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Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Toller Thread!

@Glen So ein AG-Leiter wie Du ist selten. Jemand, der sich Gedanken macht!

Was mich nervt ist, daß einige AG-Leiter sich wohl wahnsinnig gerne profilieren, indem sie ihren Stoff zwar nicht vorbereiten, aber gerne 5-Minuten-Sätze ohne Punkt schachteln, gespickt mit Floskeln ihres Lieblingsprofs. Wenn dann alle (nicht nur drei Deppen) komplett nix kapieren und das höflich sagen/ nachfragen, freuen sie sich noch, daß sie so "hochkarätig" schwafeln können. Lieber sturkturiert und vernünftig erklären.

Super finde ich, wenn Materialien (verständliche!) online gestellt werden und wenn der AG-Leiter eine E-Mail-Adresse bekannt gibt, unter der man ihn erreichen kann, wenn es Fragen gibt. So muss niemand sinnlos rumrennen und der AG-Leiter kann sich seine Zeit besser einteilen. Manche rennen aber nach der AG gleich raus, damit sie bloß nach ihren 90 Minuten nicht mehr von störendem Abschaum behelligt werden.
Syd26
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Beitrag von Syd26 »

Ich hab aus Erlangen keine guten Erfahrungen mit AG-Leitern gemacht. Ist aber schon ne Weile her, das sollte ich fairerweise dazu sagen.

Mir war bis heute nicht klar, dass Assistenten auch für die Betreuung der Studenten da sind. Schön zu wissen.
Bei uns hatte man oft den Eindruck, dass man gestört hat bzw. einfach zu blöd ist. Viele Assis kamen sehr arrogant rüber, so als müssten sie zeigen, dass sie ihr Examen schon haben.

Aufrufen ist okay, wenn man niemanden bloß stellt.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Kritschgau hat geschrieben:Ein guter thread. Da klink ich mich mal ein.
Ich stell immer wieder fest, dass Studenten die Vorlesung/AG nicht mehr besuchen, wenn man "aufruft". Warum ist das so. Ich mein: In den AG´s, die wir anbieten geht es doch um nix. Einen Teilnahmeschein kriegt doch eh jeder (den man in Bayern sowieso zu nix braucht) und man ruft ja auch nicht auf, um die Leute zu quälen. Warum diese Scheu vor Mitarbeit?
Ich möchte in der AG etwas lernen und nicht unbedingt etwas wiederkäuen, was ich schon kann. Wenn ich's nicht kann, ist es für mich zwecklos, etwas zu sagen, und dann sind ungeduldige Blicke vom AG-Leiter und anderen ziemlich nervig und frustrierend. Aber ich melde mich auch mal freiwillig, wenn ich was weiß und Lust habe, am Unterricht teilzunehmen. Für mich ist es viel angenehmer, wenn ich auf diese Art, an einer AG teilnehme. Ansonsten setze ich mich mittlerweile teilweise dann eben taktisch, wenn ich weiß, wie der AG-Leiter in der Regel abklopft. In meiner letzten Staatsrecht-AG habe ich es geschafft, fast nie aufgerufen zu werden, wenn ich nicht wollte, aber trotzdem dort einiges zu lernen, weshalb ich auch bis zum Ende hingehen wollte.

Was ich als Verbesserungsvorschlag hätte, ist, dass man nach dem Unterricht ausführliche Lösungen ins Netz stellt. Das ist sicherlich ein Haufen Arbeit, aber so viel wertvoller als das Hin und Her im Unterricht, in dem vielleicht auch nicht so ausführlich wie in einer schriftlich ausgefertigten Lösung auf Probleme eingegangen werden kann.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, an einer teilweise Online-AG teilzunehmen - vielleicht mit einem Treffen im 2-Wochen-Rhythmus und ansonsten alle zwei Wochen mit größeren Übungen, die man z. B. per Email einreichen kann. :D
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

polliiie hat geschrieben:Also bei mir in Leipzig haben die Assisten fachlich auf jeden Fall was drauf. Aber es hapert immer wieder, wenn es darum geht, das Eis zu brechen. Und das ist schade. Oft wünscht man sich als Student, der AG-Leiter würde sowas wie eine Sprechstunde anbieten oder ausdrücklich sagen, man könne vorbei kommen, wenn man Probleme hat, nicht nur mit dem Fach. Das hab ich vermisst.
Ach, ich studiere ja auch in Leipzig, und ich habe es schon ein paarmal erlebt, dass uns angeboten wurde, uns jederzeit bei ihnen zu melden, auf allen möglichen Kommunikationswegen. Eine AG-Leiterin sagte auch, selbst wenn es um Probleme in der Liebe ginge, könnten wir zu ihr kommen. Eine andere sagte, auch wenn sie in der AG nur Schuldrecht mache, könnten wir sie zu jedem anderen Fach kontaktieren, wenn wir mal Hilfe brauchen. Vielleicht hattest du da nur etwas Pech mit den AG-Leitern.

