker (zu denen ich auch gehöre), von den juristischen Anforderungen ihrer Fälle nicht gerade überfordert werden, aber die rechtliche Analyse macht eben nicht den Löwenanteil der Tätigkeit aus. Hier geht es vielmehr darum ein guter Taktiker und ein gutes Verhandler zu sein. Rechtsberatung ist ja nicht Mathematik, bei der es nur eine richtige Lösung gäbe, die Kunst ist vielmehr Risiken abzuschätzen und auch bei einer schwachen Position die richtige strategie zu wählen. Studentische Rechtsberatung ist da wohl doch etwas zu akademisch... Mach lieber mal ein Praktikum (vielleicht auch mal in einer eher kleineren Sozietät) und schau Dir an, was der Job wirklich mit sich bringt.

Und dass das Gros keine besseren Leitungen bringt als Du, kann ich Dir aus jahrelanger Erfahrung als Korrektorin gerne versichern ;-).

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Re: Studienabbruch?

Beitrag von julée »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Mit Ausnahme von Mobiliarsachenrecht sind die Noten zwar nicht erfreulich, aber auch nicht völlig katastrophal. 1 Punkt ist aber schon ein deutliches Warnzeichen.
Sicherlich noch nicht völlig katastrophal, aber keine Klausur mit befriedigend deutet m. E. auf ein klares Problem hin, dessen Ursachen der TE erforschen sollte. Gerade in den ersten Klausuren ist der Stoff noch so übersichtlich (und der Erwartungshorizont zugleich so niedrig), dass wenigstens einmal 8-9 Punkte drin sein sollten.
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Vortex
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von Vortex »

julée hat geschrieben:Gerade in den ersten Klausuren ist der Stoff noch so übersichtlich (und der Erwartungshorizont zugleich so niedrig), dass wenigstens einmal 8-9 Punkte drin sein sollten.
Man muss aber auch beachten, dass zu diesem Zeitpunkt das eigene Wissen ebenfalls noch sehr überschaubar ist. So sind zB. meine Anfängerklausuren notenmäßig auch nicht so pralle ausgefallen, später wurde es dann trotz schwierigerer Klausuren immer besser.
MrHonda
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von MrHonda »

scndbesthand hat geschrieben:Die ganz grundlegende Frage ist doch, brauchst Du Jura für einen Beruf, der Dich glücklich macht und kannst Du auch dann in einem für Dich erfüllenden Beruf arbeiten, wenn es kein Prädikatsexamen wird? Hast Du über Dein Engagement in der studentischen Rechtsberatung hinaus mal ein Praktikum irgendwo gemacht? Willst Du gerade als juristischer Berater arbeiten? Oder ist es vielleicht nur das Internationale, was Dich reizt, und könntest Du Dir das auch in einem anderem fachlichen Kontext erschließen, der Dir leichter fällt?

Was sind denn eigentlich genau Deine Schwächen? Du schreibst etwas von Aufbauproblemen. Dem musst Du mal etwas genauer auf den Grund gehen.

Sind das ausschließlich Ergebnisse aus Klausuren oder sind auch Hausarbeiten dabei? Was haben die Korrektoren im Einzelnen kritisiert? Hast Du die Kritik reflektiert und etwas an Deiner Lernmethode geändert?

Und: wie viel Zeit hast Du wirklich bis jetzt in das Studium und wieviel in andere Dinge investiert?
Hausarbeiten sind noch keine dabei. Ich habe mir nochmal genau angeschaut, woran es haperte. Teilweise wurde von den Korrektoren kritisiert, dass Probleme übersehen wurden, die Prüfung zu unsauber und unstrukturiert ist.
Der eine Punkt im Sachenrecht war ein Ausrutscher, weil ich mich in der doch sehr kurzen Vorbereitung ausschließlich auf das Lesen von Lehrbüchern verlassen habe. In der Klausur saß ich dann vor dem Sachverhalt, wusste überhaupt nicht wie ich anfangen sollte und habe frustriert vorzeitig abgegeben. Beruflich bin ich mir auch noch völlig im Unklaren, was es werden soll. Praktika muss ich unbedingt absolvieren. Ich habe zwar unzählige Bewerbungen geschrieben aber nur Ablehnungen wegen der Noten oder der geringen Semesterzahl erhalten. Grundsätzlich liebäugele ich mit einer Tätigkeit als Richter/Staatsanwalt, das Auswärtige Amt übt allerdings auch einen starken Reiz auf mich aus.

Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel aber ich bin doch zu der profanen Erkenntnis gekommen, dass mein Lernaufwand für ein Jurastudium nicht ausreichend war (manchmal braucht man für sowas einfach einen kleinen Anstupser). Es fand kein kontinuierliches Lernen statt, sondern während des Semesters habe ich hin und wieder mal ein bisschen im Lehrbuch gelesen, bis mich vor der Zwischenprüfung die Panik packte. Die Frage, ob ich charakterlich wegen meiner Faulheit für das Jurastudium geeignet bin, kann wohl nur ich selbst beantworten.

Besonders gut gefällt mir der Vorschlag von Tibor. Ich denke es bietet sich doch an, das Jahr zu absolvieren und gegen Ende intensiv den Wiedereinstieg in das deutsche Recht vorzubereiten. Die klare Zielsetzung ergibt denke ich auch Sinn, da es mir die Gelegenheit gibt, den Lernaufwand deutlich zu steigern. Wenn die Leistungen dann immer noch nicht passen sollten und Erfolgserlebnisse jenseits der "ausreichend"-Marke ausbleiben, kann ich mir immer noch überlegen etwas anderes zu machen. Infrage käme eventuell Staatswissenschaften (Kombination aus Politik, Soziologie, Öffentliches Recht, welches ich mir aus der Zwischenprüfung anrechnen lassen kann).

Vielleicht bin ich kein Jura-Naturtalent aber ich vermute, dass man mit Fleiß auch vernünftige Noten erreichen kann. Wie ich meine Disziplin steigere, muss ich mir auch noch überlegen.

Ich danke euch schonmal für die Anregungen!
julée hat geschrieben:Gerade in den ersten Klausuren ist der Stoff noch so übersichtlich (und der Erwartungshorizont zugleich so niedrig), dass wenigstens einmal 8-9 Punkte drin sein sollten.
Ich bin sicherlich nicht der Richtige, der das einschätzen kann aber hier in Passau gelten die Professoren meines Jahrgangs als relativ leistungsorientiert, vermutlich auch um wegen des fehlenden NCs auszusieben. In den ersten Staatsrechtklausuren lagen die Durchfallquoten bei über 60%.
Honigkuchenpferd
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von Honigkuchenpferd »

MrHonda hat geschrieben:Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel aber ich bin doch zu der profanen Erkenntnis gekommen, dass mein Lernaufwand für ein Jurastudium nicht ausreichend war (manchmal braucht man für sowas einfach einen kleinen Anstupser). Es fand kein kontinuierliches Lernen statt, sondern während des Semesters habe ich hin und wieder mal ein bisschen im Lehrbuch gelesen, bis mich vor der Zwischenprüfung die Panik packte.
Warum sollte man dir das übel nehmen? Es ist ja die naheliegendste Schlussfolgerung.
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Nietnagel
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Re: Studienabbruch?

Beitrag von Nietnagel »

MrHonda hat geschrieben:Servus,
Zusätzlich bin ich als ehrenamtlicher Rechtsberater bei einer stud. Rechtsberatung tätig. Die Fälle beschränken sich zwar auf das Zivilrecht aber insbesondere das Erstellen der juristischen Gutachten bietet vermutlich dennoch einen guten Einblick in die spätere anwaltliche Praxis. Dieses juristische Arbeiten macht mir grundsätzlich Spaß.
Anwaltliche Praxis heißt im Berufsleben Akquise, kompetentes und überzeugendes Auftreten, seriöses Aussehen, einfallsreichtum. Mit Fallbearbeitung hat das oft sehr wenig zu tun. Wenn Du gut reden kannst, bist Du als Anwalt gefragt. Im Übrigen ist das was Du dort machst, aber doch ein gutes Training.
MrHonda hat geschrieben: Als letzten Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet, möchte ich mein anstehendes Auslandsjahr erwähnen. Ich werde ein Jahr ins nahöstliche Ausland gehen und mich insbesondere mit dem Völkerrecht in allen seiner Variationen auseinandersetzen.
Auslandsjahr ist Top. Selbst wenn Du das Studium abbrichst, wird das Jahr nen großes + im Lebenslauf sein. Freu Dich drauf, Du wirst viele tolle Eindrücke sammeln. Völkerrecht ist natürlich kacke für den Arbeitsmarkt , aber da kommt es nicht so drauf an, wenn Du das Examen erstmal hast.

Gute Note kommen durch üben, üben, üben und üben. Vergleich Dich nicht so viel mit anderen, sondern arbeite an Dir selber, kontinuierlich, wie ein Sportler trainiert.
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