Ein Paar Fragen zum Rep

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Tibor
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Tibor »

Dann such dir eben Leute, die eben "ganz oben" mitgeschrieben haben. Wichtig ist ja nur, dass du dir Arbeiten von Leuten anschaust, die ein für dich ordentliches und realistisch erzielbares Ergebnis erzielt haben, also bspw. 3 Punkte mehr als bisher.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Honigkuchenpferd
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Melanie-Kneip hat geschrieben:Zweistellige Klausuren sind bei uns echt mega selten.
Da würde ich gar keinen kennen den ich fragen könnte.
Von z.B 300 Leuten die geschrieben haben sind vielleicht 5 zweistellig.
Wenn wir mal Klausuren haben die für unsere Verhältnisse extrem gut ausgefallen sind hat man vielleichtmal glück, dass so 50 Leute was zwischen 8 und 10 Punkten bekommen.^^
Der Großteil der Leute krebst so in meiner Punkteskala rum.
Das tröstet im Hinblick aufs Examen aber natürlich trotzdem nicht wirklich.
Das ist dann aber auch eine sehr seltsame Notenverteilung.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

Das habe ich auch schon öfter gehört. :lmao:
Manchmal sehr komisch bei uns.
Ich wollte deshalb für den Schwerpunkt nach dem Examen lieber die Uni wechseln.^^
Brainiac
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Brainiac »

Melanie-Kneip hat geschrieben:Ich wollte mir auch definitiv von alpmann schmidt die Karteikarten und Schemabücher besorgen.
Ist natürlich Geschmackssache, aber: Wieso nicht die Karteikarten selbst schreiben?
Wenn dir das Lernen mit Fällen mehr liegt, baust du dir die KK eben so auf, wie du es auch in der Klausur idealerweise niederschreiben würdest. Beispiel: statt einer meinungsbezogenen (eA: ...; aA: ...; vermittelnde A.: ...) kann man auf eigenen Karteikarten argumentationsbezogene Problemlösungen (" pro1: ...; contra1: ...; pro2: ...,; contra2: ...) viel schöner darstellen.
Ich habe viele meiner Karteikarten aus Fällen heraus erarbeitet. Du musst ein wenig abstrahieren (was i.Ü. ein Verständnis für Zusammenhänge fördert), verlierst aber trotzdem nicht die Fallanknüpfung. Zu den Inhalten kannst du dir dann immer einen Fall notieren, in den du schauen kannst, wenn du nach einigen Monaten den Inhalt/die Fallrelevanz der KK nicht mehr nachvollziehen kannst.

Mein Repetitor meinte mal: "Durch die Hand ins Gehirn." Da ist mE eine Menge dran. Schon das Schreiben im Anschluss ans Nachdenken (zwecks Abstraktion/Verschriftlichung) erzeugt einen Wiederholungseffekt.
Bei gekauften karteikarten musst du darüberhinaus fremde Gedankengänge nachvollziehen und bist darauf angewiesen, dich von fremden Strukturen leiten zu lassen. Klar kann man hier auch anpassen - aber der Platz auf kommerziellen Karteikarten ist meist doch recht begrenzt, i.Ü. variiert die Qualität auch recht stark (auch innerhalb eines Sets).

Für gekaufte Karteikarten spricht mE einzig der Zeitfaktor. Du beginnst allerdings das Rep im 6. Semester, hast also noch sehr viel zeit, bis der Freischuss verstreicht.
"In a real sense, we are what we quote." - Geoffrey O'Brien
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

Das ist eine Gute Idee!
Das werde ich machen.
Ich glaube ich setzte wie du sagtest auf 1. selbst geschriebene KK, so aufgeschrieben wie ich es in der Klausur lösen würde und 2. fürs Hintergrundwissen noch die schon bedruckten KK.
Und dann hoffe ich das bleibt irgendwie im Hirn hängen.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

Hallo ihr lieben,

Mein Rep läuft ja nun seit 3 Wochen.
Ich dachte ich berichte mal wie es so läuft.
Also ich bin sehr froh drüber mich für Alpmann entschieden zu haben.
Ich finde die Dozenten erklären gut und si d sehr hilfbereit.
Bisher habe ich auch alles verstanden und komme mit dem Nacharbeiten hinterher....aber ist ja auch noch nicht soooo viel.
Bin jetzt gespannt/ängstlich was die erste kursbegleitende Klausur angeht. Hoffe da nicht auch wieder so einen Schlsg ins Gesicht zu bekommen, wie es km Studium immer der Fall war. Das würde mich glaube ich sehr treffen. Ich hänge mich nämlich echt rein.
Mit diesen " blauen Klausuren" kann ich allerdings gar nichts anfangen und finde das schon beängstigend und kann mir noch nicht so recht vorstellen, dass ich das in 1. Jahr echt kann.
Aber naja die Dozenten sagten uns das sei normal und wir sollten da eh lieber so in 4 bis 5 Monatenmal reingucken, weil uns das sonst erschreckt. :lmao:
Ansonsten machen mir die ganzen Meinungsstreits Angst.
Wie regelt ihr das so?
Ich hatte ja erst 6 mal Rep und das sind jetzt schon soooo viele Meinungsstreits, dass ich mir das schon jetzt nach 3 Wochen nicht mehr merken kann.
Während des Vortrags verszehe ich die Streits zwar ganz gut aber ich vergesse schnell danach wieder wie das nochmal war und würde mir nicht zutrauen, dass ich das schön darstellen könnte in einer Klausur.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Theopa »

