Notenstatistik Dissertationen

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Joshua
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Joshua »

Tibor hat geschrieben:Die sauren Trauben sind ganz dein Thema Joshua, oder?
Hast du promoviert? Wenn ja, mit welcher Note?

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Joshua »

OJ1988 hat geschrieben:Ist doch schon durch die Signatur hinreichend belegt ;)

zum Thema: Die Statistik aus Regensburg legt nahe, dass "magna" mehr oder weniger die Standardnote und "summa" mit 15% etwa sowas wie "vb" ist. Kann man das verallgemeinern? Ich dachte bisland, dass bereits "magna" nur die Guten bekämen und "summa" nur die wirklich Herausragenden.
Dachtest du, irrtest du ;)

Ergänzung: Hier kann man aktuellere Zahlen für alle Fakultäten einsehen: http://www.forschungsinfo.de/promotionsnoten/

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Tibor
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Tibor »

Joshua hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Die sauren Trauben sind ganz dein Thema Joshua, oder?
Hast du promoviert? Wenn ja, mit welcher Note?
Inflationär unverdient und so einen Gefälligkeitspreis gab es auch.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Tibor hat geschrieben:
Joshua hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Die sauren Trauben sind ganz dein Thema Joshua, oder?
Hast du promoviert? Wenn ja, mit welcher Note?
Inflationär unverdient und so einen Gefälligkeitspreis gab es auch.
=D>
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Joshua »

Tibor hat geschrieben:
Joshua hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Die sauren Trauben sind ganz dein Thema Joshua, oder?
Hast du promoviert? Wenn ja, mit welcher Note?
Inflationär unverdient und so einen Gefälligkeitspreis gab es auch.
Es ist doch ein einfaches Prinzip: Je mehr die Bestnote in einem wie auch immer gearteten System erreichen, desto weniger Aussagekraft hat sie. Daran kann keiner interessiert sein, der sich rationalem Denken zu der Notenfrage nicht verschließt...

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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Tibor »

Also das "nach mir die Sintflut"-Argument, oder?
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

Das ist doch ein sehr beliebtes Argument. Diesmal in der Gestalt "es wäre besser, wenn es künftig strenger wäre" und nicht in der sonst typischen Gestalt "wo kämen wir denn hin, wenn auf einmal das "gut" das neue vb wäre..."
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

"Nach mir die Sintflut" wäre in diesem Zusammenhang der Wunsch, dass nach bestandener eigener Prüfung alle künftigen Prüflinge es noch viel schwerer haben sollen. Wenn man im Gegenzug anmahnt, dass frühere Benotungspraxi fortgelten sollen (z.B.: VB-Quote von 15-20%, nicht signifikant mehr), dann ist das in meinen Augen von legitimen Interessen getragen.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

OJ1988 hat geschrieben:"Nach mir die Sintflut" wäre in diesem Zusammenhang der Wunsch, dass nach bestandener eigener Prüfung alle künftigen Prüflinge es noch viel schwerer haben sollen. Wenn man im Gegenzug anmahnt, dass frühere Benotungspraxi fortgelten sollen (z.B.: VB-Quote von 15-20%, nicht signifikant mehr), dann ist das in meinen Augen von legitimen Interessen getragen.
Ist es wirklich legitim, nach bestandener Prüfung erkannte Missstände nunmehr aufrechterhalten zu wollen, nur damit künftig nicht die eigene Note entwertet wird?
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Die "Missstände", über die immer geklagt wird, haben in meinen Augen fast ausschließlich damit zu tun, dass die Staatsexamina schlicht sehr schwere Prüfungen sind (die auch bei gedacht perfekter Didaktik an Uni und im Ref immer noch ein erhebliches Maß an Eigeninitiative verlangen). Wenn man diese Prüfungen nun nach harter Arbeit erfolgreich gemeistert hat, hat man auch ein berechtigtes Anliegen, dass sich das Schwierigkeitsniveau hält. Der Vorteil an einem solchen Prüfungssystem ist, dass es - wenngleich mit psychischen Belastungen verbunden - über Jahrzehnte hinweg zuverlässig die sehr guten, guten, "okayen" und die gerade so noch die Anforderungen erfüllenden Juristen ausgewiesen hat - zumindest sieht das der Markt so, was daran erkennbar ist, dass bei Juristen vorrangig auf die Note geschaut wird. Bei jedem Absenken der Standards folgt notwendigerweise eine Verflachung dieses Hierarchisierungseffektes. Dann gewinnen andere Aspekte Raum, wie auch in anderen Studiengängen: Wer hat wo Praktika gemacht, wer hat Beziehungen, usw. usf.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

Ohne die allgemeine Notendiskussion hier off-topic aufwärmen zu wollen, nur so viel: Die Möglichkeit, zwischen "gut", "sehr gut", "exzellent", "superexzellent" und "gottgleich" zu differenzieren, wäre nicht beeinträchtigt, wenn die magische Schwelle künftig nicht mehr bei 9, sondern bei 12 Punkten läge (und von einer Noteninflation wäre man immer noch weit entfernt) und man die Notenskala auch nach oben hin ausgeschöpfte. Dann hätte man auch auf der Notenskala auf einmal Platz, um im mittleren Notenbereich angemessen zu differenzieren. Heute ist doch der Unterschied zwischen 6-7 Punkten (unterer Durchschnitt) und 8-9 Punkten (oberer Durchschnitt, kurz vor "gut") denkbar gering, so dass man kaum sagen kann, ob derjenige mit 7,5 Punkten Pech hatte (einmal 2 Punkte geschrieben) oder mit viel Glück auf über 7 Punkte gekommen ist.

