Frage zur Gliederung Diss

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Eazy
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Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Schönen guten Tag,

ich habe derzeit noch ein kleines Problem mit meiner Gliederung und hoffe, dass ihr da einen Erfahrungswert habt. Ich habe nun in einem Skript zum Anfertigen von Hausarbeiten gelesen, dass die typische Gliederung sei:

A.
I.
1.
a.
aa.
(1)
(a)
(aa)
(aaa)

Bei dieser Ebene hört die im Skript auf. Nun, mir ist durchaus bewusst, dass diese Gliederungsebenen eigentlich reichzen sollten. In meinem Fall gibt es jedoch eine Stelle in meiner Arbeit, in der dies leider nicht der Fall ist. Ich habe nun Zwei Fragen:

1. Würdet ihr tatsächlich die nächste Ebene dann (aaaa) benennen?

2. Kann man auch eine Überschrift im Text belassen, die aber nicht in die Gliederung eingefügt wird, einfach der Übersichtlichkeit halber?

Grüße
Kasimir
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Kasimir »

zu 2. - ja, warum nicht

zu 1. eigentlich halte ich die Gliederungsebene (1) für die Grenze der Zumutbarkeit. Man sollte sich zwingen, so zu gliedern, dass man eine weitere Untergliederung nicht nötig wird. Das wird doch auch alles viel zu Unübersichtlich. Eine Diss ist auch anders zu gliedern als eine Hausarbeit, da gilt nicht das normale Prüfungsschema von Ansprüchen, sondern man sollte sinnvolle nach Themen gliedern.
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Eazy
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Das mit der Gliederung ist mir soweit klar. Ich muss aber sagen, dass in meinem Fall wirklich alles umstritten ist und selbst innerhalb einer Streitigkeit noch eine weitere Streitigkeit auftaucht und ich gezwungen bin, irgendwie eine gewisse Übersichtlichkeit herzustellen. Wohlbemerkt, mit (aaaa) habe ich bereits 4 Untergliederungen beseitigt !...Allerdings nicht, weil ich sie als überflüssig empfand, sondern weil es einfach absurd aussieht.

Wie wärs, anstatt (aaa) auf (alpha) zurückzugreifen? und dann bei (aaaa) auf (alphaalpha)?

Im Übrigen ist die Arbeit allgemein doch recht gutachterlich aufgebaut, da sich dies bei meinem Thema angeboten hat. Dementsprechend ist das Inhaltsverzeichnis schon tendenziell einem Prüfungsschema vergleichbar.
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doctor
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von doctor »

Man kann auch nur ziffern verwenden. Also so im stil 1.4.3.6.7. Sieht mE besser aus als aabad.
Eazy
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Jetzt habe ich allerdings mehrfach gelesen, dass dieser numerische Stil eher die natürwissenschaftliche Arbeitsweise darstellt und bei juristischen Arbeiten ungern gesehen wird... :-k
T0bi
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von T0bi »

Bin ich an einen solchen Punkt gelangt, habe ich immer intensiv überlegt, ob ich nicht irgendwo eine Gliederungsebene sparen kann. Es hat immer funktioniert, komme nun durchgehend mit acht Ebenen aus. Das ist Arbeit, die aber die Übersichtlichkeit oft steigert und auch zum kritischen Umgang mit den eigenen Überlegungen zur Ordnung des Stoffs anregt. Wenn du trotzdem tatsächlich eine zehnte (!) Gliederungsebene für unabdingbar hälst, könntest du auch griechische Buchstaben verwenden. Auch könntest du vor A. noch "Kapitel XYZ" setzen.

Beachte: Die dekadische Gliederungsvariante der NaWis, die doctor vorschlägt, mögen manche Verlage nicht, z.B. D&H.
Zuletzt geändert von T0bi am Dienstag 14. Januar 2014, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Kasimir »

Die letztendliche Gliederungssystematik wird auch vom Verlag abhängen. Wenn ich mich recht erinnere gestatten auch Verlage nur eine gewisse "Tiefe" von Gliederungsebenen.