Melanie-Kneip hat geschrieben:Mit diesen " blauen Klausuren" kann ich allerdings gar nichts anfangen und finde das schon beängstigend und kann mir noch nicht so recht vorstellen, dass ich das in 1. Jahr echt kann.Aber naja die Dozenten sagten uns das sei normal und wir sollten da eh lieber so in 4 bis 5 Monatenmal reingucken, weil uns das sonst erschreckt. :lmao:
Das ist wohl eine Sache der Rep-Ideologie, ich würde den Tritt in den Hintern einem Kuschelkurs stets vorziehen. Man wird auch im echten Termin "beängstigende" Klausuren bekommen, bei welchen man erst einmal nichts kapiert und sich langsam einarbeiten muss. Dies erst ein paar Monate vor dem Termin zu üben und bis dahin nur entschärfte (?) Klausuren zu schreiben finde ich eher bedenklich. Aber gut, vielleicht funktioniert diese Methode ja ebenso.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Mietspantrakt »

Ich hatte ja erst 6 mal Rep und das sind jetzt schon soooo viele Meinungsstreits, dass ich mir das schon jetzt nach 3 Wochen nicht mehr merken kann.
Während des Vortrags verszehe ich die Streits zwar ganz gut aber ich vergesse schnell danach wieder wie das nochmal war und würde mir nicht zutrauen, dass ich das schön darstellen könnte in einer Klausur.
diese ueberbetonung von meinungsstreits ist eine der pferdefuesse der repititorien, bei alpmann gefuehlt noch schlimmer als bei hemmer. in den examensklausuren musst du mit hoher wahrscheinlichkeit probleme loesen, die du so nicht gelernt hast, da bringt dir die kenntnis dieser streitstandsklassiker wenig (ausnahme: strafrecht). und selbst wenn ein streitstand drankommt, den du kennst, hast du gar nicht die zeit, so viel dazu schreiben, wie in den "musterloesungen" der repitorien vermittelt wird. ich kenne kommilitonen, die vier meinungen und zusaetzlich drei untermeinungen zur abgrenzung von schadenersatz statt und neben der leisung kannten und dann in der klausur bei diesem problem voellig aufgeschmissen waren, da sie keine einzige meinung wirklich auf den fall anwenden konnten. oft habe ich das gefuehl, dass diese vermittlung der streitstaende nur dazu dient, die examenskandidaten etwas zu beruhigen. quasi: "ich kann jetzt 200 streitstaende, dann kann ich beruhigt ins examen gehen"
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Zonder »

Um das mit den zig Meinungsstreits etwas zu relativieren: grundsätzlich steht ja hinter jedem Standpunkt/jeder Auffassung eine gewisse Grundeinstellung des Urhebers bzw. des diese Vertretenden. Wenn man sich in dessen Sichtweise hineinversetzt, erscheint auch dessen Meinung und ergo der Lösungsansatz nachvollziehbar. Ich fand diese Herangehensweise - zu verstehen, warum Sichtweise X zu diesem und Sichtweise Y zu jenem Ergebnis kommt - für mich am effektivsten und effizientesten, da ich bloße Auswendiglernerei aufgrund des immensen Stoffumfanges für kaum machbar (und merkbar!) halte.

Zum Thema Karteikarten: ich weiß, viele Leute schwören darauf und kommen (mehr oder weniger) gut damit klar; für mich hat es jedoch nie funktioniert. Ich habe mehrmals (sowohl im Studium als auch im Ref) damit angefangen, es aber recht schnell bleiben lassen. Das zählt aber zu den sehr individuellen Vorlieben des Lernens. Was ich damit sagen möchte: solltest du feststellen, dass dir die KK nicht so viel bringen wie erhofft, dann mach dir keinen allzu großen Kopf ;)
If you think the grass is greener on the other side, try watering your lawn.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

@Theopa.... blaue Klausuren schreiben und sich damit auseinandersetzen bringt aber auch nur was, wenn man schon etwas kann oder?
Es ist nicht so, dass ich die klausuren sehr anspruchsvoll finde, es ist bei den meisten echt echt so, dass ich nichtmal den Hauch einer Idee habe. Da kannst du mir auch Quantenphysik vorlegen das hat genau so viel sinn.
Den anderen Leuten geht es aber auch so.
Das macht mir Angst.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Theopa »

