Vorkriegsjugend hat geschrieben:Brauchst du denn die Vorlesungen, die du besuchst? Bringen sie dich weiter? Ich habe die meisten Vorlesungen eher als Zeitverschwendung empfunden und konnte den Stoff in AGs und alleine schneller und intensiver erarbeiten.
Ich habe vor allem das Gefühl, dass das zur Disziplin, an der es mir eindeutig mangelt, dazu gehört, sich in die Veranstaltungen zu setzen. Wirklich das Gefühl, von den anderthalb Stunden Vorlesung "weiter" gebracht worden zu sein, stellt sich nicht ein, aber das lernen fällt mir leichter, wenn ich die Sachen schon einmal gehört habe. Allerdings - so gesehen kann ich sie auch einfach schon einmal gelesen haben.
Tibor hat geschrieben:Das ist der große Fehler
War mir bis gerade gar nicht als solcher bewusst, leuchtet aber ein.
Tibor hat geschrieben:Aber wenn du dir die Zeit zwischen 9-19 Uhr für Uni/Lernen frei hälst, gibt es noch genügend Freizeit.
Mir ist bewusst, wie wichtig letztere ist, aber für mein Seelenheil hab' ich das Gefühl, dass momentan etwas ganz anderes Priorität hat: Den Stoff ordentlich aufarbeiten. Da leuchtet mir die Möglichkeit, auf die Vorlesungen zu verzichten, eher ein. Diverse Artikel, Videos und andere Forenbeiträge haben suggeriert, dass es für die Aufarbeitung des Stoffes völlig ausreicht, mit Skripten zu arbeiten. Kann mir das hier noch wer bestätigen? Wenn ich eine gute Methode finde, mir den Vorlesungsstoff anzueignen, ohne mich ständig an die Vorlesungen gebunden zu fühlen, würde mich das, glaube ich, entspannter machen, da ich so um "Aufstehen, Vorlesung, rüber zur Bib, 'in Schwung kommen', lernen, nächste Vorlesung" herum komme. Ich werd's auf jeden Fall noch einmal ausprobieren!
Gerade das oft genannte Strukturargument leuchtet ein, da mir die vollkommen abgeht. Ich hab' mir vorgenommen, das Wochenende jetzt zum "Selbst auf die Reihe kriegen" zu verwenden, mir Pläne zu erstellen und eine Liste an noch benötigter Literatur zu machen, um mich nicht wieder kopfüber in irgendeinen Versuch zu werfen, der dann alsbald scheitert.
Ist das objektiv realistisch:
Montag:
6:30 aufstehen, Kaffee machen, Duschen
bis 7:00 mit Kaffee und Frühstück am Schreibtisch sitzen
bis 9:30 Schaffen, dann fertig machen
um 9:45 den Bus nehmen
10:15 - 11:45 Schuldrecht AT Vorlesung, rüber in die Bib
12:00 - 14:00 Schaffen
14:00 - 14:30 Futtern
14:30 - 16:00 Schaffen
16:15 - 17:45 Vertragliche Schuldverhältnisse I - Kaufrecht Vorlesung
18:15 - 19:45 AG Grundrechte
Bis 20:30 zu Hause sein, essen, klampfen --> Freizeit?
Alternative beim Verzicht auf die Vorlesungen:
Bis 9:45 s.o.
10:00 - 10:50 Bib, schaffen, 10 Minuten Pause
11:00 - 11:50 Schaffen, 10 Minuten Pause
12:00 - 13:00 Schaffen
13:00 - 14:00 große Pause, futtern
14:00 - 18:00 selbes 50 Minuten lernen, 10 Minuten Pause Schema
Dann die AG, Heimkommen,
Ab 20:30 s.o.
Zweite Alternative: Das ganze zu Hause.
Mag mir jemand mal seinen "typischen" (Lern)tag beschreiben?
Vorkriegsjugend hat geschrieben:Zur Organisation des Jurastudiums fand ich damals "Jurastudium erfolgreich" von Barbara Lange sehr hilfreich
Danke! Werde ich mir besorgen. Außerdem wurde mir das Buch "Einführung in das juristische Lernen" von F. Haft empfohlen.
Theopa hat geschrieben: Du wirst durchaus 2-3 Wochen lang ziemlich müde sein, irgendwann gewöhnt sich der Körper aber an den festen Rhythmus und du wirst wieder leistungsfähiger.
Das macht doch Mut, dass der Schweinehund kein unüberwindbarer ist. Jetzt habe vor Augen, dass sich die Zwingerei irgendwann vereinfacht. Ein guter Gedanke!
Samson hat geschrieben:Irgendwie finde ich die Studienweise des Threaderstellers recht bizarr.
Daher der Thread.
Samson hat geschrieben:Nimm es locker und leicht. Mach Sport. Geh viel Feiern. Laß Jura mal Jura sein; du schaffst das schon, Prädikat kann im Grunde jeder.
Siehe:
Tibor hat geschrieben:"Diesem Rat" ist der TE schon 1,5 Jahre nachgegangen und er hat es gerade nicht geschafft.
Wenn ich mich da jetzt nicht rausreiße, komme ich aus dem von Tobias_21 beschriebenen Loch nicht mehr heraus. Da ist nix mehr mit "locker", weil mich jede Minute "locker" kurze Zeit darauf mit Stunden der Angst, Panik und Depression bestraft, die mich widerum hindern. Das ist ein Teufelskreis, und aus diesem auszubrechen hat mit "locker" rein gar nichts zu tun. Schön, wenn das für dich geklappt hat, aber für mich ist das das absolut verkehrte. "Erwachsen" bin ich trotzdem sicher nicht, den Kindskopf kann ich mir auch mit strukturierterem Leben bewahren.
Du scheinst mein Anliegen etwas falsch verstanden zu haben. Ich habe eben NICHT jede Nacht gelernt, sondern fast gar nicht. Sonst hätte ich mir ja auch nicht so einen Haufen Stoff und Zeitnot eingebrockt.
Wie Kasimir schreibt, will ich mich jetzt endlich zusammen reissen, mir ordentlich in den Arsch treten und die Chance nutzen, bevor ich mir alles verbaue.
Zurück ans Planen, beste Grüße!