Drittes Semester verkackt

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Tibor
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Tibor »

Nein, durchfallen ist nicht völlig normal, wenn man am Ball bleibt.
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Samson
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Samson »

Hallestudent hat geschrieben:Warte mal ab, wenn du erst in der Examensvorbereitungsphase bist. Da wirst du durch sehr viele Klausuren fallen und zwar krachend.
1. Ist das schlicht falsch.
2. Kann man dem sehr leicht entgehen, indem man die überhypte Teilnahme an Examensübungsklausuren einfach unterlässt.

Hallestudent hat geschrieben:Jura ist ein Frustrationsstudium.
nein ist es nicht.
Freedom
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Freedom »

Man kann sich das durch Examsübungsklausuren fallen ersparen indem man da garnicht erst mitschreibt? Genial! Und wenn man an den Uniklausuren nicht teilnimmt fällt man auch nicht durch! Noch genialer...wobei.

Denke nicht dass man Examsklausurenkurse damit vergleichen kann. Die sind bei Hemmer z.B. unabhängig vom Kurs, d.h. 2 Wochen bevor der Dozent im Zivilrecht mit uns ins Immobiliarsachenrecht einsteigt kommt ne Klausur zum gutgläubigen Erwerb der Vormerkung...ja, in der Tat, da fällt man krachend durch und da passt der Satz sogar, man solle einfach nicht mitschreiben, so verallgemeinern würde ich das aber nicht.

Ja, man fällt nicht unbedingt durch - unter der Prämisse einer guten Lehre und eigenverantwortlichen, selbstständigen, effektiven Studierenden, die, wenn die Lehre Mist ist, mutig genug sind, sich alles im Selbststudium beizubringen usw.

Was wiederum voraussetzt, dass diese Eigenständigkeit vorhanden ist. Wenn sich aber schon die ganzen Unidozenten über die Unselbstständigkeit ihrer Studenten beschweren, liegt es nahe, dass diese Eigenständigkeit schlichtweg bei vielen Studenten nicht vorhanden ist. And guess what: Wenn die Lehre dann ihrerseits schlecht ist und man nur einmal im Jahr Klausuren schreibt (Und da dann gnädig durchgewunken wird mit 4 Punkten), dann sitzen die Leute halt im dritten Semester und dann knallts da halt endlich. Völlig willkürlich, ob im dritten, oder im zweiten.

Dann wiederum kommt das Entscheidende: Entweder die Erkenntnis, in Zukunft irgendetwas radikal anders zu machen oder genauso weiterzumachen wie bisher. Und ja, wer dann weitermacht wie bisher (ermutigt von - nicht selten - Leuten im Forum, die sagen: Ach, das wird schon alles, im Examen werden die Karten neu gemischt (Bullshit) - der wird spätestens im Examen krachend scheitern und sich totärgern, so viele Jahre seines Lebens verschwendet zu haben.

Mein Tipp daher: Sich selbst analysieren, rausfinden WARUM man keinen Erfolg hatte (Bücher dazu lesen um überhaupt das Wissen aufzubauen woran es gelegen haben könnte - wenn Lukas Podolski seine Sprache selbst analysiert, kommt dabei halt auch nichts raus), Dinge verändern, Erfolg haben.

Klar, manch einer hat brillante Lehrer in der Schule und kann das alles schon vorher. Manch einer hat brillante Unidozenten und lernt es dann. Und manch einer hat beides nicht und muss sich selbst kümmern.
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Mietspantrakt »

ich kenne niemanden, der nicht mindestens durch einige examensuebeungsklausuren durchgefallen ist (soweit derjenige mehr als sagen wir einmal 20 klausuren geschrieben hat). darunter sind auch leute mit solidem "gut".
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
Samson
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Samson »

Freedom hat geschrieben: Ach, das wird schon alles, im Examen werden die Karten neu gemischt (Bullshit) - der wird spätestens im Examen krachend scheitern und sich totärgern, so viele Jahre seines Lebens verschwendet zu haben..
Im Examen bzw. in der Examensvorbereitung WERDEN die Karten völlig neu gemischt. Ich behaupte, das Hemmer oder ein verglecihbares Rep jeden ordentlich vor- und nachbearbeitenden Studierenden von nahe null auf nahe Prädikatslevel bringen kann. Die Scheinklausuren sind kaum ein Indikator für Examensklausuren.
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thh
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von thh »

