wissenschaftlicher Anspruch
Moderator: Verwaltung
wissenschaftlicher Anspruch
Hallo an alle!
Ich überlege zur Zeit, wie es denn nach dem zweiten Examen so bei mir weiter gehen könnte. Deshalb habe ich mich die letzten Tage intensiv mit dem Thema Promotion beschäftigt. Das größte Problem, das ich habe, ist einzuschätzen, ob ich den wissenschaftlichen Anspruch, der an eine Doktorarbeit gestellt wird, erfüllen kann oder nicht. Eventuell handelt es sich ja nur um den Fall mangelnden Selbstbewußtseins :-) Wäre trotzdem schön zu erfahren, wie ihr das so seht: wie wissenschaftlich muss die Arbeit letztlich sein, ich traue mir nicht zu, das (juristische) Rad neu zu erfinden; oder ist es eventuell so, dass man - wie so häufig - mit seinen Aufgaben wächst, und beim Bearbeiten seines Themas automatisch wissenschaftlicher wird und neue Gedanken hat, welche i.E. die "die Wissenschaft dann wirklich voran bringt", was ja eine Doktorarbeit laut PromOrdnung tun sollte.
Ich hoffe, ihr habt "mein Problem" verstanden und teilt mir hier mit, wie ihr das so seht.
Vielen Dank schon mal!
Ich überlege zur Zeit, wie es denn nach dem zweiten Examen so bei mir weiter gehen könnte. Deshalb habe ich mich die letzten Tage intensiv mit dem Thema Promotion beschäftigt. Das größte Problem, das ich habe, ist einzuschätzen, ob ich den wissenschaftlichen Anspruch, der an eine Doktorarbeit gestellt wird, erfüllen kann oder nicht. Eventuell handelt es sich ja nur um den Fall mangelnden Selbstbewußtseins :-) Wäre trotzdem schön zu erfahren, wie ihr das so seht: wie wissenschaftlich muss die Arbeit letztlich sein, ich traue mir nicht zu, das (juristische) Rad neu zu erfinden; oder ist es eventuell so, dass man - wie so häufig - mit seinen Aufgaben wächst, und beim Bearbeiten seines Themas automatisch wissenschaftlicher wird und neue Gedanken hat, welche i.E. die "die Wissenschaft dann wirklich voran bringt", was ja eine Doktorarbeit laut PromOrdnung tun sollte.
Ich hoffe, ihr habt "mein Problem" verstanden und teilt mir hier mit, wie ihr das so seht.
Vielen Dank schon mal!
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- Fleissige(r) Schreiber(in)
- Beiträge: 186
- Registriert: Mittwoch 18. Oktober 2006, 15:54
Hallo, finde es sehr gut, dass Du Dir über die Arbeit und ihren Inhalt Gedanken machst - hier sind sonst oft ja nur Fragen zu finden, wie es möglichst schnell und billig geht.
Also, m.E. ist es grundsätzlich so:
Du kannst entweder ein relativ neues Problem/Thema bearbeiten, dieses wird dann ganz automatisch auch ausreichend "innovativ" sein und den Anspruch, der diesbezüglich an eine Diss gestellt wird, erfüllen.
Zum anderen kannst Du natürlich auch ein bereits bearbeitetes Thema wählen, dann allerdings genügt es wohl nicht, einfach die vorhandenen Meinungen darzustellen und sich einer anzuschließen. In diesem Fall müsstest Du schon neue Argumente oder eine neue Sichtweise auf die alten Argumente bringen oä.
Insgesamt würde ich mir aber nicht zu viele Sorgen machen: Wenn Du erstmal wirklich eingearbeitet in ein Thema (welches Dich interessiert!) bist, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit auch eigene Ideen bekommen.
Nur zu!
Also, m.E. ist es grundsätzlich so:
Du kannst entweder ein relativ neues Problem/Thema bearbeiten, dieses wird dann ganz automatisch auch ausreichend "innovativ" sein und den Anspruch, der diesbezüglich an eine Diss gestellt wird, erfüllen.
