Die Examensvorbereitung

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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GastSPB2
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Die Examensvorbereitung

Beitrag von GastSPB2 »

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie andere die Examensvorbereitung betreiben. Da für mich ein kommerzielles Rep nicht in Frage kommt, wären vor allem Antworten von Unirep-Besuchern interessant.
Es geht vor allem um Folgendes:
1. Welche Materialien benutzt ihr? Woher weiß man, was man alles nutzen/lesen sollte? (jeweils ein oder mehrere Lehrbücher befragen?; welche „Helferlein“ habt ihr zur Examensvorbereitung gekauft?)
2. Man sollte ja vermutlich das Lernen bei den Grundlagen anfangen, aber diese Themen werden dann vielleicht gerade nicht im Unirep behandelt. Geht man dann zu den Examenskursen, hört dort zu und schreibt und denkt so gut wie möglich mit und orientiert sich ansonsten an einer anderen Reihenfolge? Inwiefern bereitet man dann noch die Examenskurse nach?
3. Wo lernt ihr?
4. Klausurpraxis scheint ja sehr wichtig zu sein. Wann beginnt man damit, ernsthaft den Klausurenkurs zu besuchen? (Mir fehlt im Moment einfach noch viel zu viel, um eine brauchbare Lösung zu produzieren. Was macht man bis dahin?)

Viele Grüße!
mimihd
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von mimihd »

Hast du dich mittlerweile schlau gemacht oder noch Interesse an einer ausführlichen Antwort? Wenn Letzteres der Fall sein sollte dann setz ich mich heut Abend/Morgen an deine Fragen und beantworte sie dir gerne! Bin grad mitten in der Examensvorbereitung mit Uni-Rep / eigenständiges Lernen.
GastSPB2
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von GastSPB2 »

Das wäre sehr lieb, ich bin immer noch etwas ratlos und schaden kann's ja auf jeden Fall nicht ;)
mimihd
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von mimihd »

Dann beantworte ich dir mal deine Fragen, bin grad eh nicht so produktiv in der Bib :-w

Vorab: ein paar (brauchbare) Seiten die sich mit der Examensvorbereitung ohne kommerzielles Rep auseinandergesetzt haben:
· http://lorenz.userweb.mwn.de/
· http://www.michaelforster.net/
· http://examen-ohne-rep.piranho.de/

1. Materialien
- es kommt erstmal, was kommen muss: jeder lernt anders - daher muss jeder für sich gucken welche Unterlagen besser zu einem passen; es ist somit schwierig, sich anhand von Empfehlungen ein gutes "Packet" an Lernmaterialien zusammenzustellen, weil jeder natürlich das empfiehlt, was einem individuell am besten gepasst hat (außer man ist ein Prof, dann empfiehlt man natürlich sein eigenes Werk). Man wird außerdem immer das Gefühl haben, man hat nicht alles gelesen und damit etwas Wichtiges ausgelassen, aber im Endeffekt muss man sich irgendwie entscheiden und diese Lücken, die ggf. dann doch existieren, hinnehmen. Auch wenn man zum kommerziellen Rep geht wird man irgendetwas verpassen, nur bekommt man dort halt das sichere Gefühl vermittelt, man bekäme alles examensrelevante "gefüttert". :alright

- zum UniRep: es kommt immer darauf an an welcher Uni du studierst, was genau dort angeboten wird, wie umfassend das Angebot ist und dann natürlich welcher Dozent die konkrete Veranstaltung hält - so wie es das ganze Studium über schon war. Im Zweifel weißt du ja schon mit welchen Dozenten du besser klar kommst bzw. bei welchen es dir etwas bringt hinzugehen und bei welchen nicht. Manche versuchen, alles von den Basics nach oben aufzubereiten, andere starten direkt oben und versuchen, solche Fälle zu präsentieren, die so auch schon direkt im Examen drankommen könnten. Hat beides seine Vor- und Nachteile. Wenn du die Grundlagen drauf hast und wirklich nur noch konkret auf das Examen vorbereitet werden willst, dann langweilt dich der Dozent, der von vorne anfängt / bist du noch nicht ganz sicher was die Grundstrukturen angeht, bist du froh, dass es noch einmal einer wiederholt. Hier gilt also: hingehen, reinhören, gucken ob der Kurs passt und wenn nicht das Rechtsgebiet auf eigene Faust vorbereiten. Den einzigen Fehler den du hier machen kannst ist Zeit in einem Kurs zu verschwenden der dir nichts bringt.
Bei uns werden auch noch so eine Art "AG's" angeboten in denen man in kleineren Gruppen Fälle bespricht. Die bringen mir persönlich am meisten, vor allem weil man sich normalerweise im Dialog mit den Dozenten befindet, was einen auch mit Blick auf die mündliche Prüfung ein Stück vorbereitet.

