Wahl des Rechtsgebietes für eine möglichst zügige Dissertation

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ich würde mal, falls du schon einen Doktorvater im Auge hast, diesen fragen.
Bei mir war's so: hab mir selbst ein wunderschönes Thema gebastelt (bei dem ein Auslandsaufenthalt in ARgentinien rausgesprungen wäre, *heul*), mein Doktorvater in spe meinte, er hätte Thema XYZ in petto, könnte dort bessere Betreuung leisten und hätte ggf. auch Kontakte, die er mir weitergeben könnte - ob ich nicht das bearbeiten wolle.
Zähneknirschend, aber... geht wohl wirklich schneller.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

nein, ich wähle erst noch den schwerpunkt.
Lundegaard
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Beitrag von Lundegaard »

Hallo noch ein letztes Mal zum Thema:

Werde Strafrecht BT, Strafprozessrecht oder Rechtsgeschichte nehmen. Finde ich alles interessant und die Argumente für diese Rechtsgebiete hinsichtlich einer zügigen Diss sind schlüssig.

Fällt irgendwem noch ein Professor in diesen Rechtsgebieten ein (Hörensagen...?), mit dem eine zügige Diss drin wäre?

Es ist nämlich so, dass ich von Professoren gehört habe, die pauschal davon überzeugt zu sein scheinen, dass unter 2 Jahren nichts ordentliches dabei rauskommen kann - ohne zu differenzieren, ob man Vollzeit oder Teilzeit daran arbeitet...

Gerne auch per pn...!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ich würde nicht so stark nach Rechtsgebieten differenzieren, wichtiger sind m.E. zwei Dinge:
1. Eingrenzung des eigentlichen Themas, unabhängig vom Rechtsgebiet, das eigentliche Thema muß schmal sein; am besten einen Bereich, der in anderen Promotionen so 15 bis 20 Seiten angeschnitten wird, aber nicht ausgearbeitet wird. Das ist viel wichtiger als das Rechtsgebiet als solches. Das kann denn manchmal fast peinlich sein. Das Thema wird in 3 Dissertationen aufgeworfen. Die Inhalte zusammenfassen und einen Teil selbst dazu denken. Aber wenn es dir nur um rite und den Titel geht, ist das egal.

2. Du brauchst einen Doktorvater, der das mitmacht und der Leute mit einem Jahr durchkommen läßt. Nicht nur gerüchteweise gibt es Doktorväter bei denen unter zwei Jahren nichts zu machen ist. Es ist aber wirklich so, dass sich die Pappenheimer, wenn man sich einigermaßen an einer Fakultät auskennt, leicht ausmachen lassen.

einfach mal abends in nen Juristenschuppen gehen und ganz konkret fragen, da werden immer dieselben Namen genannt.
Lundegaard
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Beitrag von Lundegaard »

Danke für Deine Antwort, Hanyoh! Du hast sicher recht, auf die Begrenzung des Themas selbst kommt es an.

Aber was ganz anderes:
Ich denke nicht, dass bei Wahl eines "schmalen" Themas und zügiger Bearbeitung zwangsläufig nur ein "rite" herauskommen kann, weder aufgrund der Bearbeitungszeit noch aufgrund der Begrenztheit des Themas. Vielleicht bietet beides auch Chancen, Risiken zu vermeiden, die ein umfangreiches Thema und eine lange Bearbeitungszeit beinhalten.

Zur Bearbeitungszeit:
Ich denke, man muss wirklich differenzieren, ob jemand zusätzlich am Lehrstuhl arbeitet oder in Vollzeit schreibt. Denn - das werden die meisten bestätigen können - Arbeit am Lehrstuhl frisst die Zeit auf wie nix - dann geht es wirklich "nicht unter 2 Jahren". Zudem habe ich im Studium die Erfahrung gemacht, dass ich meine besten Arbeiten (inkl. Examenshausarbeit) dann geschrieben habe, wenn ich aufgrund knapper Zeit darauf angewiesen war, zügig und intensiv zu arbeiten. Das Ganze war dann viel mehr "aus einem Guss", man verliert keine Zeit durch immer wieder erneutes Einlesen, da man im Thema ist und bleibt.

Zum Inhaltlichen: ein "schmales" Thema hat den Vorteil, dass man sich nicht verlieren und das Thema wirklich voll bis in jede Ecke ausschöpfen kann.

Klar, ein summa cum laude verlangt schon einiges mehr, aber eine zügige Bearbeitung sollte ein cum laude nicht zwangsläufig ausschließen - was denkt ihr...?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich finde diesen Thread asozial und rate unter den gegebenen Bedingungen eindringlich von einer Promotion ab.


Steilpass
Lundegaard
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Beitrag von Lundegaard »

Was daran asozial sein soll, ist mir nicht klar, aber Du begründest es ja auch nicht.

Aber: es ist Deine respektable Meinung.

Ich persönlich teile sie nicht. Und ich kann das begründen:
Ich vermag nicht zu erkennen, was daran verwerflich sein soll, zügig promovieren zu wollen und es ehrlich zu sagen, wenn es einem nur auf den Titel ankommt.

Wenn Deiner Meinung nach das Interesse an der Wissenschaft das bestimmende Motiv sein muss - eine ehrenwerte Position. Aber ich glaube nicht, dass der Thread, nur weil sein Thema dieses Ideal nicht fördert, "asozial" ist. Es geht ja nicht um einen geschenkten oder gekauften Titel. Nur um eine zügig durchgezogene Arbeit. Der Inhalt ergibt dann Titel und Note - das Anliegen, diesen Inhalt zügig zu erschaffen, kann doch nicht verwerflich sein. Ob jemand in drei Jahren 300 Seiten "rite" schreibt oder ein anderer in einem Jahr 200 Seiten "rite", macht m.E. keinen Unterschied, keinesfalls jedoch sein Anliegen, es in einem Jahr zu schaffen, "asozial".

