Notenstatistik Dissertationen

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Tibor
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Tibor »

Ich hatte zunächst überlegt, ob es irgendeine Angabe zu Europarecht sein kann, aber nicht bei einer Z-Klausur, oder? Julee???
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Doch, die Viadrina schreibt statt Zivilrecht eine Klausur im Europarecht.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Tibor »

Aber dann ist bei Kandidat 1295 was falsch, oder?
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Kasimir »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Doch, die Viadrina schreibt statt Zivilrecht eine Klausur im Europarecht.
Auf welcher gesetzlichen Grundlage? Wir sprechen hier doch von einer staatlichen Prüfung und nicht von einer Universitätsprüfung.

Zudem taucht das EUR-Zeichen auch bei einer S-Klausur auf.
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Tibor
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Tibor »

Gefunden: § 5 Abs 3 JAO Bbg
Prüfling hat zu bearbeiten:
drei Aufgaben mit Schwerpunkt im Bürgerlichen Recht,
zwei Aufgaben mit Schwerpunkt im Strafrecht,
zwei Aufgaben mit Schwerpunkt im Öffentlichen Recht.
Wer während der beiden letzten Studienhalbjahre vor der Meldung zur Prüfung an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) immatrikuliert war, bearbeitet anstelle einer der Aufgaben aus dem Gebiet des Bürgerlichen Rechts eine Aufgabe aus dem Europarecht.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Die eine Arbeit dürfte in der Tat ein Fehler bei der Zuordnung sein, jedenfalls ist mir keine entsprechende Sonderregelung bekannt.

Im Übrigen wird auf § 5 III 2 BbgJAO hingewiesen:
(3) Der Prüfling hat zu bearbeiten:
drei Aufgaben mit Schwerpunkt im Bürgerlichen Recht,
zwei Aufgaben mit Schwerpunkt im Strafrecht,
zwei Aufgaben mit Schwerpunkt im Öffentlichen Recht.

Wer während der beiden letzten Studienhalbjahre vor der Meldung zur Prüfung an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) immatrikuliert war, bearbeitet anstelle einer der Aufgaben aus dem Gebiet des Bürgerlichen Rechts eine Aufgabe aus dem Europarecht.
https://bravors.brandenburg.de/de/verordnungen-212554#5
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Kasimir »

Danke! Man lernt nie aus. Komische Regelung.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Nein, die hatten kein "Pech", die hatten einfach hier und dort Wissenslücken. Nur wenn man zugesteht, dass jeder hier und dort schlicht Wissenslücken hat, ja notwendigerweise haben muss, die zudem so groß sind, dass man auch mit einem gewissen juristischen Können nicht mal 4 Punkte schafft, kann insoweit von Glück und Pech reden. Das sehe ich aber eben anders. Meiner Meinung nach sind gerade die klassischen "Wissenslückengebiete" (Gesellschaftsrecht, Familienrecht, Staatshaftung, u.ä.) mit relativ geringem Umfang so erlernbar, dass man im Examen zumindest nicht abschmiert - weil dort eben zumeist Grundlagenkenntnisse abgefragt werden. Wer das trotzdem tut, kann daher mMn nicht von "Pech" reden.
Und wenn etwas ganz Abgefahrenes kommt, auf das man sich nicht vorbereiten konnte, weil es wirklich zu randständig ist (bspw. kam bei mir im 1. Examen eine Klausur, in der Klauselrechtsbehelfe in der Zwangsvollstreckung nach §§ 732, 768 ZPO abgefragt wurden), dann wird kaum mehr verlangt als verständiges Lesen und Anwenden der Normen. Das schließt alles nicht aus, dass diese oder jene Klausur nicht ganz so prall läuft, weil einem das Thema weniger liegt als andere, man im Sachverhalt nicht durchsteigt usw. Aber das ist dann immer noch kein Grund, warum man - bei vernünftiger Vorbereitung - bei Noten wie 2 Punkten landet. Da ist man dann mMn selbst schuld.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

OJ1988 hat geschrieben:Aber das ist dann immer noch kein Grund, warum man - bei vernünftiger Vorbereitung - bei Noten wie 2 Punkten landet. Da ist man dann mMn selbst schuld.
Bei mir stimmt das sogar. Verkehrsunfälle und Schadensrecht fand ich blöd, hab' ich bewusst weggelassen - 3 Punkte, zupp.

(Das bedeutet aber nicht, dass man nicht Klausuren stricken kann, die regelmäßig auch gute Kandidaten in diese Regionen schicken, selbst wenn sie kaum Wissenslücken aufweisen.)
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Flanke »

Jetzt mal die "arroganter alter Sack"-Anmerkung dazu: Nach den ersten 100 oder 200 Korrekturen von Examensklausuren unterschiedlicher Qualität (bezogen auf die Aufgaben wie auf die Bearbeitungen) spricht man nicht mehr so. Auch die Aussagekraft der eigenen Examensnote relativiert sich übrigens ganz erheblich. Weder das Erstellen noch das Schreiben noch die Bewertung von Klausuren ist eine exakte Wissenschaft. Da ist kein Deut weniger Willkür dabei als bei der mündlichen Prüfung - im Gegenteil kann man in der mündlichen Prüfung geeignete Kandidaten mit etwas Fingerspitzengefühl auf den rechten Weg bringen, wenn sie sich zu verrennen drohen.

