Promotion oder LL.M.?

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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BarneyG
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Promotion oder LL.M.?

Beitrag von BarneyG »

Hallo :)

Beides käme für mich wenn sowieso nur parallel zum Refrendariat in Frage ...
Ich bin mir aber nicht sicher... was denkt ihr ist erfolgsversprechender? Eine Promotion oder ein LL.M Abschluss z.B. in Wirtschaftsrecht oder so.

Vielen dank schonmal für eure Antworten.
Pasch
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Pasch »

Kommt drauf an, was Du später machen willst.

Jetzt hättest Du vor allem die Zeit, einen LL.M im Ausland zu machen. Die hast Du wohl als Volljurist bzw. arbeitender Jurist nicht. Dann könntest Du aber immer noch promovieren, dass unterstützen viele Kanzleien, in dem sie dich dafür freistellen bzw. weniger arbeiten lassen.
Andererseits dürfte ein (guter) LL.M nicht gerade billig sein. Ene Promotion kann da (viel) billiger sein.
Wenn Du mich fragst: ganz klar Promotion.
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Parabellum
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Parabellum »

"Parallel zum Referendariat" klingt unrealistisch. Für Auslands-LL.M. sowieso. Und auch eine Promotion schreibt man nicht so nebenher. Habe bei einigen Kollegen mitbekommen, was für ein Kampf es war, eine Diss während des Refs noch fertig zu schreiben. Wenn man sogar erst während des Refs mit der Promotion anfängt, liegt m.E. nahe, dass entweder Ref oder Diss, wahrscheinlich aber beides, zu kurz kommt.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von T0bi »

Bzgl. LL.M. solltest du dich vorab nach Programmen umschauen, die dich interessieren könnten. Manche sind für Teilzeit/berufsbegleitend konzepiert, manche nicht. Auch Programme im Ausland (v.a. UK) schieden da nicht von vornherein aus, Distance Learning ist dort ein großes Thema. Fraglich ist, ob das viel bringt. M.E. sollte man, wenn man sich für einen teuren ausländischen LL.M. entscheidet, auch tatsächlich im Ausland studieren.

Bzgl. Promotion würde ich mir auch keine großen Illusionen machen. Mal nebenher ist das schwierig machbar, beginnen oder abschließen kann man sie jedoch, wenn man vernünftig und realistisch bleibt und sich halbwegs gut organisiert.
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BarneyG
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von BarneyG »

Naja, dass ich denn LL.M nicht im Ausland machen möchte, während ich in Deutschland mein Refrendariat absolviere dürfte ja klar sein ....
Einige Unis bieten LL.M Studiengänge als Fernstudiengänge an - was ja nicht per se bedeutet, dass diese deswegen weniger gut sind, oder? Bei einigen LL.M Prüfungsordnungen habe ich das Gefühl, dass sie sich doch teilweise auch mit dem schon für das erste Staatsexamen gelernten Stoff überschneiden; diesen stellenweise nur vertiefen.

Von einer etwaigen Auslandserfahrung also mal abgesehen, womit hat man denn später bessere Berufschancen, z.B. in einer Großkanzlei?
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Kroate »

Also inländischer LL.M. vs. Promotion? M.E. ganz klar mit der Promotion.

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Parabellum
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Parabellum »

Zum Thema "Inländischer LL.M" empfehle ich für den Einstieg die Forensuche. Da wurde schon viel drüber diskutiert.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von doctor »

Promotion. Sich aber aufs Ref und insbesondere Examen konzentrieren und die Diss dann nach dem zweiten richtig verstärkt angehen. LL.M. kannst du auch nebenberuflich machen. Dissprojekt und richtiger Job führt nur selten zum Abschluss.
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von jurabilis »

Parabellum hat geschrieben:Zum Thema "Inländischer LL.M" empfehle ich für den Einstieg die Forensuche. Da wurde schon viel drüber diskutiert.
Wobei die Fernkursvariante nochmal ein ganz anderer Schnack ist.
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Maik84 »

Pasch hat geschrieben:Andererseits dürfte ein (guter) LL.M nicht gerade billig sein. Ene Promotion kann da (viel) billiger sein.
Das Teure an der Promotion ist der Zeitaufwand. Wenn man nach einem halbwegs ordentlichen 2. Examen nicht voll arbeitet, verliert man pro Jahr etliche Tausender. Wenn man Spaß an der wissenschaftlichen Vertiefung (s)eines Themas hat, würde ich diese Variante aber trotzdem uneingeschränkt empfehlen - nicht aber im Ref.
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Eagnai »

Muss natürlich jeder selbst wissen, aber für mich wäre beides neben dem Ref nichts gewesen - ich fand, dass die Stationsarbeit, der AG-Tag und das allgemeine Lernen schon genug Zeit in Anspruch genommen haben, und das zweite Examen ist nun mal das mit Abstand Wichtigste, was man in seinem juristischen Leben so tut. Mir war's wichtig, mich darauf zu konzentrieren.
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von Cardican »

wer in die Wirtschaft will, muss halbwegs Englisch sprechen können. Deswegen halte ich den LL.M. für ein must-have, wenn man nicht sonst schon 1 Jahr im fremdsprachigen Ausland war.

Wer zum Staat will oder abseits des Wirtschaftsrechts anwaltlich tätig ist, der braucht ihn i.d.R. nicht. Eine Promotion birgt ein erhebliches Risiko, dass man sie nicht abschließt, insbesondere wenn nebenberuflich promoviert wird. Ich würde mich daher ganz klar für den LL.M. entscheiden.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Spassfaktor und die Lebenserfahrung, die der LL.M. bietet. Von inländischen LL.M.-Programmen halte ich nicht viel, insbesondere nicht vor dem Berufseinstieg. Da bringt eine vernünftige Note im 2. Ex mehr.
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Re: AW: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von jurabilis »

Cardican hat geschrieben:wer in die Wirtschaft will, muss halbwegs Englisch sprechen können. Deswegen halte ich den LL.M. für ein must-have, wenn man nicht sonst schon 1 Jahr im fremdsprachigen Ausland war.
Aha.
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Re: Promotion oder LL.M.?

Beitrag von r_nuwieder »

Cardican hat geschrieben:Eine Promotion birgt ein erhebliches Risiko, dass man sie nicht abschließt ...
Muss man für den LL.M. nicht auch Leistung erbringen?
Cardican hat geschrieben:Nicht zu unterschätzen ist auch der Spassfaktor und die Lebenserfahrung, die der LL.M. bietet. Von inländischen LL.M.-Programmen halte ich nicht viel, insbesondere nicht vor dem Berufseinstieg. Da bringt eine vernünftige Note im 2. Ex mehr.
Gegen eine vernünftige Note im 2. Ex dürfte nicht nur der LL.M. abstinken. :D
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