Samson hat geschrieben:Im Examen bzw. in der Examensvorbereitung WERDEN die Karten völlig neu gemischt. Ich behaupte, das Hemmer oder ein verglecihbares Rep jeden ordentlich vor- und nachbearbeitenden Studierenden von nahe null auf nahe Prädikatslevel bringen kann. Die Scheinklausuren sind kaum ein Indikator für Examensklausuren.
Das Problem daran ist, dass es häufig Gründe für ein schlechtes Abschneiden bei den Scheinklausuren gibt, und dass diese Gründe dann auch die Examensklausuren betreffen. Klar - wer das Studium über Party macht und sich dann für die Examensvorbereitung auf den Hosenboden setzt, bei dem können die Examensklausuren dennoch gut ausfallen. Wer sich aber bereits im Studium mit großem Einsatz, aber geringem Erfolg ernsthaft bemüht hat, bei dem ist die Gefahr groß, dass auch der Repetitor mangelnde intellektuelle Leistungsfähigkeit und/oder sprachliche Schwierigkeiten nicht beseitigen kann. Und wer eigentlich im Studium durchaus leistungswillig war, sich aber nicht ausreichend zum Lernen motivieren bzw. nicht durchhalten konnte, der wird dieses Problem dann oft in der Examensvorbereitung in gleicher Weise haben, dementsprechend nicht vor- und nacharbeiten und dann ebenfalls nicht gut abschneiden.

Es kommt daher nicht nur darauf an, ob Scheinklausuren nicht oder nur gerade so bestanden wurden, sondern vor allem darauf, warum das so war - insbesondere, ob sie trotz großen Einsatzes danebengingen und ob es schon einmal gelungen ist, überhaupt entsprechenden Einsatz zu zeigen.
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Topper12
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Topper12 »

Der Schock sitzt bei mir immer noch tief. Das mit dem Busfahrer war ernst gemeint. Ich bin noch nie in Jura durchgefallen. Und ich finde es auch nicht normal durchzufallen. Der Stress mit meiner Ex hat mich aus der Bahn geworfen ich würde sagen das war der Hauptgrund. Ich konnte deswegen nicht so viel lernen wie die letzten Semester. Deliktsrecht fast gar nicht, in den Vorlesungen mit dem Kopf ganz woanders gewesen. Teilweise verstehe ich in Strafrecht aber nicht die Randbemerkungen des Korrektors. So streicht dieser mir an, ich könnte 211 nicht einzeln prüfen. Wieso soll das nicht gehen, wenn ich dem BGH folge und das so sehe? Nie wieder Mindermeinung in der Klausur!!!

Jura macht mir schon extrem viel Spass. Ich könnte mir sogar vorstellen als Jurist zu arbeiten und nicht viel zu verdienen. Das würde mir nichts ausmachen. Aber ich finde die Studienbedingungen schon schlimm. Ständig dieser Konkurrenzkampf, alle Vergleichen sich, ständig diese allgemeine Hysterie. Ich bin ziemlich gefestigt ins Studium gegangen und habe gemerkt, dass die Uni mich immer mehr aufweicht und ich mich dem Muster anpassen.

Mein größtes Problem ist Angst. Ich hätte niemals gedacht das ich das jemals sage. Aber ich habe Angst vor Prüfungen entwickelt im Studium. Ich kann das Semester top lernen in den AGs hat der Leiter mich sogar immer drangenommen, weil ich immer die passende Antwort parat hatte. Aber dann sitze ich immer in der Prüfung und denke mir, jetzt geht's um alles. Das steigert sich wirklich immer richtig hoch. Ich bin nämlich das erste Kind aus unserer Familie das studiert. Oder schiebe ich das mit der Angst jetzt einfach vor, um zu vertuschen das ich ungeeignet bin ? :( Wann merkt man das man ungeeignet ist? Wieso besteht man 2*Hausarbeiten und 6 Klausuren teilweise mit Prädikat wenn so untauglich ist. Ich habe meinen ersten Tiefpunkt im Studium. Aber ich will das unbedingt und ich werde weitermachen. Nur ich merke einfach grade das ich total aufgewühlt bin.
dnormanb
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von dnormanb »

Ein jeder Student, auch aus akademischem Haushalt, erlebt diese oder ähnliche Tiefpunkte im Verlauf seines Studiums. Und ich finde, dass Jura auch ein Studium mit erhöhtem Frustrationspotential ist.

Gerade bis zum Examen. Ich habe seit wenigen Wochen den schriftlichen Teil des ersten Examens hinter mir. Ich habe an die 100 Übungsklausuren geschrieben und auch sonst im Studium alle Abschlussklausuren mitgenommen, die möglich waren. Ich war durchaus einer der guten Studenten, aber blieb auch ab und zu hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ich stimme dem oben zu, mit Beginn der Examensvorbereitung werden die Karten neu gemischt. Die universitären Vorleistungen bis dahin sind für später nur bedingt aussagekräftig. Das macht es einem etwas leichter, auch schlechte Noten zu verdauen. Auch wenn man schwer mit Niederlagen umgehen kann.