Die Probe aufs Exempel besteht bei der Klausurkorrektur darin, als Zweitkorrektor einfach mal die Erstkorrekturen vor der Durchsicht rauszunehmen und nachher zu vergleichen. Mache ich sogar immer so und ist sehr heilsam.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

OJ1988 hat geschrieben: Das schließt alles nicht aus, dass diese oder jene Klausur nicht ganz so prall läuft, weil einem das Thema weniger liegt als andere, man im Sachverhalt nicht durchsteigt usw. Aber das ist dann immer noch kein Grund, warum man - bei vernünftiger Vorbereitung - bei Noten wie 2 Punkten landet. Da ist man dann mMn selbst schuld.
Das ist mir etwas zu pauschal vom hohen Ross herunter ;)

Natürlich ist es eine Leistung, sich auch mit invididuellen Horror-Klausuren den Schnitt nicht allzu stark zu versauen, sondern mit der Klausur nur 2-3 Punkte unterm sonstigen Durchschnitt zu landen. Ob es dabei aber bleibt, hängt aber nicht nur von der eigenen Nervenstärke ab, wenn man realisiert, dass man eigentlich keine Ahnung hat, was man mit der Klausur anfangen soll, sondern auch davon, wie streng oder milde die Klausur bewertet wird (Erst- und Zweitkorrektor liegen ja schon mal 2-3 Punkte auseinander, da kann mit etwas Pech die Differenz zum Durchschnitt etwas größer geraten, wenn sie sich am unteren Rande einig sind). Und neben "Wissenslücken" gibt es ja auch schlichtweg die kaum vermeidbare Situation, dass im Kernbereich des Pflichtstoffes irgendwas halbwegs Abstruses drankommt, mit dem man nicht zurecht kommt.

Ganz zu schweigen von irgendwelchen dummen Flüchtigkeitsfehlern, die ordentlich Punkte kosten (sei es die eigene Beweiswürdigung in der Revisionsklausur wider besseres Wissen, sei es das überlesene Detail usw.). Meine einzige 3 Punkte-Klausur im Zivilrecht habe ich übrigens im 2. Semester auf diese Art und Weise geschrieben: Die Klausur las sich genial, ich hatte das Klausurthema voll verstanden, es hätte problemlos zweistellig werden können. Das Problem nur: ich hatte, warum auch immer, beim ersten Lesen des Sachverhalts missverstanden, wer wem was leiht; es passte alles irgendwie nicht zusammen, aber ich konnte den Fehler auch nicht finden, also schrieb ich sehr gekonnt voll am eigentlichen Sachverhalt vorbei.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Die "dummen Flüchtigkeitsfehler" lassen sich mit genügend Klausurpraxis meiner Erfahrung nach ebenso ausmerzen wie eine Aufregung, die so über das normale Maß hinausgeht, dass sie die Leistungsfähigkeit arg angreift. Auch insoweit sind da "Glück" und "Pech" als Kriterien verschleiernd.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von julée »

Es ist ja schon irgendwie bewundernswert erfrischend, wenn man sich auch nach zwei juristischen Staatsprüfungen noch ein so naives Vertrauen in die Unfehlbarkeit der eigenen Fähigkeiten bewahren kann...
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von OJ1988 »

Was ich hier zum Besten gebe, ist gerade kein 'naives Vertrauen' in die eigenen Fähigkeiten, sondern ist Ausfluss der gesammelten (eigenen!) Erfahrungen aus 2. Staatsexamina. Vielleicht sind diese Erfahrungen nicht allgemeingültig, aber ich kann eben nur von meiner Warte aus sprechen.

Außerdem stört mich generell die immer weiter Raum greifende Neigung, jegliches Unbill immer sogleich als schicksalshafte Wendung zu nehmen, die mit Eigenverantwortung nichts zu tun hat. Ich bin und war schon immer der Meinung, dass gute Noten mehr oder weniger planbar sind und das hat sich während Studium und Ref sowohl bei mir als auch bei ausnahmslos allen Freunden und Bekannten, die sich vernünftig vorbereitet hatten, bewahrheitet.
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Re: Notenstatistik Dissertationen

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Flanke hat geschrieben:Jetzt mal die "arroganter alter Sack"-Anmerkung dazu: Nach den ersten 100 oder 200 Korrekturen von Examensklausuren unterschiedlicher Qualität (bezogen auf die Aufgaben wie auf die Bearbeitungen) spricht man nicht mehr so. Auch die Aussagekraft der eigenen Examensnote relativiert sich übrigens ganz erheblich. Weder das Erstellen noch das Schreiben noch die Bewertung von Klausuren ist eine exakte Wissenschaft. Da ist kein Deut weniger Willkür dabei als bei der mündlichen Prüfung - im Gegenteil kann man in der mündlichen Prüfung geeignete Kandidaten mit etwas Fingerspitzengefühl auf den rechten Weg bringen, wenn sie sich zu verrennen drohen.

Die Probe aufs Exempel besteht bei der Klausurkorrektur darin, als Zweitkorrektor einfach mal die Erstkorrekturen vor der Durchsicht rauszunehmen und nachher zu vergleichen. Mache ich sogar immer so und ist sehr heilsam.
Wie kannst Du das nur so schreiben? OJ soll doch weiter an seine Unfehlbarkeit glauben und sich über seine Examensnoten freuen...
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