Dissertation und späterer Job

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Gelöschter Nutzer

Dissertation und späterer Job

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo erstmal,

nach dem 1. Examen stehe ich nun vor der schwierigen Aufgabe, mir ein vernünftiges Thema für die Diss zu besorgen. Später möchte ich allerdings auch gern nen Job kriegen.

Also, ich habe 2 Angebote aus dem ÖR (StaatsR). Das eine wäre etwas eher rechtsgeschichtliches, wobei aktuelle Bezüge hergestellt werden könnten. Sehr interessant, aber halt historisch (und interessiert wohl niemanden in der Praxis so ganz brennend, um es mal so zu formulieren).
Das andere Thema ist aktueller bzw. relevanter aus dem Bereich des Medienrechts. Allerdings besteht hier ja das Problem, dass uU noch 3 andere am gleichen Thema schreiben und man halt verdammt aufpassen muss, dass einen keiner überholt (und nein: es ist nicht Caroline)). Das Geschichtsthema jedenfalls klaut mir keiner.

Nun meine Frage: könnt ihr einschätzen, worauf ein späterer AG achtet? Sprich: schadet mir das Geschichtsthema, weil zu "abstrakt"? Im historischen Bereich möchte ich nicht unbedingt bleiben.

Wäre nett, wenn ihr mir helfen könntet. Und sorry für die Länge
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo,
Es kommt immer auf den AG an: Der Staat fragt nie, Kanzleien fragen schon mal nach, warum man sich im GesR bewirbt, aber im StrafR promoviert hat. kann man aber immer ganz gut rechtfertigen, zumeist wissen die auch, daß man auf die Angebote angewiesen ist. Schlechte Erfahrungen hat ein Bekannter von mir mit einer rechtsgeschäftlichen Diss gemacht - da Du Dir das ja auch überlegst- zwei Kanzleien haben das etwas abschätzig gehandhabt. Er hat aber dann trotzdem einen Job gekriegt.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hmm, danke. Das dachte ich mir, dass man mit Rechtsgeschichte auch "reinfallen" kann. Wobei es ja angeblich immer heißt, dass das Thema mehr oder weniger egal sei, Hauptsache das Kürzel vorm Namen.

Sonst noch jemand Erfahrungsberichte?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich würde das mit dem reinfallen noch mal einschränken - was zählt ist der Kürzel.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Aus meinen Erfahrungen war es den Grossbutzen egal, in was man schreibt. Man sollte aber schon sagen koennen, dass man das Thema aus Interesse bearbeitet hat oder weil es halt quick and dirty war.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Übrigens: Ein phantastischer Thread.
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Habe jetzt vor zu promovieren und kann dies entweder im Strafrecht oder im Zivilrecht konkret tun. Interessiert es einen Arbeitgeber (insbesondere die großen Kanzleien) denn nun wirklich, in welchem Gebiet ich tätig war oder reichen denen die zwei Buchstaben vor dem Namen?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bekannte hat im Strafrecht promoviert und arbeitet jetzt im Arbeitsrecht in einer Großkanzlei. Ich würde daher wie meine Vorredner sagen, dass es tendenziell eher egal ist.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

jup, ich habs auch schon erlebt dass ein WissMi von einem Strafrechtslehrstuhl hier an der Uni (er hat 3 Jahre am Lehrstuhl gearbeitet und in Strafrechtr promoviert) von HM eingestellt wurde...
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tinc.
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Beitrag von tinc. »

aber stimmt ihr der aussage zu, dass man z.b. mit einem bankrechtlichen Thema bei einer späteren Bewerbung bei einer Bank o.ä. größere chancen hat als mit einem strafrechtlichen thema (andere faktoren wie examensnoten etc. ausgenommen)?
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

tinc. hat geschrieben:aber stimmt ihr der aussage zu, dass man z.b. mit einem bankrechtlichen Thema bei einer späteren Bewerbung bei einer Bank o.ä. größere chancen hat als mit einem strafrechtlichen thema (andere faktoren wie examensnoten etc. ausgenommen)?
Ich finde die erfahrungen der letzten Zeit legen nahe, dass fundierte Kenntnisse des Strafrechts gerade im Bankenbereich unerlässlich sind...;)
Erst Pflicht dann Kür!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Kritschgau hat geschrieben:
tinc. hat geschrieben:aber stimmt ihr der aussage zu, dass man z.b. mit einem bankrechtlichen Thema bei einer späteren Bewerbung bei einer Bank o.ä. größere chancen hat als mit einem strafrechtlichen thema (andere faktoren wie examensnoten etc. ausgenommen)?
Ich finde die erfahrungen der letzten Zeit legen nahe, dass fundierte Kenntnisse des Strafrechts gerade im Bankenbereich unerlässlich sind...;)
:mademyday:
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Kiesela
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Beitrag von Kiesela »

Und ja auch sonst fürs Leben immer mal wieder praktisch! :)
Bin immer noch am Überlegen, ob ich meinem Zahnarzt mal sagen soll, daß der letzte Absatz des von ihm benutzten Einwilligungsbogens schon mehrfach von Gerichten für unzureichend erklärt wurde.
Nur noch Schnösel und Spießer.
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Jussi Cogens
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Beitrag von Jussi Cogens »

tinc. hat geschrieben:aber stimmt ihr der aussage zu, dass man z.b. mit einem bankrechtlichen Thema bei einer späteren Bewerbung bei einer Bank o.ä. größere chancen hat als mit einem strafrechtlichen thema (andere faktoren wie examensnoten etc. ausgenommen)?
Der Aussage muss man wohl zustimmen. Nur ist sie wegen der unvergleichlich wichtigeren "anderen Faktoren" ziemlich sinnlos: Die fachspezifische Diss wird sie in den aller seltensten Fällen -- wenn überhaupt -- ersetzen können, die fachfremde ihnen nichts von ihrer Bedeutung nehmen.
"Three thousand years of beautiful tradition, from Moses to Sandy Koufax."
ElGraf
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Beitrag von ElGraf »

Kiesela hat geschrieben:Und ja auch sonst fürs Leben immer mal wieder praktisch! :)
Bin immer noch am Überlegen, ob ich meinem Zahnarzt mal sagen soll, daß der letzte Absatz des von ihm benutzten Einwilligungsbogens schon mehrfach von Gerichten für unzureichend erklärt wurde.
Ich dachte, der hätte es auf Grund überbordender Kompetenz überhaupt nicht nötig, sich rechtlich abzusichern. ;-)
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