Verlage und Schriftenreihen

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Tikka
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Tikka »

Der Autor des von Dir verlinkten Blogeintrages verschweigt einen weiteren wichtigen Grund:

Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Ebbelwoi »

Tikka hat geschrieben: Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen und

b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.
Es gibt ganze Epochen, in denen zu gefallen beschämend ist.
Roger Fisher
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Roger Fisher »

Doktorarbeit? Gibts den Blödsinn immer noch?
Als sich der Ochs im Paradies langweilte, erfand er die Jurisprudenz - Hans Litten
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Tikka
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Tikka »

Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.
Das dürfte in der Tat einer der Gründe sein. Bei vielen anderen, die nur "für den Titel" promoviert haben, die mE nach einen nicht unerhablichen Anteil ausmachen, dürfte noch nicht einmal grundsätzliches Interesse gegeben sein, das "Wissen" weiterzugeben.
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von thh »

Tikka hat geschrieben:Der Autor des von Dir verlinkten Blogeintrages verschweigt einen weiteren wichtigen Grund:

Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)
Ja, der Gedanke der "Visitenkartenpromotion" kam mir bei der Lektüre des Blogbeitrages auch ...
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
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jurabilis
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von jurabilis »

Tikka hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.
Das dürfte in der Tat einer der Gründe sein. Bei vielen anderen, die nur "für den Titel" promoviert haben, die mE nach einen nicht unerhablichen Anteil ausmachen, dürfte noch nicht einmal grundsätzliches Interesse gegeben sein, das "Wissen" weiterzugeben.
Schade, ja.
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Torquemada
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Torquemada »

Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen ...
Wer schon während der Arbeit an der Diss. derart große Angst vor Vroniplag hat, sollte vielleicht besser die Sorgfalt der Bearbeitung erhöhen und braucht dann das Resultat auch nicht irgendwo möglichst unauffindbar zu verbuddeln.
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Ebbelwoi »

Torquemada hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen ...
Wer schon während der Arbeit an der Diss. derart große Angst vor Vroniplag hat, sollte vielleicht besser die Sorgfalt der Bearbeitung erhöhen und braucht dann das Resultat auch nicht irgendwo möglichst unauffindbar zu verbuddeln.
No Shit, Sherlock? Schon mal über eine Laufbahn als Ratgebertante nachgedacht?

Verbuddelt wird gar nix, das Teil wird ganz normal veröffentlicht, kostet schließlich immer noch genug. Wenn sympathische Menschen (oder auch Du) nett fragen gibts gerne auch eins von den zig Autorenexemplaren die ohnehin nur im Keller Staub ansetzen per Post.

Oder, um es umzuformulieren: Wer ein Interesse daran hat, sich zu meiner Diss zu äußern sollte vielleicht besser die Qualität der Bearbeitung erhöhen und den klassischen Weg der Rezension einschlagen. Oder eben selber in die Bib marschieren und fröhlich scannen.
Es gibt ganze Epochen, in denen zu gefallen beschämend ist.
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Nimm2 »

Ebbelwoi hat geschrieben:
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen (...)
Ja, ich habe auch keine Rechte hierfür. Leider.
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jurabilis
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von jurabilis »

Nimm2 hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen (...)
Ja, ich habe auch keine Rechte hierfür. Leider.
Rechte kann man sich einräumen lassen! Fragen lohnt oft!
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Nimm2 »

Vielleicht mache ich das. Wichtig war mir zuerst die Veröffentlichung. Erst Pflicht, dann Kür. Aber eine größere Summe ist es mir nicht wert.
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jurabilis
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von jurabilis »

Es muss Dich gar nichts kosten.
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Nimm2 »

Cool. Dann werde ich bei Gelegenheit nachfragen. Aber zunächst die Buchveröffentlichung... Ist es egozentrisch, seine Diss. der Familie unter den Weihnachtsbaum zu legen? :D
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Tibor
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Tibor »

Nimm2 hat geschrieben:Cool. Dann werde ich bei Gelegenheit nachfragen. Aber zunächst die Buchveröffentlichung... Ist es egozentrisch, seine Diss. der Familie unter den Weihnachtsbaum zu legen? :D
Bei Buchgaben an die Familie nie die Executive Summary vergessen: "Die Arbeit befasst sich mit einem äußerst komplizierten und schwer zu durchdringendem Problem des Schuldrechts. Schuldrecht ist Teil des Zivilrechts, wenn bspw Mutter sich mal wieder mit Nachbarin Käthe streitet. Und mein Latein habe ich auch verbessert: Ius vigilantibus scriptum."
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Re: Verlage und Schriftenreihen

Beitrag von Elim Garak »

jurabilis hat geschrieben:Es muss Dich gar nichts kosten.
Salut!

Da es bei mir auch bald soweit ist...könntest Du das eventuell ausführen? Spezielle Verlage, Selbstpublikation, nett nachfragen?

Gerne auch per PN...
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