Wenn die universitäre Studienberatung nicht mehr weiterhilft....

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

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Gelöschter Nutzer

Wenn die universitäre Studienberatung nicht mehr weiterhilft....

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo!

Nachdem mir der Gang zur Studienberatung an meiner Universität nicht weitergeholfen hat, interessiert mich eure Meinung zu meinem Problem. :-s

2001 begann ich mangelns einer besseren Alternative mit meinem Jura-Studium. Trotz LK Deutsch konnte ich mich aufgrund der strikten juristischen Methode wenig für Jura begeistern, da ich oft das Gefühl hatte, meine Persönlichkeit / Meinung nicht richtig entfalten zu können. ](*,)

Dementsprechend besuchte ich wirklich nur die Vorlesungen, in denen ich Abschlussklausuren mitschreiben wollte. Dank des Abschlussklausurensystems ohne kleine Hausarbeiten habe ich mich durchs Grundstudium durchgemogelt (bin dabei nie über 8 Punkte gekommen) und die großen Scheine (StR und BGB) mit ach und krach ergattert.

Am Ende des sechsten Semesters ging ich für ein Jahr ins Ausland. Ich erhoffte mir dadurch in Ruhe mein angekratztes Selbstbewusstsein kurieren zu können (ich kam nur schwer damit klar, dass eine gute Schülerin wie ich es war im Studium so "versagte).
Nach anfänglichen Schwierigkeiten trat dies an der ausländischen juristischen Fakultät auch ein, so dass ich endlich die langersehnten Erfolgserlebnisse in Jura hatte und sich meine Einstellung zum Studium um 180 Grad gewandelt hat. Ich spiele nicht mehr mit den Gedanken, das Studium abzubrechen, nach einer besseren Alternative suche ich schon lange nicht mehr. =P~

Zurück in Deutschland hieß es, dass ich mir eigentlich nicht aussuchen könne, ob ich nach der alten oder der neuen Studienordnung weiterstudieren könne, da ich bereits im fortgeschrittenen Semester sei. =;

Ich müsse daher einen Härtefallantrag beim Prüfungsbüro stellen, um zum Schwerpunktbereich zugelassen zu werden, was ich dann auch tat. (Schließlich fehlen mir noch die große Übung in ÖR, Verfahrensrecht in allen drei Gebieten komplett; hinzu kommen immense Lücken aufgrund meiner schludrigen selektiven Studierenweise, so dass ich es für eine Utopie halte, 2006 examensreif zu sein.) #-o


Im Studienbüro wurde mir folgende Vorgehensweise nahegelegt:

WS 05/ 06: große Übung in ÖR, Pflichtveranstaltungen des Schwerpunktsbereichs besuchen und eine Abschlussklausur aus dem Schwerpunktbereich mitschreiben

zwischen WS und SS 06: seminaristische Hausarbeit schreiben

SS 06: restlichen Pflichtveranstaltungen besuchen

Ende SS 06: Schwerpunktbereichsprüfung ablegen


"Mit einigem Fleiß" sei es möglich, drei Semester in zwei abzuschließen, womit mir ein weiteres Semester bis zum Freisschuss zustehen würde. Somit hätte ich "zumindest noch wenigstens ein Semester" zur Examensvorbeitung bis zu meinem offiziellen Freischuss.

Das klingt für mich theoretisch sehr schön, doch praktisch umsetzbar? Und wenn wie? :-k

Ich denke, der Gang zum Repetitor wird mir aufgrund meiner immensen Lücken nicht erspart bleiben, vorallem wenn ich den Freischuss, welchen man mir im Prüfungsbüro ans Herz legt, wahrnehmen möchte.

Ich muss dazu sagen, dass ich ein Mensch bin, dem gewisser Druck gut tut, aber zuviel des guten mir eher schadet als das es mich anspornt. Zudem möchte ich mit einem soliden Wissen ins Examen.

Was würdet ihr mir bezüglich meiner weiteren Studienplanung raten?


