LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

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Schnitte
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Schnitte »

Lacrosse hat geschrieben:Für diejenigen, denen es nur um den LLM-Titel geht, bietet sich ein "Fern"-LLM an. Den bekommt man schon ab 8.000 €.
Womit wir wieder bei der schon unzählige Male geführten Debatte wären, wieviel der Titel allein ohne den entsprechenden Auslandsaufenthalt bringt (im Vordringen befindliche Meinung: goar nix - dann wären die achttausend Tacken sehr schlecht investiert).
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."

--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
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Kiesela
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Kiesela »

Und wenn es um die reinen "Mehrkosten" geht, behaupte ich mal, daß man für 8000 EUR auch einen LLM in UK bekommt - so viel teurer als hier ist das Leben dort grad bei dem aktuellen Wechselkurs wirklich nicht.
Nur noch Schnösel und Spießer.
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Jussi Cogens
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Jussi Cogens »

ersti01 hat geschrieben:Ist in anderen Threads angesprochen worden, tut aber mal Not über die Möglichkeiten der Finanzierung zu diskutieren. In Betracht kommen dabei:
  • 1) Stipendien
    • a) Fulbright, ERP, Haniel, Gleiss, McCloy etc. mit sehr großzügigen Zuschüssen, vermutlich aber im wahrsten Sinne des Wortes nur mit einer extrem selten auftretenden Examensnote,

You've got mail.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Exocomp »

Falls ich es nicht schon irgendwo erwähnt habe:
Steuern!!!
Ok, soviel wissen wohl schon alle. Weniger bekannt ist, dass jene, die bereits vorher arbeiten, einen
Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung
stellen können.
Ich habe es geschafft, mir für das laufende Jahr die gesamte Studiengebühr, die - großzügige (BMF-Tabelle) - Auslandspauschale für Übernachtungen, die - großzügige - Auslandspauschale für Verpflegung und ein Paar Tausend EUR für Bücher, Flüge etc. auf die Lohnsteuerkarte eintragen zu lassen. Damit habe ich mein Gehalt für dieses Jahr weitestgehend vernichtet, so dass mir kaum noch Steuer abgezogen wird. Das gibt einen schönen Liquiditätsvorteil, der schnell über EUR 10k betragen kann. (Schade nur, dass ich den Antrag nicht gleich am Beginn des Jahres gestellt habe und deswegen für ein Paar Monate normale Abzüge hatte.)
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Einwendungsduschgriff
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Wobei diese Variante für die meisten ausscheiden dürfte: die wenigsten haben doch im vorherigen Jahr einen gut bezahlten Job (sondern kommen meist direkt aus Studium und Referendariat).
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Exocomp »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Wobei diese Variante für die meisten ausscheiden dürfte: die wenigsten haben doch im vorherigen Jahr einen gut bezahlten Job (sondern kommen meist direkt aus Studium und Referendariat).
Das mag sein, wobei ich einige Leute kenne, die den LL.M. nach dem Berufseinstieg gemacht haben/machen. Krisenbedingt dürfte deren Anteil noch ansteigen.
Und: Es geht nicht um das letzte Jahr, sondern um das, in dem der LL.M. beginnt. Denn die Programme beginnen idR im Herbst, so dass von Januar bis ca. Juli schon mal Gehalt anfallen kann. 7 Monata kaum Steuern zahlen - da kommt was zusammen.
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Einwendungsduschgriff
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Exocomp hat geschrieben:Das mag sein, wobei ich einige Leute kenne, die den LL.M. nach dem Berufseinstieg gemacht haben/machen. Krisenbedingt dürfte deren Anteil noch ansteigen.
Ich vermute eher gegenteiliges: lieber noch einen LL.M. nach dem Ref/nach dem Studium, damit man nachher bessere Chancen beim "reinkommen" hat.
Und: Es geht nicht um das letzte Jahr, sondern um das, in dem der LL.M. beginnt. Denn die Programme beginnen idR im Herbst, so dass von Januar bis ca. Juli schon mal Gehalt anfallen kann. 7 Monata kaum Steuern zahlen - da kommt was zusammen.
Dann ist es ja noch schlechter. Ich hatte mit einem ganzen Kalenderjahr gerechnet. Sieben Monate Steuern bei einem Referendar sind nur wirklich nicht annähernd ausreichend, um einen signifikanten Packen der Kosten zu finanzieren. Für Leute im Beruf: geschenkt.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Exocomp »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben: Dann ist es ja noch schlechter. Ich hatte mit einem ganzen Kalenderjahr gerechnet. Sieben Monate Steuern bei einem Referendar sind nur wirklich nicht annähernd ausreichend, um einen signifikanten Packen der Kosten zu finanzieren. Für Leute im Beruf: geschenkt.
Ich versuche mal, das ganz klar zu machen:
1. Es werden gerade massig Leute rausgeschmissen, die schon seit 1-2 Jahren im Beruf sind. Für die ist es eine willkommene Gelegenheit, einen LL.M. zu machen, bis die Krise vielleicht nachlässt. Die absolute Anzahl von LL.M.-Leuten dürfte sich tatsächlich aus den von Dir genannten Gründen erhöhen. Aber der Anteil der Berufstätigen dürfte eher steigen, da für sie die Finanzierung leichter ist, während die Leute, die gerade mit dem Ref. fertig sind, eher promovieren werden, als einen LL.M. zu machen.
2. 12.000 EURO mehr vor Antritt des LL.M. haben, oder nach diesem als Erstattung zurück bekommen, mag unterm Strich geschenkt sein, macht aber auch für einen Großkanzlei-Anwalt, der erst 1-2 Jahre dabei ist, eine Menge aus und kann für die Finanzierung entscheidend sein.
Solche Summen können schnell zustande kommen. Bei einem Gehalt um die 100k und einem Freibetrag von EUR 50.000 (kommen bei einem Studium etwa in NY schnell zusammen)
haut es ziemlich hin. Wenn man den Gürtel eng genug schnallt, bekommt man allein in den 7 Monaten 70 % der LL.M.-Kosten rein.
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Einwendungsduschgriff
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Ich glaube, Du mißverstehst mich: "geschenkt" in Bezug auf die vorher Berufstätigen, dafür kann ich Deine Erläuterungen nachvollziehen und sie sind auch einleuchtend. Es bringt trotzdem dem Gros - und das dürften immer noch ehemalige Studenten und Referendare sein - einfach herzlich wenig.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Exocomp »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Ich glaube, Du mißverstehst mich: "geschenkt" in Bezug auf die vorher Berufstätigen, dafür kann ich Deine Erläuterungen nachvollziehen und sie sind auch einleuchtend. Es bringt trotzdem dem Gros - und das dürften immer noch ehemalige Studenten und Referendare sein - einfach herzlich wenig.
Das wird wohl stimmen. Ich finde es auch immer doof, dass ich maximal so viel Steuern zurück bekomme, wie ich vorher bezahlt habe. Es tröstet aber schon sehr, dass es für 2009 deutlich mehr als 300 EUR sein werden :drinking:
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Kiesela
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Kiesela »