Zum anderen kannst Du natürlich auch ein bereits bearbeitetes Thema wählen, dann allerdings genügt es wohl nicht, einfach die vorhandenen Meinungen darzustellen und sich einer anzuschließen. In diesem Fall müsstest Du schon neue Argumente oder eine neue Sichtweise auf die alten Argumente bringen oä.
Insgesamt würde ich mir aber nicht zu viele Sorgen machen: Wenn Du erstmal wirklich eingearbeitet in ein Thema (welches Dich interessiert!) bist, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit auch eigene Ideen bekommen.
Nur zu!
- Kiesela
- Urgestein
- Beiträge: 7462
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2005, 14:55
Der wissenschaftliche Anspruch, der allgemein an eine Doktorarbeit gestellt wird, hält sich zumindest bei manchen Doktorvätern/Fakultäten offensichtlich in Grenzen, wie relativ schnell klar wird, wenn man öfter mal mit Dissertationen arbeitet bzw. es versucht... da gibt es wirklich einiges nicht so Prickelndes.
Wenn Du bei den etwas längeren Texten, die Du zB im Rahmen von Seminaren schon verfaßt hast, Spaß an der Sache hattest und keine ganz katastrophalen Noten kassiert hast , wirst Du mit dem entsprechenden Einsatz bestimmt auch eine ordentliche Diss auf die Reihe bekommen.
Auf die "wissenschaftlichen Geistesblitze" warte ich im übrigen auch noch - wobei ich den Vorteil habe, daß sich um mein Thema mal wirklich noch gar kein Mensch gekümmert hat und somit auch bodenständigere Gedanken ein "Voranbringen der Forschung" in diesem Punkt darstellt. Hoff ich mal
Wenn Du bei den etwas längeren Texten, die Du zB im Rahmen von Seminaren schon verfaßt hast, Spaß an der Sache hattest und keine ganz katastrophalen Noten kassiert hast , wirst Du mit dem entsprechenden Einsatz bestimmt auch eine ordentliche Diss auf die Reihe bekommen.
Auf die "wissenschaftlichen Geistesblitze" warte ich im übrigen auch noch - wobei ich den Vorteil habe, daß sich um mein Thema mal wirklich noch gar kein Mensch gekümmert hat und somit auch bodenständigere Gedanken ein "Voranbringen der Forschung" in diesem Punkt darstellt. Hoff ich mal
Nur noch Schnösel und Spießer.
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- Power User
- Beiträge: 625
- Registriert: Freitag 26. November 2004, 14:11
- Ausbildungslevel: Interessierter Laie
Dass man promoviert werden kann, ohne eine wissenschaftliche Höchstleistung anzubieten, ist sicher richtig. Du solltest dich aber fragen, warum du überhaupt eine Diss schreiben willst, wenn du nicht glaubst, Wesentliches zur Debatte beitragen zu können. Es gibt schon so viele Arbeiten, die zu lesen sich nicht lohnt; warum willst du denen eine weitere hinzufügen?
ich glaube auch, dass die eigenständige wissenschaftliche Leistung in Jura anders gesehen werden muss als z.B. in den Naturwissenschaften. Dort grassiert ca. 70% des Inhalts, der "neu" sein muss, so als Richtwert; in Jura sollen angeblich 10% schon gut sein.
Hab mir am Anfang auch Sorgen drüber gemacht, aber ist tatsächlich so wie BernieWeh sagt: mit dem Schreiben kommen auch die Ideen...
Hab mir am Anfang auch Sorgen drüber gemacht, aber ist tatsächlich so wie BernieWeh sagt: mit dem Schreiben kommen auch die Ideen...
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- Fleissige(r) Schreiber(in)
- Beiträge: 186
- Registriert: Mittwoch 18. Oktober 2006, 15:54
http://www.jura.uni-muenchen.de/einrichtungen/ls/streinz/Promotionsleitfaden.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt)BernieWeh hat geschrieben:Als ich angefangen hab mit der Arbeit habe ich auf der Homepage von Prof. Streinz von der Uni München mal einen halbwegs instruktiven Text zum Thema gefunden, wie gehe ich an eine Diss ran, was wird erwartet.