Und "problematisch" wäre eine solche Umstellung des Referenzsystems doch nur für die Übergangsjahrgänge, die sich konkurrierend bewerben. Wer heute bereits im Beruf ist, wird sich kaum mit künftigen Absolventen messen lassen müssen - zumal eine Berücksichtigung ja durchaus möglich wäre.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Mit einer bloßen "Parallelverschiebung" wäre bei entsprechend gleichbleibender Quotelung (15-20% "gut" und "sehr gut") doch keinem Prüfling geholfen, weil dann das "vollbefriedigend" nicht mehr die Türen öffnen würde, die es heute öffnet. Hingegen wären die "Alten", die ihr vb noch unter den althergebrachten Benotungsstandards bekommen hatten, benachteiligt. Ist mir schleierhaft, welchen Vorteil du darin siehst. Die fehlende Differenzierung im mittleren Notenbereich gibt es so nicht (rechne das bei der Masse an Prüfungsleistungen von 6-11 Klausuren, Schwerpunkt, Mündlicher (die bis zu 40% zählt) mal nach, einzelne Ausrutscher werden so immer nivelliert, machen im Endergebnis 0,2 - 0,4 Punkte aus).
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

Die These, dass einzelne Ausrutscher "immer nivelliert" werden, halte ich für gewagt. 2 statt 9 Punkte bedeuten etwa bei 7 Klausuren, dass der Schnitt schriftlich um einen Punkt schlechter ausfällt, bei einer Gewichtung des Schriftlichen von nur 60 % - voilà ein Unterschied von 0,6 Punkten. Haben oder nicht haben - gerade wenn es um die Frage geht, ob es 6.9, 7.5 oder 8.1 Punkte sind. Bei mehr Klausuren mag es sich stärker nivellieren, zugleich steigt aber auch das Risiko, mehr Ausrutscher in die eine oder andere Richtung zu schreiben. Zumal sich der Unterschied ja verdoppelt, wenn man a) kein Glück hat (kein Ausrutscher nach oben) und dann b) auch noch Pech hat (Ausrutscher nach unten) - bzw. umgekehrt. Und 1.2 Punkte mehr oder weniger im Bereich zwischen 6 und 9 Punkten sind heute ja doch sehr erheblich.

Zumal sich in der Mündlichen ja - je nach Kommission und nach eigenem Auftreten - noch erhebliche Verschiebungen ergeben können. Bei 6,x Punkten schriftlich können nach der mündlichen Prüfung noch 8,x oder gar 9,x Punkte drin sein (gerade bei einer über 30 %-Gewichtung), es können aber auch aus 7,x Punkten "nur" 7,x Punkte werden. Gleichzeitig können aus 5,x Punkten schriftlich auch noch 7,x Punkte werden. Wäre der Notenbereich stärker gestreckt, wären diese Effekte geringer, weil die Abstände zwischen den "Leistungsgruppen" im Mittelfeld größer wären.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Bei 6 Klausuren im 1. Examen macht einmal 2 statt sonst immer 9 (6x9= 54; 5x9 + 2= 47) einen Unterschied von - nach den Klausuren - 1,16 Punkten (54/6= 9; 47/6= 7,83). Bei einer Gewichtung von 60% für den Schriftteil sind das auf den Staatsteil gerechnet 0,69 Punkte. Auf das Gesamtergebnis der. 1 Juristischen Prüfung - hallo Schwerpunkt! - für die der Staatsteil 70 % ausmacht, sind das dann 0,48 Punkte .

Ohnehin dürfte es kaum vorkommen, dass ein "Ausrutscher" eines Kandidaten, der sonst konstant 9 schreibt, bei 2 liegt. Der schreibt dann eher 5 oder 6. Und dann wär man wohl ca. bei 0,2 Punkten Unterschied.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

OJ1988 hat geschrieben:Ohnehin dürfte es kaum vorkommen, dass ein "Ausrutscher" eines Kandidaten, der sonst konstant 9 schreibt, bei 2 liegt. Der schreibt dann eher 5 oder 6. Und dann wär man wohl ca. bei 0,2 Punkten Unterschied.
Wenn ich mir meine eigenen Examensdurchgänge anschaue, waren da die Unterschiede enorm, gerade im Assessorexamen (14 Punkte, iirc); wahrscheinlich bin ich dann einfach die seltene Ausnahme.
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