Melanie-Kneip hat geschrieben:@Theopa.... blaue Klausuren schreiben und sich damit auseinandersetzen bringt aber auch nur was, wenn man schon etwas kann oder?
Es ist nicht so, dass ich die klausuren sehr anspruchsvoll finde, es ist bei den meisten echt echt so, dass ich nichtmal den Hauch einer Idee habe. Da kannst du mir auch Quantenphysik vorlegen das hat genau so viel sinn.
Den anderen Leuten geht es aber auch so.
Das macht mir Angst.
Ich nehme jetzt einfach einmal an, dass blaue Klausuren schlicht Klausuren auf Examensniveau sind/sein sollen. Dabei müsste man dann noch den "Rep-Faktor" einrechnen, wonach die Klausuren dort oft punktuell tiefer gehen, da sie Wissen vermitteln und nicht nur abprüfen sollen. Echte Klausuren sind oft breiter angelegt, verlangen aber weniger Detailwissen.

Es kommt ein bisschen auf das Gebiet an:
Eine Schuldrechtsklausur solltest du wenigstens grob schon jetzt lösen können. Auch Examensklausuren kochen nur mit Wasser und sind durch die Methoden aus den ersten Semestern (Wer will was von wem woraus?) und simple Schemata meist weitgehend lösbar. Auch wenn auf den 1-2 Seiten Sachverhalt viel geschrieben wird, geht es eben oft nur darum schrittweise und vollständig zu prüfen ob A von B den Kaufpreis verlangen kann. Dabei gibt es natürlich mehr Probleme als bisher, diese muss man aber nicht spontan auf einmal lösen, sondern kann sie Schritt für Schritt erarbeiten. Ob man dann am Ende die Drittschadensliquidation oder die gestörte Gesamtschuld korrekt erfasst und die neueste Rechtsprechung des BGH kennt ist erst einmal völlig egal und meist erst für den Schritt in den zweistelligen Punktebereich relevant.

Wenn du dich noch nie mit Erbrecht beschäftigt hast macht es dagegen wahrscheinlich wenig Sinn eine reine Erbrechtsklausur anzugehen.

Angst brauchst du wirklich nicht zu haben, gerade die Tatsache dass auch die meisten Anderen keine Ahnung haben sollte dich eher beruhigen. Es wird (vgl. die bereits erwähnten oft völlig belanglosen Meinugsstreits) viel weniger Wissen verlangt als man denkt. Logisches und sauberes Prüfen anhand des Gesetzes ist das Wichtigste.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

Vielen Dank für eure Antworten.
Es macht mir schonmal Mut zu hören, dass es nicht drauf ankommt jeden Streit zu kennen.

Ich hätte mal noch eine Frage zu einer ganz anderen Sache die mir Sorgen macht.

Mir hatten an der Uni noch 2 Klausuren bis zur ZP gefehlt.
Dann hat es sich so ergeben, dass ich zu meinem Freund gezogen bin und die Uni deshalb auch gewechselt habe.
Mir wurden dort alle Leistungen von der alten Uni angerechnet und das hatte den positiven nebeneffekt, dass ich dort sofort die ZP hatte, weil da geringere Anforderungen herrschen als an der alten Uni wo 2 Klausuren bis zur ZP gefehlt haben.
Auf meinem ZP-Zeugnis steht jetzt aber hinter jeder Leistung in Klammern, dass es sich um eine von der alten Uni erbrachten und nun angerechneten Leistung handelt.
Ich mache mir jetzt Sorgen, ob das im Examen irgendwie negativ ankommt, weil die vielleicht denken ich hätte nur gewechselt, um da direkt die ZP zu bekommen.
Das ZP-Zeugnis besteht halt ausschließlich aus angerechneten Leistungen, was ja auch drauf steht.
Meint ihr das ist negativ oder denen schnuppe???
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Muirne »

1. guckt sich das niemand an und 2. ist der Gedanke allein schon fernliegend, dass angerechnete Leistungen der Grund für einen Hochschulwechsel sind und 3. wird das auch niemand irgendwie geartet in deine Bewertung einfließen lassen, selbst wenn er auf diesen verstörend fernliegenden Gedanken käme.
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Melanie-Kneip »

Findest du das ist gernliegend?
Kommt bestimmt so mancher auf die Idee einfach zu einer uni zu wechseln wo er die ZP hat anstatt sn der alten uni noch klausuren zu schreiben oder?
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Re: Ein Paar Fragen zum Rep

Beitrag von Muirne »

Es ist fernliegend. Es gibt 100 Motive eine Uni zu wechseln und sich irgendwas anrechnen zu lassen ist sicher nicht das Motiv der meisten Hochschulwechsler. Ganz genau genommen gehört(e) es sogar (mal) zum guten akademischen Ton nicht nur an einer studiert zu haben.
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