Danke trotzdem für die Information, wie Deine Meinung dazu lautet.
Zuletzt geändert von Lundegaard am Mittwoch 7. Juni 2006, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von TaxMan »

einer meiner dozenten schreibt gerade seine dissertation. ich nehme mal an über M&A und das WpÜG ... das gesetz ist noch ziemlich neu und man kann sich noch "austoben" ... und m.e. auch ein recht interessantes thema ;)
Wer bei Vermietungs- und Gewinneinkünften keinen Steuerberater aufsucht, handelt i.d.R. grob fahrlässig.
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Beitrag von dionysos »

Zwar ist noch lang hin, bis ich mal promovieren werde, aber ich will mich trotzdem äußern, insbesondere weil Steilpass sich mit relativ drastischen Worten eingeschaltet hat.

Ich für meinen Teil würde nicht auf die Art promovieren wollen wie Lundegaard das vorhat, aber wenn man das will, gibt es einige Gründe, die eben doch dafür sprechen. Nicht zuletzt auch das Alter und der Wille, auf eigenen Beinen zu stehen und selbst Geld zu verdienen.

Wenn du mit 19 Abitur gemacht hast, dann ein Jahr bei der Bundeswehr warst, dann 9-10 Semester Studium (Freischuss wird mit dem zusätzlichen Schwerpunktbereichsstudium nicht mehr sinnvoll zu machen sein), dann 2 Jahre Vorbereitungsdienst + 2. StEx, dann 2 Jahre Promotion und 1 Jahr LL.M., dann bist du 30 (Wartezeiten zwischendrin unberücksichtigt). Stell das einer FH-Studentin gegenüber, die nicht Bund/Zivi machen musste; die fängt mit 19 an und ist mit 22/23 fertig und verdient ihr eigenes Geld.

Wenn man das abkürzen will, ist das durchaus verständlich und keinesfalls asozial. Es wäre zwar wie gesagt nicht mein Ding, aber absolut nachvollziehbar.
Chuck Norris missbrauchte in seiner Kindheit katholische Priester.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

dionysos hat geschrieben:Stell das einer FH-Studentin gegenüber, die nicht Bund/Zivi machen musste; die fängt mit 19 an und ist mit 22/23 fertig und verdient ihr eigenes Geld.
Die FH-Studentin macht aber was ganz anderes als der promovierte Rechtsanwalt mit Auslandserfahrung! Genauso wie der Bänker, der mit 16 eine Ausbildung bei der Sparkasse angefangen hat.

Da werden völlig verschiedene Lebensentwürfe miteinander verglichen. Das macht doch keinen Sinn!

Und zur Sache: Rechtsgeschichte scheint mir ein dankbares Gebiet zu sein. Zumindest muss man dort nicht mit Gesetzesänderungen und ständig neuer Literatur kämpfen. Praktisch natürlich kaum verwertbar.

H.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

wie findet ihr steuerrecht? wenn ich soweit wäre, ist die unternehmenssteuerrecform erst 1 jahr her. eigentlich ein gutes thema oder?
Flanke
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Beitrag von Flanke »

Rechtsgeschichtliche Dissertationen können mit etwas Pech ewig dauern. Ein Ref.-AG-Kollege von mir hat an seiner sechs Jahre gesessen, davon drei in schlecht belüfteten Archiven. Im zweiten Examen ist er dann (nach "gut" im ersten) durchgefallen.

Im Übrigen finde ich es zwar nicht asozial, auf diese Weise promovieren zu wollen, sehe aber auch keinen Sinn darin. Wer kein wissenschaftliches Interesse hat, quält sich mit so einer Arbeit doch nur und kann seine Zeit wirklich gewinnbringender investieren.
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

Wenngleich ich persönlich zustimme (ich hätte kein Interesse an Rechtsgeschichte), so sollte das doch einem jedem selbst überlassen werden.
Wer halt gerne rechtsgeschichtlich arbeitet und auch dort kann man wissenschaftlich arbeiten (was machen sonst Historiker?), der soll halt auch da promovieren.

Gruß
bilguer

P.S.: Durchfallen kann man im 2.Examen auch aus anderen Gründen! :D
Flanke
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Beitrag von Flanke »

??

Ich habe nicht gesagt, dass man nicht in Rechtsgeschichte promovieren soll, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass das in diesem Thread vorgegebene Ziel einer möglichst zügigen Dissertation dort deutlich verfehlt werden kann.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Lundegaard hat geschrieben:Was daran asozial sein soll, ist mir nicht klar, aber Du begründest es ja auch nicht.

Aber: es ist Deine respektable Meinung.
Ich habe keine Einwendungen dem Ansinnen gegenüber, in einem überschaubaren Zeitrahmen promovieren zu wollen; ich finde lediglich diesen Thread - um es anders zu formulieren - wenig gelungen.

Du hast weder Lust, Dir einen Themenbereich (geschweige denn ein Thema), noch einen Doktorvater selbst zu suchen, sondern hältst mit steten Nachfragen diesen Sinnlos-Thread hoch.

Soll Dir das Forum nicht gleich 5 beliebige Dissertationsthemen nennen und - gerne per PN - fertige Exposées übersenden? Soll das Forum Dir gleichzeitig die zur Betreuung der Arbeit bereiten Professoren vermitteln, damit Du Dir auch die persönliche Vorstellung und die notwendige Überzeugung eines potentiellen Doktorvaters sparst?

Oder anders gewendet: Ein wesentlicher Bestandteil der Promotionsleistung besteht in Themen- und Doktorvaterfindung. Was willst Du eigentlich noch selbst machen?

Steilpass
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