P.S.: Ich bedanke mich im voraus bei allen, die sich die Mühe gemacht haben, diese lange "Situationsbeschreibung" zu lesen. O:)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo Spätzünder!
Mein Tipp: Versuch es! Und geh auch zum Rep- und konzentriere Dich in der Vorbereitung auf das, was Du dort "eingetrichtert" bekommst. Es ist m.E. sehr löblich, dass Du mit einem "soliden Wissen" ins Examen gehen willst- aber es geht auch ohne :-w

Ich kann Deine Situation von wegen gute Schulnoten und dann der Frust im Studium sehr gut nachvollzíehen. Bei haben sich erste Erfolge (sichtbare und aufbauende) erst im Referendariat eingestellt, denn das Erste Examen habe ich "nur" bestanden, aber jetzt macht mir Jura Spaß und ich habe nach ca. 4 Monaten Referendariat auch endlich Zusammenhänge verstanden- so dass es sich wirklich lohnt, das Examen zu schreiben- auch das mit dem Freischuß habe ich wahrnehmen können und es war positiv, denn der Druck ist nicht so hoch...
...schließlich kann Dir damit ja eigentlich nichts passieren, und wenn Du ein paar Wochen vor den Klausuren doch der Meinung bist, kannst Du doch immer noch "absagen", was ich Dir aber nicht raten würde!!!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen :wink2:
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Danke für die schnelle Antwort!

Was mich etwas beunruhigt, ist, dass ich bereits nach zwei Semestern in die Schwerpunktsbereichsprüfung gehen müsste (vorausgesetzt, dass ich alle Leistungsnachweise bis dahin erbracht habe).

Nicht nur, dass ich Zeitdruck hätte, sondern auch, dass das Prüfungsergebnis für den Schwerpunktbereich dann feststeht und zu 30% in die Gesamtexamensnote einfließt. Da gibt es nämlich (jedenfalls soweit ich weiß :-k ) keinen "Freischuss".

Würdest Du in Anbetracht dieser Umstände trotzdem bei deinem Ratschlag bleiben?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Danke für die schnelle Antwort!

Was mich etwas beunruhigt, ist, dass ich bereits nach zwei Semestern in die Schwerpunktsbereichsprüfung gehen müsste (vorausgesetzt, dass ich alle Leistungsnachweise bis dahin erbracht habe).

Nicht nur, dass ich Zeitdruck hätte, sondern auch, dass das Prüfungsergebnis für den Schwerpunktbereich dann feststeht und zu 30% in die Gesamtexamensnote einfließt. Da gibt es nämlich (jedenfalls soweit ich weiß :-k ) keinen "Freischuss".

Würdest Du in Anbetracht dieser Umstände trotzdem bei deinem Ratschlag bleiben?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

hmm...ich bin da quasi noch von der "alten Schule" und weiß mit dem Begriff "Schwerpunkt" nicht allzu viel anzufangen. Aber wenn das soetwas wie "früher" Wahlfach ist, dann würde ich Dir trotzdem dazu raten, denn schließlich musst Du Dich auch da entscheiden- denn in mehreren "Schwerpunkten" Scheine zu sammeln, um dann zu schauen, worin man besser ist, das ist doch noch viel anstrengender, oder?
Frittenverkäufer
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Re: Wenn die universitäre Studienberatung nicht mehr weiterhilft....

Beitrag von Frittenverkäufer »

spätzünder2005 hat geschrieben:
WS 05/ 06: große Übung in ÖR, Pflichtveranstaltungen des Schwerpunktsbereichs besuchen und eine Abschlussklausur aus dem Schwerpunktbereich mitschreiben

zwischen WS und SS 06: seminaristische Hausarbeit schreiben

SS 06: restlichen Pflichtveranstaltungen besuchen

Ende SS 06: Schwerpunktbereichsprüfung ablegen

Tausche ÖffRecht gegen BGB und Du hast mein Programm fürs nächste Jahr!

Mir fehlt zudem noch ein Praktikum, Rechtsenglisch, viel ZPO, StpO komplett und jede Menge Theorie und Geschichtswissen.

Wenn ich mit dem Schwerpunkt durch bin, plane ich noch ein Jahr bis zum Examen!
Allerdings arbeite ich auch viel nebenher, würde ich das lassen, ginge es wohl auch schneller!

Also ich denke, dein Programm ist zu schaffen!
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