- hier ein paar Seiten zu Literaturhinweisen / kostenlosen Materialien:
· http://www.juraexamen.info/wordpress/wp-content/uploads/Literatur-Examen-ohne-Rep.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt)
· http://www.niederle-media.de/Kostenlos-Jura-MP3-Skripte-Klausuren-Podcast-Mindmaps (Verwaister Link automatisch entfernt)
· http://examensrelevant.de/kostenlose-lernmaterialien/

- man weiß nie ganz genau, was man alles nutzen/lesen sollte, gerade weil das Angebot so immens ist. Hier hilft es, sich zunächst aufzugliedern was für Gebiete es alles gibt, und dann sich die verschiedenen Materialien zugehörig zu den Rechtsgebieten rauszusuchen. Dafür guckst du am besten mal in die Prüfungsordnung deines Bundeslandes rein. Grob:
1. Zivilrecht: BGB AT, Schuldrecht AT, Schuldrecht BT (gesetzliche Schuldverhältnisse/ vertragliche Schuldverhältnisse), Sachenrecht, Nebengebiete (Familienrecht, Erbrecht, Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht, ZPO, IPR)
2. Strafrecht: Strafrecht AT, Strafrecht BT, Strafprozessrecht
3. Öff-Recht: Verfassungsrecht (Staatsrecht und Grundrechte), Verfassungsprozessrecht, Verwaltungsrecht AT, Verwaltungsrecht BT (Polizeirecht, Kommunalrecht, Baurecht) und Verwaltungsprozessrecht (eventuell zusätzlich Verwaltungsvollstreckungsrecht und Staatshaftungsrecht).

=> meine Must-have sind so weit: Bürgerliches Recht von Medicus/Petersen (zum WiSe kommt eine neue Auflage raus) als Überblick zum Zivilrecht, fürs Strafrecht sowohl AT + BT ist der Studienkommentar von Kropholler super, ansonsten ist die Reihe "Prüfe dein Wissen" für Schuldrecht AT und BT jeweils sehr gut & die Reihe "Examinatorium" von C.F. Müller auch empfehlenswert, alternativ kann man auch mit der Reihe "Examinatorium" von Beck ganz gut was anfangen. Aber wie gesagt, jeder arbeitet anders, ich bin auch selber noch am suchen bzw. aussuchen.
- Leih dir in der Bib vielleicht einmal "Examen ohne Repetitor" von Thorsten Deppner usw. aus; da sind auch noch einmal Literaturempfehlungen und Sachen zur Lerntechnik / Lernmethoden drin.

=> Mein Rat: such dir für jedes Rechtsgebiet 1 Buch/Skript/online Unterlagen raus, mit denen du hauptsächlich dann lernst. Falls du bei der Bearbeitung des Rechtsgebiets noch einmal das Gefühl hast, es fehlt dir etwas bzw. du willst etwas vertiefen weil du es mit deinen Materialien nicht verstanden hast, geh in die Bib und such dir die entsprechende Stelle in einem Kommentar / Aufsatz (hierzu: https://www.gsk.de/uploads/media/JuS-Tutorium_2013_online.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt)) raus. Fehler ist es, dann noch einmal damit anzufangen verschiedene Lehrbücher zu durchforsten und zu gucken, wo es denn am "komplettesten" drin steht, da wirst du verrückt. :compress:


2. "Man sollte ja vermutlich das Lernen bei den Grundlagen anfangen, aber diese Themen werden dann vielleicht gerade nicht im Unirep behandelt. Geht man dann zu den Examenskursen, hört dort zu und schreibt und denkt so gut wie möglich mit und orientiert sich ansonsten an einer anderen Reihenfolge? Inwiefern bereitet man dann noch die Examenskurse nach?"
- Ja, Grundlagen sind sehr sehr sehr (!!!) wichtig. Wie oben gesagt, manche Dozenten machen da auch noch einmal eine Wiederholung, andere eben nicht. Wenn du das Gefühl hast, du bekommst bei den Examenskursen nichts mit, bzw. kommst mit dem Denken irgendwann nicht mehr hinterher, ist die Zeit dort verschwendete Zeit. Nimm dir lieber noch ein paar Monate vor dem Start der Kurse Zeit um vielleicht eigenständig die Basics zu wiederholen. Ansonsten kommst du vollkommen erschlagen aus den Kursen raus, hast das Gefühl du bist dumm wie Brot und das demotiviert und zermürbt einen schnell (spreche aus eigener Erfahrung #-o ).