Eher Diss als LLM ist mal ne gewagte Vermutung. Finanzieren muß man beides, und ein Kurssystem mit ein paar Essays und ggf. Klausuren kommt vielen Leuten sehr viel mehr entgegen als die Vorstellung, sich für längere Zeit allein im Kämmerlein mit einem einzigen Thema zu befassen. Dazu kommt noch der Umstand, daß mit mittleren bis mäßigen Examen ein LLM-Platz leichter zu bekommen sein sollte als eine Zulassung zur Promotion.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Wenn man die Kosten niedrig halten will, dann empfiehlt sich wirklich der LLM in UK.

Studiengebühren liegen bei meist bei ca.3500 Pfund und wenn's nicht unbedingt London sein muss, dann sind die Miet- und sonstigen Lebenshaltungskosten auch überschaubar.

UK hat auch den gaanz grossen Vorteil, dass man dort als EU-Bürger unbegrenzt jobben kann und neben dem LLM auch ausreichend Zeit dazu bleibt. Ich habe während meiner Studienjahre in UK immer gejobbt, hatte trotzdem genug Zeit (und Geld) zum Feiern und fürs Studium.
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Fyrion »

nehme alles zurück, hab mich verlesen.

was mich so richtig nervt, vor allem an australischen und neuseeländischen uniseiten, dass die ihre gebühren so krass verstecken, dass man echt suchen muss, bis man weiß was es denn nun kosten soll...und bei manchen, wie zB. bond in AUS habe ich bis heute den link nicht gefunden der den preis benennt...spekulieren die etwa darauf, dass man sich bewirbt und erst hinterher merkt wieviel man zahlen soll? Oo

und wenn es dann eine tabelle gibt, dann ist sie schwer zu vestehen bzw. irreführend.
http://www.auckland.ac.nz/webdav/site/central/shared/for/current-students/fees-and-money-matters/fees/tuition-fees-by-faculty/documents/int-law-2009.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt) für welchen zeitraum sollen die angegebenen tuition fees denn nun sein? für ein semester, pro credit, für das programm?
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von Motte »

Aber wie kommt man denn an die tuition waivers? Eröffnet man denen nach dem Annahmeschreiben, dass man doch kein Geld hat und ob sie doch mal den Preis senken könnten? 8-[
Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt etwas zu verdienen. (Voltaire)
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Re: LL.M. - Finanzierungsmöglichkeiten

Beitrag von julée »

Motte hat geschrieben:Aber wie kommt man denn an die tuition waivers? Eröffnet man denen nach dem Annahmeschreiben, dass man doch kein Geld hat und ob sie doch mal den Preis senken könnten? 8-[
so wie ich das verstanden habe, schickt man denen die Bewerbung und wenn man gut genug ist, dann bieten sie das einem an - unabhängig davon, wieviel Geld man tatsächlich hat - also alles eher unberechenbar und undurchsichtig ;)
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