Anwaltsberuf - Wie schlimm ist es wirklich?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

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Gelöschter Nutzer

Anwaltsberuf - Wie schlimm ist es wirklich?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Okay ich rufe auf zu aktueller Diskussion über Perspektiven den Anwaltsberufs.

Die Sache ist ja, dass man hier und da und dort Dinge hört und sich da nicht immer alles deckt. Mal hört man der Durchschnittsverdienst liegt unter 1,500 Euro. Ein Anwaltsgehilfe der rumgekommen ist meinte zu mir von wegen, die verdienen sich alle dumm und dämlich er kennt keinen mit finanziellen Problemen. Mal wird gesagt wer heute ohne Prädikat Anwalt werden will schafft das nicht lange durchzuhalten, mal wird gesagt... ja ach, dann geh ich mit meinem Ausreichend eben inne kleine Kanzlei, natürlich kriegt man da einen Arbeitsplatz ist alles nicht so schlimm.

Deswegen aktuelle Diskussion auch mit Blick auf die nächsten Jahre. Vor allem würde ich aber sehr gerne die Leute hören DIE TATSÄCHLICH AHNUNG HABEN. Also ganz nah dran sind am Geschehen und nicht alles wie ich aus zweiter und dritter Hand hat.

Danke schon jetzt für alle Beiträge! :)
furb
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Beitrag von furb »

Also aus meinen Praktika weiss ich, dass es natürlich viele Anwälte, auch abseits der Großkanzleien (das es den Jungs nicht finanziell nicht schlecht geht ja wohl klar) gibt, die sehr gut verdienen.
(Quelle: mittelgroße wirtschaftskanzlei und kleinere örtliche Feldwaldundwiesen-Kanzlei). Allerdings ist die Lage für Einsteiger schon schwierig und man muss einfach gut sein (teilweise ruhig wörtlich nehmen!), um einen Job in jenen mittelgroßen Kanzleien zu bekommen bzw. in kleineren Kanzleien Vitamin-B; so zumindest meine Erfahrungen....Für die anderen sieht es leider mau aus....
Zuletzt geändert von furb am Mittwoch 7. September 2005, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ein Partner sagte einst, man sehe das Verdienstpotential des ANwaltsberufs am eindeutigsten und ungeschminkt in den Tiefgaragen bundesdeutscher Landgerichte.

Probiers halt mal aus. Es lässt sich keine Prognose ohne Note aufstellen. Auch diese Prognose wäre natürlich alles andere als fehlerlos.
Susiboy
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Beitrag von Susiboy »

Nach allem, was ich weiß, ist es im Moment ziemlich schwierig, mit einer Note unterhalb von Befriedigend in irgend einer Kanzlei angestellt zu werden. Gelingt das erstmal, wird man als Anwalt auch nicht verhungern, verdient aber in den allermeisten Fällen weniger als z.B. als Richter oder Staatsanwalt und hat außerdem schlechtere Arbeitszeiten.
spalter
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Beitrag von spalter »

sind wir nun so weit, dass es ein "gut" für eine mittelgroße kanzlei sein muss... ;-)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Eigentlich müssten sich alle Juristen, die kein VB-Examen haben zusammenschließen und eine Law-Firm mit hohem Startkapital gründen um den großen Kanzleien mal entgegenzutreten.

Wer macht mit? :D
snowie
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Beitrag von snowie »

Nachdem ich mittlerweile in fünf Kanzleien gearbeitet habe (Lehre, Studium, Berufsanfang nach 2. Ex.), wobei von Einzel- bis Großkanzlei alles dabei war, erlaube ich mir hier auch mal meinen Senf dazu zu geben: ich wollte jedenfalls nicht umsonst unbedingt in die Justiz. Der Anwaltsberuf an sich macht aus meiner Sicht zwar auch Spaß, derzeit finde ich die Arbeitsbedingungen bei dem absolut gesättigten Anwaltsmarkt aber nicht besonders erstrebenswert. Die wirklich einträglichen Mandate krallen sich ohnehin die Großkanzleien (oder zumindest größere Kanzleien), wäre von kleinen Kanzlein und Einzelanwälten ohnehin nicht zu bewältigen. Großkanzlei muß man mögen, Verdienst ist gut, viel Arbeit, wenn das Klima stimmt und man mit seinem Partner gut auskommt, ist es für den Anfang aber ok. Allerdings suchen die auch nur die Besten, obwohl sie da - zumindest was ich mitbekommen habe - auch in Konkurrenz mit dem Staatsdienst stehen. Es muß aber nicht immer das berühmte Doppel-VB sein, kenne auch einige, die sich dort über Referendariat oder Nebentätigkeit empfohlen haben und auch ohne vb noch vor dem zweiten dort ihren Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Einzelanwalt/kleinere Kanzlei ist meines Erachtens - sofern man nicht absolut spezialisiert ist und über früher Tätigkeiten, Promotion o. ä. über Vitamin B zu entsprechend zahlungskräftigen potentiellen Mandanten verfügt - für den Berufsanfänger nicht empfehlenswert. Der Anwaltsmarkt ist einfach voll. Kenne aber auch Einzelanwälte, die nach entsprechender Berufserfährung in der Wirtschaft etc. gut im Geschäft stehen, aufgrund der bereits aufgebauten Connections. Allgemein habe ich den Eindruck, dass es derzeit schwieriger als noch vor einiger Zeit ist, auch mit halbwegs passablen Examina in Kanzleien unterzukommen. Wobei ich ein "gut" für mittelgroße Kanzleien dann doch für etwas übertrieben halte. Mehr als je kommt es mir auch so vor, dass die Jobs auch eher ohne große Bewerbungsverfahren vergeben werden und die Kanzleien eher über Nebentätigkeiten, Referendariat usw. die entsprechenden Kandidaten aussuchen und diese dann gezielt ansprechen.
egal
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Beitrag von egal »

Darf ich noch einen themenähnliche Frage einwerfen? DANKE :-)

Wie sieht es als Berufseinsteiger in der Wirtschaft aus (größere Unternehmen wie Daimler, etc.)
Ähnliche Anforderungen wie an Großkanzlei?
Gehalt wohl deutlich darunter?

Gruß
egal
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