- Falls du dich für die Kurse entscheidest würde ich auch bei dem Aufbau und Gliederung der Kurse bleiben. Sonst kommt man durcheinander, lernt unstrukturiert und bekommt keine Klarheit in seine Gedanken.

- Kurse nachzubereiten ist wichtig, ansonsten ist auch bei regelmäßigen Besuch der Veranstaltung der Lernzuwachs relativ gering. Oft ist die Zeit in den Kursen auch knapp und die Nachbereitung unbedingt erforderlich (und auch von den Dozenten irgendwo vorausgesetzt) damit es zu keinen Lücken kommt. Bei mir ist es zusätzlich so, dass ich mit "vorgefertigten" Unterlagen nicht wirklich etwas anfangen kann; um die Sachen zu verinnerlichen und dann auch in der Zeit direkt vor dem Examen
zu wiederholen brauche ich etwas "eigenes". Am besten arbeite ich mit Zusammenfassungen und eigens zusammengestellten Schematas. Andere machen Karteikarten. Wieder andere drucken sich die Sachen von den Kursen aus und können "direkt" davon lernen. :thumbleft:


3. "Wo lernt ihr?"
=> Uni Bib. Such dir einen ("deinen") guten Platz (Kriterien: wenig Ablenkung, Helligkeit zu jeder Tageszeit, vorhandene Stecker, gemütlicher Stuhl, genug Platz) aus und mach dir klar, dass das nun dein Arbeitsplatz ist - Examensvorbereitung ist schließlich irgendwo auch ein Full Time Job. Auch hier gilt natürlich wieder dass jeder anders lernt und manche es wahrscheinlich auch ganz gut von zu Hause aus hinbekommen, aaaaber im Zweifel: Bib. Ich gehe extra nicht in die Seminar-Bib, da dort ausschließlich Juristen rumlaufen die sich gerne mal im Gang treffen und sich lange und ausgiebig über Gott und die Welt und die leidige Examensvorbereitung beschweren. Zusätzlich habe ich mir überlegt die letzten Monate vor der Examensvorbereitung komplett wo anders hinzugehen wo ich absolut abgeschirmt bin, weil die Ablenkung auch so immer noch groß ist (Kaffeetrinken hier, Essen da, Feierabendwein hier, Auszeit im Freibad da). Manche Leute brauchen das aber auch, mir reicht es wenn ich mir einen Tag in der Woche gebe den ich komplett Jura frei gestalte: mit meinem Hund Gassi gehe, mit meinem Nicht-Juristen-Freund wegfahre, Familie besuchen gehe, ein "normales" Buch lese, usw.


4. "Klausurpraxis scheint ja sehr wichtig zu sein. Wann beginnt man damit, ernsthaft den Klausurenkurs zu besuchen?
(Mir fehlt im Moment einfach noch viel zu viel, um eine brauchbare Lösung zu produzieren. Was macht man bis dahin?)
- Im Nachhinein kann ich nur sagen: so früh wie möglich damit anfangen!!! Ich war/bin so eine Kandidatin die schnell das Handtuch hinwirft wenn ich am Anfang der Bearbeitung eines Falles nicht auf Anhieb die richtigen AGL's raussuchen kann. Man denkt sich dann so Sachen wie: "Ich lasse das lieber sein bis ich weiß, wie ich bei einem Fall anfangen soll zu schreiben, weil so bringt das ja eh nichts" und steigert sich mit der Zeit so hinein, dass man die Klausuren nur noch schreiben will, wenn man die Lösung 100% parat hat. Man muss sich klar machen: das wird nie so sein. Vor allem im Examen wird man höchstwahrscheinlich mit einem Fall konfrontiert den man so in der Gestalt noch nie gelöst hat.

