Kriminologische Promotion

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Tequila
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Kriminologische Promotion

Beitrag von Tequila »

Hallo!

Hat jemand von euch im Bereich der Kriminologie promoviert? Wenn ja, zu welchem Thema?

Besteht dort vielleicht die Möglichkeit, dass man wirklich selber forscht, also nicht nur Literatur zusammenträgt und sich was überlegt, sondern selber Untersuchungen durchführt?

Ich würde mich freuen, von euren Erfahrungen zu hören.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

O. Kriminologie in Europa

War nur Teile aus Büchern zusammen schreiben. Keine Forschung.
Frittenverkäufer
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Re: Kriminologische Promotion

Beitrag von Frittenverkäufer »

Tequila hat geschrieben:
Besteht dort vielleicht die Möglichkeit, dass man wirklich selber forscht, also nicht nur Literatur zusammenträgt und sich was überlegt, sondern selber Untersuchungen durchführt?
Das ist doch vermutlich der Sinn einer Promotion in Kriminologie. Aber so eine Arbeit setz vermutlich gute Statistikkenntnisse voraus!
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Beitrag von ÖR-Spezine »

Alternative zur Diss: zB n LLM in Criminal justice oder ähnliches (dauert ein Jahr) - einfach mal auf der KIS-Seite schauen

@frittenverkäufer: das mit den Statistik-kenntnissen kann ich nur bestätigen :) hab zwar nur meine SP-Seminararbeit drin geschrieben, aber selbst dafür musste ich mir einiges an Statistikzeugs anlesen...
Tequila
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Beitrag von Tequila »

Woher habt ihr denn eure Statistik Kenntnisse? Könnt ihr mir da Literatur empfehlen? Ich schreibe im Februar 2007 auch meine Schwerpunkthausarbeit.

@ÖR-Spezi: Was ist KIS?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Tequila
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Beitrag von Tequila »

Danke!
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Beitrag von ÖR-Spezine »

den link zu kis hast du ja schon bekommen :)

hatte meine Kenntnisse zunächst schonmal aus der Vorlesung, mein Prof liebt statistiken und hat uns diesbzgl auch einiges beigebracht, ansonsten hatte ich studien in denen dann im Methodenteil der rest erklärt wurde

muss auch dazusagen, dass mein Thema "sanktionsforschung" war, es sich also schon aus dem Thema ergab, dass ich einen schwerpunkt auf die Methodik legen musste (welche Untersuchungsanordnung etc), weil die ja auch für die Interpretation der Ergebnisse maßgebend ist

gibt aber natürlich auch eine ganze Reihe kriminologischer Themen bei denen es im grunde fast reicht die Statistiken und deren Erkenntnisse zu kennen und man nur auf die typ "Fehlerquellen" achten muss (zB dass in den polizeilichen Statistiken die Tatverdächtigen geführt werden und nicht etwa die tatsächlichen Täter) dazu haben aber die gängigen Lehrbücher idR genug Infos :)
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Beitrag von Frittenverkäufer »

Tequila hat geschrieben:Woher habt ihr denn eure Statistik Kenntnisse?
Dazu nimmst irgendwas sozialwissenschaftliches, einfach mal in die passende Bibliothek gehen. Meine Kenntnisse beschränken sich auf einige Vorlesungen bei einem Rechtsoziologen (Prof. Dr. Treiber) und die Diplomarbeit meiner Freundin.


Gerade von Juristen gibt es im Bereich der Statistik einige grobe Schnitzer, z.B. hat mal ein Jurist festgestellt, dass Zivilprozesse mit der Beteiligung von Sachverständigen länger dauern, als die ohne Sachverständige. Daraus wurde der Schluss gezogen, der Einsatz eines SV sei kausal für die längere Verfahrensdauer. ](*,)
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Beitrag von BöhserOnkel »

Frittenverkäufer hat geschrieben: Gerade von Juristen gibt es im Bereich der Statistik einige grobe Schnitzer, z.B. hat mal ein Jurist festgestellt, dass Zivilprozesse mit der Beteiligung von Sachverständigen länger dauern, als die ohne Sachverständige. Daraus wurde der Schluss gezogen, der Einsatz eines SV sei kausal für die längere Verfahrensdauer. ](*,)
Rein logisch gesehen würde ich das jetzt so unterschreiben, wo ist denn da der Fehler? ::oops:
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Beitrag von ÖR-Spezine »

BöhserOnkel hat geschrieben:
Frittenverkäufer hat geschrieben: Gerade von Juristen gibt es im Bereich der Statistik einige grobe Schnitzer, z.B. hat mal ein Jurist festgestellt, dass Zivilprozesse mit der Beteiligung von Sachverständigen länger dauern, als die ohne Sachverständige. Daraus wurde der Schluss gezogen, der Einsatz eines SV sei kausal für die längere Verfahrensdauer. ](*,)
Rein logisch gesehen würde ich das jetzt so unterschreiben, wo ist denn da der Fehler? ::oops:
die Verfahrensdauer verlängert sich zu nem Teil natürlich schon durch den SV an sich; aber der Punkt ist, dass SVs bei komplizierten Fällen zu rate gezogen werden und damit die längere Verfahrensdauer nicht allein am SV liegt ;) ist in der Tat son typischer Fehler bei der Interpretation von Statistiken

anderer typischer Fehler: (Zahlen sind jetzt Fiktiv)
in der PKS steht zB dass Diebstahl eine Aufklärungsquote von 60% hat:

das heißt nicht, dass 60% aller Diebstähle aufgeklärt werden (sondern nur 60% von denen die angezeigt werden, wobei Diebstahl im Gegensatz zu anderen Delikten eher angezeigt wird - aus versicherungstechnischen Gründen)

und das heißt ebenfalls nicht, dass in 60% aller Fälle der Täter verurteilt wird, sondern nur dass ein Tatverdächtiger ermittelt wurde (PKS ist die Ausgangsstatistik der Polizei, also wenn die Akten zur StA gehen, dort kann immer noch rauskommen der verdächtige wars nicht oder es wird aus sonstigen Gründen eingestellt oder im späteren Verfahren wird der Verdächtige freigesprochen)

bei den Statistiken müssen eben immer sehr viele Faktoren (zB auch Anzeigeverhalten oä) berücksichtigt werden!
BöhserOnkel
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Beitrag von BöhserOnkel »

Ok danke, das mit der PKS wusste ich schon, das mit den SV und der Verfahrensdauer hätte ich mir eigentlich denken können #-o
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