Duncker oder Fachverlag?

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

Moderator: Verwaltung

Arva
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 39
Registriert: Freitag 15. Januar 2010, 13:08

Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Arva »

Hi,
ich bin/war eigentlich nur passiver Mitleser, habe aber nun ein Problem, für das ich gerne sachkundigen Rat hätte - und ich weiß, dass ich diesen hier bekommen kann!

Also, ich habe auch ein Verlagsproblem für meine Disseration. Ich habe zwei Magna, d.h. es würde für Duncker wohl reichen; dort bekäme ich Sonderkonditionen, d.h. es wäre dort billiger als Nomos oder Beck.

Gleichzeitig gibt es in meinem Rechtsgebiet einen Verlag, der eine Schriftenreihe zu diesem Rechtsgebiet rausgibt, den Standardkommentar, eine Zeitschrift und eine Fachtagung organisiert. Der dürfte auch preislich deutlich günstiger als Duncker sein, hat aber ansonsten keinen/jedenfalls nicht den Ruf wie Duncker.

Was würdet Ihr machen? Duncker nehmen mit dem Vorteil, dass ich damit auch implizit die Notenstufe sage oder den Verlag nehmen, der thematisch im Grunde einschlägig ist, der aber keinen Ruf hat bzw. m.E. auch schlechtere Werke verlegt?
Vielen Dank für Euer Feedback!
Flash
Power User
Power User
Beiträge: 489
Registriert: Dienstag 27. Juni 2006, 20:27

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Flash »

Die Frage ist ohne den Namen des anderen Verlags kaum seriös zu beantworten.
Die Beurteilung, ein Antrag im Sinne des § 24 Satz 1 BVerfGG sei offensichtlich unbegründet, setzt nicht voraus, daß seine Unbegründetheit auf der Hand liegt; sie kann auch das Ergebnis vorgängiger gründlicher Prüfung sein. (BVerfGE 82, 316)
Arva
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 39
Registriert: Freitag 15. Januar 2010, 13:08

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Arva »

Hm...ok: Lexxion.
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Parabellum »

Vielleicht auch noch relevant: Wie wichtig ist es Dir, dass Deine Diss tatsächlich gelesen bzw. von der Fachöffentlihckeit des Fachjournals wahrgenommen wird?
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Arva
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 39
Registriert: Freitag 15. Januar 2010, 13:08

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Arva »

Inwiefern ändert sich die (wohl nicht vorhandene) Resonanz auf die Arbeit je nach Verlag? Bzw. kaufen Rechtsanwälte oder Unternehmen die jeweiligen Arbeiten (und würde da der Verlag einen Unterschied bedeuten)?

Ich wollte sowieso Teile der Arbeit erweitern/umbauen und dann Aufsatz(e) für jene Fachzeitschrift draus machen.
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Parabellum »

Naja, mir schweben zwei verschiedene Szenarien vor:

Einerseits das einer Status-Promotion, die Du jetzt hast, für die sich in deinem späteren tollen Job in der Großkanzlei, im Justizdienst oder andernorts aber niemand mehr so richtig interessieren wird. Vielleicht wirst Du ein paar mal zitiert, dann freust Du Dich. Aber mit Deinem Leben hat das nicht mehr so wirklich was zu tun. Das spricht dann ohne weiteres für den Verlag, den auch Themenfremde als "hochwertig" erkennen. Duncker halt.

Oder Du willst in eine relevante Fachöffentlichkeit hineinwirken. Weil Du in der Wissenschaft bleiben willst. Weil Du Docj sonstwie beruflich im Rahmen dieser Fachöffentlichkeit bewegen willst. Dann wird die Entscheidung schwieriger sein: Wirkt sich die zusätzliche Fachöffentlichkeit, die Du möglicherweise über die Schriftenreihe erreichst, wirklich so relevant aus, um den möglichen Reputationsverlust im Vergleich zu Duncker auszugleichen? Keine Ahnung.

EDIT: Typo.
Zuletzt geändert von Parabellum am Montag 23. September 2013, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Sebast1an
Power User
Power User
Beiträge: 662
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 19:37
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Sebast1an »

Parabellum hat geschrieben:Einerseits das einer Status-Promotion, die Du jetzt hast, für die sich in deinem späteren tollen Job in der Großkanzlei, im Justizdienst oder andernorts aber niemand mehr so richtig interessieren wird. Vielleicht wirst Du ein paar mal zitiert, dann freust Du Dich. Aber mit Deinem Leben hat das nicht mehr so wirklich was zu tun. Das spricht dann ohne weiteres für den Verlag, den auch Themenfremde als "hochwertig" erkennen. Duncker halt.
Ist das nicht auch eher ein Argument für den günstigeren Verlag, weil dort eigentlich nur der Titel an sich zählt? :-k
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Parabellum »

Sebast1an hat geschrieben:
Parabellum hat geschrieben:Einerseits das einer Status-Promotion, die Du jetzt hast, für die sich in deinem späteren tollen Job in der Großkanzlei, im Justizdienst oder andernorts aber niemand mehr so richtig interessieren wird. Vielleicht wirst Du ein paar mal zitiert, dann freust Du Dich. Aber mit Deinem Leben hat das nicht mehr so wirklich was zu tun. Das spricht dann ohne weiteres für den Verlag, den auch Themenfremde als "hochwertig" erkennen. Duncker halt.
Ist das nicht auch eher ein Argument für den günstigeren Verlag, weil dort eigentlich nur der Titel an sich zählt? :-k
Nur in der Untervariante, bei der dem TE alles egal ist. ;)
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Arva
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 39
Registriert: Freitag 15. Januar 2010, 13:08

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Arva »

Die Untervariante "Mir ist alles egal" wäre genau genommen:
Ich gehe in einen Copyshop und lade dann 150 Exemplare meiner Arbeit fein in Leitzordnern ebenso wort- wie kommentarlos in unserem Dekanat ab. Vielleicht baue ich ja eine Burg draus.

