Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Tibor
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Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tibor »

Zipfelpony hat geschrieben:Warum soll es "absonderlich" sein, in der Nähe des eigenen Kindes zu sein? Familienband war wohl nicht sehr großgeschrieben bei Ihnen?
Eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern zeigt sich auch darin, dass die Eltern (!) dieses "Band" auch zur rechten Zeit locker, aber nie abreissen lassen. EDIT: Es sollte gerade nicht so sein, dass das Kind das Band als zu fest ansieht und sich losreißen muss. Das Kind muss das Gefühl haben, dass es selbständig ist, aber nicht allein. Die Eltern sollten ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr der automatische Erstanlaufpunkt für Lebensfragen aller Art sein, weder aus dem Grund, dass man den Eltern was schuldig ist, weil sie einem das Studium noch bezahlen, noch weil die Eltern es als selbstverständlich ansehen.
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Tibor
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tibor »

Swann hat geschrieben:Ich würde eurem Sohn die Universitäten Greifswald, Berlin, Hamburg oder Kiel empfehlen.
:D
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OJ1988
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von OJ1988 »

Zipfelpony hat geschrieben:Warum soll es "absonderlich" sein, in der Nähe des eigenen Kindes zu sein? Familienband war wohl nicht sehr großgeschrieben bei Ihnen? Außerdem kenne ich meinen Sohn wohl besser als ein anonymes Internetforum.

Ansonsten Danke für die Aussagen zur Zukunftsprognose. Das nimmt mir etwas die Bedenken. Ich glaube schon, daß er einen guten Abschluss machen wird, denn mit den Schulnoten hat er uns nie enttäuscht. Ob es unter die Allerbesten reicht kann ich natürlich nicht sagen, besonders da das Jurastudium manchmal ja auch etwas unberechenbar sein soll (habe ich zumindest gehört). Wir wollen unseren Sohn jetzt nicht mit diesem Thema belasten aber ich finde, man soll schon früh alles in die Wege leiten, damit man nicht später dann sich auf den letzten Drücker um alles kümmern muss. Und Danke für den Tipp mit Konstanz, diese Stadt hatten wir gar nicht auf dem Schirm.

Kennt jemand eine gute Internetseite, auf der die Universitäten und Universitätsstädte für Jura verglichen werden?
Es ist absonderlich, dem mittlerweile (beinahe?) erwachsenen Kind in die Studienstadt hinterherzuziehen, ja. Es geht dabei gar nicht so sehr um ihre eigene Haltung , sondern um die der zukünftigen Kommilitonen ihres Sohnes - die ich wohl besser einzuschätzen vermag als sie. Aus diesem Gesichtspunkt heraus täten sie ihrem Sohn damit keinen Gefallen.

Bei der Unisuche daran denken, dass es in Jura nachher im Wesentlichen darauf ankommt, welche Note man in den Staatsexamina erreicht hat. Die Situation anderer Fächer, in der man auf dem Papier einen guten Abschluss erreicht hat, dieser aber in der Praxis wenig wert ist (da "nur" von der Uni XY), gibt es bei Jura nicht. Deshalb würde ich bei allen möglichen Rankings, die es für Jura natürlich auch gibt, vor allem darauf schauen, für wie gut die "Lehre" gehalten wird.
Zuletzt geändert von OJ1988 am Samstag 11. März 2017, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
Honigkuchenpferd
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Zipfelpony hat geschrieben:Kennt jemand eine gute Internetseite, auf der die Universitäten und Universitätsstädte für Jura verglichen werden?
Das sollte dir weiterhelfen:

http://www.lto.de/jura/studium/
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julée
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von julée »

Zipfelpony hat geschrieben:Warum soll es "absonderlich" sein, in der Nähe des eigenen Kindes zu sein? Familienband war wohl nicht sehr großgeschrieben bei Ihnen?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich muss nicht jeden Sonntagnachmittag bei meinen Eltern am Kaffeetisch sitzen, um mit ihnen ein sehr gutes Verhältnis zu haben.
Außerdem kenne ich meinen Sohn wohl besser als ein anonymes Internetforum.
Die meisten hier dürften gegenwärtig allerdings besser erfassen können, was ein potenzieller Studienanfänger braucht bzw gerade nicht braucht - nämlich siehe 1. Post von Tibor. Nachvollziehbare Sorge um die Zukunft des Sohnes hin oder her.
Wir wollen unseren Sohn jetzt nicht mit diesem Thema belasten aber ich finde, man soll schon früh alles in die Wege leiten, damit man nicht später dann sich auf den letzten Drücker um alles kümmern muss.
Verstehe ich nicht: Er soll sich nicht mit der Frage auseinandersetzen müssen, welches Fach er in welcher Stadt mit welchen Zukunftsperspektiven studiert?! Es ist doch sein Leben. Und nein, es ist nicht das Gleiche, wenn er anschließend zwischen denen von seinen Eltern bereits organisierten Alternativen wählen darf.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Zipfelpony »

Das Ranking ist nur gegen Registrierung (und wahrscheinlich Bezahlung) zugänglich. Und warum gerade diese vier Universitäten? Die sind doch alle ziemlich abseits gelegen.