=> Daher: nimm das Angebot unbedingt so früh wie möglich in Anspruch. Wenn du am Ende der Bearbeitung denkst du hast kompletten Müll produziert dann gib das Ding einfach nicht ab, aber Hauptsache du hast etwas dazu geschrieben. Es geht nämlich um so viel mehr als nur eine Lösung in der Sache zu schreiben, man muss die Formulierungen drauf haben, man muss Obersätze bilden können, den Gutachtenstil beherrschen, differenzieren können, was wichtig ist und was nicht, Schwerpunktsetzung usw. usw. Und das lernt man nicht in dem man über abstrakte Ausführungen in einem Lehrbuch sinniert, sondern in dem man Klausuren schreibt und das Schreiben übt übt & übt.
=> falls du wirklich mal vor einer Probeklausur sitzen solltest bei der du dir denkst, du kannst 0 damit anfangen, dann geh und hol dir deine Lehrbücher für das Rechtsgebiet bzw. deine Zusammenfassungen zu den Problemstellen (die kann man im Zweifel immer herausfiltern, man studiert das ganze ja schon seit ner Weile...) und schreib die Klausur mit dieser Hilfe. Falls es dir zu blöd ist, das vor Kommilitonen zu machen, nimm dir den Sachverhalt in die Bib und schreib die Klausur dort. Hauptsache schreiben! Und danach natürlich deine Lösung mit der Lösungsskizze vergleichen bzw. dir die Korrektur der Klausur zu Herzen nehmen.

Bitte bitte bitte schreib Klausuren, auch wenn du denkst, dass dir im Moment viel fehlt um eine brauchbare Lösung zu produzieren. Kommilitonen von mir haben schon während der großen Übungen damit angefangen, zu den Probeklausuren zu gehen und sind jetzt sooo viel weiter als ich. Ich könnt jedes Mal ](*,) ](*,) ](*,)


So, ich glaube ich hätte damit alle deine Fragen erfasst. Tut mir Leid wenn ich, vor allem was die Materialien-Frage angeht, nicht bei allem weiterhelfen konnte, ich stecke ja selber noch mitten drin. Ein Erfolgsrezept oder die Bücher, die 100% zu einem guten Examen führen habe ich leider auch noch nicht gefunden :D Sorry wenn meine Antworten teilweise etwas huschelig geschrieben sind, hatte grad keine Zeit noch einmal drüber zu gehen.
Melde dich gerne noch einmal falls Fragen zu meinen Ausführungen aufkommen sollten oder du noch weitere Fragen im Hinterkopf hast.
GastSPB2
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von GastSPB2 »

Wow, danke dir! Mit so einer ausführlichen Antwort hatte ich gar nicht gerechnet, damit hast du mir auf jeden Fall schon mal ein Stück weiter geholfen :)
mimihd
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von mimihd »

Gern geschehen, freut mich, dass es dich weitergebracht hat :)

Hier noch eine Empfehlung die ich vergessen hatte:
ter Haar / Lutz / Wiedenfels: Prädikatsexamen, der selbstständige Weg zum erfolgreichen Examen
auf den hinteren Seiten sind verschiedene Lernpläne abgedruckt, die andere Leute (Interviews sind auch noch drin) in ihrer Vorbereitung ohne Rep zusammengestellt haben. Ich fand den ersten ganz nützlich, teilt alle Rechtsgebiete übersichtlich auf und ist auf 10 Monate ausgerichtet.

und da mein eigener Post mich dazu inspiriert hat, mich intensiver mit der Literatur zu beschäftigen, die ich fürs Examen brauche (ich ja selber als Tipp gegeben hab man soll das eingrenzen und nicht aus 1000 verschiedenen Büchern/Skripten lernen ::roll: ) hier meine (noch nicht ganz komplette, aber immerhin...) Literaturliste:

1. Zivilrecht
- zur Übersicht/Wiederholung: Medicus/Petersen: Bürgerliches Recht
- BGB AT: Bek'sches Examinatorium Grigoleit/Herresthal
- Schuldrecht AT: Prüfe dein Wissen Schuldrecht I Köhler / Lorenz + Brox/Walker: Allgemeines Schuldrecht (steht noch vom 3. Semester hier rum)
- Schuldrecht BT: für gesetzliche SV Schwarz/Wandt, für vertragliche SV Huber/Bach Examensrepetitorium (habe auch noch Brox/Walker: Besonderes Schuldrecht und Fezer: Klausurenkurs zum Schuldrecht BT)
- Sachenrecht: Wolf/Wellenhofer: Sachenrecht + Neuner: Bek'sches Examinatorium
- Nebengebiete (Familienrecht, Erbrecht, ZPO, Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht): JuriQ Skripten

