Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Moderator: Verwaltung
Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Ich weiß nicht, ob das hier das passende Forum dazu ist, aber eine Frage, die ich mir schon ein paar Mal gestellt habe, ist: Wer ist eigentlich dieser "Rolf Schmidt"?
Klar, die gängigen Fakten sind mir bekannt:
-- (laut eigener Angabe) Dr. jur., wohl Prof. an der Uni für "Angewandte Wissenschaften" (siehe deren Homepage)
-- veröffentlicht eine große Zahl an Lehrbüchern, meist unter seinem Namen, z.T. mit Ko-Autoren, über "seinen" Verlag
Aber abgesehen davon? Die Internetrecherche ergibt sehr wenig:
-- kein Bild
-- kein Lebenslauf
-- keine irgendwie relevanten Informationen
Wo hat er studiert? Wo promoviert? Man hat fast den Eindruck, dieser Mensch sei ein bloßes Phantom. Und wie kann er bitteschön so viele Lehrbücher herausbringen? Einfach alles "Ghostwriter"? Wen stellt er dafür an? usw.
Ich bin auch nicht etwa ein besonders großer "Fan" des Mannes -- die Bücher sind teilweise ganz gut, z.T. etwas überladen, die Darstellung (graphisch) ist schlecht, die Qualität variiert.
Aber ich finde es wirklich merkwürdig, dass gefühlt die gesamte "Jura-Welt" sich über diese Person ausschweigt (selbst Repititorien scheinen bei den Professoren einen besseren Ruf zu haben) und dass sich alle Informationen im Wesentlichen darauf beschränken zu betonen, 1. "niemals Rolf Schmidt zitieren" (warum eigentlich? Anders als in Rep-Skripten vertritt er tatsächlich eigene Meinungen), 2. wahlweise "ich schwöre auf" bzw. "ich hasse" Rolf Schmidt.
Klar, die gängigen Fakten sind mir bekannt:
-- (laut eigener Angabe) Dr. jur., wohl Prof. an der Uni für "Angewandte Wissenschaften" (siehe deren Homepage)
-- veröffentlicht eine große Zahl an Lehrbüchern, meist unter seinem Namen, z.T. mit Ko-Autoren, über "seinen" Verlag
Aber abgesehen davon? Die Internetrecherche ergibt sehr wenig:
-- kein Bild
-- kein Lebenslauf
-- keine irgendwie relevanten Informationen
Wo hat er studiert? Wo promoviert? Man hat fast den Eindruck, dieser Mensch sei ein bloßes Phantom. Und wie kann er bitteschön so viele Lehrbücher herausbringen? Einfach alles "Ghostwriter"? Wen stellt er dafür an? usw.
Ich bin auch nicht etwa ein besonders großer "Fan" des Mannes -- die Bücher sind teilweise ganz gut, z.T. etwas überladen, die Darstellung (graphisch) ist schlecht, die Qualität variiert.
Aber ich finde es wirklich merkwürdig, dass gefühlt die gesamte "Jura-Welt" sich über diese Person ausschweigt (selbst Repititorien scheinen bei den Professoren einen besseren Ruf zu haben) und dass sich alle Informationen im Wesentlichen darauf beschränken zu betonen, 1. "niemals Rolf Schmidt zitieren" (warum eigentlich? Anders als in Rep-Skripten vertritt er tatsächlich eigene Meinungen), 2. wahlweise "ich schwöre auf" bzw. "ich hasse" Rolf Schmidt.
- Vorkriegsjugend
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Ich bin der Meinung ich hätte mal ein Interview von ihm in einer Zeitschrift gelesen, wo auch ein Foto bei war. Da stand auch mehr zu seiner Person. Die Mühe das jetzt rauszusuchen werde ich mir aber nicht machen.
- Ara
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Ich glaube das "Hauptproblem" mit Rolf Schmidt ist, dass er in den Augen vieler Prof. Uni unwürdig ist juristische Lehrbücher zu schreiben. Er war nämlich lange Zeit "nur" an Polizeihochschulen tätig. Insgesamt scheint er sich halt mehr in der Lehre auszutoben als in der Wissenschaft. Üblicherweise muss sich ein Professor ja von ganz unten hocharbeiten mit wissenschaftlichen Publikationen, um sich dann irgendwann den Ruhm eines Lehrbuches abzuholen. Rolf Schmidt hat diesen eisernen Weg halt ignoriert und einfach seine Lehrbücher rausgebracht.
Ich kenne übrigens tatsächlich Personen, die Vorlesungen bei ihm an der HAW hatten. Es gibt ihn also wirklich :P
Ich kenne übrigens tatsächlich Personen, die Vorlesungen bei ihm an der HAW hatten. Es gibt ihn also wirklich :P
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Welcher Ruhm eines Lehrbuches?Ara hat geschrieben:Ruhm eines Lehrbuches abzuholen
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
- Tibor
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Das klassische Lehrbuch hat ohnehin ausgedient. Es gibt nicht mehr "den Schmitz zum Blablarecht". Früher mag das anders gewesen sein, man trug die Urheberschaft eines wichtigen Lehrbuchs auf die Stirn geschrieben, denn zumindest Studenten haben mit einem Namen dann "das Buch" verbunden. Das halt mal für Wessels, Brox, Wolf und Co. Heutzutage gibt es je Fach eine schier unüberschaubare Menge an (Teil)Lehrbüchern, weil jeder Verlag am Kuchen mitverdienen will. Lehrbücher kommen mitunter binnen 2 Jahre minimal runderneuert auf den Markt. Es ist nur noch ein Geschäft und macht zudem viel Arbeit (bzw den Hiwis). Die Möglichkeit eigene Gedanken vertieft darzulegen wird zugleich geringer, weil das Buch natürlich konsumierbar sein muss, also im Rahmen der 300-400 Seiten sein muss. Zugleich soll der Student nichts vermissen, weshalb eher fehlverstandene Breite statt Tiefe gilt.