Die Stadt Heidelberg und die Ruprecht-Karls-Universität haben mein Mann und ich sich übrigens letztes Wochenende schon einmal von außen angeschaut. Zumindest ich kann mir die Stadt für unseren Sohn sehr gut vorstellen, vor allem auch da sie überschaubar groß ist und nicht solche anonymen Metropolen wie Berlin oder Hamburg. Und mit den Noten wird es wie in vielen anderen Fächern sein. Wenn man sich auf den Hosenboden setzt wird wenigstens ein ordnetliches (ich sage nicht top) Ergebnis am Ende rauskommen. Wenn man ein Bummelstudent ist mag das natürlich anders aussehen.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von OJ1988 »

Greifswald, Hamburg, Berlin und Kiel gelten für gewöhnlich als 'schlechte' Universitäten. Der User 'Swann' hat sich einen Scherz erlaubt.
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Tibor
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tibor »

Nochmals: "auf den Hosenboden setzen" ist nicht notwendige Bedingung für zwei Examen mit Noten unter den Top 25%.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von OJ1988 »

Tibor hat geschrieben:Nochmals: "auf den Hosenboden setzen" ist nicht notwendige Bedingung für zwei Examen mit Noten unter den Top 25%.
Notwendig, aber nicht hinreichend ;)
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tibor »

OJ1988 hat geschrieben:Greifswald, Hamburg, Berlin und Kiel gelten für gewöhnlich als 'schlechte' Universitäten. Der User 'Swann' hat sich einen Scherz erlaubt.
Nein, er hat die Universitätsstädte benannt, die möglichst weit von Freiburg i. Br. entfernt sind.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tibor »

OJ1988 hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Nochmals: "auf den Hosenboden setzen" ist nicht notwendige Bedingung für zwei Examen mit Noten unter den Top 25%.
Notwendig, aber nicht hinreichend ;)
Auch nicht notwendig. Aber ja.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Peaches2 »

Und mit den Noten wird es wie in vielen anderen Fächern sein. Wenn man sich auf den Hosenboden setzt wird wenigstens ein ordnetliches (ich sage nicht top) Ergebnis am Ende rauskommen. Wenn man ein Bummelstudent ist mag das natürlich anders aussehen.[/quote]

Das will ich nicht bestreiten. Werde es aber auch nicht bestätigen können. Was habt ihr denn studiert, um das beurteilen zu können? Seid ihr Juristen? Ich nehme an, nein. Denn so wie in anderen Fächer ist es nun einmal nicht.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tobias__21 »

Puh, ich weiß ja nicht....Nichts gegen enge familiäre Bindungen. Sind Sie sich denn sicher, dass Ihr Sohn das auch wirklich möchte, dass Sie sich so um sein zukünftiges Leben kümmern? Vielleicht möchte er ja gerne nicht zu Hause wohnen bleiben, oder in der Nähe studieren und hat einfach Angst Ihnen das zu sagen um Ihnen nicht weh zu tun, oder Sie zu verletzen? Ich würde ihn vollständig damit in Ruhe lassen. Das kann und muss er alles selbst entscheiden und alleine machen. Das einzige was meine Eltern mit meiner Studienplatzsuche (und auch der Wahl des Studiengangs) zu tun hatten, war die Unterschrift auf dem Bürgschaftsformular für eine Wohnung in Augsburg (weg von daheim). Ich würde durchaus sagen, dass ich ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern habe, aber mein Studium habe ich von Anfang bis Ende alleine bewältigt (mein Vater denkt bis heute noch, das wäre so etwas wie Schule gewesen und das Examen halb so wild :D)

Während einem Studium kann auch viel passieren. Vielleicht gefällt es ihm ja nicht und schmeißt nach einem Semester, oder sogar kurz vor dem Examen, hin? Vielleicht unterbricht auch sein Studium und macht zwischendurch was komplett anderes. Möglichkeiten gibt es viele. Versuchen Sie das ganze doch erstmal locker zu sehen und erfreuen sich am Abitur Ihres Sohnes. Man muss auch nicht sofort nach dem Abitur studieren und eingeschrieben sein. Früher hat man Zivildienst gemacht, oder ging zum Bund. Auch heute machen viele Abiturienten erstmal was anderes (work&travel, FSJ, etc.) um sich zu sammeln, die Schulzeit zu verarbeiten (es beginnt ja jetzt ein komplett neuer Lebensabschnitt) und sich selbst darüber klar zu werden was sie wollen.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von OJ1988 »

Tobias__21 hat geschrieben:Auch heute machen viele Abiturienten erstmal was anderes (work&travel, FSJ, etc.) um sich zu sammeln, die Schulzeit zu verarbeiten
Die 2 Wochen Lernen haben mich damals auch völlig aus der Bahn geworfen. Musste erstmal für 1 Jahr nach Südostasien, um mich zu erholen.
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Re: Ratschläge zum Thema Studienfachwahl

Beitrag von Tobias__21 »

OJ1988 hat geschrieben:
Tobias__21 hat geschrieben:Auch heute machen viele Abiturienten erstmal was anderes (work&travel, FSJ, etc.) um sich zu sammeln, die Schulzeit zu verarbeiten
Die 2 Wochen Lernen haben mich damals auch völlig aus der Bahn geworfen. Musste erstmal für 1 Jahr nach Südostasien, um mich zu erholen.
Das meinte ich nicht damit. Ich habe es auch schon editiert. Mir ging es darum, dass nach der Schule nun erstmal alles anders wird. Freundschaften gehen auseinander, man lernt neue Menschen kennen, etc.
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