2. Strafrecht: Rengier: Strafrecht AT + Joecks: Studienkommentar + Beulke: Klausurenkurs I und II

3. Ö-Recht
- Verfassungsrecht: Casebook Verfassungsrecht von Bumke/Voßkuhle + zum nachschlagen für die Basics den Degenhart
- Verwaltungsrecht: für den AT hab ich den Detterbeck, der ja auch ein bisschen Verwaltungsprozessrecht behandelt, außerdem den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht von Peine.
- Verwaltungsprozessrecht (vertieft): Hufen oder Schenke (noch nicht entschieden)
- Europarecht: Herdegen
- BT (Polizeirecht, Baurecht, Kommunalrecht): noch nicht entschieden :-k
Tobias__21
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von Tobias__21 »

Strafrecht: Jäger und nichts anderes! =;
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mimihd
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von mimihd »

Vorschläge oder Tipps nehme ich natürlich auch noch gerne an :D
Tobias__21
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von Tobias__21 »

Ich kann zu den JuriQ Skripten nichts sagen, aber ich hatte:

- Erbrecht, Arbeitsrecht, Europarecht: Hemmer. Im Erbrecht noch den Leipold und ArbR den Junker (brauchts aber eigentlich nicht)
-Handelsrecht: Jung
-Gesellschaftsrecht: Windbichler

-BGB AT: Becksches Examinatorium + vom ersten Semester: Köhler
- Schuldrecht AT/BT: Losscheelders
- Sachenrecht: Vieweg/Werner

-Verwaltungsrecht AT und VwGO: alles mögliche :) Hab da auch noch nix zufriedenstellendes gefunden
-Baurecht: Stollmann
-PolR+KommR: Was BW spezifisches

ZPO: Piekenbrock / Kienle
StPO: Engländer
Strafrecht AT+BT: Jäger

Das wars glaub ich, oder hab ich was vergessen? :) Den Medicus hatte ich auch, aber nie wirklich durchgearbeitet :D
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mimihd
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von mimihd »

Danke, nach so einer Liste suche ich immer :D
Was hattest du für PolR + Kommunalrecht? Schreibe auch in BW und hab noch nichts gefunden was mir von Umfang her + inhaltlich zusagt :-k
Tobias__21
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von Tobias__21 »

Kommunalrecht: Heilshorn/Engel (eher neu, Fortführung vom Gern)
Polizeirecht: Ruder/Schmitt und ein paar Sachen aus dem Schenke
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Gelöschter Nutzer

Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ennuschat ÖR BaWü finde ich nicht schlecht, gerade im KommunalR, aber angesichts der teilweise fehlenden Tiefe mehr als Überblick.
maximisc
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von maximisc »

Hallo liebes Forum,
Ich hoffe man sieht mir nach, dass ich das Thema hier ausgrabe. Aber es betrifft mich konkret, da ich mich auch (aus den typischen Gründen) für eine Examensvorbereitung ohne kommerzielles Rep entschieden habe.

Zu meinem Problem: Die hier aufgeführte Liste an Literatur liest sich ja ganz schön. Auch in den einschlägigen Anleitungsbüchern für eine eigenständige Examensvorbereitung wird immer mit Leichtigkeit eine Vielzahl von Lehrbüchern (eher selten Skripten) für die jeweiligen Rechtsgebiete vorgeschlagen.
Nachdem ich jetzt einen Monat komplett mit der aufmerksamen Lektüre von Looschelders AT sowie Rengier AT verbracht habe (war wirklich 9-17 Uhr in der Bib) muss ich aber feststellen, dass
1. bei 500 Seiten nicht genug Wissen hängenbleibt
2. mich dieses abstrakte Lernen bei der Falllösung kaum weiterbringt.

Deshalb würde ich wirklich gerne mal diejenigen fragen, die es ohne kommerzielles Rep gemacht haben: Habt ihr wirklich die dicken Lehrbücher gewälzt? Denn das Verhältnis Zeitaufwand/Nutzen scheint mir da sehr kritisch zu sein...
Klar ist für mich, dass ich mir hier und da noch Grundstrukturen erarbeiten muss; das geht aber doch mE effizienter mit Skripten?