Was die Betreuung betrifft, war ich mit meinen AG-Leitern jedenfalls weitgehend zufrieden (einer war mir halt zu konfus und ließ auch zu viele blöde Endlosdebatten zu, weshalb wir dann mit den Fällen teils im Unterricht nur knapp zurande kamen).

Ich dachte nie, ich könnte nicht zu den AG-Leitern hingehen und Fragen stellen. Der Grund, warum ich das aber äußerst selten mache, ist, dass ich immer denke, dass ich einfach eigenständig nachlesen muss, und dann bekomme ich schon die Antworten auf meine Fragen. Und lesen muss ich den Stoff ja sowieso. Es gibt auch selten Fragen, die ich nicht irgendwie durch Bücher oder im Internet beantwortet bekomme. Ich muss einfach nicht unbedingt irgendwo hinlaufen und einen AG-Leiter fragen. Gibt ja z. B. auch für schnelle Sachen JuraWelt oder andere Foren, wenn ich wirklich mal nicht weiterkomme.
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Bonnvoyage
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Beitrag von Bonnvoyage »

Dann fang ich mal an zu schwärmen :).

Also meine AG-Leiter waren bis jetzt alle total spitze, obwohl sie manchmal auch um die 20 Jahre älter waren als ich :). (Soll ja vorkommen ;))

Da in all meinen AGs auf "Spass beim Lernen" gesetzt wurde, hatten wir immer lustige Fälle [die sich sehr gut einprägen ließen], ausgearbeitete Lösungen, die auch nachvollziehbar waren und einen AG-Leiter, der nicht nur stumpf den Stoff herunterbetete, sondern auch mal eine kleine Anekdote aus seinem Studentenleben zum besten gab.

Lösungen wurden grundsätzlich ins Internet gestellt, oder uns sogar per Email geschickt. Es wurde meistens verlangt, dass wir uns auf einen Fall vorbereiten, was ich aber auch für notwendig halte, da man so in der AG ansich Zeit spart und direkt einsteigen kann. Die Vorbereitung wurde auch von unserer Seite immer sehr gut bis gut erledigt und so stimmte einfach alles.

Nach jeder AG [also nach der letzten AG-Stunde] gab es dann noch einen netten Abschiedsabend mit dem jeweiligen Leiter.

Tja, nun komm ich ins vierte Semester und habe keien AGs mehr :).
Zurückblicken kann ich nun auf eine Strafrecht AT, BGB AT, Grundrechte, Schuldrecht AT sowie eine Sachenrecht und Verwaltungsrecht AG.
Bei uns muss man praktisch eine AG besucht haben, um an der "Einsteiger"-Übung des jeweiligen Rechtsgebietes teilzunehmen.

Das einzige, was ich oft vermisst habe, war der direkte Bezug zu der Vorlesung. Teilweile waren die AG-Leiter von einem anderen Lehrstuhl und so kam es oft zu Abspracheproblemen. Das war manchmal ein wenig schade, aber nobody is perfect :)

Bonny
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hehe, ich war die ersten zwei Semester auch in Erlangen...daran liegts also.
Survivor
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Beitrag von Survivor »

Jurastudentin hat geschrieben: Ich könnte mir auch gut vorstellen, an einer teilweise Online-AG teilzunehmen - vielleicht mit einem Treffen im 2-Wochen-Rhythmus und ansonsten alle zwei Wochen mit größeren Übungen, die man z. B. per Email einreichen kann. :D
Finde das eine super Idee! Gibts eigentlich sowas wie eine online-AG bzw. online-Lerngruppe für Referendare? Könnte mir das auch als sehr nützlich vorstellen.

Grüße, S.
"Wenn die Welle kommt, dann nimm dir Zeit."

-Duke Kahanamoku-
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