Denk einfach an Schwerpunktsetzung. Es sollte nicht ein zentraler Punkt der Arbeit in Ebene (a) abgehandelt werden und die Ebene I., II., ... nur Allgemeinplätze enthalten, weil dies eben so das Prüfungsschema ist.
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von T0bi »

Es gab auch noch eine Frage 2: Habe ich bislang noch nicht gesehen. Dürfte - genauso wie Fettschrift im Fließtext - sehr unüblich sein.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Das habe ich mir schon gedacht. Dieses Gliederungsproblem ist schon ziemlich tricky...Ich habe da bereits recht lange drüber nachgedacht und auch mein freundlicher und hilfsbereiter Doktorvater meinte jedenfalls beim Betrachten der Gliederung, dass ihm allenfalls die Möglichkeit einfiele, die Überschriften ausführlicher zu gestalten und so Gliederungsebenen einzusparen, da es doch ein sehr komplexer und umstrittener Teil der Arbeit ist...
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Sebast1an »

Besteht die Möglichkeit auf ganz oberer Eben etwas einzusparen?

Alternativ das Einfügen einer noch höheren Ebene, z.B. "Erster Teil", "Zweiter Teil" usw. (sofern es denn sinnvoll ist).
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Habe bereits die Oberste Ebene mit Erster Teil. Also ich sehe absolut gar kein Potential für Einsparungen, zumal ich bei (aaaa) bereits Einsparungen vorgenommen habe ::oops:
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Eventuell noch Kapitel? Mir haben fünf Ebenen gereicht, aber ich tendiere auch eher zu längeren Abschnitten ohne Überschrift und einer "Gliederung" durch Absätze.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Eazy
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Eazy »

Also versteht mich nicht falsch. Ich bin kein Idiot oder so :-) Ich habe natürlich auch Absätze und Satzeinleitungen, die zu verstehen geben, was thematisch zusammenhängt und wann ein neuer Punkt angesprochen wird. Dennoch erscheint mir eine Untergliederung bis zu einem bestimmten Punkt unvermeidbar. Ich werde es nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, zu reduzieren und dann wird mir sicherlich mein Doktorvater nach der Lektüre noch einmal ein Feedback geben, ob einzelne Gliederungsebenen entfernt werden können.

Ich danke euch für eure Hilfe.
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von Kasimir »

Eazy hat geschrieben:Also versteht mich nicht falsch. Ich bin kein Idiot oder so :-) Ich habe natürlich auch Absätze und Satzeinleitungen, die zu verstehen geben, was thematisch zusammenhängt und wann ein neuer Punkt angesprochen wird. Dennoch erscheint mir eine Untergliederung bis zu einem bestimmten Punkt unvermeidbar. Ich werde es nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, zu reduzieren und dann wird mir sicherlich mein Doktorvater nach der Lektüre noch einmal ein Feedback geben, ob einzelne Gliederungsebenen entfernt werden können.

Ich danke euch für eure Hilfe.
Es will dich ja auch hier niemand angreifen, aber sieh dir doch einfach mal verschiedene Disseratationen an. Da ist die Gliederungsebene (a) meist das höchste der Gefühle. Dass ausgerechnet dein Thema eine weitere Untergliederung erfordert, halte ich für eher ausgeschlossen. Vermutlich musst du auf den ersten Ebenen stärker fächern oder zusammenfassen. Wenn man mal beim Schema "Anspruch (i) entstanden, (ii) erloschen, (iii) durchsetzbar bleibt, dann kann man dafür in einer Hausarbeit drei gleichwertige Überschriften verwenden. In einer Dissertation wird der Schwerpunkt aber in einem der drei Gebiete liegen und die anderen beiden kann man dann - falls man etwas dazu schreibt - zu einem Kapital zusammenfassen. Den Anspruch, den man behandelt kann man wiedeerum auf der obersten ebene weiter auffächern, also z.B. (iii) nicht durchsetzbar wg. Verjährungseinrede, (iv) nicht durchsetzbar wg. Einrede nach § 273 etc. Wie willst du denn bei einer Ebene (aaa) durch die Gliederung deutlich machen, wo der Schwerpunkt liegt?
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Re: Frage zur Gliederung Diss

Beitrag von T0bi »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Eventuell noch Kapitel? Mir haben fünf Ebenen gereicht, aber ich tendiere auch eher zu längeren Abschnitten ohne Überschrift und einer "Gliederung" durch Absätze.
Uff, das hört sich wenig an. Machst du dir - gleichsam als Ausgleich - die Mühe eines Stichwortverzeichnisses?
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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