Mein nächstes Problem ist es, zufriedenstellendes Fallmaterial zu finden.
Denn die üblichen Fallbücher (zB Fritzsche BGB AT o.ä.) spiegeln wohl kaum die Komplexität eines Examensfalles wieder.
Ich habe Zugriff auf die Fälle eines ganz ordentlichen Unireps, wo die Fälle sicherlich anspruchsvoll sind, habe hier aber nicht das Gefühl, eine allumfassende Fallsammlung in der Hand zu haben. Zudem kommen gerade die Grundlagen, die ich mir ja abstrakt nochmal draufschaffen wollte, kaum zum Vorschein.
Vielleicht hat ja jemand einen Vorschlag für geeignete Fallsammlungen.

PS: Eine Option wäre es vielleicht auch, anhand der Musterlösungen für die original Examensklausuren aus dem Unirep zu lernen. Da müsste man dann halt schauen, ob es vom Thema einigermaßen Sinn macht.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar!
LG Max
Lintu
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von Lintu »

Hallo Max,

ich habe damals auch das Examen ohne Rep vorbereitet und dabei auf die Klassiker gesetzt, heißt bspw. den schon angesprochenen Looschelders, Detterbeck für VerwR oder den Heinrich für Strafrecht AT. Sicher, es hat viel Zeit in der Bib in Anspruch genommen, würde es aber erneut so machen! Habe seinerzeit die wichtigsten Inhalte auf Karteikarten notiert und hin und wieder wiederholt, um mir das Wissen auch langfristig anzueignen. Mal in Frage/Antwort-Form, mal als bloße Übersicht. Manche Nebengebiete habe ich dabei auch mit Skripten gelernt, bspw. AS Europarecht oder Handelsrecht mit Hemmer. Aber die "großen" Gebiete alle mit Lehrbüchern.

Ich hatte zwei Mal in der Woche mit zwei Kollegen abends eine Fall-AG, um auch die Fallübung nicht zu vernachlässigen. Anfangs haben wir eher kleinere Fälle gemacht und sind im Laufe der Zeit auf einen großen Fall umgesattelt, der ein paar Tage vorher in der gemeinsamen Dropbox online gestellt wurde und von allen vorzubereiten war. Dazu einmal die Woche den von der Uni angeboteten Examensklausurenkurs.

Die Fälle hatten wir zum Teil aus den klassischen Fallbüchern mit umfangreichen Fällen (Beulke I-III, "Die Examensklausur" etc.). Ergänzend findet man auch über Google gute Fälle wie bspw. die Saarheimer Fälle / Berliner Fälle der FU oder eben die aus dem UniRep, an die man ja recht einfach rankam.

Rückblickend würde ich es wie schon angedeutet nochmals so machen. Ich hatte damals 1,5 Jahre zur Vorbereitung und bin ansich ganz gut durchgekommen. Hatte mir damals einen Lernplan über 15 Monate gesetzt und die einzelnen Kapitel in realistische Portionen eingeteilt. Die letzten drei Monate dann nur noch klassisches lernen anhand der Karteikarten oder Durcharbeiten der klassichen Fälle, die leider in manchen Lehrbüchern nicht sonderlich gut dargestellt werden (Abschleppfälle usw.). Es ging, hat aber wirklich viel Zeit gekostet, die es mir aber wert war, da ich in der Zeit davor nicht soo viel gemacht habe.

Wünsche dir viel Erfolg!
whirrun
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Re: Die Examensvorbereitung

Beitrag von whirrun »

maximisc hat geschrieben: Samstag 3. August 2019, 16:54
PS: Eine Option wäre es vielleicht auch, anhand der Musterlösungen für die original Examensklausuren aus dem Unirep zu lernen. Da müsste man dann halt schauen, ob es vom Thema einigermaßen Sinn macht.
Das Lernen mit Probeklausuren ist auf jeden Fall anzuraten und ergibt immer Sinn, idealerweise entsprechend der Klausursituation (1 - 1,5 h Lösungsskizze erstellen und dann mit der Lösung abgleichen). Dazu bieten sich die genannten Klausuren aus dem Klausurenkurs, Klausuren aus Ausbildungszeitschriften (die ja i.d.R. über beck-online im Uni-Netz abgerufen werden können) sowie die von kommerziellen Rep. an.
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