Nur wer reihenweise durch die Klausuren fliegt, sollte sich ernsthaft Gedanken machen. Bei Dir scheint es mir eher an den privaten Umständen zu liegen.
Andere raten, man müsse schon in den ersten zwei Jahren mindestens unter den besten zwanzig Prozent liegen, und solle andernfalls Jura sein lassen. Wer aber auch so Freude am Fach hat und nicht zwingend auf Karriere aus ist, kann in meinen Augen dennoch fortfahren, auch weil ich finde, dass man erst in sein Studium hereinwachsen muss. Ich hoffe, das konnte Dir etwas mehr Sicherheit geben.
Gelöschter Nutzer

Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Topper12 hat geschrieben:Der Schock sitzt bei mir immer noch tief. Das mit dem Busfahrer war ernst gemeint. Ich bin noch nie in Jura durchgefallen. Und ich finde es auch nicht normal durchzufallen. Der Stress mit meiner Ex hat mich aus der Bahn geworfen ich würde sagen das war der Hauptgrund. Ich konnte deswegen nicht so viel lernen wie die letzten Semester. Deliktsrecht fast gar nicht, in den Vorlesungen mit dem Kopf ganz woanders gewesen. Teilweise verstehe ich in Strafrecht aber nicht die Randbemerkungen des Korrektors. So streicht dieser mir an, ich könnte 211 nicht einzeln prüfen. Wieso soll das nicht gehen, wenn ich dem BGH folge und das so sehe? Nie wieder Mindermeinung in der Klausur!!!

Jura macht mir schon extrem viel Spass. Ich könnte mir sogar vorstellen als Jurist zu arbeiten und nicht viel zu verdienen. Das würde mir nichts ausmachen. Aber ich finde die Studienbedingungen schon schlimm. Ständig dieser Konkurrenzkampf, alle Vergleichen sich, ständig diese allgemeine Hysterie. Ich bin ziemlich gefestigt ins Studium gegangen und habe gemerkt, dass die Uni mich immer mehr aufweicht und ich mich dem Muster anpassen.

Mein größtes Problem ist Angst. Ich hätte niemals gedacht das ich das jemals sage. Aber ich habe Angst vor Prüfungen entwickelt im Studium. Ich kann das Semester top lernen in den AGs hat der Leiter mich sogar immer drangenommen, weil ich immer die passende Antwort parat hatte. Aber dann sitze ich immer in der Prüfung und denke mir, jetzt geht's um alles. Das steigert sich wirklich immer richtig hoch. Ich bin nämlich das erste Kind aus unserer Familie das studiert. Oder schiebe ich das mit der Angst jetzt einfach vor, um zu vertuschen das ich ungeeignet bin ? :( Wann merkt man das man ungeeignet ist? Wieso besteht man 2*Hausarbeiten und 6 Klausuren teilweise mit Prädikat wenn so untauglich ist. Ich habe meinen ersten Tiefpunkt im Studium. Aber ich will das unbedingt und ich werde weitermachen. Nur ich merke einfach grade das ich total aufgewühlt bin.
Mach eine Psychotherapie, bevor Du eine Angststörung entwickelst. Lass Dir außerdem Ergotherapiestunden verschreiben, die können Dir z. B. bei einer Erledigungsblockade im Lernen oder eben auf Prüfungen hin helfen.
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Amtsschimmel »