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Nicht "Uni", sondern Hochschule für angewandte Wissenschaften - eine Rück-Übersetzung von "University of Applied Sciences", oder auf deutsch schlicht "Fachhochschule". (Das klingt allerdings nicht so cool.)Suchender_ hat geschrieben:-- (laut eigener Angabe) Dr. jur., wohl Prof. an der Uni für "Angewandte Wissenschaften" (siehe deren Homepage)
Lehrbücher? Skripten? Whatever?Suchender_ hat geschrieben:-- veröffentlicht eine große Zahl an Lehrbüchern, meist unter seinem Namen, z.T. mit Ko-Autoren, über "seinen" Verlag
Auch in anderen Bereichen - allerdings v.a. in der Belletristik - gibt es Autoren mit einem Ausstoß von mehreren Büchern pro Jahr.Suchender_ hat geschrieben:Und wie kann er bitteschön so viele Lehrbücher herausbringen?
Disclaimer: Ich kenne seine Werke nicht - ebenso wenig wie diejenigen von Braunschneider -; nach Hörensagen: fehlender wissenschaftlicher Anspruch.Suchender_ hat geschrieben:1. "niemals Rolf Schmidt zitieren" (warum eigentlich? Anders als in Rep-Skripten vertritt er tatsächlich eigene Meinungen)
Es besteht ein Unterschied zwischen Ratgebern und Skripten, die im wesentlichen auf eine Stoffvermittlung setzen ("das ist so, so lassen sich Fälle lösen, so Prüfungen bestehen"), und Fachliteratur, die sich - wissenschaftlich - mit fachlichen Fragen beschäftigt (was durchaus auch didaktisch geschickt geschehen kann).
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
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- Ara
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Diese immer wieder geäußerte Kritik ist bei Rolf Schmidt aber m.E. tatsächlich ungerechtfertigt. Rolf Schmidt hat tatsächlich in seinen Werken zum Teil sogar selbst entwickelte Ansätze. Zumindest hat er aber ein paar Steckenpferde, vor allem im Strafrecht, die sehr umfangreich und auch wissenschaftlich behandelt werden. Mir ist zum Beispiel in Erinnerung geblieben, dass er den übergesetzlichen Notstand (den er nach meiner Erinnerung mit der m.M. bejaht) sehr umfangreich begründet hat. Es mag sicherlich nicht das "wissenschaftliche Niveau" von einem Roxin erreichen, aber zumindest mit nem Wessels/Beulke kann in dem Punkt mitgehalten werden.thh hat geschrieben:
Disclaimer: Ich kenne seine Werke nicht - ebenso wenig wie diejenigen von Braunschneider -; nach Hörensagen: fehlender wissenschaftlicher Anspruch.
Es besteht ein Unterschied zwischen Ratgebern und Skripten, die im wesentlichen auf eine Stoffvermittlung setzen ("das ist so, so lassen sich Fälle lösen, so Prüfungen bestehen"), und Fachliteratur, die sich - wissenschaftlich - mit fachlichen Fragen beschäftigt (was durchaus auch didaktisch geschickt geschehen kann).
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
- batman
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Er könnte uns das alles selbst erklären, denn er hat ja - scheinbar - einen JW-Account (letzter login allerdings November 2011).
- Tibor
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Vgl nur hier: http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php ... =a&start=0
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Dieses Forum hat in der Tat einige namhafte Mitglieder. Ich wäre sehr dafür, zum 15-jährigen Jubiläum eine Live-Debatte zwischen Prof. Rolf Schmidt und Dipl.-Ing. Dieter Egert, Rechtsvertreter ungeborener Menschen, zu organisieren.
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
- Tibor
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Die Moderation übernehmen aber Honigkuchenpferd, Ara und Enigma.
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Dass hier vor wenigen Jahren noch Herr Schmidt und seine Knechte nach der Art einer beleidigten Geliebten selbst auf Kritik an ihren Lehrbüchern reagiert haben...unbezahlbar.
- batman
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
sehr str.OJ1988 hat geschrieben:ihren Lehrbüchern
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Re: Wer ist eigentlich "Rolf Schmidt"?
Die Autorenschaft oder die Subsumierung unter 'Lehrbuch'?
- Phaidros
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Re: Wer ist eigentlich
Also zumindest die "großen" Münsteraner Lehrbuchschreiber waren wissenschaftlich nicht gerade Granaten. Wenn man bedeutende Lehrbücher sucht, dann sind das wohl eher solche wie Enneccerus/Nipperdey zum Bürgerlichen Recht, oder - als moderner Klassiker - Karsten Schmidt zum Handelsrecht.Tibor hat geschrieben:Das klassische Lehrbuch hat ohnehin ausgedient. Es gibt nicht mehr "den Schmitz zum Blablarecht". Früher mag das anders gewesen sein, man trug die Urheberschaft eines wichtigen Lehrbuchs auf die Stirn geschrieben, denn zumindest Studenten haben mit einem Namen dann "das Buch" verbunden. Das halt mal für Wessels, Brox, Wolf und Co.
"ὁ ... ἀνεξέταστος βίος οὐ βιωτὸς ἀνθρώπῳ"