Vorgehensweise Promotion

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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mea parvitas
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Vorgehensweise Promotion

Beitrag von mea parvitas »

Kurz zu meiner Situation: staatlicher Teil des ersten Examens abgeschlossen. SPB ausstehend.

Ich möchte noch vor dem Ref promovieren. Die Promotion soll nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen (maximal zwei Jahre Themensuche + Schreibarbeit, tendenziell weniger). Kann das so offen kommuniziert werden? WissMit-Stelle in einer GK ist naheliegend jedoch keine Bedingung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der DV/Lehrstuhl eine solche Einstellung wenig gutheißt, wenn das ganze ohne Kontakte der Kanzlei abläuft.
Sollte (zwingend) in einem Themenbereich promoviert werden, indem man später auch arbeiten möchte (sowohl ganz allgemein ZR/StR,öffR als auch spezieller)?
Ist es in meiner Situation schon sinnvoll Kontakt zu Großkanzleien aufzunehmen (bspw. über Messen) oder sollte ich das erst mit einem "echten" Abschluss tun?

Vielen Dank schonmal im Voraus.
OJ1988
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von OJ1988 »

mea parvitas hat geschrieben:Kurz zu meiner Situation: staatlicher Teil des ersten Examens abgeschlossen. SPB ausstehend.

Ich möchte noch vor dem Ref promovieren. Die Promotion soll nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen (maximal zwei Jahre Themensuche + Schreibarbeit, tendenziell weniger). Kann das so offen kommuniziert werden? WissMit-Stelle in einer GK ist naheliegend jedoch keine Bedingung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der DV/Lehrstuhl eine solche Einstellung wenig gutheißt, wenn das ganze ohne Kontakte der Kanzlei abläuft.
Sollte (zwingend) in einem Themenbereich promoviert werden, indem man später auch arbeiten möchte (sowohl ganz allgemein ZR/StR,öffR als auch spezieller)?
Ist es in meiner Situation schon sinnvoll Kontakt zu Großkanzleien aufzunehmen (bspw. über Messen) oder sollte ich das erst mit einem "echten" Abschluss tun?

Vielen Dank schonmal im Voraus.
Die eigenen Vorstellungen sollte man schon deshalb offen kommunizieren, weil man sonst Gefahr läuft, schlussendlich in einem Promotionsprojekt festzustecken, das nicht in die persönliche Lebensplanung passt. Ob der Prof. darauf pikiert reagiert, kann dir ohne Kenntnis der Person niemand im Voraus sagen. Wenn ja, ist er halt nicht der richtige Doktorvater für dich, auch wenn man sich vielleicht persönlich ganz gut versteht.

Ich würde grundsätzlich nur in einem Gebiet promovieren, das dich wissenschaftlich irgendwie reizt. Das mag oft mit dem Gebiet zusammenfallen, in dem man später praktisch arbeiten möchte - muss es aber nicht. Hinderlich für den späteren Berufseinstieg ist eine "fachfremde" Promotion nach meiner Nahbereichsempirie jedenfalls nicht.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, jetzt schon den Kontakt zu Großkanzleien zu suchen. Deren Infoveranstaltungen richten sich in der Regel ja gerade auch an Leute in deiner Situation (Studenten kurz vor (vollständigem) Abschluss des 1. Examens).
mea parvitas
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von mea parvitas »

Wie sieht das mit den Notenanforderungen aus? Kann ich mich da an den Anforderungen für Assessoren orientieren?
Ist es sinnvoll die Suche nach dem DV über eine Kanzlei laufen zu lassen? Idealerweise würde mich die Kanzlei an einen DV vermitteln und uU sogar Themenvorschläge unterbreiten / bei der Themensuche behilflich sein (so bei einem Kommilitonen geschehen). Ist nur die Frage, ob das Regel oder Ausnahme darstellt.
spotlessmind
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von spotlessmind »

Es gab auch früher Vermittlungsagenturen, die Kontakt zu osteuropäischen Unis hergestellt haben - im Idealfall müsstest du so nichtmal die Diss selber schreiben.
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Pillendreher
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von Pillendreher »

Die Kanzlei vermittelt dir Thema samt Betreuer? Das habe ich noch nie gehört.

Normalerweise besteht doch dabei keine Verbindung zwischen DV und externem Arbeitgeber, außer der DV bietet (so wie bei mir) an, nach offenen Stellen bei Kanzleien nachzufragen.

Stimmen die Noten (was sie ja für eine Diss. normalerweilse tun müssen), dürftest du überhaupt kein Problem haben, eine WissMit Stelle zu finden.
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mea parvitas
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von mea parvitas »

Ich dachte, es gäbe vielleicht ein in der Praxis zumindest teilweise verbreitetes Zusammenspiel zwischen Kanzleien und DV.
spotlessmind hat geschrieben:Es gab auch früher Vermittlungsagenturen, die Kontakt zu osteuropäischen Unis hergestellt haben - im Idealfall müsstest du so nichtmal die Diss selber schreiben.
Der Kommentar war unausweichlich. Ich kann's dir nicht mal übel nehmen.
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Pillendreher
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von Pillendreher »

mea parvitas hat geschrieben:Ich dachte, es gäbe vielleicht ein in der Praxis zumindest teilweise verbreitetes Zusammenspiel zwischen Kanzleien und DV.
Ich möchte gar nicht ausschließen, dass, wenn das Thema und die Betreuung noch nicht feststeht, Partner o.ä. in der Kanzlei vielleicht mit Vorschlägen aufwarten oder auch diesen oder jenen kennen und darüber eine Betreuung "vermitteln". Dass aber diese "Headhunter" spielen, kann ich mir nicht vorstellen. Da muss schon Eigeninitiative her.
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von OJ1988 »

mea parvitas hat geschrieben:Wie sieht das mit den Notenanforderungen aus? Kann ich mich da an den Anforderungen für Assessoren orientieren?
Ist es sinnvoll die Suche nach dem DV über eine Kanzlei laufen zu lassen? Idealerweise würde mich die Kanzlei an einen DV vermitteln und uU sogar Themenvorschläge unterbreiten / bei der Themensuche behilflich sein (so bei einem Kommilitonen geschehen). Ist nur die Frage, ob das Regel oder Ausnahme darstellt.
Die Notenanforderungen entnimmst du den jeweiligen Fakultätsordnungen. Geläufig ist z.B. "VB bzw. (oberes) befriedigend mit zwei guten Seminarscheinen".
mea parvitas
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von mea parvitas »

Ist eine Standortnähe zum DV wünschenswert oder gar erforderlich?

@OJ
die Notenanforderungen bezog ich auf die Stelle als WissMit in der GK. Die Promotionsordnung ist bekannt.
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Re: Vorgehensweise Promotion

Beitrag von OJ1988 »

mea parvitas hat geschrieben:Ist eine Standortnähe zum DV wünschenswert oder gar erforderlich?

@OJ
die Notenanforderungen bezog ich auf die Stelle als WissMit in der GK. Die Promotionsordnung ist bekannt.
Kommt drauf an, ob du ständig im Büro deines DV aufschlagen oder ganz ohne Rücksprache schreiben willst. Die Notenanforderungen für WissMits richten sich (wie stets) nach Angebot und Nachfrage. Ich bin grade neben der Promotion WissMit in einer GK, hier haben die allermeisten meiner Kollegen VB und aufwärts. Eine starre Grenze à la "unter 9 Punkten nehmen wir niemanden, unter keinen Voraussetzungen" gibt es aber nicht.
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