Tibor hat geschrieben:Nein, durchfallen ist nicht völlig normal, wenn man am Ball bleibt.
Durch Erfahrung wird man klug. Durchzufallen ist nicht zwingend ein Zeichen von schlechter Vorbereitung. Manchmal erwischt es einen auf dem falschen Fuß.
dnormanb hat geschrieben: Andere raten, man müsse schon in den ersten zwei Jahren mindestens unter den besten zwanzig Prozent liegen, und solle andernfalls Jura sein lassen. Wer aber auch so Freude am Fach hat und nicht zwingend auf Karriere aus ist, kann in meinen Augen dennoch fortfahren, auch weil ich finde, dass man erst in sein Studium hereinwachsen muss. Ich hoffe, das konnte Dir etwas mehr Sicherheit geben.
Einem solchen Tipp kann ich nichts abgewinnen. Es gibt auch Professoren, die haben vor dem Examen 4 gewinnt gespielt und haben sich dann im Examen so zusammengerissen, dass es fürs Prädikat gereicht hat...
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Amtsschimmel hat geschrieben:Durch Erfahrung wird man klug. Durchzufallen ist nicht zwingend ein Zeichen von schlechter Vorbereitung. Manchmal erwischt es einen auf dem falschen Fuß.
Mit der Betonung auf "manchmal" kann man das so stehen lassen. Sobald aus dem "manchmal" ein öfters oder gar regelmäßig wird, läuft aber etwas schief, sofern man nicht ganz faul ist.
Einem solchen Tipp kann ich nichts abgewinnen. Es gibt auch Professoren, die haben vor dem Examen 4 gewinnt gespielt und haben sich dann im Examen so zusammengerissen, dass es fürs Prädikat gereicht hat...
Dem würde ich zustimmen. Die Noten vor dem Examen lassen nur sehr bedingt Rückschlüsse auf die Noten im Examen zu. Man kann grob sagen: Diejenigen, die vorher wirklich gut raten, sind in aller Regel auch im Examen gut, weil sie eben fleißig sind, ihnen Jura liegt und sie schon einen gewissen Wissensvorsprung haben. Umgekehrt gilt das so aber nicht: Es kommt recht häufig vor, dass Leute, die halt vorher faul waren, im Examen (recht) gute Noten haben, weil sie dann halt wirklich lernen.
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thh
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von thh »

Amtsschimmel hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Nein, durchfallen ist nicht völlig normal, wenn man am Ball bleibt.
Durch Erfahrung wird man klug. Durchzufallen ist nicht zwingend ein Zeichen von schlechter Vorbereitung. Manchmal erwischt es einen auf dem falschen Fuß.
Dazwischen besteht ja kein Widerspruch: wenn man manchmal auf dem falschen Fuß erwischt wird - wer wird das nicht, sei es in Studium, Prüfung oder Beruf? -, macht das ein Durchfallen dann immer noch nicht "völlig normal", also zum Regelfall.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
lucyyy
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von lucyyy »

Candor hat geschrieben: Mach eine Psychotherapie, bevor Du eine Angststörung entwickelst. Lass Dir außerdem Ergotherapiestunden verschreiben, die können Dir z. B. bei einer Erledigungsblockade im Lernen oder eben auf Prüfungen hin helfen.
Ich habe Zweifel daran, ob man immer jede Angst oder Unsicherheit pathologisieren sollte. Ausserdem kann es später - sofern man z.B. in den öffentlichen Dienst will - zu massiven Problemen führen, wenn sich solche Themen mal in der Akte befinden (dass die PKV dann auch teuer wird, braucht man wahrscheinlich nicht gesondert zu erwähnen). Nicht falsch verstehen: natürlich sollte man bei pathologischen Beschwerden einen Fachmann aufsuchen, aber lieber zu viel, als zu wenig ist m.E. hier auch verfehlt.
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen. ;-)
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Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von julée »

lucyyy hat geschrieben:
Candor hat geschrieben: Mach eine Psychotherapie, bevor Du eine Angststörung entwickelst. Lass Dir außerdem Ergotherapiestunden verschreiben, die können Dir z. B. bei einer Erledigungsblockade im Lernen oder eben auf Prüfungen hin helfen.
Ich habe Zweifel daran, ob man immer jede Angst oder Unsicherheit pathologisieren sollte. Ausserdem kann es später - sofern man z.B. in den öffentlichen Dienst will - zu massiven Problemen führen, wenn sich solche Themen mal in der Akte befinden (dass die PKV dann auch teuer wird, braucht man wahrscheinlich nicht gesondert zu erwähnen). Nicht falsch verstehen: natürlich sollte man bei pathologischen Beschwerden einen Fachmann aufsuchen, aber lieber zu viel, als zu wenig ist m.E. hier auch verfehlt.
Ein berechtigter Punkt. Es ist sicherlich sinnvoll, ernsthafte Probleme so früh wie möglich ernst zu nehmen und ggf. entsprechend behandeln zu lassen, aber nicht jede Sinn-/Lebenskrise ist pathologisch, kann einem aber später Ärger machen, wenn erstmal irgendwelche Diagnosen in der Welt sind.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Gelöschter Nutzer

Re: Drittes Semester verkackt

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bei Selbstzahlern wäre das kein Problem. So machte es eine mir bekannte Lehrerin, die um ihre Verbeamtung fürchtete. Ob das Problem bereits krankhaft ist und Hilfe notwendig wäre, kann ich natürlich nicht sagen. Aber vielleicht kann man als Selbstzahler zur Klärung eine psychologische Beratung aufsuchen.
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