Hat einer von Euch Erfahrung, wielange es bei Duncker von "ich hätte gerne ein Angebot" bis "ich schicke die endgültigen Druckfahnen mit Imprimatur zurück" dauert? Denn ich geh ab 1.11. ins Referendariat und hätte die Arbeit vorher gerne weg. Ist das realistisch?
Satan667
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 61
Registriert: Montag 19. Oktober 2009, 14:29
Ausbildungslevel: (Dipl.-)Jurist

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Satan667 »

M.E. sind diese Diskussionen um den Verlag überbewertet.
Wer keine Kohle hat / investieren möchte soll halt Kovac / Lang nehmen. Wer die Noten hat und renomierter veröffentlichen möchte nimmt halt Nomos / Duncker.

Gibt es eigentlich Erfahrungen mit den Verlagen? Mir fehlt da imho so ein bissel die Übersicht.

Die vier oben sind bekannt, Beck gibt es auch noch. Sonst noch was ?
Arva
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 39
Registriert: Freitag 15. Januar 2010, 13:08

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Arva »

Aus meiner Sicht ist die Diskussion nicht unwichtig (sonst hätte ich sie nicht aufgemacht!):

Aus meinem Bekanntenkreis gibt es mehrere Beispiele, dass bei der Dissertation nach dem Verlag gefragt wurde - und damit im Grunde nach der Note. Klar, man kann dann einfach sagen "Duncker." Oder man muss sagen "Peter Lang, weil... (auch dort gibt es gute Arbeiten)."
Benutzeravatar
jurabilis
Fossil
Fossil
Beiträge: 14788
Registriert: Donnerstag 15. April 2004, 10:22
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von jurabilis »

Mein Rat: Duncker. Und dann de Aufsätze in der Lexxion-Postille. Deren Leser werden im Fachbuchhandel und in Bibliotheken auch Nicht-Lexxion-Werke finden.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Benutzeravatar
jurabilis
Fossil
Fossil
Beiträge: 14788
Registriert: Donnerstag 15. April 2004, 10:22
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von jurabilis »

Parabellum hat geschrieben:Oder Du willst in einem relevante Fachöffentlichkeit hineinwirken. Weil Du in der Wissenschaft bleiben willst. Weil Du sonst wie beruflich im Rahmen dieser Fachöffentlichkeit Dich bewegen willst. Dann wird die Entscheidung schwieriger sein: Wirkt die zusätzliche Fachöffentlichkeit, die Du möglicherweise über die Schriftenreihe erreichst, sich wirklich relevant aus, um den möglichen Reputationsverlust im Vergleich zu Duncker auszugleichen? Keine Ahnung.
Ich bin da auch sehr skeptisch.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Flash
Power User
Power User
Beiträge: 489
Registriert: Dienstag 27. Juni 2006, 20:27

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Flash »

Arva hat geschrieben: Was würdet Ihr machen? Duncker nehmen mit dem Vorteil, dass ich damit auch implizit die Notenstufe sage oder den Verlag nehmen, der thematisch im Grunde einschlägig ist, der aber keinen Ruf hat bzw. m.E. auch schlechtere Werke verlegt?
Vielen Dank für Euer Feedback!
Ich würde zu Duncker gehen. Aber nicht, weil damit "implizit die Notenstufe" mitgeteilt wird; wer die Note wissen muss, erfährt sie ohnehin (über Bewerbungsunterlagen). Gegenüber allen anderen geht es dann nicht mehr um die (ungefähre) Notenstufe sondern nur noch um das Prestige (das kann und darf einem ja auch wichtig sein) und das ist bei Duncker zweifelsohne höher.
Deine Alternative ist ja eher ein Praktikerverlag und deren Adressaten finden Deine Diss auch bei Duncker (siehe jurabilis). Zumal Duncker als einer der juristischen Fachverlage überhaupt m.E. auch nicht weniger "einschlägig" ist als ein Verlag, der zufällig eine namentlich passende Schriftenreihe verlegt.

Deshalb: Geh zu Duncker, wenn Du es Dir leisten kannst (falls Duncker überhaupt teurer ist, das weiß ich nicht und Du bekommst ja anscheinend sogar noch Sonderkonditionen) und leisten willst (dafür spricht nach entsprechendem Arbeitseinsatz viel bis alles).

Das ganze Procedere von Vertragsanbahnung bis Imprimatur bis zum 1.11. durchzubringen ist allerdings nicht realistisch.
Die Beurteilung, ein Antrag im Sinne des § 24 Satz 1 BVerfGG sei offensichtlich unbegründet, setzt nicht voraus, daß seine Unbegründetheit auf der Hand liegt; sie kann auch das Ergebnis vorgängiger gründlicher Prüfung sein. (BVerfGE 82, 316)
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Duncker oder Fachverlag?

Beitrag von Parabellum »

jurabilis hat geschrieben:Mein Rat: Duncker. Und dann de Aufsätze in der Lexxion-Postille. Deren Leser werden im Fachbuchhandel und in Bibliotheken auch Nicht-Lexxion-Werke finden.
Klingt sinnvoll.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Antworten